Suchen Menü

Die Große schafft mich

Hallo, Ihr Lieben,
nun ist es soweit, ich sitze hier und habe Wasserstandsmeldung.
Grund: die tägliche Auseinandersetzung mit der Großen.
Porblem: Sie verweigert ALLES! Und ich weiß nicht, wie darauf reagieren.
Ich weiß nur es NERVT.
Heute Morgen ist es dann zum Super-GAU gekommen. Ich habe sie angeschrien, ihr unsanft den Schlafanzug ausgezogen, man könnte auch sagen, entrissen...
Ich war danach schweißgebadet und hätte mich am liebsten in die Ecke gestellt, zum Heulen
So kann und soll es nicht weitergehen, das ist klar.
Ich bin wie gesagt jetzt auch todunglücklich.
Was tuen?
Der Stress geht morgens los, sie ruft mich und möchte geholt werden, mache ich das nicht, brüllt sie das Haus zusammen.
Häufig schläft die Kleine noch und ich hole sie.
Dann gehen wir alle ins Bad, nur sie nicht. Sie geht in ihr Zimmer oder runter.
Ist sie endlich im Bad, kann sie sich nicht ausziehen, nicht alleine auf Toilette kommen, nicht spülen etc. Dann macht sie beim Zähne putzen den Mund nicht auf, verweigert, selbst nach zu putzen etc. pp.
Das geht den GANZEN Tag so.
Entweder sie "kann nicht", "möchte nicht" oder "ist festgeklebt"
Sie kann keinen Lichtschalter mehr betätigen, nichts...
Im KiGa ist sie lieb, fröhlich, ausgeglichen und kuschelt mit der Erzieherin...
Zwischendurch äussert sie, sie wäre ein Baby, das hält aber immer nur kurzfristig, weil sie natürlich viele nicht Baby-Dinge tuen möchte.
Ich weiß nicht, wie darauf reagieren.
Ich habe schon so ziemlich alles versucht, bzw. mich hinreissen lassen.
Anschreien, kann nicht sein und macht es sicher nicht besser. Darauf eingehen will ich auch nicht. Ich will nicht von morgens bis abends meine 3,5 jährige bedienen!
Abwarten/Aussitzen, sprengt hier oftmals den Rahmen, da die Motte einen sehr langen Atem hat.
Ich möchte dafür auch nicht 2 Stunden eher aufstehen, zumal schläft sie da noch.
Erpressen (Konsequenzen aufzeigen) funktioniert nur bedingt, denn wie gesagt, lässt sie sich nicht so leicht beirren, und ist auch nicht das Mittel meiner Wahl.
Ich glaube hier ist im Moment alles ambivalent.
Das Verhältnis von mir und meiner Großen und das Verhältnis von der Großen zur Kleinen auch.
Einerseits will sie die Kleien überall mithaben, in den KiGa zum Frühstückstag, mit zu Oma etc. und anderseits, sagt sie: "Ich mag N. nicht" oder "Ich will ihr in den Haaren ziehen"
Ich´habe ja schon immer gewusst, die Familiensituation wird noch mal schwierig, wenn das Geschwisterkind ein 3/4 Jahr ist, weil es sich dann ganz anders einbringt und anders wahrgenommen wird, aber das es hier zu so einer grenzwertigen Situation ausartet...
Heute Morgen wollte die Große dann mit zur KG und ich war kurz davor sie mitzunehmen, habe es dann aber gelassen, weil ich sie nicht noch für "ihr "Verhalten" belohnen wollte, bin aber unschlüssig, ob es nicht genau richtig gewesen wäre, sie mit zu nehmen?
Also, was ist nur mit meinem Kind los?
Weiß jemand einen Weg aus dem Chaos?
Liebe Grüße, Kirsche
Bisherige Antworten

Vorsicht - sehr lang!

noch was...

Exempel statuieren, haben wir auch schon hinter uns.
Also, ich verweiger mich ebenso und bestehe darauf, dass sie beispielsweise ihre Schuhe anzieht.
Das zieht sich ewig hin (20-45min) und gibt viele Tränen und zerrt bei mir sehr an den Nerven, die Kleine heult dann sowieso gleich mit.
Ich kenne Kinder bei denen sowas ein paar Wochen Wirkung zeigt,
daher habe ich auch zu diesem "Mittel" gegriffen, leider auch ziemlich erfolglos. Und nur noch so agieren, kann es auch nicht sein, oder...
Nochmals Liebe Grüße, Kirsche

noch was...

Hallo Kirsche!
Bei uns ist es ähnlich - wenn auch noch nicht so schlimm. Aber was ist kann ja noch werden....
Josi möchte derzeit auch nix alleine können. Früh "muss" ich sie auf die Wickelkommode legen und anziehen. Dieses Baby-sein scheint zur Zeit sehr sehr wichtig zu sein.
Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, akzeptiere ich es. Der Unterschied zu euch, ist derzeit noch, dass sie sich nicht verweigert sondern einfach nur Baby sein will.
Im nächsten Moment passt sie dann aber wieder supi auf ihre Schwester auf und will sie füttern. Sie befindet sich also derzeit für sich selber in einer schwierigen Situation. Ach zieht sie sich sehr zurück - macht ihre Zimmertür zu und spielt ewig alleine. Schön wenn ein Kind das kann, aber find ich bisschen viel in dem Alter. Habe jetzt eine Zimmerabtrennung bestellt, so dass Linchen mit rein kann, Josi aber ihr eigenen Ding machen kann.
War wohl jetzt keine Hilfe :-(
Viele Grüße Ich heute depressiv veranlagt *g*

noch was...

Liebe Kirsche,
....sei getröstet, ich glaube das haben alle Mehrfachmamas und wer das Gegenteil behauptet lügt *ggg*
Nimm alles nicht so schwer, ich hab auch eine schrecklich Zeit teilweise hinter mir und noch vor mir, aber ehrlich, du bezeichnest das einmalige anschreien aus Supergau??
Ich erzähle liebe nicht, wie es manchmal bei uns abläuft, wenn Du das schon als Supergau findest.
Ich habe das Glück liebe, gute Freundinnen zu haben, die auch offen u ehrlich zugeben, an ihre Grenzen zu stossen und darüber hinaus und sich mit mir austauschen.
Erwartest Du eventuell zuviel von Dir und Deiner Tochter?? Wenn es nur das eine Mal war wo du sie angeschrien hast, bist du meine neue Heldin. Hier vergeht kaum ein Tag wo ich nicht laut werden muss, weil hier wieder alles drunter u. drüber geht :-(
LG Diana, sich grad noch mieser fühlt als sonst

noch was...

Liebe Diana,
nur auf die Schnelle, ich muss am WoEn mal mehr dazu schreiben,
auch den anderen.
Ich bin natürlich nicht Deine Heldin und auch schon öfter laut geworden, ich finds total blöd und arbeite daran (Wer schreit hat Unrecht).
Als Super-Gau habe ich eher das grobe Ausziehen gemeint, das war wirklich nur noch mit knappen Befehlen und es fehlten eigentlich nur noch ein-zwei Milimeter zur Tätlichkeit und ich hinterher so fertig war, dass ich hätte heulen können.
Also, wegen mir brauchst Du Dich bestimmt nicht schlecht fühlen,
ich bin alles andere als eine Heldin...
Und das trotz pädagogischer Vorbildung - vielleicht auch gerade deshalb?
Den restlichen gestrigen Tag haben wir jedenfalls ganz gut überstanden und den heutigen bisher auch ;-)
Liebe Grüße, Kirsche

noch was...

Hallo Kirsche
soetwas habe ich auch z.Z. auch von der kleinen, ebenfals 3,5 jahre alt.
Diese Phase hatte meine große genau davor, da ging es bei ihr so das sie sich nicht anziehen wollte und man immer Theater hatte, jetzt ist es bei der kleinen.
Ne Zeit lang kann ich das ja gut abhaben. habe auch schon mal ganz schnell die sachen ausgezogen von demjenigen Kind, aber jetzt helfe ich lieber, und versuche meinen Wut runterzu schlucken, es hilft ja nichts.
Dafür Nervt mich meine große z.Z. umso mehr heult immer gleich los, oder schreit gleich los. Findet immer alles ungerecht, und meint das immer sie die vernachlässigte ist. Ich bin froh das ich meine große habe, so seh ich schon was man wie machen kann, wenns bei der kleinen soweit ist.
Nur bei der großen habe ich z.Z. echte schwierigkeiten mich auf sie einzulassen und richtig reagieren zu können, bin sehr gereizt. Sie tut mir oft leid, weil sie jeden schmerz den sie sich selber zufügt, WEil sie meint wir ärgern sie, uns die schuld zuschiebt, und schnauzt uns dann an, ist richtig stressig, und ich bin in der 26.SSW und da sind meine nerven mom. auch nicht die besten.
So jetzt muss ich mal wieder.
LG Natalie
PS: ICh schicke Dir mal viel Kraft und Nerven. und viel langen Atem mit dieser Phase

Die Große schafft mich

Meinst Du etwa sowas?
http://www.qualimedic.de/forum/676539
Immerhin:
http://www.qualimedic.de/forum/686094
aber Simon ist seit Spätherbst in einer absoluten ichwillnichtgrößerwerden-Winterstarre. Seit Sonntag tut sich was - die Interaktion zwischen den Beiden hat sich echt geändert - gestern konnte ich das sehr gut beobachten, als Simon schon müde war: erst hat er ansatzweise geheult, als Tobias drohte, in seinen Bereich einzudringen, dann brach er plötzlich in hysterisches, aufgesetztes Lachen aus (darauf springt Tobias sofort an), dann kam eine längere Phase, in der Simon alle kleinen Gegenstände, die er finden konnte, durchs Zimmer warf - und daraus entwickelte sich dann langsam ein wenig gemeinsames Spiel. Danach war er ein Weilchen ausgeglichen und relativ selbständig. Er hat sogar komplett alleine die Zähne geputzt. Ich beobachte zwar etwas besorgt, ob die Schmeißerei ausartet, aber er hat nun offenbar endlich mal eine andere Strategie gefunden, mit seinen ambivalenten Gefühlen umzugehen, als Weinen und Kleinsein. Ich hoffe einfach, dass es in der Richtung weitergeht.
LG Iris

Die Große schafft mich

Liebe Iris,
erstmal vielen Dank für Deine Antwort.
Die Babyphase hatten wir hier schon ziemlich extrem,
mit Flasche, Windel, Tragen, Buggy & Co.
Daher dachte ich eigentlich, das kann es nicht sein.
Auch glaube ich, sie möchte gar nicht wirklich Baby sein, sondern "nur" mehr Aufmerksamkeit? Vielleicht?
N. ist nach wie vor nicht mobil, ausser sich rückwärts schieben kommt sie nicht vom Fleck.
Sie wird deshalb viel getragen, ich kann mir schon vorstellen, dass es sie nervt, wenn sie mich fast nur mit N. auf dem Arm sieht.
Aber doch diese Gezeter und diese Anit-Haltung verlieren wir noch mehr Zeit...
Ich weiß zum Teil wirklich nicht, was sie mir sagen will und bin eben auch total zerrissen, zwischen Grenzen aufzeigen und darauf eingehen.
Ich denke auch von einer dreieinhalbjährigen muß man Rücksichtnahme und Anpassungsfähigkeit verlnagen können, natürlich in einem geringen Ausmaß.
Aber nachts das Haus zusammenbrüllen und damit alle wecken, weil ich ihr keinen Joghurt hole und solche Scherze, da hörts doch irgendwo auf.
Was hast Du gemacht, als Simon nicht mehr konnte,
also keinen Lichtschalter betätigen etc.?
Vorhin wollte ich ein Foto von uns Dreien machen (sollte mein Avatar werden) Tja, nun rate mal, wer sich geweigert hat, mit auf's Foto zu kommen?
Liebe Grüße, Kirsche

Die Große schafft mich

Foto - ach, wir haben es in einem Jahr nicht geschafft, ein Familienfoto zustande zu bringen ;-)
Was die Verweigerungshaltung angeht - ich gehe drauf ein, soweit ich es kann, ohne innerlich allzusehr mit den Zähnen zu knirschen. Wenn ich's mit Wut im Bauch tue, dann wird alles ganz schrecklich - Simon bekommt natürlich mit, dass ich eigentlich nicht will, und klammert dann extrem. Also versuche ich, den Punkt wahrzunehmen, an dem bei mir die Nachgiebigkeit in Ärger umschlägt, und dann sage ich das auch. Joghurt in der Nacht wäre bei mir auch nicht drin. Wenn Simon so zetert, dass keiner schlafen kann, dann kündigt der von uns, der gerade Tobias hat, an, sich mit Tobias ins Nebenzimmer zurückzuziehen, weil der Kleine sonst aufwacht - und wenn Simon weiterzetert, dann ist es eben nur noch ein halbes Familienbett. Das wirkt sehr.
Beim Tragen habe ich physische Grenzen. Ich kann ausnahmsweise mal beide Kinder die Treppe hoch tragen (wir wohnen im 3. Stock), aber wenn ich das mehrere Tage hintereinander tue, tun mir die Knie weh. Dann lasse ich es wieder, erkläre Simon, dass mir die Beine weh tun, weil zwei Kinder sehr schwer sind, dass er eigentlich prima Treppen laufen kann, und dann kann er sich aussuchen, ob ich unten warte und er läuft schon alleine hoch (macht er manchmal gern), oder ob wir zusammen hochlaufen. Ob ich dann eine halbe Stunde Zeit habe, zu warten, bis er sich überwindet und losläuft, hängt davon ab, ob Tobias gerade Hunger hat.
Langer Rede kurzer Sinn: ich mache sehr wenig aus Prinzip oder aufgrund von "was mache ich, wenn das jetzt 5 Jahre so weitergeht"-Befürchtungen, versuche aber, rechtzeitig zu merken, wenn ich an meine Grenzen stoße, und das dann auch zu vermitteln. Kleiner positiver Nebeneffekt: Simon lernt, negative Gefühle verbal auszudrücken (weil ich das häufig tue). Und ich bin sicher, irgendwann werden die Großen bessere Strategien finden, mit der Situation umzugehen.
LG Iris

HIER!!! Kenn' ich...

Liebe Kirsche,
zum Glück bin ich heute gut drauf, so kann ich etwas positiver schreiben...*g*
Also, ich kenne das zu nahezu 100%...ach was, eigentlich sogar zu 110%, weil ich im ärgsten Stress auch schon weiter gegangen bin und Colin (und sogar Maxi) schon mal feste auf die Finger gehauen habe vor lauter Wut. War bescheuert, hat nur alles noch schlimmer gemacht und beschert einem obendrein auch noch ein schlechtes Gewissen, ABER ich habe mir in diesem Jahr nur eine Sache vorgenommen: GUT ZU MIR SEIN! Ich (und Du!!!) habe nur auf den übermäßigen Streß reagiert, den ich hier ALLEINE zu bewältigen habe. Dieses Familienleben überfordert meinen (und Deinen?) Mann einfach, er hätte lieber ruhige, saubere Vorzeigekinder, die ihn Stolz machen und nicht gereizt. *g*
Tja, wie die Realität aussieht, wissen wir beide. Ich wollte die Kinder aber so wie sie sind, und ich steh' auch dafür gerade, aber ich schmeiße gerade täglich 100 Ideale aus dem Fenster, ehrlich! Es reicht doch, wenn es uns gut geht, es gibt sowieso keine Perfektion und kein perfektes Eingehen auf's Kind...also koche ich nicht mehr stundenlang Körner (zumindest nicht mehr jeden Tag), putze jeden Tag nur noch höchstens 30 Minuten, biete nicht mehr jeden Tag ein tolles Beschäftigungsprogramm nachmittags an, (sondern) bringe Colin jeden Nachmittag in den KiGa und schmeiß mich auf die Couch zum Babykuscheln, freue mich wenn ich meinen Abendspaziergang schaffe und ansonsten zum Deibel damit...ich bin ein Mensch, keine Maschine und wenn einen das Kind so reizt, muss es mit den Konsequenzen leben. Ich bin sicher, K. und Colin haben ihre Gründe dafür, aber ich suche hier nicht mehr danach. Ich versuche nur noch, die Phase irgendwie zu überleben. Dazu:
- achte ich mit absoluter Priorität darauf, dass ich ALLES dafür tue, damit es mir gut geht und ich nicht schon von vornherein gereizt bin
- beachte ich direkt danach NUR die positiven und tollen Seiten, die bes. die Kleinen haben (denn von den Kleinkindproblemen reden wir ja gerade, die Große bringt wieder ganz andere Dinge mit...*schwitz*)
- stärke ich die quengelresistenz meiner Ohren. Ich übe das, indem ich Colin mit seinem Nerv immer öfter ins Leere laufen lasse...ich höre ihm gerne zu, wenn er einigermaßen normal mit mir redet, aber bei Dauernörgelton auf Hüfthöhe (und auch auf Kniehöhe *g*) schalte ich auf Durchzug.
- stärke ich meine Nerven. Man kann fast auf alles Bierhefe schütten, da ist irgendein Vitamin drin, das angeblich die Nerven stärkt...*lach* Probier' mal, wirkt wirklich.
- lasse ich auch die Kleine mal demonstrativ warten!!! Ich habe ja mehrere Kinder und kann nicht das Kleine immer bevorzugen, denn so wirkt es, selbst bei einem ganz kleinen Baby! Also stell' ich Maxi manchmal hintenan und sage zum Beispiel: "Ja, gleich spiele ich mit dir Guck-guck, aber ZUERST gebe ich Colin seinen Kakao!" Das ist geradezu ein Wundermittel. Darüber hinaus haben wir (Du und ich) doch inzwischen Expertise im Babytrösten und kriegen das Wutgeheul der Minifrauen innerhalb kürzester Zeit wieder in den Griff, oder? Nur nicht immer so viel Scheu davor, dem Baby etwas zuzumuten, das Kind ist AUCH ein Geschwister und muß verzichten lernen...nicht nur das 'Große', das ja eigentlich auch noch ganz klein ist!
Tja und noch so einige Tricks. Kernpunkte sind halt ICH stärken und MINIMANN auch mal deutlich vor das BABY stellen...damit geht's hier so durch den Alltag. Wir neigen dazu, von den 'Großen' viel zu viel Rücksichtnahme zu verlangen (frag' mal Lina!!!) und vor allem zu erwarten. Erwarte nichts, werde nicht enttäuscht, weniger genervt und dafür verständnisvoller! Ist ein ganz einfacher Trick. Und dann: Entspannung im Bezug auf das kleinste Kind...das wird definitiv KEINEN irreparablen Schaden nehmen, wenn es warten muss und nicht immer bevorzugt wird. Wenn Du wirklich IMMER auf Dein Kind perfekt (wie ich das Wort hasse) eingehen willst, darfst Du glaube ich nur eins kriegen. Und das wollten wir doch beide nicht!
So ein Sermon, ich muss ja Zeit haben...*lach* Na, ich wünsch' Dir alles Liebe und fröhliches Ideale-Entsorgen! Es geht manchmal wirklich besser ohne...*ggg*
Liebe Grüße
Steffi, die heute schon einen hohen Wasserrohrbruch bewältigt hat ohne die Nervenkrise zu kriegen, obwohl der ganze Wäschekeller unter Wasser stand und Saschas Server weggeschwommen ist...und jetzt kann ich zwei Wochen lang meinen Trockner nicht benutzen und hab' überall im Haus Wäscheständer, weil die ganze Wäsche in den Körben von Ekelwasser durchtränkt wurde und....AAAAAHHHH! CHAOS!!! *schlapplach* Es ist doch einfach ein gigantischer Witz, dieses Leben manchmal! ;o)

Die Große schafft mich

Liebe Kirsche,
auf das Risiko hin, dass ich Euer Problem nur oberflächlich erfasst habe, erzähle ich Dir mal, wie wir mit Duvers letzten unerträglichen Phase umgegangen sind. Wir hatten die Probleme eher ab mittags und nachmittags, nach dem Kindergarten. Wenn Papa dann nicht mit ihm baute, war Polen verloren, nur noch Streit und Gebrüll.
Da bei uns größere Projekte anstehen und ich ja schwanger bin, haben wir, natürlich neben der Beobachtung, dass Duver der Kindergarten sehr, sehr gut tut und er auf die Frage, ob er über mittags dort bleiben wollte, konsequent mit "ja" geantwortet hat, beschlossen, dass er ab Februar Mittagskind geworden ist.
Dann fiel dooferweise ein Test-Tag nicht gut aus. Ich habe noch einmal das Gespräch mit der Kindergartenleiterin gesucht und ausführlich mit ihr über Duvers Möglichkeiten, sein Verhalten zu Hause und unsere Rahmensituation gesprochen. Das Ergebnis war: Lieber länger im Kindergarten und die wenigen gemeinsamen Stunden zu Hause dann mit richtig guter Qualität füllen.
Gesagt, getan. Das Konzept geht bei uns wunderbar auf. Duver ist happy als Mittagskind, oft stören wir beim Abholen. Zu Hause gibt es viel weniger Krach, ich habe mehr Zeit für ihn, weil bis er zu Hause ist, viel mehr im Haushalt schon geschafft ist. Wir können und den Kindern in der quality time viel besser widmen und alle sind zufriedener.
Ich weiß nun nicht, wie lange die Motte im Kindergarten ist. Ist eine Ausweitung der Fremdbetreuungszeiten möglich? Würdest Du das versuchen wollen?
Liebe Grüße
Tini

Die Große schafft mich

Hallo Kirsche,
mensch, ist das blöd, das fühlt sich so schrecklich an, diese Situationen, die haben wir bzw. ich, hier auch . Ich merke, dass die Situation gerade entgleist und dass ich die Kontrolle über mich bzw. meine Tonlage verliere, aber nichts dagegen tun kann. Dann werde ich auch mal grob den Kindern gegenüber - ja, auch dem Kleinen - und zwinge sie kprperlich dazu, jetzt die Jacke anzuziehen, das Buch wegzulegen oder was gerade so ansteht. Meistens ja Dinge und Situationen, die im nachhinein gara nicht dramatisch sind, sondern eher Alltag. Und gerade deswegen so nerenaufreibend, weil es eben immer wieder mit Konflikten abläuft...
Ich kann mich da im Moment nur Steffi anschliessen, Du musst sehen, dass Du als erste aus dieser Spirale rauskommst, indem Du es dir gut gehen lässt. wenn das mit kIndern geht, ideal, meist muss für mich aber kinderfreie Zeit sein, wenn ich mal wieder so am Anschlag bin. In welcher Form auch immer, kann ja auch nur mal alleine! spazierengehen oder mit 'ner Freundin abends telefonieren sein - noch wirkungsvoller ist es natürlich, Deine kinderfreie Zeit zu vergrössern, um mal echt durchzuatmen. Und mit etwas mehr Abstand von Kind(ern) und konfliktsituationen wirst Du auch wieder ein dickeres Nervenkostüm kriegen, um solche Situationen besser zu händeln.
Ich probiere im Moement mal die Strategie aus, leise zu bleiben und lieber die Aufforderung noch 100x zu wiederholen als laut zu werden. Wenn ich das Geschreie in mir hochkommen fühle, gehe ich einfach aus dem Zimmer oder wende mich dem anderen Kind zu. Das hilft mir im Moment ganz gut, denn Sophie kann auch nicht mehr ihre Jacke ausziehen, braucht Publikum beim Klogang und kann den runtergefallenen Löffel nicht selbst wieder aufheben. Wenn er denn überhaupt akzeptiert wird, denn meist habe ich den falschen auf den Tisch gelegt und diesmal muss es unbedingt der blaue sein (den ihr Bruder gerade benutzt und natürlich nicht hergeben will...:) ). Und dann gibt es hier Duettgeschrei, beide zerren am Löffel und ich frage mich immer verzweifelt, ob ich eingreifen soll oder ob das wichtige Lebensschule für beide ist... Ich habe auch leider den Eidruck, dass ich oft zuviel Kooperation von ihr erwarte, sie ist schliesslich erst 3,5 Jahre alt und muss schon so viel Rücksicht auf ihren Bruder nehmen, der einfach im Moment unglaublich viel aufmerksamkeit braucht (sowohl als Zuwendung als auch in Form von Kontrolle bei seinen Abenteuern). Da muss sie so oft zurückstekcen, dass sie mir dann auch (in meinen entspannteren Momenten) wirklich leid tut und ich mir wieder vornehme, ihr mehr Zeit zu widmen.
Also, Du bist nicht allein, manchmal könnte auch ich meine wirklich geliebten und erwünschten Kinder hinter die Tapete kleben! Und ich habe noch die Auszeiten täglich biem Arbeiten, so dass ich sowieso in dem Sinne nur "Teilzeitmutter" bin - ich verneige mich in Ehrfurcht vor allen Ganztagsmüttern mit Kleinkindern zu Hause!
LG, Steffi, die leider nicht konstruktiv was zu Deinem Problem beitragen konnte, sich gerade aber besser fühlt, nachdem das alles mal "zu Papier" gebracht ist - in dem Sinne danke für dein Posting!

Die Große schafft mich

Liebe Kirsche,
uiuiui, das klingt wirklich sehr anstrengend.
Ich kann nur sagen, wie wir mit Ben umgehen bzw. umzugehen versuchen: Seit langer Zeit versuchen wir konsequent, Streit aufgrund von Kleinigkeiten zu vermeiden. Sprich: Bei uns werden Schuhe, Jacken und Co. nicht "aus Prinzip" angezogen, sondern nur, wenn es sehr wichtig ist. Fahren wir also mit dem Auto los, dann trage ich Ben auch schon mal strümpfig zum Auto und nehme die Schuhe mit. Wollen wir zu Fuß losziehen, muss er die Schuhe anziehen, sonst wird das Vorhaben gestrichen.
Das Prinzip "kein Streit für nichts" übertragen wir übrigens auf alle möglichen Bereiche, und wir sind sehr zufrieden damit. Möglicherweise ist Ben aber auch einfach ein Kind, das den Konflikt nicht so sehr sucht, wie andere Kinder in seinem Alter. Das wird sicher die Zukunft zeigen. Denn Luc hat in den letzten Tagen erstmals seinen Willen entdeckt ;-)
Ich selbst habe mein Elternhaus als Ort des permanenten Kleinkrieges und Herumnörgelns an uns Kindern in Erinnerung. Jede Mahlzeit war ein K(r)ampf. Das will ich in meiner Familie einfach nicht haben. Manche Eltern würden mir sicher mangelnde Konsequenz vorwerfen. Das sehe ich anders. Ich bestehe durchaus auf einige Verhaltensweisen, so ich sie als wirklich wichtig einschätze. Dann kann ich meinem Kind gegenüber aber auch glaubwürdiger auftreten.
Das Thema "fertig machen" ist auch bei uns eines. Ben trödelt gerne, will seinen Schlafanzug "noch nicht" anziehen etc. Ich stelle mir dann manchmal vor, wie ätzend es sein mus, so fremdbestimmt zu sein. Sich umziehen zu müssen, obwohl man keine Lust hat. Zähne zu putzen und nicht noch stundenlang mit dem Zahnputzbecher Wasser schöpfen zu dürfen. Ich putze mir ja auch die Zähne, wann ich will. Und ich ziehe mich manchmal erst nach dem Frühstück um. Würde man den Kindern alle Entscheidung überlassen, wären sie damit sicher heillos überfordert. Aber ich finde, man sollte nicht aus den Augen verlieren, wie schwierig das Alltagsleben manchmal für sie ist. Sie können schon so viel und gleichzeitig so wenig.
Du fragst um Rat und mein Rat wäre daher: Verlier Dich nicht auf Nebenschauplätzen. Das Leben mit kleinen Kindern ist so anstrengend. Bewahr Dir Deine Energie für die wichtigen Dinge auf - auch wenn die Motte Dich mit Kleinigkeiten zur Weißglut bringt. Meiner Meinung nach lohnt es sich nicht, es deswegen zum Streit kommen zu lassen (und wenn es doch einmal passiert, ist es auch nicht schlimm. Auch Mütter sind nur Menschen ;-)
Liebe Grüße
Madeleine mit Ben *9/2003 und Luc 12/2005
Meistgelesen auf 9monate.de
Diskussionsverlauf
Rat und Hilfe zur Bedienung
Übersicht aller Foren

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen