Erstmal würde ich das nicht überbewerten, wenn Kinder sich noch nicht so gut sprachlich ausdrücken können (v.a. wenn starke Emotionen im Spiel sind), werden sie in diesem Alter eben auch mal handgreiflich, deshalb sind sie aber noch lange nicht agressiv, sie kennen nur noch keine Alternativen bzw. können sie nicht umsetzen.
Julius hatte auch eine lange Hau-Phase, die inzwischen abgeklungen ist, manchmal kommt es aber auch jetzt noch vor - letzte Woche hat er doch tatsächlich der Babysitterin eine gescheuert, aber ich weiß dass er in der Situation mal wieder völlig überdreht und überfordert gewesen sein muss, er wird mit den beiden Nachbarsjungs zusammen betreut und hat da momentan zu kämpfen seine Position zu wahren, außerdem spielen die drei immer so wild, dass er irgendwann völlig gaga ist.
Ich kenn das, dass man ständig dieselben Sachen tausendmal wiederholen muss und es doch keine Wirkung zeigt, aber das ist einfach so in dem Alter, das geht fast allen Eltern so, und ja, es nervt, aber es geht vorbei ;-)
Generelle Strafen halte ich da nicht für angebracht, allerdings zeige ich Julius natürlich deutlich, dass ich das nicht will, ich gehe auf Augenhöhe, halte seine Hand fest und spreche ernst und deutlich mit ihm, meistens reicht das schon, falls nicht folgt schon auch mal eine Konsequenz die der Situation angepasst ist, z.B. wird das Spiel abgebrochen oder wir gehen heim wenn das z.B. bei Besuchen woanders passiert.
Und immer dran denken: steter Tropfen höhlt den Stein ;-)
LG
Doro

Hallo simone,
wir kennen das auch, eine Zeitlang haben alle Mütter im Spielkreis "stramm gestanden" und Mattis beobachtet, wenn wir kamen, weil es so wild war und teilweise aggressiv wirkte. Aber häufig war er einfach überfordert. Doros Vorschläge versuche ich auch umzusetzen: Körperkontakt (als spürbare Begrenzung und Hilfe zur Konzentration auf sich selbst, nicht als Strafe), klare Ansagen- keine Diskussion und klare entweder-oder Entscheidung von ihm fordern und seine Entscheidung dann auch verfolgen. Das hilft meistens bei uns, auch wenn ich mir manchmal blöd vorkomme, wenn ich auf ihn einrede, ich wähle dann bewußt immer den gleichen Satz und gehe auf sein Gebrüll/Gemotze nicth ein. Das hilft mir selbst, "unten zu bleiben".
Und fühl Dich nicht schuldig. Ich hab auch schon mit Mattis in seinem Zimmer gesessen und geheult, während unser besuch munter Kaffee getrungen hat und alle Kinds schön harmonisch im Wohnzimmer gespielt haben, als Mattis nicht merh dazwischen war. Jede Mutter fühlte sich berechtigt, ihn abzuschnauzen, das konnte ich nicht mehr ertragen.
Später hab ich mich geärgert, daß ich mich nicht für ihn eingesetzt habe.
Wir haben tolle Kinder und wollen sie Stark machen... Sie dürfen und müssen auch lernen, ihre Wut auszudrücken.
Liebe Grüße,
Almut