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Elternengagement im Kindergarten

Hallo Ihr Lieben,
wie steht es eigentlich im Kindergarten Eurer Kinder mit der Beteiligung der Eltern an irgendwelchen Aktivitäten?
Finden sich nur auf dem Dorf (?), in Waldorf- oder anderen alternativen Kindergärten engagierte Eltern oder gibt es so etwas auch in ganz normalen städtischen KiGä?
Ich bin etwas enttäuscht (oder entsetzt?) darüber, wie wenig sich die Eltern im hiesigen KiGa einbringen. Dabei sind die Erzieherinnen sehr nett und geben sich so viel Mühe. :-(
Für den morgigen Nikolaustag wurden z.B. von den Eltern kleine Nikoläuse gebastelt. Wir bastelten für insgesamt 75 Kinder Nikoläuse. Von diesen 75 Kindern kamen gerade einmal 8 (!) Mütter zu einem der drei angebotenen Terminen. Beim dritten Termin saßen wir nur zu zweit da und wir waren auch beide schon bei vorherigen Terminen da gewesen.
Ich weiß einfach nicht, woran das liegt, dass sich die Eltern so wenig für solche Termine interessieren (beim Elternabend waren aus unserer Gruppe auch nur von 8 der insgesamt 20 Kinder ein Elternteil da). Der KiGa liegt nicht in einem sozialen Brennviertel. Ich glaube auch nicht, dass die meisten Kinder dort zwei voll berufstätige Eltern haben. Viele Mütter bringen/holen z.B. ihre KiGa-Kinder mit einem jüngeren Geschwister (oftmals noch Säugling, den man doch problemlos zu so einem Termin hätte mitbringen können). Beim zweiten Basteltermin (vormittags) waren interessanterweise nur berufstätige Mütter da (nur ich hatte den Luxus in Elternzeit zu sein *g*). Schon etwas seltsam... *grübel*
LG, Viola
Bisherige Antworten

Elternengagement im Kindergarten

Hallo Viola!
Bei uns ist es so, dass manchmal Mütter (Väter, Omas...) gesucht werden, die dann vormittags beim gesunden Frühstück helfen (einmal im Monat) oder jetzt diesen Monat beim Plätzchen backen usw.
Ich würde da schon gerne helfen, aber es ist mir zum Beispiel mit Simon nicht so ganz möglich. Er würde da nur zwischenrennen und meine Aufmerksamkeit durchgehend einfordern... Es würde im puren Streß für alle enden...
Das Problem ist dann nämlich auch Simon wieder mit nach Hause zu nehmen anschließend. Es gibt schon jeden Morgen bei uns den Streß ihn wieder aus dem Kindergarten mitnehmen zu können.
Er kommt nun mal erst im August nächsten Jahres in den Kindergarten und mal eben da lassen ist nicht drin...
Eine Oma die auf ihn achten könnte, während ich im KiGa bin haben wir nicht. Unsere Oma ist berufstätig. Eine Freundin in der Nähe die ihn mal abnehmen könnte habe ich auch nicht...usw.
Bei uns ist es einfach derzeit nicht möglich. Ich werde mich dann bei Simon versuchen mehr einzubringen, vorausgesetzt ich bin dann nicht selber berufstätig, das weiß ich ja jetzt noch nicht wie es dann ausschaut...habe noch keinen Job.
Es sind aber bei uns etliche Mütter deren "letztes" Kind jetzt im KiGa ist, die nicht berufstätig sind usw. Die können sich schon einbringen, was sie bei uns an sich auch machen...von daher... Bei uns ist das nicht so problematisch im KiGa. Aber es wird auch nicht sooo viel "Mithilfe" von den Eltern gebraucht. Gibt einfach auch wenig Zusatzangebote.
Laternen werden zum Beispiel in Elterninitiative gebastelt. Wir "nutzen" dann halt nur die Räume des KiGa.
LG Karin

Elternengagement im Kindergarten

Josi geht in einen städtischen Kindergarten, in einem Gebiet wo es doch recht viele Kinder gibt - kein sozialer Brennpunkt eher noch das Gegenteil.
Wir haben einen Elternrat - der macht und tut das ist der Hammer. Dies nimmt aber mittlerweile Ausmaße an, dass man als berufstätige Mama einfach nicht die Zeit hat da mitzumachen. Wenn Hilfe benötigt wird, ist das natürlich kein Thema. Einfach toll wie die sich einbringen - das müsste eigentlich viel mehr gelobt werden.
Was das Wirken innerhalb der der Gruppe angeht, sind immer wieder die gleichen Eltern die Dinge mitbringen, auf Wünsche der Erzieherinnen sofort reagieren und sich Einbringen. Die Anzahl der Eltern die da aus der Reihe tanzen ist aber sehr gering.
Bei Elternabenden sind eigentlich fast immer alle vertreten. Sind wieder nur Einzelne wo dies nicht funktioniert.
LG Jessi

Elternengagement im Kindergarten

Hallo Viola! Oskar geht in einen Landeskindergarten hier und da beteiligen sich die Eltern - naja ich würde mal sagen - durchschnittlich viel. Beim Elternabend waren recht viele Eltern anwesend. Jetzt gab es letzte Woche eine Adventfeier, dafür wurde bis zuletzt gebeten, man möge doch Kekse backen oder Marmelade bringen, die dann zugunsten der Kinder (neue Anschaffungen) verkauft würden. Ich habe 2 Sorten Kekse gebacken. Lustigerweise sind die Leute immer schnell in den Listen eingetragen, wenn es einfach darum geht, etwas zu besorgen (zb. die Zutatan für den Punsch)....ich glaube, viele versuchen auf diesem Weg, ihre "Pflichten" auf einfachere und bequemere Weise zu erfüllen.
Unser Elternbeirat ist für die Organisation von elterlichen Aktivitäten zuständig und der ist sehr träge. Meine beste Freundin ist auch Mitglied, sie ist beruflich eine toughe Geschäftsfrau und schüttelt immer verzweifelt den Kopf, weil dort alle so unorganisiert und schwerfällig sind. Meiner Meinung nach fehlt ja zumindest ein Mann in diesem ganzen Haufen....zu viele Frauen sind manchmal echt hinderlich *gg*.
Ich selber engagiere mich jetzt auch nicht soooo sehr muss ich zugeben...wie gesagt, Kekse backen hab ich jetzt mal gerne gemacht und auch wenns um Basteleien oder so geht helf ich gerne mit. Meine Zeit, die ich ohne Kinder bin und somit in Ruhe und effizient helfen könnte, ist mir momentan sehr kostbar, da haushalte ich sehr genau. Und Gelegenheiten mit Viktor zu helfen waren noch nicht....würde aber zb. die Kindergärtnerin sagen, dass sie den Kleinen für eine Stunde in die Gruppe mitnehmen während ich irgendetwas tue, wäre ich sofort bereit.
LG Uschi

Elternengagement im Kindergarten

Huhu,
bei mir ist es so, das ich mich nicht voll angagieren kann, da ich ja noch ein 2. Sohn habe der 15 Monate alt ist und deshalb ihn immer mitnehmen müsste. ABer da der Elternrat seit 2 Jahren immer derselbe ist und sie es auch gerne machen ist das auch kein Problem. Bei Elternabenden bin ich dabei, da ist ja dann mein Mann zu Hause.
Ansonsten besorge ich schonmal dies und das für den Kiga, wie jetzt z.B. Tannenzweige für Adventskranz basteln oder Taschentücher für Schnupfnasen.
Zum Laternenbasteln war eigentlich von jedem Kind ein Elternteil da und haben mitgemacht und das sogar in einem städtischen Kindergarten. Morgen haben wir Nikolausfeier und da wird auch rege dran teilgenommen und jeder macht was leckeres zu Essen. Von daher kann ich mich nicht beschweren.
LG Gabi

Elternengagement im Kindergarten

Hallo Viola,
vielleicht liegt es einfach daran daß viele Mütter berufstätig sind und daher nicht zu jedem Termin erscheinen können.
Ich selber arbeite ja auch und es fällt mir schwer alles unter einen Hut zu bekommen. Ich gehe hin, wann immer ich es schaffe. Wenn ich nicht kann dann geht mein Mann. Es gibt nächste Woche wieder einen adventlichen Nachmittag für die Eltern und die Kinder. Ich würde gerne gehen, muß aber arbeiten. Mein Mann geht somit. Zum basteln letztens schaffte ich es. Aber wenn ich nicht gekonnt hätte....mein Mann wäre da wohl nicht erschienen *lach*
Aber wir versuchen echt alles, da es uns Spaß macht und wir es wichtig finden. Ich denke aber daß es manche Mütter aus beruflichen Gründen nicht schaffen und dafür habe ich dann auch Verständnis.
Ob nun aber die Eltern alle zum basteln erscheinen müssen....hmm....ich weiß nicht ob das sein muß. Schließlich sind nicht die Eltern im Kiga um für die Kinder Nikoläuse zu basteln.
LG Nicole

Elternengagement im Kindergarten

Hallo Viola,
ich hab von Anfang an gesagt, dass ich mich bereit erkläre einen Kuchen zu backen oder Plätzchen oder ähnliches in der Art (oder auch zuhause etwas basteln), aber ich wollte und will zum Beispiel nicht in den Elternbeirat oder mich am WE auf irgendeinen Markt stellen müssen (denn am WE ist die einzige Möglichkeit für Marcel seine Großeltern zu sehen).
Für die Weihnachtsmärkte des Kindergartens hab ich jetzt Lebkuchen, Gewürzkuchen und 4 Sorten Plätzchen gebacken.
Für mich langt das an "Engagement" eigentlich schon.
Die Elternabende wurden immer so gelegt, dass ich nicht hin konnte. Der Mann auf der Arbeit, Kind im Bett und keine Verwandtschaft in der Nähe, die auf Marcel hätten zu dieser Zeit aufpassen können (wohnen alle 50 km weit weg).
Wobei meine Nachbarin meinte, ich soll Marcel für die Zeit des Elternabends alleine zuhause lassen und das Babyphon zu ihrem Mann rüber bringen *grusel*. Sowas würde ich niemals machen - aber das ist ja ein ganz anderes Thema.
Jedenfalls fehlt mir durch die Nicht-mögliche-Teilnahme an den Elternabend auch der richtige Bezug zum Kindergarten.
Liebe Grüße
Katrin

Elternengagement im Kindergarten

Hallo!
Das finde ich auch immer schade.
Gut basteln und sowas wurde hier noch nicht angefragt aber selbst da würde ich mich *rumreisen* und hingehen wenns arbeitsmäßig geht oder gar meinen Mann schicken.
Ich weiß das eine mami aus fabians Gruppe letzte Woche mal da war und was gebastelt hatte aber das war ne Sache nur zwischen den Erziehrinnen und ihr also nix *öffentliches*
ich erfuhr es nur über ecken von den Kindern:-)
Aber egal ob es der frühjahrsputz ist oder jetzt der Putz im Garten wgeen laub ect. es sind immer total wenig Eltern da und wir sind zwei Kigas .Ich war letztens beim Frühjahrsputz echt schockiert.
Meist sind es die Eltern die eigentlich eh meistens samstags noch arbeiten oder ähnliches.
ich muß sagen sobald die Erziehrinnen *was möchten* also wenns ums Kuchen backen geht für feste oder was mitbringen jetzt für die Weihnachtsdeko dann sind dabei und versuchen es einzurichten.
Es ist ja für für unser Kind schön wenn er sieht das mitmachen ....
Liebe Grüße wurmel mit Fabian

Elternengagement im Kindergarten

Hallo Wurmel,
Frühjahrsputz im KIga??? Wie jetzt...die Eltern kommen um im KIga zu putzen?
Also ich weiß nicht....mit sowas bräuchten sie mir hier aber nicht kommen. Ich bringe mich ein wann immer ich kann aber putzen würde ich im KIga nicht!
LG Nicole

Elternengagement im Kindergarten

Hallo!
Was ist daran so schlimm?
Beim Frühjahrputz wird alles mal richtig ordentlich geschrubt über Waschbecken,Regal incl. ein und ausräumen ,Fenster geputz halt alles was obenran dran ist und nicht die Putzfrauen machen(die sind vorallem für unten rum da)
Warum sollen das die Erzieherinnen immer allein machen.?
Zusätzlich war damals im garten noch Dinge notwendig wo dann die starken Männer dh. die papas geholfen haben.
Ich finde dies nicht schlimm und einmal im Jahr kann man sowas auch mitmachen
Bei uns wird seid Monaten zwecks Brandschutz umbaumaßnahmen im kiga gemacht ,so das auch Gruppen in den Häusern umziehen mußten(incl. Spielzeug umziehen), in den zimmern wurden arbeiten gemacht.Eigentlich so hieß es mal wurden die Eltern auch gefragt ob sie da beim zurück zug mit helfen könnten und wir sagten alle *ja* Fazit war aber die Erzierhinnen haben 2Tage komplett allein es gemacht ,warum weiß jetzt aber nicht.Die Eltern wurden gefragt ob teilweise wer zu hause ist die Kids an den tag daheim lassen können.Es war dann nur eine Ersatz erziehrin da die sich um die wenigen Kids kümmerte wo es nicht ging mit daheim bleiben.Das war auch nicht so toll ,vorallem für die kids nicht.fabian gehörte dazu, wir arbeiten beide da kann nicht einfach ein tag daheim bleiben .....
Also lieber hätte mitgeholfen,da wärs auch schneller fertig gewesen und die Erziehrinnen taten wir schon leid weil es echt harte Arbeit war.Und eigentlich auch nicht Ihre Aufgabe.Aber heutzutage ist es nun mal so.
Liebe Grüße wurmel mit fabian

Elternengagement im Kindergarten

Hallo,
wenn es für Dich okay ist dann ist es auch gut.
Ich weiß nur daß für mich sowas nicht in Frage käme. Ich habe selber einen Job und genug zu tun mein eigenes Haus zu putzen. Da möchte ich nicht noch woanders den Wedel schwingen.
Wiso die Erzieherinnen das alleine machen sollten? Hmm....keine Ahnung wessen Job es ist. Ob es nun die Erzieherinnen machen müssen oder die Putzfrauen...ich denke teils/teils.
Ich kenne es zumindest so daß jeder seinen eigenen Arbeitsplatz sauber hält.
LG Nicole.....die vielleicht mal die Kunden im Laden ansprechen sollte, ob sie nicht Lust hätten mir beim Spiegel putzen und Staub wischen zu helfen *lach*

Elternengagement im Kindergarten

Hallo Viola,
bei uns ist es ähnlich... Ich bekomme es noch verstärkt mit, weil ich im Beirat und Elternvertreterin bin. Wir haben immer Schwierigkeiten alle Eltern aktiv in Aktionen mit einzubeziehen. Viele haben überhaupt kein Interesse...
Und auch bei uns handelt es sich weder um einen sozialen Brennpunkt, noch sind alle Mütter/Väter berufstätig - selbst wenn, ich denke das man sich die wenigen Termine auch einrichten könnte!?
Es sind immer die selben Eltern, die sich aktiv beteiligen und helfen Dinge zu organisieren! Ich finde das sehr schade und bin froh, das sich die Erzieher von dem fehlenden Interesse einiger Eltern nicht demotivieren lassen!
Zur anstehenden Weihnachtsfeier wurden diesmal die Grosseltern/Onkel/Tanten der Kinder eingeladen. Die Idee finde ich auch sehr nett und bin auf die Resonanz gespannt :-)
LG
Antje

Wir sind ja jetzt Waldoerfer und da gehts schon

anders zu, aber den Eindruck hattest Du ja schon.
Hallo Viola,
Wir putzen hier den Gruppenraum im Wechsel (jedes Mal).

Text weg?! Also nochmal!

naja,
wir putzen halt jedesmal im Wechsel, auch Vaeter und Grosseltern. Zweimal im Jahr ist Grossputz, im Sommer und vor Weihnachten.
In der Weihnachtszeit backen Eltern Kekse fuer die Kinder (zweimal pro Woche).
Wir waschen sogar die Dreckwaesche ;o)
Die Elternabende sind oft und immer gut besucht.
Allerdings war das damals vor knapp 30 Jahren in meinem Kiga auch so. Der war allerdings "nur" christlich.
LG
Ana

Elternengagement im Kindergarten

Liebe Viola,
ich stehe dem Thema etwas gespalten gegenüber.
Wir selber gehören zu den Eltern, die einen engen Kontakt zum Kindergarten suchen. Das hat damit zu tun, dass wir den Kindergarten sehr, sehr gut finden und die Arbeit der Erzieherinnen, die für uns unendlich wertvoll ist, gerne unterstützen. Ich sehe es auch als ein Geben und Nehmen: Wenn ich mich im Kindergarten mehr engagiere, bekomme ich auch auf dem informellen Weg viel mir Information, zum einen über das, was der Kindergarten allgemeine macht, aber auch darüber, was mit meinem Sohn dort los ist. Die Erzieherinnen können mich gut kennenlernen und einschätzen lernen - das ist einfach gut für die Erziehungsaufgabe, die man sich mit denen doch teilt. Außerdem bin ich derart dankbar dafür, diesen Kindergartenplatz bekommen zu haben - immerhin hätten die ja auch ein anderes Kind aussuchen können - dass ich auch bereit bin, mich relativ viel zu engagieren.
In all solchen Systemen gibt es ja diese typischen "Back-Mamis", die überall engagiert an erster Front mitmachen und denen keine Mühe zu groß ist, das Gruppen- und Feierleben am Laufen zu halten. Mir liegt das vom Typ her nicht so, trotzdem ist es für mich eine Frage des Anstands, Martinsbrötchen zu backen, wenn in die Runde gefragt wird, wer mithelfen kann, oder zu Festen eine kulinarischen Beitrag zu leisten. Das sind einfach Dinge außer der Reihe, und bei Dingen, die ich in meiner eigenen Küche vorbereiten kann, kann ich es dann machen, wann es reinpasst.
Da mein Mann und ich vom Standard abweichende Arbeitszeiten haben, können wir auch uns als Person anbieten. Das machen wir wirklich gerne. So würde ich z.B. auf einer Exkursion mitkommen, oder heute war mein Mann den ganzen Morgen im Kindergarten, weil er gebeten wurde, den Nikolaus bei der Nikolausfeier zu spielen. Ich würde also unterm Strich sagen: eher pädagogische Arbeit - gerne, Backen - wenn's sein muss.
Ehrlich gesagt: Beim Basteln würde es bei mir aber echt aufhören. Wenn es tatsächlich Eltern gibt, die gerne basteln möchten und ihre gemeinsame Bastelidee dem Kindergarten anbieten, o.k. Wenn ich aber zu Bastelstunden kommen "muss" bzw. ein schlechtes Gewissen haben müsste, wenn ich das nicht tue, dann würde mich das echt ärgern. Das sehe ich nämlich so: Der Kindergarten bietet uns Erziehenden eine Dienstleistung an. Wir gewinnen neben unserer anstrengende Haupterziehungsarbeit Zeit dadurch, dass der Kindergarten die Kinder soundso viele Stunden übernimmt. Diesen Bastelkram, finde ich, kann der Kindergarten intern so planen, dass er auch mit internen Kräften zu leisten ist. Wenn 75 Nikoläuse nicht drin sind, dann müssen sie ihren Nikolauskram eben anders organisieren. In unserem Kindergarten werden solche Dinge, soweit ich das bisher durchblicke, von den Erzieherinnen gemacht, z.B. nachmittags, wenn weniger Kinder da sind, oder von den (größeren) Kindern selber.
Warum sind es "immer dieselben", die helfen, die sich engagieren? Ich denke, es gibt zum einen extravertierte und introvertierte Menschen. Durch soziale Gewohnheiten enstehen dann Selbstbilder. Ich vermute, es gibt Leute, die kommen gar nicht auf die Idee, dass sie dazu geeignet sind, irgendwo mitzuhelfen, oder dass ausgerechnet sie in einer solchen Runde erwünscht und willkommen sind. Sicherlich kommen zum Bastelhelfen auch eher die, die in der Abholzeit mehr mit den Erzieherinnen und den anderen Eltern in Kommunikation stehen. Und dann gibt es sicherlich auch die gewohnheitsmäßigen Trittbrettfahrer, die so schon immer durchs Leben gekommen sind und ein anderes Verhaltensmuster gar nicht kennen.
Weiterhin empfinden sich Menschen in ganz unterschiedlicher Weise belastet von dem, was der Alltag von ihnen will. Ich würde z.B. ungern irgendwo Plätzchen beisteuern, weil ich froh bin, wenn meine Bestände, die ich dieses Jahr ungewöhnlicherweise rechtzeitig geschafft habe, bis Weihnachten reichen. Bevor ich Verschenkplätzchen backe, würde ich lieber für uns selber welche backen und meine umfangreiche Weihnachtspost erledigen. Bei mir kracht übrigens auch immer der Haushalt zusammen, wenn mal eine Zusatzaufgabe ansteht. Gegen Monatsende habe ich immer recht viel Arbeit, dazu kam, dass wir im Wohnzimmer eine Umräumaktion laufen hatten - ich habe deswegen echt schon eine Woche nicht mehr gewaschen und alles türmt sich - ein Kindergartenbasteleinsatz hätte mir jetzt echt den Rest gegeben....
Da fällt mir ein, dass wir am 18.12. mit dem Waschen der Kindergartenhandtücher dran sind - das ist der einzige offizielle Job, den bei uns die Eltern machen müssen - aber das fällt nur einmal im Halbjahr an.
Liebe Grüße
Tini

Elternengagement im Kindergarten

Liebe Tini,
was eine lange, ausfuehrliche und vor allem interessante Ausfuehrung zu diesem Thema. Danke!
Bei uns im Kiga ist es definitiv ein finanzieller Aspekt, der die Eltern zwingt (man wird nur zum Putzen gezwungen, der Rest ist freiwillig) so viel mitzumachen.
Der Kiga bekommt weniger Geld als andere Kindergaerten hier in der Umgebung, weil er nicht an eine Kita gekoppelt ist (dafuer gibts mehr Geld). Wirklich alle anderen Kigas sind immer mit einer Kita kombiniert.Montessori gibt es hier erst ab der basisschool, also mit 4 Jahren.
Das will die Waldorfschule hier aber nicht, Fremdbetreuung ueber mehrere Stunden bei jungen Kindern (bis 4) passt nicht in die antroprosofische Ideologie, wurde mir erklaert.
Also muessen sie mit weniger Geld auskommen, aber nicht an Spiel- und Bastelmaterial sparen.
Daher "muessen"die Eltern putzen, weil eine Reinigungfirma zu teuer waere und die Erzieherinnen auch um die toll gebastelten Jahreszeitentische fuerchten.
Ansonsten finde ich aber, dass der Grossteil der Eltern hier sehr engagiert ist. Der Vergleich zu anderen Kigas fehlt mir aber natuerlich.
LG
Ana

Elternengagement im Kindergarten

Liebe Ana,
grundsätzlich finde ich die Idee des Elternengagements prima, denn es erhöht ja die Identifikation mit der Einrichtung, stärkt das Verantwortungsgefühl und stiftet Kontakt. Hier in Deutschland sind Eltern, denen das besonders wichtig ist, ja sehr gut in einer Elterninitiative aufgehoben. In NL scheint das ja anteilig der Standardfall zu sein - können denn alle Eltern das überhaupt zeitlich leisten? Z.B. mit Kleinkind und Baby kann das schwierig sein, oder eben bei entsprechender beruflicher Eingebundenheit. Ist bei Euch die Quote der Kinder, die im Kindergarten sind, kleiner als hier in Deutschland? Und die Erwerbsquote der Frauen? Dafür fängt in NL die Schule früher an, verstehe ich das richtig?
Ich finde abgesprochene Aufgaben völlig in Ordnung. Das weiß man vorher, das sind Spielregeln, auf die man sich einlässt. Auch gelegentlich durch mitgebrachte Dinge Veranstaltungen verschönern finde ich o.k., wenn man das schaffen kann (was ich eben oft schon schwierig finde). Nur würde es mich belasten, zu den Doofen zu gehören, nur weil ich mir die Zeit für feste Bastelstunden nicht aus dem Fleisch schneiden kann oder möchte. Wobei diese Bastelstunden, wenn man dazu Lust hat und nette Leute kommen, bestimmt eine nette Sache sein können.
Weißt Du eigentlich schon, in welche Schule Deine Tochter kommen wird? Ab wann habt Ihr Schulpflicht und wird das Probleme mit Euren Wohnsitzen geben?
Liebe Grüße
Tini

Elternengagement im Kindergarten

Hallo Tini,
die Eltern hier scheinen das irgendwie zu regeln. Oftmals sitzen Babys im Tuch, Kinderwagen oder wahlweise auf dem Spielteppich, waehrend die Mutter/der Vater den Sauger schwingt.
Sie haben sich ja alle freiwillig fuer diesen Kiga entschieden (und er ist ja nur 2mal in der Woche) und tragen das mit.
Mir begegnen hier eigentlich fast nur extrem engagierte Eltern. Das liegt aber auch sicher daran, dass nicht alle Eltern ihre Kinder in den kiga geben. Oft gehen die Frauen schon frueh und viel arbeiten und die Kinder sind dann in der Kita, dann faellt der Kiga weg.
Unsere Tochter wird auch hier zur Schule gehen (ja, schon mit 4). Heute abend ist Info-Abend.
Montessori ist mir zu weit. Das ist fuer uns nicht tragbar. Es sind 35km Fahrt pro Strecke und dort muessen die Eltern im Wechsel die Pausenaufsicht uebernehmen (taeglich von 11.45-13.00).
Zur "vrijen school" fahren wir nur 11km und sie haben den Nachmittagsunterricht (von 13.00-15.00) gestrichen. Dafuer gehen die Kinder jeden Tag bis 13.00 zur Schule.
Das passt besser in unseren Alltag!
Ausserdem gefaellt mir die Schule sehr gut. Ich finde die niederlaendische Waldorfvariante wunderbar( bis jetzt) und ueberhaupt nicht dogmatisch. Unsere Erzieherin versicherte mir, dass sie Waldorf in D und Waldorf in Nl als sehr unterschiedlich erfahren haette. Sie hat lange in Bonn gewohnt und fand die hiesige Waldorfschule dort furchtbar.
Sie hat ihre Kinder dort nicht hingeschickt.
Wir duerfen sie uebrigens von zuhause aus unterrichten, wenn wir auf Aruba sind. Das ist optimal. Holland ist in diesem Fall aber sowieso sehr liberal (was homeschooling betrifft).
Mein Maedchen ist muede. Ich muss mich kuemmern.
LG
Ana

Elternengagement im Kindergarten

Liebe Tini,
vielen Dank für Deine ausführliche und anregende Antwort!
Moppo als Nikolaus - das hätte ich ja gerne gesehen! Duver hat aber nicht festgestellt, dass der Nikolaus dieselben Schuhe trägt wie der Papa, oder? ;-)
Ich habe hier jetzt nur das aktuelle Beispiel des Nikoläuse basteln dargestellt. Warum dies nicht die Kinder bzw. Erzieherinnen in der Dienstzeit machen konnten, habe ich eben schon Line geschrieben. Da wäre halt der Überraschungseffekt weg gewesen. In diesem konkreten Fall wären die Alternativen gewesen, etwas zu kaufen oder dieses liebevolle Detail weg zu lassen. Mit diesen beiden Alternativen war die Mehrheit der Eltern im Vorfeld komischerweise nicht einverstanden.
Klar ist basteln nicht jedermans Sache. Aber ich glaube, dass ist nicht das eigentliche Problem. Bei 75 Kindern kommt man (Geschwisterkinder und Alleinerziehende mit beachtet) auf bestimmt mehr als 100 Eltern. Und davon hatten nur 8 Mütter Zeit und Lust 2 Stunden (um mehr wurde ja nicht angefragt) zu investieren.
In der Woche zuvor waren jedenfalls deutlich mehr Eltern da, als der Fotograf im KiGa war und man Geschwisterbilder anfertigen lassen konnte (natürlich zu einem Schnäppchenpreis). Da war es kein Problem, die mitgebrachten Babys 2 Stunden im Maxi Cosi oder Kinderwagen warten zu lassen, bis man dran war.
Ich hätte auch viele andere Beispiele bringen können. Beim Kartoffelfest vor 2 Monaten hätte man in Ruhe zu Hause ein Kartoffelgericht zubereiten können. Trotz der für Berufstätige eher günstigen Zeit (Freitag nachmittag 16.30 - 18.30 Uhr) war die Beteiligung bei diesem Fest auch eher mäßig. Oder man hätte die Rohkostplatte für das Nikolausfrühstück beisteuern können. Da hat sich aber auch niemand für gefunden.
Im katholischen Nachbar-KiGa ist z.B. der von den Eltern so dringlich geforderte Waldspaziergang ausgefallen, weil sich keine 2 Elternteile fanden, die mitgehen wollten. Usw. usw....
Einerseits besteht bei den Eltern der Wunsch danach, dass ihre Kinder schon im KiGa maximal gefördert werden. Es werden Aktivitäten eingefordert und lauter Protest macht sich breit, wenn Aktivitäten ausfallen würden. Andererseits sind nur eine Handvoll Eltern bereit, sich aktiv einzubringen.
Ich glaube auch nicht, dass es viele gibt, die nicht wissen, dass gerade sie es sind, die gebraucht werden. Schließlich hängen die entsprechenden Listen wochenlang (ohne Einträge) aus und die Erzieherinnen gehen ja auch auf die Eltern zu.
Aber nicht nur im KiGa ist es so. In der Schule, in der ich bin, kommt der größte Teil der Eltern nicht einmal dann zum Sprechtag, wenn sie ausdrücklich angeschrieben wurden.
LG, Viola

Elternengagement im Kindergarten

Liebe Viola,
Mensch, das ist wirklich arm. Vielleicht ist mein an sich legitimer Gedanke der Inanspruchsnahme einer Dienstleistung im negativen Sinne eben auch ein Nach-mir-die-Sintflut.
Zum Kindergartennikolaus: Moppo - ich finde, er sollte selber mal berichten - hat da nicht etwa eine Verkleidungsklamotte gemacht. Er war "in Zivil" schon von morgens an dabei. Die Kinder haben zusammen gefrühstückt, es gab ein Nikolausfrühstück vom Kindergarten (übrigens aus der Umlage "Feste und Feiern"). Moppo hat dann die Geschichte vom heiligen Nikolaus erzählt (Kornlegende). Später dann hat er sich mit Hilfe der Kinder umgezogen, und zwar hat er nicht so einen roten Bademantel angezogen (wusstet Ihr, dass dieses rote Ding eine Erfindungung von Coca-Cola ist??), sondern ein echtes weiß-goldenes Bischofsgewand. Aus der - ganz explizit gemachten - Rolle heraus hat er denn Geschenke verteilt und zu allen Kindern etwas Nettes gesagt, das die Kindergärtnerinnen vorbereitet hatten (also in etwa: Der Duver hat sich schon gut im Kindergarten eingelebt, bringt immer ein eigenes Auto mit und spielt am liebsten mit x und y in der Bauecke). Das hat er in kleinen Dialogen mit den Kindern gestaltet. In unserem Kindergarten wird großen Wert darauf gelegt, dass keine fremde, verkleidete und unkenntlich gemachte Person kommt, sondern dass die Kinder bewusst mitbekommen, dass man sich gemeinsam an eine Geschichte erinnert, die dann sozusagen gemeinsam nachgespielt wird. Moppo fand das sehr anrührend.
Liebe Grüße von Tini mit dem ätzenden Haushaltsrückstand, der gerade von Telefonieren/Verabreden etc. abhält, aber wir besser uns ;-)

Elternengagement im Kindergarten

Hallo Viola,
in unserem Kiga (ev.) ist die Beteiligung der Eltern recht unterschiedlich, da gibt es Überengagierte, die zu jedem Thema ein Buch beizusteuern haben, aber auch andere, die es nicht schaffen, innerhalb 6 Wochen den Essensbeitrag zu bezahlen. Der Großteil, zu dem ich mich auch zähle, platziert sich in der Mitte. Plätzchen/Kuchen backen, Getränke für ein Fest beisteuern, das machen viele gerne, die Aushänge füllen sich recht schnell. Allerdings versuchte unser Kiga für gesamte Renovierung des Kiga die Eltern aus Kostengründen heranzuziehen. Da hing ein Zettel aus mit:
- Laminat verlegen
- Küche demontieren
- Küche aufbauen
- Fliesen legen
Komischerweise ;o) haben sich kaum Eltern dafür gefunden...
Das ging m.E. weit über "Elternengagement" hinaus!
Und was das Laterne- oder Nikolausbasteln angeht, bin ich der Meinung, dass es für die Erzieherinnen einfach der bequemste Weg ist, wenn Mama oder Papa basteln, als wenn sie sich mit den Kindern hinsetzen müssten und die Materialschlacht mit Kleber/Schere .und Co. zu koordinieren.
Zu meiner Zeit haben die Erzieherinnen die Laternen mit den Kindern gebastelt, das sollten sie heute auch wieder tun. Natürlich ergibt es dann nur eine "Käseschachtel"-Laterne, aber Hauptsache selbstgebastelt!
Lieben Gruß
Line, die nachher Schneeflocken basteln wird – mit Ihren Kindern (und nicht mit dem Papa ;o)))

Laternen und Nikoläuse

Hallo Line,
im Ernst - Laminat verlegen und Fliesen legen? *g*
Also die Martinslaternen haben die Kinder im KiGa selbst gebastelt. Henriks Gruppe hat Frösche gebastelt (mit Luftballons und viel Tapetenkleister), die echt toll aussahen. Die Eltern brauchten hierfür lediglich 1 ? Materialkosten zu übernehmen, was ich nicht viel fand, da die Frösche liebevolle Details enthielten (z.B. eine kleine Plastikfliege auf der rausgestreckten Zunge).
Am Freitag vor dem hiesigen Martinszug konnten die Kinder/Eltern die Laternen mit nach Hause nehmen. Samstags (11.11.) war der Umzug. In der letzten Woche haben noch einige Eltern nach Aufforderung der Erzieherinnen die Laternen mitgenommen (die Laternen passten nicht zur adventlichen Deko :-)). Ich persönlich finde es schade, dass sich die Kinder mit den Laternen Mühe gegeben haben und die Eltern keine Zeit/Lust hatten, zum Umzug zu gehen oder zumindest die Laterne mit nach Hause zu nehmen.
Die Nikoläuse konnten die Kinder nicht mit basteln, da die Grundidee war, dass der Nikolaus in der Nacht da war und einen Sack da gelassen hat, in dem sich für jedes Kind eine Überraschung befand. Diese Überraschung war dann ein kleines Säckchen (Serviette) in dem sich ein paar Kekse (gekaufte) und eine Mandarine befand und die gebastelten Nikoläuse "hielten" diese Säckchen.
Die Eltern (bzw. einige Freiwillige) sollten die Nikoläuse basteln. Dafür entstanden keine weiteren Unkosten. Alternativ hätte man etwas Hübsches kaufen (= Geld einsammeln) oder einfach nur die Serviettensäckchen nehmen können. Henrik fand seinen Nikolaus toll (genau genommen waren es übrigens eher Weihnachtsmänner ;-)). Ein einfaches Serviettensäckchen wäre vermutlich nicht so gut angekommen.
LG, Viola

Elternengagement im Kindergarten

Hallo Line,
ich verstehe schon, worum es in Violas Kindergarten ging: Um eine Überraschung für die Kinder, und klar basteln sie die lieber nicht selber. Trotzdem kann es andere Wege geben, den Kindern eine Freude zu machen, ohne dass Nicht-basteln-könnende/wollende Eltern als Stinker dastehen. Bei uns gab es heute ein kleines, gekauftes Gebäckstück, und das ganze Ereignis hat darunter keineswegs gelitten.
Beim Laternebasteln sehe ich es auch so, dass das die Kinder soweit wie möglich selber machen sollten. So beschäftigen sie sich sinnvoll, zielorientiert, haben einen Bezug zu ihrer Laterne und selbst erarbeiteten Besitzerstolz. In unserem Kinder gab es unterschiedlich anspruchsvolle Bastelaufgaben für die Kinder, und auch die Kleinsten haben mit so einer "Prick"-Arbeit ihre eigene Laterne herstellen können.
Liebe Grüße
Tini

Elternengagement im Kindergarten

Hallo Line! Ich finde das mit dem Laminat und so eigentlich ganz ok, wenn es sich hierbei um einen wenig geförderten Kindergarten handelt. Ich zb. wäre durchaus bereit, beim Laminatboden legen zu helfen (vielleicht sogar lieber als beim basteln, naja, persönliche Antibastelneigungen treten schon auf) und denke, auch viele Papas würden sich vielleicht mal am WOE finden, um einen finanziell schlecht gestellten Kindergarten so zu unterstützen. LG Uschi

Elternengagement im Kindergarten

Hi Viola,
ich gehe zu den meisten Aktivitäten, Elternabenden, Festen etc. hin - muss aber sagen, dass ich ausufernde Aktivitäten dort durchaus als Belastung empfinde. In der alten Kita meiner größeren Tochter wurde in der Gruppe gebastelt, Deko von den Erzieherinnen am Nachmittag. Bei der Kita meiner kleinen Tochter war dieses Jahr gemeinsames Laternebasteln angesagt. Ich fand's ätzend - zum Glück war meine ältere Tochter zufällig die Woche bei Oma und Opa in Urlaub (was 1-2x pro Jahr der Fall ist, normalerweise ist sie da), sodass ich sie nicht auch noch mitschleppen musste. Ich habe dann auf einem Zwergenstuhl sitzend eine Laterne fabriziert, während ich meine kleine Tochter halb im Blick hatte, die Hälfte der Bastelzeit hat sie sich stehend in meinen Oberschenkel gekrallt. Ich war doppelt so schnell wie die anderen fertig, da ich mich echt beeilt habe - richtige Kommunikation mit den anderen Eltern war bei der Doppelbelastung (Kind bei Laune halten und Sterne ausschneiden) eh nicht drin. Ich bin froh, dass das der erste Basteleinsatz war und hoffe, dass keine weiteren folgen.
Mit meiner größeren Tochter waren Elternnachmittage einfacher, da waren die Kinder betreut und zu den Festen habe ich auch immer etwas vorbereitet und wir sind hingegangen, auch zu Ausflügen oder Festen. Mit zwei Kindern und Berufstätigkeit sieht das so aus, dass ich immer zwei Kinder mitschleppen muss (was bei der Kita meiner Kleinen z.B. nicht ging, ich bin - ohne am Elternabend um 15.00 Uhr teilzunehmen - mit Beiden wieder heim gegangen!), dass ich schon so meinen Mann und mich bis an die Grenze belaste, um Krankheiten der Kinder abzupuffern und trotzdem zur Arbeit zu können, für Feste backe ich spät abends oder hetze zum Einkaufen - alles immer mal zwei. Ich schicke meine Kinder nicht in den Kiga, um zu Hause alles auf Hochglanz zu polieren, sondern arbeite in der Zeit und wenn ich nachmittags viel mit ihnen gespielt habe, wartet noch der Rest des Haushalts ab 21.00 Uhr auf Erledigung - ich wäre sicherlich auch nicht gekommen, um Kiga-Deko vorzubereiten...nachdem ich im Oktober 1x Laternebasteln war, habe ich 1x geschnippeltes Obst und Gemüse für den anderen Kiga vorbereitet, war 2x Laterne laufen, gehe im Dezember 1x zum Weihnachtskaffee und muss für die zweite Weihnachtsfeier Dominosteine kaufen (Aufwand nicht ganz so groß). Also mir reicht das!
LG Annalisa

Elternengagement im Kindergarten

Hallo Annalisa,
wenn ich das so lese, glaube ich, dass Du gekommen wärst (das waren keine Deko-Nikoläuse, sondern kleine Nikolaus-Geschenke für die Kinder). ;-)
Schließlich musste ich keine Laterne basteln, kein Obst oder Gemüse schnipslen, am Martinslauf nicht als KiGa-Gruppenmitglied teilnehmen (schon gar nicht 2x) und hatte somit unter dem Strich in den letzten Wochen vermutlich weniger Aufwand zu betreiben als Du.
Aber letztlich ging es mir ja auch nicht speziell um das Basteln. Ich hätte auch ein anderes Beispiel nehmen können. Es sind immer dieselben wenigen, die sich einbringen und ich hatte zumindest bei diesem Termin das Gefühl, dass es sogar gerade die sind, die eher wenig Zeit haben, weil sie mehrfach belastet sind (berufstätig etc.).
Lisann hat das Nikoläuse-Basteln übrigens zum größten Teil im Wilkinet verbracht. ;-)
LG, Viola

Elternengagement im Kindergarten

Hi Viola,
grundsätzlich muss ich dir schon zustimmen, es gibt schon spezielle Leute, die nie irgendwo aufkreuzen und schon gar nicht zum Helfen! Beim Sommerfest war ich auch beim Kuchenstand, meine Kleine hat die Stunde auch im Marsupi verbracht - das geht schon, wenn man will! Meine Erfahrungen sind recht gemischt, im alten "Brennpunkt"-Kiga war es so, dass die Erzieherinnen schon viel von vorneherein übernommen haben, als wir aber in der Gruppe gebastelt haben (auch Laternen, aber mit den Dreijährigen) waren auch fast alle Mütter (!) da. Bei den oft stattfindenden Festen haben sich immer die Tische gebogen und gerade die Frauen mit ausländischen Wurzeln haben die feinsten handgefertigten Teigtaschen und Kuchen mitgebracht (ich erinnere mich jetzt noch an das Buffet zum türkischen Fest, ein echter Hammer - unglaublich viel und gut). Also selbst in Brennpunkten gibt es viel Engagement. Im jetzigen Kiga, der in einem besser situierten Stadtteil liegt gehört es zum guten Ton, dass sich die Eintragslisten für Essen und Hilfsdienste nach einem Tag vor lauter Freiwilligen biegen und im Sommer z.b. haben ganz viele Eltern als es heiß war mittags mal spontan Eis für alle Kinder mitgebracht - hier ist also eher das andere Extrem.
Ob man mitmacht oder sich auf die faule Haut legt ist auch oft so eine Typfrage und Eltern, die sonst auch nichts auf die Reihe bekommen schaffen das dann auch nicht, auch wenn sie von außen betrachtet durchaus die Zeit dazu hätten und umgekehrt gibt es schon viele Energiebündel, eine Kiga-Mutter hier hat zwei Kinder und ist Ärztin am Krankenhaus, als wir eingeladen waren hat sie am Nachmittag gleich noch Waffeln gebacken, obwohl sie dann um 20.00 Uhr zu ihrer Nachtschicht bis morgens um 9.00 Uhr musste - auch unglaublich!
LG Annalisa
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