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Erfahrung mit Kindern bei einer Beerdigung????

Huhuuu,

hat von Euch schon jemand Erfahrungen gesammelt mit Kindern zur Beerdigung zu gehen????

Denn es ist so, das mein Opa heute von den Geräten genommen wird & in den nächsten Tagen versterben wird. Ehrlich, ich gönne es ihm! Nach 3 Schlaganfällen und nun 86 Jahren hat er das verdient. Aber das ist ein anderes Thema.

Im Sommer ist ja schon eine Uroma von Laura gestorben, da haben wir sie aber nicht mitgenommen, da es auch für mich die ERSTE Beerdigung war. Eigentlich wollte sie aber, obwohl sie nicht so den Kontakt hatte. Und irgendwie hab ich das auch bereut;-(

Da das nun aber der einzige Uropa war, den sie hatte & auch sehr an ihm hängt würde ich sie dann schon gerne mitnehmen.

Nun würde mich interessieren, wie Eure Kids das so verpackt haben.... Ist irgendwas zu bedenken???? Haben die alles durchgehalten? Wart ihr in der Kirche UND auf dem Friedhof???

GGGLG Bibi

Bisherige Antworten

Erfahrung mit Kindern bei einer Beerdigung????

Hallo Bibi!

Wichtig finde ich vor allem, dass ihr sie mitnehmt! Als mein Opa gestorben ist, war ich etwa 5 Jahre und ich durfte nicht mit. Ich bin bis heute sehr traurig darüber!

Ich würde Laura alles genau erklären. Also den Tod an sich (warum, wieso, weshalb) und auch wie die Beerdigung abläuft. Ich denke, es ist vor allem wichtig, dass sie weiss, dass der Sarg mit dem Uropa in der Erde verschwindet und man dann Erde/Blumen darauf wirft. Klar weiss sie das bestimmt, aber ich würde es nochmal direkt ansprechen. Besorg ihr einen schönen kleinen Blumenstrauss, den sie dem Opa "mitgeben" kann.

LG Alex

Erfahrung mit Kindern bei einer Beerdigung????

Hi Bibi,
unsere letzte Beerdigung ( meine Oma) war letztes Jahr.Die Kinder waren da 8 +4 und wir hatten sie nicht mit.Ich denk schon, das man dafür sorgen muss, das bei so einer Trauerrede Ruhe herrscht, das hab ich meinen beiden nicht zugetraut. Sie würden dauernd Fragen stellen und gleich beantwortet haben wollen.
Jetzt ist das anders.Schwiegervater ist über 80 und da könnte doch jederzeit mal ein Anruf kommen. Wir haben daher die Zeit um den Totensonntag genutzt um den Kindern alles zu erklären. Wir waren auf dem Friedhof und haben alles erklärt und gezeigt. Haben dort auch ein frisch ausgeschaufeltes Grab gefunden. Da haben die Kinder mal rein geschaut. Ich denk mal, die Fragen wären geklärt, ob das in der Praxis mit den Kindern dann gut funktioniert, weiß ich nicht.
Ich weiß nur, das Friedhof und Beerdigung für mich immer ganz sehr gruselig war.Noch heute schauert es mich bei dem Gedanken irgendwann mal in der Kiste verbuddelt zu liegen oder gar verbrannt zu werden. Grauenhafte Vorstellung für mich und so denk ich geht das auch in den Kindern vor, weiß nicht.
LG Mandy

Erfahrung mit Kindern bei einer Beerdigung????

Moin...
Mein Onkel ist ja im letzten Jahr verstorben und ich hab den Bub mitgenommen. Ok er kannte ihn nicht, aber ich fand es trotzdem wichtig. Er wurde auf einer Trauerwiese beerdigt und ich hab dem Bub erklärt, daß er jetzt zu den Engeln in den Himmel gehen darf und das er dem Onkel eine gute Reise wünschen kann...
Das hat er dann auch lauthals gemacht...
Er fand es nicht so schlimm, das Thema kommt zwar hin und wieder auf, aber wir sind danach lecker Eis essen gegangen und ich denke mal er assoziiert jetzt Beerdigung mit Engelsreise und Eisessen...
Ich würde sie mitnehmen, würde mich aber im hinteren Bereich der Kirche aufhalten, falls sie spielen möchte oder erzählt, weil sie muß das ja auch verarbeiten...
Herzliches Beileid ...
Liebe Grüße
Heike

Erfahrung mit Kindern bei einer Beerdigung????

Hallo Bibi!

Als damals meine Mutter starb, waren die Kinder knapp 3 und knapp 8. Sie hatten ein schönes Verhältnis zu meiner Mutter und kannten sie auch gut, trotz weniger Besuche. Sie haben mitbekommen, daß Oma immer unbeweglicher geworden ist und lange im Krankenhaus gelegen hat. Der Tod hat irgendwie den Kreis geschlossen *find*. Wir haben sie beide mitgenommen und vorher drüber gesprochen, daß dort viele traurige (und auch weinende) Leute sein werden und das aber dazu gehört, weil man ja auch aus Liebe weinen kann und das nicht bedeutet, daß es einem schlecht geht. Ich habe versucht zu erklären, daß es ja meine Mutter war und ich sehr traurig bin, daß sie gestorben ist. Das haben sie super verstanden und ehrlich gesagt waren sie MIR ein großer Trost auf der Beerdigung und besonders für Celina war es wie ein Ritual zu sehen, wie das alles vor sich geht. Da meine Mutter "unter den grünen Rasen" wollte und eingeäschert wurde, gab es vorher nur eine kurze Zeremonie in der Friedhofskapelle, wo die Kinder auch dabei waren.

Es war zu keiner Zeit schlimm für die Kinder und auch die 2,5 Jahre später ist nicht ein einziges mal hochgekommen, daß sie daran irgendwie zu knabbern hätten. Auch als mein Vater jetzt so schlimm im Krhs lag, kamen sie von selber drauf, daß Opa evtl. sterben könnte. Ich finde, Leben UND Tod gehören zum Leben dazu und es ist eher schlimm, daß das hierzulande solch ein Tabu-Thema ist und als was "Schreckliches" hingestellt wird, wo Kinder nichts zu suchen haben. Ist doch Quatsch *find*. Auch Kinder können begreifen, daß das Leben nicht unendlich ist und ich finde es in Eurem Fall sogar eher noch "gut", weil ein alter Mensch stirbt, was ja eher "normal" ist. Bedrückender fänd ich, wenn Freunde der Kinder durch Krankheit/Autounfall oder so zu Tode kommen und die Kinder dann auf der Beerdigung sind. Das könnten sie eher mit sich selber in Verbindung bringen. Aber alte Menschen sterben nunmal irgendwann - find ich wichtig zu lernen....

Besonders wenn sie selber will hätte ich an Deiner Stelle kein Problem damit. Und bemüh Dich auch nicht, unbedingt die Fassung bewahren zu wollen - auch das können Kinder besser verstehen als man glaubt!

GLG

Tina

Erfahrung mit Kindern bei einer Beerdigung????

Hallo,

ich kann Dir nichts dazu sagen wie es ist, mit den Kids zu der Beerdigung zu gehen, weil mein Großer damals - bei seinem heißgeliebten Opa - partout nicht mitwollte.

Er war auch 5 Jahre alt und ich hätte ihn gerne dabei gehabt. Aber es war nichts zu machen! Er erzählt immer noch oft von ihm - gerade auch seinem kleinen Bruder. Aber ich glaube er hat es soweit gut verkraftet. Die Oma fängt da auch einiges ab und spielt mit ihm wenn er dort ist - vorher hat das Opa gemacht, solange er noch konnte.

Das ganze ist jetzt 5 Jahre her. Wir denken immer noch oft an ihn! Und wenn man den Kleinen hört, meint man, er würde ihn kennen (dabei ist er 3 Tage nach seiner Geburt gestorben).

Liebe Grüße,

Birgit

Erfahrung mit Kindern bei einer Beerdigung????

Hallo,
also Anton war im Sommer bei der Beerdigung seines Opas dabei.
Mein Schwiegervater hatte sehr lange Krebs und Anton wusste schon lange, dass der Opa bald sterben wird. Mein Schwiegervater hat ganz offen darüber auch vor den Kindern gesprochen, so dass ich ihm schon frühzeitig alles erklären musste. Er hat zwar die Sache mit der Verbrennung, der Urne und der Asche noch nicht ganz verstanden und redet immer von "Staub in so einem Topf" zu dem Tote werden, aber ich denke, dass ist nicht so schlimm. Es ist halt sein Bild.
Ich habe ihm vor der Beerdigung gesagt, dass er nur mich fragen soll, wenn er Fragen hat, weil die Oma und der Papa ganz sehr traurig sind und ihm deswegen dazu keine Fragen beantworten wollen.
Das hat er auch verstanden und alles ruhig beobachtet. Er war inzwischen auch schon oft am Grab und findet Sterben überhaupt nicht schlimm. Weil es eben nicht unerwartet kam und er auch gesehen hat, wie der Opa leidet. Mein Schwiegervater hat sich da vor den Kindern nie zurücknehmen können und offen alles gesagt und gezeigt. Anton war dann irgendwann nicht mehr verwundert, dass Opas Beine verfaulen, er fand das auch nicht eklig oder so. Es war halt so vorm Sterben, dass man verfault.
Der Vater meines Freundes wird demnächst auch sterben, hat Krebs im Endstadium, und da haben wir Anton auch schon vorbereitet und ich denke, wenn es nicht gerade auf Antons Fußballtrainingstag fällt, nehme ich ihn auch mit zur Beerdigung.
Ich war übrigens schon auf sehr vielen Beerdigungen, weil ich früher im Chor gesungen habe und wir da auch oft auf dem Friedhof gesungen haben, aber meine allerschlimmste Beerdigung war die von meiner Oma vor 2 Jahren. Da war ich schwanger (was ja dann ne FG war) und konnte mich kaum beruhigen, mich hat es richtig geschmissen, da habe ich irgendwie schon gespürt, dass mein Baby auch sterben muss, ich wusste nicht, dass es da schon tot in meinem Bauch lag.
Zum Glück hatte ich Anton da nicht mit.
Traurige Grüße
gretel

Erfahrung mit Kindern bei einer Beerdigung????

Hallo Gretel!

Hab mit Bewunderung Deine Schilderung gelesen. Genau so finde ich es gut. Wir reden den Kindern immer Ekel, Abscheu und solch einen Kram ein, wenn es um Krankheiten und Sterben geht und halten sie fern davon. Warum eigentlich?

Als meine Mutter starb, hab ich mich lange mit einer jungen Krankenschwester unterhalten, die mir erzählt hat, daß sie ihre Oma zu Hause sterben ließ. Sie hat sie die letzten Wochen selber gepflegt und beim Sterben begleitet und ihr kleiner Sohn war die ganze Zeit mit dabei, ist immer zur Oma ins Bett gekrabbelt und hat ihr selbstgemalte Bilder gezeigt oder was "vorgelesen" oder so und hat auch mitbekommen, wie Oma den letzten Atemzug (friedlich!) gemacht hat. Ich find das einfach "toll" (finde jetzt kein anderes Wort dafür), so damit umzugehen, weil ich selber immer als Kind so behandelt wurde, daß das "nichts für Kinder" und "schlimm" sei usw... Und genau so denke ich jetzt auch vom Tod. Ich werde jedenfalls versuchen, mit meinen Mädels normaler damit umzugehen.

GLG

Tina

Erfahrung mit Kindern bei einer Beerdigung????

Hallo!
Patricia war bei der Beerdigung ihres Bruders NICHT dabei. Und ich würde sie auch heute noch nicht zu einer Beerdigung mitnehmen. Du kannst nicht in Deine Tochter reinschauen und wirst gar nicht merken was sie dabei vielleicht denkt und was ihr hinterher vielleicht alles noch durch den Kopf geht. Ich weiß nicht was die anderen geschrieben haben, aber ich kann hier nur abraten. Du kannst doch nach der Beerdigung dann mit Laura zum Grab gehen. Sie kann vielleicht ein schönes Bild malen was ihr dann auf das Grab legt. Patricia malt regelmäßig Bilder für Michael. Wir stecken die dann immer in eine Klarsichthülle und bedecken die an einer Ecke mit ein bissel Sand das es nicht wegfliegt. Ich denke da hat sie mehr von als an einer Beerdigung teilzunehmen.
Lieben Gruß
Dani

Ich find "Uropa" aber auch was anderes als bei Euch....

Hallo Dani!

Ich finde, Euren Fall kann man auch schlecht vergleichen, weil da ein junger Mensch aus dem Leben gerissen wurde - noch dazu aus dem engsten Kreis von Patricia. Das kann man nicht damit vergleichen, wenn ein alter kranker Uropa stirbt. Für Kinder ist das - so denke ich jedenfalls - normal, daß man irgendwann stirbt wenn man alt ist. Ich glaube, daß sie ziemlich gut damit umgehen können.

Bei Euch kann ich mir gut vorstellen, daß es mehr als richtig war, Patricia nicht mitzunehmen. Sie hat bei der ganzen Sache ja weitaus mehr zu verarbeiten als "nur" die Beerdigung...

Wie erklärt Ihr denn das Grab wenn ich fragen darf (nur antworten, wenn es Dich nicht belastet/wenn Du magst)? Weiß sie, was ein Grab genau ist oder ist es für sie eine reine Gedenkstätte? Das Ritual mit den Bildern find ich total schön...

GLG

Tina

Ich find "Uropa" aber auch was anderes als bei Euch....

Hallo!
Micha ist zwar ein Sternchen im Himmel, aber dort (also wo das Grab ist) wohnt er. Das ist wenn man es so schreibt irgendwie nicht logisch, aber was ist schon Logik.
Sie hat aber auch nie genauer gefragt was das Grab betrifft.
Alles andere haben wir mehr schlecht als recht beantwortet. Wir werden aber nach und nach mit der Kinderpsychologin den ganzen Tathergang mit ihr aufarbeiten - also kindgerecht. Das findet die Psychologin richtig. Ich weiß noch nicht so genau wie das aussehen soll.
Lieben Gruß
Dani

Ich find "Uropa" aber auch was anderes als bei Euch....

Hallo Dani!

Ich glaube auch, daß für Kinder eine ganz andere "Logik" gilt, wenn ich sehe, was sogar noch Celina mit ihren bald 10 Jahren mir manchmal erzählt, was für sie "wahr" klingt...

Richtig verstehen/überblicken wird Patricia das wohl noch lange nicht *denk*...

GLG

Tina

Erfahrung mit Kindern bei einer Beerdigung????

Hallo,

Lara war 6 Jahre alt, als ihre Uroma (Oma meines Mannes) gestorben ist, zu der sie auch eine recht enge Beziehung hatte. Wir haben sie damals selbst entscheiden lassen, nachdem wir mit ihr über Tod und Trauer geredet haben.

Sie wollte unbedingt mit, hat zwar während der Trauerfeier bitterlich geweint, aber ich denke, es war trotzdem die richtige Entscheidung.

Ich selber war auch 6 Jahre alt, als mein Opa starb, den ich sehr gern hatte. Ich durfte damals nicht mit, wurde immer komplett von solchen Themen ferngehalten und ich finde es heute noch schlimm, dass ich es nicht entscheiden durfte...

Als meine Oma vor 1,5 Jahren starb, war Lara mit zur Beerdigung, Aline nicht. Aline war damals 3 und hatte das alles noch gar nicht richtig verstanden, deswegen hatten wir entschieden, sie nicht mitzunehmen.

Wir waren immer zuerst in der Friedhofskapelle und danach am Grab.

Ich finde, es kommt darauf an, ob das Kind das Ganze nach Gesprächen irgendwie versteht und wenn ja, sollte es selber mit entscheiden dürfen....

LG Nicole

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