Erziehungsfrage, etwas lang
nach wirklich langer PC-Abstinenz habe ich doch wieder einmal zu Euch gefunden und hätte auch gern gleich mal eine Frage.
Lea-Marie macht mir zur Zeit etwas Sorgen. Sie bockt wo sie nur kann. Sobald es nicht nach ihrem Kopf geht,verschränkt sie die Arme vor der Brust, dreht uns den Rücken zu und schreit "Ich will nicht." oder "Geh weg."
Gestern abend war es das Zähneputzen und Waschen. Sie wollte lieber noch etwas spielen. Ich habe mit Engelszungen auf sie eingeredet, aber sie spielt einfach weiter bzw. sie bockt eben einfach wie oben beschrieben. Ich habe sie mir dann geschnappt und ins Bad gebracht. Sie hat geschrien, als ob ich ihr sonst was antun würde. Ich hatte schon Angst, dass die Nachbarn anklopfen.
Das habe ich in letzter Zeit oft erlebt. Nun meine Frage: Wie soll ich reagieren? Von meiner großen Tochter kenne ich solche Ausbrüche überhaupt nicht. Ich bin ziemlich ratlos und merke oft, dass ich ziemlich wütend werde und ich muss mich sehr beherrschen, dass ich sie nicht anschreie oder ihr sogar einen Klaps auf den Hintern gebe.
Also wenn mir jemand einen oder gern auch mehr Tipps geben kann, dann bitte her damit.
So und nun lese ich mich mal durch die vergangenen Postings. Mal sehen was ich alles verpasst habe. Ich hoffe, es geht Euch allen gut.
Ich habe auch mal ein neues Bildchen von der Kleinen eingestellt. Das haben wir im Center Park in Belgien im Sommerurlaub gemacht.
LG Katrin
Re: Erziehungsfrage, etwas lang
Re: Erziehungsfrage, etwas lang
ich weiß nicht wie ich Dir wirklich helfen soll, denn ganz so wild ist es bei Julia zum Glück nicht.
Wenn es um unsinnige Ausbrüche geht ("Ich will aber JETZT ein Eis", also z.B. zum Frühstück), dann versuche ich zu erklären, warum es nicht geht und sage ihr, sie kann dann nach dem Mittagessen eines essen. Meist klappt das schon. Ansonsten muß sie bocken und ausrasten. Da kann ich ihr dann nicht mehr helfen. Wenn der Anfall vorüber ist nehme ich sie an mich und tröste die letzten Tränen... Und halte sie, und sage, daß wir uns nun wieder vertragen und sie ihr Eis später bekommt...
Sind es Sachen wie "ich will nicht Zähneputzen" erkläre ich ihr, was passiert wenn man nicht regelmäßig Zähneputzt. Wenn das nicht hilft, dann sage ich, wenn sie halt keine Lust hat, hab ich auch keine Lust zum Geschichte vorlesen, denn Kindern mit "dreckigen Zähnen" lese ich nicht gerne vor. Solche Dinge ziehen bei ihr IMMER!
Klar, oftmals sind es "wenn-dann-Sätze", die nicht sehr logisch sind, aber ich versuche es einzudämmen, damit sie den Sinn noch versteht und ich versuche zu erklären.
Julia ist oftmals sehr einsichtig, das ist mein Glück, aber ich denke solche Härtephasen kommen sicherlich auch wieder.
Ach so, morgens nachh dem Wachwerden ist sie noch sehr knötterig und sagt, ich soll nicht reinkommen ins Zimmer etc. Sie liegt dann im Bett und will einfach langsamer aufwachen. Ich akzeptiere das und lasse sie. Plane ein wenig mehr Zeit ein dafür. Danach ruft sie mich dann, sie sei nun aufgewacht, und dann kann es losgehen.
Erkläre ihr, daß sie nicht immer ihren Willen bekommen kann, und daß sie viel eher Dinge von Dir bekommen wird, wenn sie ohne Bocken und Meckern an die Sache rangeht. Mir fällt es viel leichter, Julia ohne daß sie drum bittet, etwas im Supermarkt mitzunehmen, als wenn sie jedes Mal Theater schlägt weil sie was WILL... Das weiß sie mittlerweile.
Alles nur ne Frage der Konsequenz, bei uns jedenfalls...
Und: Je gelassener du auf die Ausbrüche reagierst (z.B. nur sagen Okay, diese Ausbrüche sind nicht okay, ich gehe jetzt raus, wenn Du Dich beruhigt hast komme ich wieder), desto schneller wird sie merken, daß Mama sich ja gar nicht aufregt... Klar, das Gezeter muß man durchstehen*ggg*
Du schaffst das schon.*Daumenquetsch*
LG Anja
Re: Erziehungsfrage, etwas lang
Wir haben auch so einen kleinen Wutbolzen zu hause.
Meistens zieht bei uns die "Wenn-Dann-Methode", mit dem Erfolg, dass Jakob sie nun auch uns gegenüber einsetzt. Wenn er versucht mit Geschrei und Gemotze sein Ding durchzusetzen ignoriere ich ihn meist und sage, so nicht!!
Geht halt nicht immer und manchmal muss er halt schreien und ich klemme ihn mir dann unter den Arm. Habe so auch schon an der Tankstelle bezahlt, da Jakob meinte er müsste mit Wutgeheule einen Schokoriegel einforderen. Habe mich nett lächelnd mit dem Tankwart unterhalten, während Jakob in meinem Arm zappelte. geht nun so langsam leider nicht mehr, bin ja nun hochschwanger....
LG Elke
Re: Erziehungsfrage, etwas lang
das kenne ich, und das im Doppelpack!
Ich habe mir zur Gewohnheit gemacht, mein Handeln zu erklären und mit den Kids möglichst ruhig darüber zu reden, welche Konsequenzen ihr Verhalten hat (klappt leider nicht immer, weil ich nicht immer so beherrscht bin....!).
Sprich: wenn Lina z.B. nicht ins Bad will, erkläre ich ihr, dass es sehr spät ist und wir zusehen müssen, damit sie morgen im KiGa nicht so müde ist.
Wenn das nicht hilft, sage ich ihr, dass sie dann z.B. nicht in den KiGa gehen kann und Lukas alleine geht.
Erpressung könnte man sagen...aber das Leben ist voller Wenn-Danns. Wenn ich nicht zur Arbeit gehe, kriege ich kein Geld. So ist das nunmal.
An solchen Beispielen mache ich auch gerne deutlich, dass wir Alle gewissen Zwängen unterworfen sind (Papa muss auch zur Arbeit, er würde auch lieber hierbleiben z.B. oder Alle müssen Zähne putzen, sonst kriegt man schlechte Zähne etc.).
LG und viel Erfolg!
Karin
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