Das war Larissa an ihrem 1. Schultag, der sehr schön war, und an dem wir nachmittags, so wie sie es sich gewünscht hatte, in einem großen Schwimmbad mit vielen Rutschen waren. Der Tag vor der Einschulung war allerdings schrecklich. Da hingen die Listen aus, in welcher Klasse wer ist (hier gibt es zwei 1. Klassen) und alle ihre Freundinnen aus dem Kindergarten sind in der anderen Klasse. Sie hat mir echt sooo leid getan und sie hat nur noch geweint und die Welt nicht mehr verstanden. Ich habe sie getröstet, dass sie 1. auch neue Freundinnen kennenlernen wird, und 2. ja noch mit den alten Freundinnen spielen kann. Und was soll ich sagen: es waren nun schon 2 neue Freundinnen zum Spielen da und mit den alten hat sie auch schon Verabredungen getroffen. Manche fragten mich, ob ich nicht versuchen wollte, dass sie die Klasse tauschen kann. Aber davon halte ich nichts, denn sie soll merken, dass Schule kein Wunschkonzert ist, und dass sie sicher im Laufe des Schullebens noch öfter von Freundinnen getrennt wird. Ansonsten klappt die Schule bisher besser als befürchtet. Sie steht morgens früh freudig auf (was für sie was aussergewöhnliches ist! Was ich morgens schon Nerven gebraucht hab, wegen ihres Gejammers und Geschreis in der Vergangenheit), die Hausaufgaben werden gleich, und meist in ihrem Zimmer und selbständig gemacht. Ich denke, da hilft die Tatsache mit, dass sie an drei Nachmittagen in der Mittagsbetreuung ist, und da machen halt alle Schüler nach dem Essen Hausaufgaben, und so hat sie auch voll und ganz akzeptiert, dass das als Schüler nun halt so ist.
2 witzige Storries muss ich noch erzählen: Als ich ihr erklärte, dass man die Lehrerin mit Frau "sowieso" anredet und nicht mit dem Vornamen, wie im Kindergarten, und dass in der Schule man zum Lehrer immer mit Nachnamen anspricht, hat sie das mit einem "Aha" registriert und mich dann etwas versört angeschaut und gefragt:" Sagt die dann auch "Müller" (unseren Nachnamen habe ich nun verändert, da ich den eigentlich nicht ins Netz stellen will) zu mir?" Da habe ich erstmal lachen müssen und sie dann beruhigt, dass sie mit "Larissa" angesprochen wird.
Am ersten Schultag hat sie mir dann nachmittags, als sie die Hausaufgabe fertig hatte, erklärt, dass sie die Hausaufgabe fertig habe, sie diese aber nun nicht beahlten darf, sondern wieder mit in die Schule nehmen muss und der Lehrerin zeigen muss! Ach ja, da fiel mir erst auf, wie selbstverständlich unsereinem Hausaufgaben sind, aber sie muss ja erst lernen, dass man das der Lehrerin alles wieder zeigen muss, nicht wie im Kindergarten, wo man auch was gemalt oder gebastelt hat und nach Hause genommen hat (zum vielleicht fertig malen) und das dann daheim gelassen hat. Da sieht man mal wieder, wieviele Regeln die Kinder mit der Einschulung neu lernen müssen, an die man gar nicht denkt. So, ist Larissa doch abends müde und geht für ihre Verhältnisse früh ins Bett ( so gegen halb neun).
So, nun habe ich euch genug zugetextet.
Viele Grüße
Vronni und Larissa und Leonard
