... und ich hab meinen bald Dreijährigen angeschrien, weil er eine ganze Rolle
WC-Papier abgerollt hat, den Mückenvorhang vor der Tür zum wiederholten
Mal heruntergerissen hat (absichtlich), weil er ständig an meinem Bein hängt
und auf meinen Arm will und wegen diverser anderer "Kleinigkeiten", die mir
schon gar nicht mehr einfallen.
Ein Tag wie jeder andere ... und ich hab Mittagessen gekocht, aber wie. Ein
quengelndes siebenmonatiges Baby - das momentan alles will, aber nicht
irgendwo liegen - im Rücken (Mämmämmämmämm), und einen bald
Dreijährigen am Hosenbein, der Hunger hat, aber nix von all dem will, das
man ihm anbietet (Gummibärchen sollten es sein).
Ein Tag wie jeder andere ... und ich hab allein Mittag gegessen und mich
gefragt, wofür ich gekocht habe, weil besagter bald Dreijährige nix besseres
zu tun hatte als irgendwo imaginär Batterien auszuwechseln statt zu essen.
Schlussendlich ins Bett ohne was zu essen. Auf dem Schoss ein quengelndes
Baby, das beim selbstgekochten Brei das grosse Würgen bekommen hat, und
das also während meinem Mittagessen Hunger hatte. Ich weiss jetzt wieder,
warum ich bis jetzt Gläschen gekauft habe - den Brei hätt ich auch nicht
gegessen, es war einfach Leim.
Ein Tag wie jeder andere seit zwei Wochen ... ich könnte endlos aufzählen.
Wie mein bald Dreijähriger sich auf den Boden wirft und kreischt, wegen x
einem Grund - ich weiss manchmal nicht mal weshalb. Wie ich versuche,
ruhig zu bleiben und ihn trotz allem ernst zu nehmen, wie mir das aber
zusehends nicht mehr gelingt, weil ich es einfach doof finde. Sobald einer
weint, weinen kurz darauf beide - irgendwie scheinen sie dafür einen
Mechanismus zu haben. Ich geh nicht mehr einkaufen, aus lauter Angst, dass
ich es bis zum Mittagessen nicht mehr schaffe mit kochen und mir wieder
beide Jungs anhängen und heulen (darum hab ich ja heut auch Brei gekocht).
Mittag für Mittag erscheint der Herr nicht zum Essen, weder ruhig bleiben
und Konsequenzen ankünden noch lamentieren oder böse werden nützt. Es
geht einfach an ihm vorbei. Ich steig nächstens auf Ravioli aus der Büchse um
- wofür koche ich?? Dabei ist er eigentlich ein guter Esser, nicht mäkelig!
Wie schaffen andere den Haushalt???? Das frag ich mich ehrlich. Ich hab diese
Woche noch NIX geschafft (und letzte Woche ÜBERHAUPT NIX). Ich schaffe
gelegentlich eine Maschine Wäsche und jeden Tag ein Mittagessen und ein
einfaches Nachtessen. Ansonsten bin ich beschäftigt mit zwei kleinen Kindern
und mit Gartenfrüchten, die ich ernten und verarbeiten sollte (und die mir
dann in der Küche vergammeln, weil die Zeit nicht reicht).
Feierabend ist nicht drin, weil Sohnemann erst um 21.30 Uhr die Augen
zumacht. Und da Flurin so oft kommt nachts, muss ich zeitig ins Bett. Zur
Krönung kommt momentan auch Linus wieder und weint ... mein Mann hört
entweder nichts oder Linus macht ein Mordsgezeter und schickt ihn raus. Und
schreit, bis ich komme - was ich ja irgendwann muss, weil sonst auch Flurin
wach wird.
Ich hab nicht mal ansatzweise gewusst, wie schön mein Leben bisher war. Ich
geh mich bald einmal beerdigen, wenn das so weiter geht. Ehrlich, ich kann
nicht mehr. Ich brauche Urlaub, oder sonstwas. Ich liebe meine Jungs, aber
sowas ist echt ein Knochenjob. Bitte sagt mir, wann das Trotzalter vorbei ist.
Und schickt mir Nerven. Die gehen mir nämlich langsam aus.
Ich bin heute so richtig frustriert. Mag nicht mehr. Ich will wieder arbeiten
gehn, da wars bedeutend ruhiger ...
Müde, frustrierte und entnervte Grüsse
brigitte, aus dem totalen Chaos :-(. , mit Jungs, die mir seit einiger Zeit nicht
mal mehr Mittagsschlaf gönnen