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Eine Diskussionsgrundlage

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,552567,00.html
GLG Conny, die erst mal los muss
Bisherige Antworten

Eine Diskussionsgrundlage

O wie ich diesen Aufmacher des kleinen Tyrannen hasse...
Aber immerhin kriegt die Autorin am Ende noch die Kurve so halbwegs.
Aber diese spiegeltypischen Aneinanderreihungen von Extremen finde ich immer erstmal zum Reihern...
LG,
Susanne

Eine Diskussionsgrundlage

jo.

Wobei ich fand, daß der Artikel am Anfang fast einen ironischen Unterton hatte, aber vielleicht wollte ich den auch nur gerne ;-)

Ich hatte gerade ein extrem unangenehmes Wochenende, das wird mich noch eine Weile begleiten, und grade jetzt sage ich: lieber einmal zuviel nachgedacht und reflektiert (und damit gezweifelt, das gehört nunmal dazu) als alles unbesehen zu übernehmen. Einen neuen Weg muß man eben finden, das ist halt nicht so leicht, aber wo wären wir, wenn das nicht immer wieder Generationen tun würden. Ich für meinen Teil bin mir ja nichtmal besonders unsicher :-P und behaupte auch, "nebenbei" auch für mich selbst zu sorgen (ohne um die Kinder herumzutanzen, aber auch ohne ihnen das recht abzusprechen, überhaupt irgendwie präsent zu sein :-! )

LG Franziska, wie gesagt nach einem extrem beschissenen WE, so schlecht ging es mir lange nicht mehr :DEVIL:

Eine Diskussionsgrundlage

Nun ja,
das was es für mich wiederspiegelt ist dieser Spagat, den ich selber fühle. Ich will keinesfalls autoritär erziehen wie es bis zu den 70ern üblich war, andererseits finde ich auch nicht, dass Kinder und Eltern in Bezug auf Entscheidungen, etc. auf einer Stufe stehen.
Den Mittelweg dessen umzusetzen finde ich grottenschwer. Dazu kommt, dass mich dieses "mein Kind der Gott"-Gehabe, wie ich es z. T. auch in der Kita antreffe, extrem annervt. Ich versuche mein Kind als einen kompletten Menschen zu sehen, mit tollen Seiten, Macken, Kanten wie jeder Mensch sie hat. Ich versuche ihn positiv zu bestärken und Schaden von ihm zu wenden, ohne ihn in Watte zu packen und ihn dabei seine Erfahrungen machen zu lassen.
Trotzdem ist es mittlerweile oft so, dass ich persönlich zwischen Übermüttern oft ein schlechtes Gewissen bekomme, wenn ich meinen Sohn mal anranze, wenn er mir mit seinem Verhalten auf die Nerven geht. Es ist mir halt oft so, als hätte man nicht das Recht, sein Kind in die Schranken zu weisen ohne gleichzeitig befürchten zu müssen, dass er deshalb jetzt einen Schaden nimmt. Dabei sind die kleinen Biester *g* ja robuster, als man manchmal annimmt. ;)
Ich muss den Artikel noch ein zweites Mal in Ruhe lesen.
LG Conny

Eine Diskussionsgrundlage

Das ist auch ne Frage der Klientel der KiTa. Wir haben hier ja noch ne recht dörfliche Struktur mit einfachen Leuten aber recht flotten Erziehern, zumindest in der Hauptsache. Das ist ne super Kombi.
Meine Freundin wohnt in einem recht betuchten Dorf mit lauter "Berufsmüttern" (damit meine ich jetzt nicht Hausfrauen, sondern solche Mütter/Väter, die sich berufen fühlen, die Super-Eltern zu sein), die ihr auch ziemlich auf den Senkel gehen. Alles ist so perfekt, vor allem die Kinder (was natürlich einfach nicht stimmt). Aber der Eindruck entsteht manchmal. Schaut man hinter die Kulissen oder auch mal hinter die "Phrasen", sieht es aber schon anders aus. So schön das nach außen klingt, so derbe kann der Umgangston, die Ignoranz, das Desinteresse etc. in Wirklich keit sein. KANN...
Im Übrigen motze ich natürlich auch lieber zuhause. Wenn mich morgens jemand hört, wie ich meine Kinder ins Auto scheuche (und vorher in die KLamotten etc.), *hüstel*... Das hat mit Juul auch nix zu tun :-[ . Aber wenigstens bemühe ich mich, ich kämpfe darum (mal mehr mal weniger), dass wir diesen Teil des Tages verbessern. Und ich weiß auch, dass solche Sachen in MEINER Verantwortung liegen. Aber ich bin halt auch nur Mensch...
LG,
Susanne

PS...

Das mit den Macken und Kanten finde ich sehr wichtig. Für beide Seiten. Und ich versuche, das uns allen zu zu gestehen. Ich würde es gerne öfter besser verbalisieren können (für Anton), aber das klappt leider noch nicht so...
LG,
Susanne

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Das scheint aber von KiTa zu KiTa anders zu sein. Hier habe ich noch keine Übermütter gesehen, von daher habe ich dieses Problem jetzt nicht. Durch mein neues direktes Umfeld (2 Familien mit je 3 Kindern) weiss ich auch, dass keiner perfekt ist. Aber ist halt schon so, dass die meisten erst zu Hause in den eigenen vier Wänden mal ausflippen. In der Öffentlichkeit ist mir das auch noch nicht passiert. Von daher, gehe ich mal davon aus, dass deine Übermütter in Wirklichkeit auch ganz anders sind. ;-)
So ganz habe ich den Artikel ehrlich gesagt nicht verstanden, liegt wohl daran, dass mein Hirn noch etwas übermüdet vom vielen Feiern ist. :-[
Mir ist am Wichtigsten in der Erziehung, dass ich mein Kind mit Respekt behandel. Ich denke, das ist der Schlüssel! Und warum ich hier manchmal solche Frustpostings ablasse, liegt einfach darin, dass ich bei meinen Wutausbrüchen ziemlich respektlose Dinge loslasse. Das ist meine eigene Hilflosigkeit und die habe ich gefälligst so nicht an dem Kind auszulassen! Das ist mein Hauptproblem, womit ich oft nicht klar komme. Ich weiss, dass das bei euch oft anders rüberkommt. Es geht nicht um meine Grenzsetzung bei Jolina oder dass ich durchaus auch mal meinen Willen durchsetze, sondern mich schockieren immer wieder meine verbalen Entgleisungen. Wobei ich daran arbeite und es auch schon besser geworden ist.
Ich spreche das ja mit meiner Therapeutin durch und die sagte mal zu mir, dass es zwar nicht schön ist, "was" ich sage, aber dass Jolina durchaus so eine extreme Grenzsetzung ertragen und vielleicht auch ab und zu mal braucht. Sie muss genauso lernen, dass Mama nicht perfekt ist und nur begrenzte Kapazitäten hat. Wenn das Fass voll ist, läuft es über!
Sie ist schon ein gleichwertiges Mitglied in der Familie, aber sie ist auch ein Kind und kann niemals auf gleicher Stufe mit uns stehen, denn wir haben die Verantwortung für sie und mit 4 Jahren kann sie nicht alles überschauen. Im Moment ist das wirklich extrem bei ihr. Von morgens bis abends hören wir uns an, dass das ihr Leben ist und sie darüber bestimmt, dass sie sich neue Eltern sucht, dass wir an allem schuld sind usw.. Allerdings ist es seit einer Woche etwas besser geworden, weil wir ihr viel weniger Wahlmöglichkeiten geben. Wir haben die Führung übernommen und das ist momentan auch echt nötig. Sie macht ständig Kram, den sie nie vorher gemacht hat, der aber gefährlich sein kann oder es besteht die Möglichkeit Dinge kaputt damit zu machen. Nur zwei Beispiele: 1. Das Rennen über die Strasse vorgestern und 2. heute ihre Idee gegen unsere Absprache, das neue Aldi-Planschbecken im Gästezimmer (Laminatboden) doch mit Wasser zu befüllen. =-O @= Das sind Dinge, die gehen einfach nicht und wenn man sich nicht auf sie verlassen kann, muss ich ihre Freiheiten einschränken. :-X
Wichtig finde ich es auch in der Erziehung, dass man dem Kind immer das Gefühl gibt, dass man es liebt, egal, was es ausgefressen hat. Dass man es liebt auch wenn man es gerade ganz dolle schimpft oder wenn man als Mutter die Beherrschung verliert.
Und Kinder als gleichwertige Familienmitglieder zu behandeln, da spricht doch nichts gegen. Denn wenn mein Mann Mist baut, wird der auch geschimpft und er erfährt auch Grenzen! Genauso musste ich mir heute von meinem Mann anhören, dass ich mich nicht besser als mein gerade zickiges Kind benehme. :-P Ich weiss jetzt gar nicht, ob ich in meiner Müdigkeit am Thema vorbei bin oder ob es das war, was diskutiert werden soll. :-X :-[ Trotzdem liebe Grüsse! Zauseline

Eine Diskussionsgrundlage

hi,
ich muss auch noch mal in ruhe lesen, aber ich sehe es ähnlich.
mit einem habe ich wirklich probleme. mit diesem ausspruch, der wille der eltern muss der stärkere sein (zumindest diese absolute haltung). das hat für mich was von hundeerziehung. sorry ;-)
ich denke, das ist wie mit allem, die beziehung zum kind und mit dem kind hängt von vielem ab: vom charakter des kindes, der eltern, vom umfeld, etc.
und ich muss jede situation auch aus dem kontext heraus beurteilen. auch wenn man in der interpretation auch mal falsch liegt.
ich raunze auch mal. und ich finde, wenn ich das berechtigt tue, dann wird er das verkraften. WIR sind seine familie, in der jeder seinen platz finden muss. er muss sich da genauso arrangieren wie wir das tun müssen. für uns ist es auch nicht immer leicht. es gibt schon situationen, da ist er gleichberechtigt, in anderen wiederum nicht. manchmal gibt es raum für diskussionen, manchmal nicht. und wenn ich einen schlechten tag habe, er beim anziehen am morgen rumtrödelt und quatsch macht, dann sage ich schon, dass ich genervt bin und er besser mitmacht. er kennt mich und weis schon, wann ich das ernst meine. umgekehrt bekomme ich auch zunehmend "eingeschenkt". wir sind ja immer schnell wieder lieb :-*
letztes jahr hat mir eine psychologin gesagt, dass er schon einiges abkann. sie sagte: er hat nur die eine mutter, den einen vater. ER ist in diese familie gekommen und wird sich arrangieren. genau wie ich als mutter mein kind jeden tag neu kennen lerne und mit ihm leben lerne.
genau wie er im kiga lernen muss, zu bestehen und sich durchzusetzen. konflikte auszuhalten und zu lösen.
die "tyrannendiskussion" an sich finde ich gruselig. ich finde, ein kind an sich ist kein tyrann. es muss sich ja irgendwann austesten. und wenn ich wirklich einen tyrann hätte, müsste ich den fehler erst einmal bei mir suchen.
glg tina

Eine Diskussionsgrundlage

Den letzten Absatz unterschreib ich mal. Ich hasse diesen Ausdruck im Bezug auf Kinder. Ein Kind ist nicht
Tyrann, Nervensäge, Biest, Zicke etc... (obwohl mir das "Biest" bei zusammengekniffenem Mund durchaus mal rausgerutscht ist *schäm*). Es benimmt sich vielleicht mal tyrannisch, biestig, nervig, aber das sind idR doch nur Momente.
Ich kenne auch Kinder, die ich diesbezüglich sehr nervig finde und auch Antons Bestimmerwahn kann ich manchmal schlecht ertragen. Aber da muss man eben immer neu einschätzen, woran es liegt und wie man dem begegnet und wer mehr "leidet", wessen Grenzen jetzt gerade wichtiger sind, oder ob es einfach um ganz wichtige Prinzipien geht, die man dem Kind unbedingt klar machen will. Dagegen gibt es m.E.n. auch gar nichts einzuwenden. Dann geht es eben "nur" noch um die Art und Weise...
LG,
Susanne

Eine Diskussionsgrundlage

Geht mir einfach nicht so. In unserem KiGa sind die Kinder nicht gottgleich, im Gegenteil, es gibt einmal im Monat die Gelegenheit, sich ausführlich Rat zu holen, wenn es Probleme gibt. Die gibt es selbstverständlich bei allen und es tut immer wieder gut, daß es anderen genauso geht. Aber trotzdem bemühen sich die Eltern überproportional viel darum, die Kinder mit Respekt zu behandeln. Hier ist keiner, der sich mit den Kindern auf eine Stufe stellt, aber alle wollen lernen, wie man "Anführer" der Kinder ist, ohne sie komplett zu bevormunden und zu erniedrigen. Und ich kann daran einfach nichts schlechtes sehen. Ich halte es ja fast für einen Mythos, daß den kindern keine Grenzen gesetzt werden, hervorgerufen von Leuten wie meinem Schwiegervater, der meint, wenn ein kind nicht mucksmäuschenstill und ohne ein Glied zu rühren am Tisch sitzt, ist es schlecht erzogen und wenn man nichts sagt, sobald das Kind "vorhanden" ist, setzt man ihm keine Grenzen :-! Mir begegnen jedenfalls mehr Eltern, die ihren Kindern mehr Grenzen setzen, als ich für nötig erachten würde und v.a. auf eine Weise, die ich nicht grade respektvoll finde, als sich "unterwürfige antiautoritäre Übermütter" treffe.

Wie gesagt, ich bin meist nicht sooo wahnsinnig unsicher, was ich in der Erziehung für richtig halte und was nicht, es fällt mir nur manchmal schwer, mein eigenes Erbe abzuschütteln und alles so umzusetzen, wie ich das für richtig halte. Aber das mit dem Spagat empfinde ich einfach nicht so. Und das mit den gottgleichen Kindern auch nicht. Auch wenn meine selbstverständlich die suppertollsten der Welt sind *lol*

LG franziska

Eine Diskussionsgrundlage

Hi !
So wie unsere Generation über autoritär und antiautoritär schimpft, bzw. seiner Erziehung einen Namen geben kann - so werden unsere Kinder vielleicht einmal schimpfen über die "Juulschen", die "Klöterschen"... oder sich ganz besonders elitär vorkommen, weil ihre Eltern so konsequenz an diesem und jenem Erziehungsstil festgehalten haben. Irgendwie nix Neues!?
Ich frag mich, warum immer alles eine Schublade haben muss und warum so viel drüber geredet und diskutiert werden muss !?
Festhaltegriffe für die Unsicherheit ?
LG, Anette
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