Eifersucht
liebe Mamas von zwei oder mehr.
Ich hab zurzeit Schwierigkeiten mit meiner "Großen". Sie wird im Mai fünf und es gibt momentan täglich Streit, Stress, Geschrei. Sie motzt mich total oft aus dem blauen heraus an, schreit, dass ich aufhören soll, wenn ich mit ihr rede O-Ton: "ich will nichts mehr von dir hören"... Ich versuche, ruhig zu bleiben, sage anfangs, dass sie mir das und das auch normal sagen kann. Wenn sie aber dauernd nur motzt, werde ich auch genervt und zeige das dann auch und sage, wenn sie mich so anmotzt, krieg ich auch schlechte Laune und es gibt halt Streit. Mittlerweile sag ich auch ganz streng, dass es nicht geht, dass so so mit mir redet (mir also z.B. den Mund verbietet). Sie kann ja woanders hingehen, wenn sie mich nicht hören will. Seitdem ist es etwas besser.
Jetzt ist mir aber aufgefallen, dass sie auch von ihrer kleinen Schwester (*August 07) oft soo schnell genervt ist. Die soll sie nicht anschauen, ansprechen, wenn sie mal an sie rankommt schreit sie gleich "nicht hauen"...
Ich glaube, sie ist einfach eifersüchtig zurzeit. Jetzt habe ich sie mal gefragt, was eigentlich los ist mit ihr, warum sie so sauer auf ihre Schwester ist. Da hat sie gesagt, die darf immer alles, was sie will. Z.B. Milch trinken oder auf meinen Schoß, das findet sie doof.
Ich versuche, ihr viel Aufmerksamkeit zu geben und mache sowieso viel mehr mit ihr (Bücher vorlesen, Basteln, Kochen oder Backen), wo die Kleine warten oder sich selbst beschäftigen muss. Ich schwanke deshalb zwischen, ihr noch mehr Aufmerksamkeit geben und das in meinen Augen vorhandene Risiko eingehen, dass die Kleine dafür zu wenig abbekommt. Oder eben den Standpunkt einnehmen, dass das dazugehört, wenn man Geschwister hat, dass das eben der Preis dafür ist, was man sonst alles tolles hat mit Geschwistern. Denn natürlich sehe ich, dass sie auch Spaß miteinander haben und sich lieb haben, außerdem stimmt es objektiv natürlich nicht, dass die Kleine alles darf, was sie will. Aber die Große sieht es halt grade so. Sie sagte sogar, es wäre ihr am liebsten, wenn Hanna gar nicht da wäre. Ich weiß, dass sie das nicht so meint und bin deshalb auch nicht traurig oder beleidigt oder schockiert, aber nachdenklich macht es mich, denn ich will nicht, dass das Dauerzustand bleibt. Ich selbst habe meine Schwester erst mit 12einhalb bekommen und habe sie die Jahre vorher schmerzlich vermisst. Klar, war ich auch mal eifersüchtig, aber im Großen und Ganzen war mit immer bewusst, was für ein tolles Geschenk sie ist. Das ist natürlich ganz anders, wenn man mit drei die Schwester bekommt! Das verstehe ich, kann mich aber nicht so hineinversetzen, weil ich es ganz anders erlebt habe. Und weil mir die Beziehung zu meiner Schwester so ein Segen war und ist, ist es mir auch sehr (vielleicht zu?) wichtig, dass meine Kinder das auch als positiv wahrnehmen und nicht mit dem Gedanken aufwachsen "wär ich doch Einzelkind".
So, das war jetzt meine Seelenlage. Habt ihr Ideen, Erfahrungen, Gedanken, Gefühle, wie ich damit umgehen kann? Her damit und zwar in rauen Mengen, denn im Moment bin ich echt ratlos und doch etwas traurig, wie ich grad spüre....
Danke im Voraus und LG,
Daniela
Eifersucht
Hallo Daniela,
Tipps hab ich leider auch keine. Lukas ist auch manchmal eifersüchtig auf seinen Bruder. Ich rede dann mit ihm und erzählt mir dann, was los ist. So können wir den Konflikt schnell lösen. Klar stört es ihn, dass ich (mometan) mehr Zeit mit dem Kleinen verbringe. Aber ich versuche, die Zeit, in der der Kleine schläft, dem Großen zu widmen (der Haushalt ist kein Frosch, der springt mir nicht davon) oder Lukas darf mir beim Kleinen helfen (wickeln, sauber machen, baden, füttern usw.) und das macht er auch ganz gern. Gestern kam er und meinte "Mama, ich hab ihn ja lieb, aber er nervt." - der Kleine hatte Hunger und ich hab schnell die Flasche gemacht und Lukas hat eben das Weinen/Schreien gestört. Andererseits hat er mir diese Woche mal gesagt, ich soll seinem Bruder sagen, er hat ihn lieb - er kann ihm dass nur nicht selbst sagen, weil er zur Oma geht :-). Aber bei uns ist das eben auch was anderes als bei Euch, meine Jungs sind 4,5 Jahre auseinander (Lukas *Mai 04 und Maik *Januar 09).
Aber ich muss sagen, ich erwarte nicht so das gaaaaaaaaaaaanz große Verständnis, ich hab auch einen Bruder und ich empfand (und empfinde es heute noch manchmal so) dass er mir vorgezogen wird. Da bin ich schon froh, dass mein Großer sich so super verhält.
LG Nicole
Eifersucht
danke für deine Antwort. Als Hanna noch ein richtiges Baby war, war das bei uns auch so. Aber jetzt ist sie halt auch bald zwei, will selber bestimmen, sagt schon, was sie will und was nicht und man kann nicht mehr alles mit ihr machen - seitdem ist das schwieriger. Schlafen tut sie auch nicht mehr so viel... unter der Woche nur bei der Tagesmutter, also hab ich immer beide Kinder wach.
Du schreibst, du glaubst, dein Bruder wurde dir vorgezogen. Wie ist euer Altersunterschied? Was für Lehren ziehst du daraus für deine Kinder? Wie beschrieben hab ich da nicht so die eigenen Erfahrungen...
LG, Daniela
Eifersucht
Hallo Daniela,
ja, ich bin auch gespannt, wie das wird, wenn der Kleine dann größer ist.
Mein Bruder und ich sind 2 Jaher auseinander (und ja klar, er musste mir vorgezogen werden, er hatte da so einige Probleme, die ich nicht hatte - Loch im Kopf, Hände verbrannt usw.). Und ich versuche eben bei meinen Kindern, die Zeit gleich einzuteilen bzw. den Großen immer mit einzubeziehen bei vielen Dingen. So hab ich auch Zeit für ihn und er kann mir von seinem Tag erzählen bzw. wir suchen Lösungen für seine Probleme oder ich freu mich mit ihm über seine Erfolge/schönen Erlebnisse des Tages. Aber wie gesagt, Maik ist ja auch erst 11 Wochen alt. Ich hab noch keine Ahnung, wie das wird, wenn der Kleine dann größer ist.
Ich wünsch Dir, dass sich die Eifersucht bei Deiner Großen schnell legt und Ihr wieder ein entspanntes Verhältnis habt.
LG Nicole mit Lukas *01.05.04 & Maik *04.01.09
Eifersucht
eigentlich kann ich nicht richtig mitreden, denn meine Beiden waren ja von Anfang an zusammen da. Sie kennen das Einzelkinddasein nicht. Nun hab ich auch noch das Glück, dass die Beiden meist ein Herz und eine Seele sind und relativ selten streiten, obwohl sie den ganzen Tag zusammen hängen und kaum mal alleine spielen.
Ich denke, dass sich deine "Große" erst mit der neuen Situation, dass die Kleine nicht mehr so viel schläft und ihr eigenes Ich entdeckt klarkommen muss. Ist bestimmt bald wieder vorüber. Wie wäre es denn mit einem Tagesplaner. Jede Stunde wird bestimmt, was Mama macht (große Tochter Stunde, kleine Tochter Stunde, Haushaltszeit, Mamazeit etc. - für jedes viell ein unterschiedlicher Kleber o.ä.) So kannst du auch für die "Große" den Tag genau einplanen und sie erkennt, dass du deine Zeit auf beide Kids gleich verteilst. Ist nur so ne Idee.
Alles Liebe und eine weniger nervige Zeit wünscht
Nadine
Eifersucht
ich merk mir die Idee, auch wenn sie für momentan noch nicht so geeignet ist, weil die Kleine dafür doch noch bissel zu klein ist - sie wird ja im August erst zwei. Aber ich mach es jetzt schon so, dass ich zu ihr auch mal sage, sie muss jetzt warten oder kann grad nicht auf meinen Schoß, weil ich mit der Großen grad was mach. Die Leute, mit denen ich hier so geredet hab, deren Kinder auch älter sind sagen alle, das ist immer wieder mal so und ist ganz normal, sie kennen das auch... Insofern sollte ich jetzt erstmal wohl die "Panik abschalten", mich entspannen und sonst halt mein möglichstes tun.
LG Daniela
Eifersucht
Hallo Daniela,
bei Freunden von uns war es ähnlich als der Kleine 2 war, weil er plötzlich kein Baby war, sondern ein richtiges Kind und andere Rechte forderte. Er wollte plötzlich vollwertig sein und die größeren hatten damit Probleme (haben ihm die Babyrolle zugewiesen). Jetzt ist er 3 und inzwischen als vollwertiger Spielpartner akzeptiert.
Vielleicht kannst Du Spiele finden, die ihr zu dritt spielen könnt und sie als Spielpartner zueinander führen?
Liebe Grüße
Annette
Eifersucht
danke für deine Antwort. Das ist eine gute Idee, da werd ich mal drüber nachdenken, was sich da anbietet. Hanna ist halt noch nicht mal zwei und deshalb noch nicht so verständig, macht z.B. bei gemeinsamen Spielen noch öfter Sachen "kaputt", die die Große aufgebaut hat. Deshalb ist zurzeit eher die Lösung, dass die Große öfter alleine im Kinderzimmer ungestört spielen darf (sie teilen sich ein Zimmer), während die Kleine bei mir bleiben "muss". Trotzdem werd ich deine Idee aufgreifen!
LG Daniela
Eifersucht
unsere Große wird auch im Mai fünf und ist ebenfalls extrem eifersüchtig. Sie ist gleich mit zwei Geschwistern "geschlagen", eine Schwester (*12/2005) und ein Bruder (*09/2007).
Ihr Brüderchen liebt sie, aber die Schwester ist ihr ein echter Dorn im Auge. Der geringe Altersabstand und das gleiche Geschlecht erhöhen den Konkurrenzdruck noch mal. Es kommen ganz oft Äußerungen wie "Ich mag die Mama, den Papa, meinen Bruder, die Oma , ... - aber meine Schwester, die mag ich nicht!" Was natürlich eigentlich nicht stimmt, denn wenn die Kleine mal nicht da ist oder krank, dann wird sie schmerzlich vermisst.
Erschwert wird die Situation dadurch, dass unsere Große ein eher pessimistischer Typ ist, bei ihr ist das Glas immer halb leer und alle anderen haben es besser als sie. Die Kleine ist ein echter Sonnenschein, immer gut gelaunt, und hat auch ihre neue Situation als Sandwichkind gut weggesteckt.
Viel machen kann man gegen diese Eifersüchtelei vermutlich nicht, vernünftige Argumente treffen meist auf taube Ohren. Wir räumen der Großen so viel Exklusiv-Zeit ein, wie es geht, entweder ich gehe mit ihr ins Kino, der Papa mit ihr zum Schwimmen, wir machen noch ein kuscheliges Vorlesestündchen, wenn die Kleinen im Bett sind. Das genießt sie alles sehr - aber natürlich ist es nach ihren Maßstäben nie genug. Aber ich denke, das muss sie - auch wenn es für sie schmerzhaft ist - einfach lernen. Sie ist nicht allein, und dass es durchaus Vorteile hat, Geschwister zu haben, sieht sie ja eigentlich auch, würde die Konkurrenz nur manchmal gern im Schrank verschwinden lassen.
Die Erzieherinnen im Kindergarten bestätigen, dass wir da ein glückliches großes Mädchen haben, das bestimmt keinen Schaden durch die Geschwistersituation davonträgt - eher im Gegenteil, es wird sie stärker machen. Aber sie versucht halt, sich immer mehr Zuwendung zu ertrotzen. Ich gebe ihr alles, was mir möglich ist - und lasse mich nicht unter Druck setzen. Stell dir vor, dein Mann hätte von heute auf morgen eine andere Frau mit nach Hause gebracht und nicht nur gesagt "Die hab ich jetzt auch lieb!", sondern auch noch "Und du sollst sie ebenfalls lieben." So gesehen schlagen sich unsere kleinen Eifersuchtsgeplagten doch eigentlich gar nicht schlecht, oder? ;-)
LG
Julia
Eifersucht
danke für deine Erfahrungen. Ja, den Vergleich mit der neuen Frau kenn ich. Bei uns hat sie die Situation inzwischen sehr entspannt. Ich mach gar nicht so viel anders, ich beton es nur mehr. Z.B. dass sie noch etwas aufbleiben darf, Hanna aber schon ins Bett muss. Dass sie ganz hoch aufs Klettergerüst darf, Hanna aber nicht, etc. pp. Ich hab das Gefühl, das hat viel ausgemacht. Und ich mache sie drauf aufmerksam, wenn die Kleine was lustiges, süßes oder nettes macht (schau mal, die Hanna teilt ihre Schokolade mit dir) und betone ihre Gemeinsamkeiten (zusammen Sandmann schauen macht Spaß, etc.).
LG Daniela
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