Da ich nun schon von 2 Forumsmitgliedern angesprochen wurde, weil sie mich vermissen, möchte ich euch mal eine Erklärung liefern. Es hat sich einiges verändert im Hause G.. Ihr wisst ja alle, dass ich eine Therapie angefangen habe wegen meiner Angststörungen. Wir haben dann dort sehr schnell herausgefunden, dass sich meine Angststörung in Situationen stark verschlechtert, wenn es mir nicht gut geht. Permanenten psyschischer Stress, Dauerschlafmangel sind mir noch zusätzlich auf den Magen geschlagen, was sich bei mir als Dauerübelkeit niederschlägt, die wiederum meine Angststörung verschlimmert, da ich ja Angst vorm K... habe.
Ausserdem hatte ich die ganze Zeit die Vermutung, dass ich vielleicht doch unter einer verschleppten Wochenbettdepression leide. Auf jeden Fall hat mich die Therapie unheimlich schnell vorangebracht und vor ein paar Wochen bin ich dann regelrecht explodiert. Der ganze Mist von über 2 Jahren, der gesamte aufgestaute Sch... wegen dem Hausbau, dem Frust als Vollzeitmama, die permanente Klammerei von Jolina und den zusätzlich belastenden Problemen von denen meine Mutter mir vorjammerte, ist aus mir rausgebrochen. Mein armer Mann war derjenige, der die volle Breitseite abbekam und Jolina bekam einen Abend auch einen kleinen Teil ab. Seitdem kommen wir hier endlich vorwärts und ich habe das Gefühl, ich bin aus dem 3 Jahre andauernden Nebeltal aufgestiegen. Ich fühle mich wieder, ich spüre die alte Andrea wieder, die ich so vermisst habe und die ihr in diesem Forum nie kennenlernen konntet. Dieser ewige Jammerlappen, das war ich nicht und auch wenn ich mich so überhaupt nicht leiden konnte, kam ich nicht raus aus diesem Tal. Mit meinem Mann zusammen haben wir eine Lösung zum Thema Hausbau gefunden, die für uns beide akzeptabel ist und sehr wahrscheinlich auch preislich zu schaffen ist. Seitdem raubt mir dieses Thema nicht noch zusätzlich den Schlaf. Jolina musste sich wieder von ihrem Papa ins Bett bringen lassen und vor allem lernen, dass ihre Mama ihre Grenzen nun klar und deutlich formuliert. Das war anfangs nicht leicht für uns beide, aber ich habe das durchgeboxt und seitdem läuft es viel besser!
Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie toll es für mich ist, wieder diese Zufriedenheit in mir zu spüren, die sich soo lange vermisst habe. Meine Therapeutin hat mir sogar vorgeschlafen, die Therapie nun offen zu gestalten, d.h. ich rufe sie an, wenn ich Bedarf habe. Ich weiss, dass ich noch ganz am Anfang stehe und es Rückfälle geben wird, zumal meine Angststörung nie 100% geheilt werden kann. Doch das schockiert mich nicht mehr, denn man kann lernen damit zu leben und das das sehr gut funktioniert, weiss ich ja selbst. Ausserdem warnt sie mich, wenn ich mich und meine Bedürfnisse übergehe. Ohne die Angststörung wäre ich nie in Therapie gegangen. Witzigerweise kam es dann noch besser. Die Probleme meiner Mutter sind auch gerade dabei sich aufzulösen. Mein Bruder ist endlich ausgezogen und meine Mutter provitiert davon. Ausserdem macht sie auch endlich eine Therapie, damit sie mit der Krankheit (Epilepsie) meines Bruders besser klarkommt.
Kommen wir zu Jolina! Viele dachten ja, dass es besser mit ihr wird, wenn es mir besser geht. Nun ja, sagen wir es mal so, sie ist immer noch Jolina, willensstark, dominant, braucht ganz viel Aufmerksamkeit, klammert wie eh und je. Einfacher ist es mit ihr nicht geworden! Ich stecke es aber jetzt besser weg und wir schaukeln uns nicht mehr so hoch, weil ich es öfters schaffe, den richtigen Punkt zu erwischen, um die Situation zu verlassen. D.h. ich schreie sie nicht mehr so oft an und es eskaliert nur noch ganz selten. Trotzdem möchte ich euch 2 Dinge erzählen von ihr. Jolina geht jetzt abends freiwillig ins Bett! Und oft will sie viel früher, als wir es für sinnvoll halten. Gestern war sie um 19 Uhr schon sooo müde und meinte, sie möchte jetzt bettfertig gemacht werden. Ich habe ihr versucht, so viele Geschichten wie möglich vorzulesen, um die Zeit etwas zu strecken, aber irgendwann meinte die Kleine, ich solle das Licht ausmachen, sie wäre viel zu müde. 2 min. später war sie im Land der Träume um 19.50 Uhr. Dann schläft sie in 98% der Fälle durch bis ca. 23 Uhr. So haben wir den Abend wieder ganz für uns alleine! Niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass Jolina ohne Terror ins Bett gehen würde! Den Mittagsschlaf abzuschaffen und ihr eine gewisse Eigenverantwortlichkeit zu übertragen waren wohl die richtige Kombination.
Eine 2. Geschichte hat mich vorgestern so sehr gerührt, dass ich das allererste Mal in 2,5 Jahren, das wirklich tiefe innerliche glückliche Gefühl hatte, dass ich die beste Familie dieser Welt besitze und die tollste Tochter im Universum! Mir ging es nicht gut, hatte Halsschmerzen und mir war übel. Eigentlich war ich dran Jolina ins Bett zu bringen, aber ich hätte ihr keine Geschichte vorlesen können, wegen der Halsschmerzen. Ich habe sie dann gebeten, sich vom Papa ins Bett bringen zu lassen. Sie verzog sofort den Mund und sie stand kurz vorm Weinen, aber hat es sich dann verkniffen. Ich habe es ihr nochmal erklärt und auch da kämpfte sie mit den Tränen. Also habe ich mich innerlich schon auf einen Kompromiss eingelassen, falls sie so gar nicht damit klargekommen wäre. Exakt 5 min. später, als wir sie schon längst mit einem lustigen Thema abgelenkt haben, schlug sie mir überraschenderweise ihren eigenen Kompromiss vor:"Aber Mama kann mich doch bettfertig machen und mich ins Bett tragen, das geht doch!" Meine 2,5 Jahre alte Tochter schlägt mir einen vernünftigen Kompromiss vor, ich bin fast vor Stolz geplatzt. Sie hat sich dann von mir fertig machen lassen, wobei wir noch ganz viel Spass hatten und ist dann mit Papa ins Bett ohne noch eine Träne zu weinen. Mir zeigt es, dass es sehr wichtig ist, auch bei einer konsequenten Erziehung sich als Eltern mal auf Kompromisse einzulassen oder mal für eine Ausnahme zurückzurudern. Mit diesem Vorbild schaffen es dann auch die Kleinen wie man Kompromisse schliesst.
Der Grund, warum ich nicht mehr so häufig im Forum schreibe ist, dass mir die Gesprächsthemen ausgehen. Ich bin nicht mehr nur Mama, sondern auch wieder Frau und hier dominieren verständlicherweise zur Zeit die Threads über die 2. Kinder und dem Mamasein. Und ich will auch gar nicht mehr nur über Kind schreiben oder reden, denn es gibt endlich wieder genügend andere Themen in meinem Leben, die mich genauso interessieren. Dazu kommt, dass ich durch die Fotografiererei zur Zeit in der Fotocommunity aktiv bin, was mir unglaublich viel Spass bereitet. Und dadurch habe ich wiederum weniger Zeit für 9monate. Ich hoffe ihr verzeiht mir das! Ich lese nach wie vor jeden Tag im Forum und antworte, wenn ich Zeit, Lust und Gesprächsstoff zum Thema habe. Aber im Moment wird es nicht mehr so häufig sein, wie früher! So, ich hoffe, ich habe euch mit dem Gelaber nicht zu sehr gelangweilt. *grins* Und wer es bis hier unten hin geschafft hat, dem sei noch gesagt, dass das Forum für mich aber immer noch eine sehr hohe Bedeutung hat und es hier sehr viele Menschen gibt, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Fühlt euch mal alle gedrückt! Liebe Grüße Zauseline, die sich im Moment ein wenig wie Phönix aus der Asche fühlt *lacht*