Wir sind wieder da und schon mal eine Warnung, der Bericht wird lang. Wer nicht alles durchlesen mag, schon mal mein Fazit vorweg: Mir wird immer gesagt, ich solle mehr auf mein Bauchgefühl hören und mein Bauchgefühl sagt, auf gar keinen Fall werden wir uns ein Rezept für die Ergo holen in unserer Problematik und dieser Ergotherapeut und ich, das passt so gar nicht!
Was unsere Probleme betrifft, so bin ich absolut keinen Schritt weitergekommen!
Drei Dinge haben mich massiv gestört. 1. Hat er ausschliesslich mit mir gesprochen und nur 1-2x direkt das Wort an Jolina gerichtet. Das ging dann ausschliesslich darum, dass sie sich doch bitte während unseres Gespräches alleine zu beschäftigen hat, damit sie uns nicht stört. =-O Damit war ich schon in einer Zwickmühle, denn ich finde es zunehmend unangenehm und respektlos, wenn ich im Beisein von Jolina über ihre Macken sprechen soll. Auch wenn mein Kind sich alleine nebenher beschäftigt, was sie wirklich vorbildlich getan hat, so weiss ich genau, dass sie jedes einzelne Wort aufschnappt! Hätte ich gewusst, dass er nur mit mir spricht, wäre ich alleine hingefahren!
2. Seine Einstellung gegenüber Kindern finde ich...naja, wie soll ich es diplomatisch ausdrücken...sie deckt sich überhaupt nicht mit meiner! ;-)
3. Fand ich absolut unverschämt, wie er mit Jolina einmal gesprochen hat. Das Kind hat sich die ganze Zeit mucksmäuschenstill alleine beschäftigt und kam dann nach 30 min. einmal zu mir, um sich an mich zu kuscheln, da meinte er zu ihr, das ginge nicht, wenn sie uns stört, sie solle sich weiter alleine beschäftigen. =-O Spätestens da war mein Bauchgefühl komplett! Ich dachte, es geht hier um das Kind! Ich habe schon eine Therapeutin. ;-)
Aber nun zum Fachlichen! Er meinte, es könne eine taktile Wahrnehmungsstörung sein. Genauer wollte er mir das aber nicht erklären, weil er Jolina dazu testen müsse. *waren wir nicht deswegen dort???* Auf meine Frage hin, was passiert, wenn es tatsächlich so etwas ist und wir es unbehandelt lassen (zu dem Zeitpunkt sträubte sich ja schon alles in mir dagegen), konnte er mir gar nichts sagen. Da gäbe es keine Prognose-Möglichkeiten! Mein Gefühl sagte mir, dass er etwas ratlos war in Jolinas Fall, weil sie eben nicht in das typische Schema passt. Auch die Frage, warum sie die evtl. Wahrnehmungsstörungen nur phasenweise hat, konnte er mir nicht beantworten...oder wollte nicht...keine Ahnung! Also, ihr seht schon, irgendwie verlief das etwas unglücklich. Testen will er sie nur, wenn wir ein Rezept haben und das würde schwierig werden, auch wenn wir uns dafür entscheiden würden. Denn meine KiÄ ist mit Jolina Entwicklung 100% zufrieden.
Witzigerweise hatte ich vorher noch ein Gespräch mit Jolinas Erzieherin und sie hat mir ganz klar gesagt, dass sie überhaupt keinen Handlungsbedarf bei Jolina sieht. Weder motorisch, noch in der sozialen Kompetenz oder bezüglich der Konzentrationsfähigkeit. Sie sagt mir ganz klar, die Problematik, die wir mit ihr haben wird bleiben, weil sie einfach so ist, wie sie ist, aber sie ist sich ganz sicher, dass Jolina ihren Weg gehen wird! Sie wird weiterhin ihre regressiven Phasen haben, aber wie immer auch aus diesen selbst herauskommen. Sie braucht für die 5 Schritte vorwärts nun mal 3 Schritte zurück zum Anlauf nehmen. Da ihre Tochter ähnlich ist, weiss sie auch wovon sie redet und sie kennt Jolina sehr gut. Sie fand es gut, dass wir die Möglichkeit nutzen wollen, war aber auch der Meinung, dass man immer was zum Therapieren findet, wenn man nur genau genug hinschaut. Das ist ja auch meine Einstellung und dir Suse geht es ja ähnlich.
Ich werde jetzt heute abend nochmal genauer mit meinem Mann darüber sprechen, aber ich denke letztendlich werden wir auf mein Bauchgefühl hören. Und ich denke, wir sind aufmerksam genug, um rechtzeitig zu erkennen, wenn irgendwann doch in irgendeiner Richtung Handlungsbedarf besteht. LG Zauseline