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Um seinen dritten Geburtstag herum hatte Simon schon einmal einige Buchstaben erkannt. In der Zwischenzeit hatte sich das verloren, jetzt ist das Interesse aber wieder erwacht (u.a., weil die Kinder im Kindergarten Schränke mit Metalltüren bekommen haben und die Erzieherinnen, nachdem die Magnetknöpfe zum Befestigen von Nachrichten an die Eltern sich größter Beliebtheit erfreut haben, nun größere Mengen an Magnetbuchstaben angeschafft haben). Das abendliche Vorlesen wird von einem ständigen: "Guck mal, ein S wie Simon!" begleitet - und damit ich auch nicht leer ausgehe:

"Guck mal! Ein i wie Mama!"

Im Grunde hat er ja recht...

LG Iris

Bisherige Antworten

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:-D Ich finde es so herrlich, wie Simon oft um die Ecke denkt - kennst du das Kreuzworträtsel, das im Zeit-Magazin immer auf der letzten Seite war? Hieß "Um die Ecke gedacht" oder so, das gefällt ihm bestimmt mal. Mein Bruder war Spezialist dafür - der mit der Rot-Grün-Schwäche, außerdem Linkshänder, Mathematiker (!) und ein sehr netter Mensch. ;)
LG Yuri
PS: Wollte ich dir noch erzählen: Am Freitag auf dem Nachhauseweg schien Yannick ganz traurig. Auf die Frage, was denn los sei, sagte er mit Leichenbittermiene: "Simon. Ich möchte so gerne wieder mit Simon spielen." Ist das nicht süß? Manchmal finde ich es schon blöd, dass die Freunde-Auswahl in seinem Kiga doch arg beschränkt ist ...

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Schmelz dahin... ich musste Simon auch das Wochenende immer wieder erzählen, was er mit Yannick gespielt hat ("Und was hat der Yannick gesagt? Und was hab' ich gesagt?"). Er war übrigens völlig platt am Donnerstagabend, ist noch vor Erreichen der S-Bahn im Kinderwagen eingeschlafen.
Vielleicht tröstet es Dich - in Simons Kindergarten ist unter den Gleichaltrigen auch niemand so richtig auf seiner Wellenlänge. Seine derzeit beste Freundin ist zweieinhalb. Sollen wir vielleicht mal einen halbwegs festen Kinderzusammenwerf-Termin machen, an einem von meinen Kindernachmittagen mit Ausweichtermin Wochenende?
LG Iris

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Hallo Iris,
Buchstaben in allen Variationen sind hier in Dauerbrenner... Problem im Moment: daheim schreiben wir (also Geoff und ich) meist in Grossbuchstaben. In der playschool wird immer mit kleinen Druckbuchstaben gearbeitet.
Dort haben sie auch so eine Initiative, die nennt sich 'Buchstabe der Woche' - jede Woche ein neuer Buchstabe, die Kinder finden den Buchstaben in Buechern wieder, sie besprechen, welche Woerter mit genau diesem Buchstaben anfangen und malen Bilder von eben diesen Gegenstaenden. Dazu faellt mir ein suesser Kindermund ein: in der playschool wurde der Buchstabe S besprochen und ich fragte Geoff, was fuer ein Bild er denn gemalt habe. Meinte der Suesse mit einem strahlenden Laecheln: "S wie butterfly"
Dies ist auch eines der probs im Moment, viele Buchstaben werden in deutsch natuerlich anders ausgesprochen als in englisch.
Davon abgesehen erkennt Geoff fast alle Buchstaben (naja, mit solchen Exoten wie v und w hat er noch ein paar Schwierigkeiten). Meist wendet er sie beim 'Schreiben' richtig' an, allerdings haeufig seitenverkehrt (Spiegelschrift).
Noch ein Tip: Kuehlschrankmagneten sind hier der Hit. Allerdings mindestens zwei Packungen kaufen, sonst kann man/frau/kind viele Woerter, v.a. Namen, nicht legen.
Ganz liebe Gruesse von der Insel. Isa mit Jungs

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Ach, das ist ja lustig - hinter Goeffs Kindermund steckt das gleiche wie hinter Simons: wenn ich "S wie..." denke, dann sehe ich natürlich das Schriftbild des betreffenden Wortes vor mir. Das Kind, das noch nicht fliessend lesen kann, sieht den Gegenstand - S wie Schmetterling = butterfly. I wie Iris = Mama.
Klein/Großschreibung ist ja ein echtes deutsch/englisch-Problem. Falls Du Lust zum Malen hast: meine Mutter hatte mal für ein Nachbarskind mit Leseschwierigkeiten Blanko-Memorykärtchen genommen, immer ein Paar mit Groß- und zugehörigem Kleinbuchstaben beschriftet und in die Mitte (also über beide Kärtchen) ein zugehöriges Bild. Wenn man das Bild zusammensetzte, sah man beide Buchstaben. Ich erinnere mich noch an das B... "Oh, des isch en Fussball!" Ich habe das für Simon in seiner ersten Buchstabenphase (lang ist's her) auch gemacht, muss ich mal wieder rauskramen, falls sich das Interesse jetzt hält.
In Spiegelschrift habe ich vor der Einschulung auch viel geschrieben. Manche einzelnen Großbuchstaben muss ich heute noch erst einmal hinschreiben, um dann zu sehen, ob sie seitenrichtig sind (S, L). Und bei Simon merke ich, dass er z.B. S und 5 noch nicht auseinanderhalten kann.
LG Iris

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Man kann es in diesem Forum sehen: 4 Jahre ist das Alter zu, in dem das Interesse an Buchstaben und Zahlen entfacht. Vor diesem Hintergrund sollte eine Einschulung mit 5 (auch Anfang 5) eigentlich obligatorisch sein. Aber dann müsste der Grundschulunterricht entsprechend umgestaltet und umorganisiert werden. Starrer 45-Minuten-Rhythmus, gleichgeschalteter frontaler Unterricht, 1 Lehrer für 25-30 Schüler, Bewertungsdruck, kaum Differenzierung, hoher Anspruch an die sozialen Kompentenzen des Kindes (so sieht nun mal häufig noch der Alltag in deutschen Grundschulen aus) - so lange diese Bedingungen vorherrschen, wird der Trend eher in Richtung 7 Jahre als in Richtung 5 Jahre gehen. Und das zu Recht.
Schade, denn es liegt viel Potenzial brach. Und nicht alle Kinder haben das Glück in einem Elternhaus zu leben, das das Interesse an Buchstaben und Zahlen bis zum Schuleintritt fördert und aufrechterhält.
Marion

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Ich sehe das nicht so strikt - mein Bruder konnte mit 3 lesen, schulreif war er da aber sicher noch nicht. Bei Simon kann ich gerade sehr schön beobachten, wie sich der Erwerb logischer Strukturen, die ihm in der Grammatik noch fehlen, auf Handlungsebene anbahnt und von da in die Sprache übergeht. In der Schule wird Grammatik halt als Grammatik gelehrt; ich fürchte, da fehlt in der Regel der Blick dafür, dass man die zugrundeliegenden Strukturen auch erwerben kann, indem man übt, Gegenstände miteinander zu verbinden. Beim Kindergarten finde ich es gut, dass die Kinder die Gebiete bearbeiten können, die für sie gerade an der Reihe sind; von einer guten Grundschule würde ich das tendenziell eigentlich auch noch erwarten. Immerhin können heutzutage die meisten Grundschulen damit umgehen, dass es Erstklässler gibt, die schon lesen können (ich habe mich in meiner Grundschulzeit tödlich gelangweilt - aber von der sozialen Entwicklung her wäre eine frühere Einschulung eine Katastrophe geworden).
Was Simon angeht, sehe ich der Einschulung vor dem 6. Geburtstag mit leichtem Grauen entgegen - er hat noch so viel aufzuholen; was helfen ihm die Buchstaben, wenn ihm noch fast der komplette Bestand an Konjunktionen, Artikeln und Präpositionen fehlt? Und selbst wenn das alles da wäre - bislang neigt er dazu, in Tränen auszubrechen, wenn ihm ein anderes Kind allzusehr auf die Pelle rückt; so überlebt man meiner Erfahrung nach die Schule nicht... ich wäre froh, wenn ich ihn notfalls, wenn ich in einem Jahr feststellen würde, dass er nicht ganz wesentlich aufgeholt hat, noch ein Jahr zurückstellen könnte.
LG Iris

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Hallo Marion,

ich bin ganz deiner Meinung. Paule entdeckt seitdem er drei ist überall Buchstaben. Seit August 07 zieht er sie zu einem Wort zusammen, lernt also von ganz alleine lesen...:THUMBS UP:

Wir überlegen noch, ob wir ihn bereits 2009 einschulen lassen, er müsste sonst bis 2010 warten und wird nach der Einschulung gleich 7... Bei uns in Sachsen ist der Stichtag nämlich der 30.6., danach gibt es noch drei Kann-Monate. Mal sehen, wie es sich sonst noch entwickelt. *gespanntbin*

LG Tina

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Hallo Marion,

interessantes Thema. Du schreibst "Vor diesem Hintergrund sollte eine Einschulung mit 5 (auch Anfang 5) eigentlich obligatorisch sein. Aber dann müsste der Grundschulunterricht entsprechend umgestaltet und umorganisiert werden." Ich denke, diese Themen können in unterschiedlichem Kontext stattfinden, je nachdem, wie sie gestaltet sind.

Wir erleben es gerade mit unserem Ältesten im Montessori Kinderhaus. Dort werden ja systematisch die aktuellen Lernimpulse der Kinder aufgenommen. Duver kann schon ziemlich gut lesen, zählt theoretisch bis 1000 und darüber hinaus (musste ihn neulich sogar mal beim Lesen von 5-stelligen Zahlen bremsen, weil die kleineren Systeme natürlich noch nicht so sicher sitzen), addiert und derzeit entstehen von ihm selber aus erste Erkenntnisse über die Multiplikation. Wenn wir gerade mit diesem Thema beschäftigt sind und am Rechenrahmen sitzen, dann schrecken ihn auch Aufgaben à la 14*5 nicht ab - das sind natürlich nur Momente und das Können/Wissen ist noch nicht fest verankert. Aber sein Lernwille geht in diese Richtung. Auch am Wochenende setzt er sich zu Hause hin und will wie im Kinderhaus "eine Arbeit" machen, schreibt Wörter oder an seiner Zahlenrolle.

Ich bin gespannt, welche Lernimpulse unsere Geschwisterkinder dort aufnehmen werden. Und vor allem hoffe ich, dass unser Sohn in die Montessori Grundschule gehen kann, damit er nach dieser Methode weiter arbeiten kann und wirklich an den Punkten ansetzen kann, wo er im Sommer 2009 stehen wird.

Liebe Grüße
Tini

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Hallo Tini,
ich kenne Montessori zu wenig, als dass ich beurteilen könnte, ob diese Pädagogik bei den allermeisten Kindern so viel herausholen würde oder ob Dein Sohn einfach besonders begabt ist (wie ja gerade in diesem Forum nicht wenige Kinder). Möglich, dass mein Sohn an einem solchen Lernort die Lernimpulse ebenfalls nutzen würde. Möglich aber auch, dass er auch dort seine Zeit bräuchte und eher in langsameren Schritten vorankäme.
Man weiß ja nie, wie es sich in einem anderen Fall entwickelt hätte. Vielleicht wäre Duver in einem "herkömmlichen" Kindergarten ein ebensolches Zahlengenie, vielleicht aber ist er es nur wegen der gesetzten montessorischen Lernimpulse (dann aber wäre jedes Montessorikind ein solcher Überflieger bzw. man versagte seinem Kind Entwicklungsmöglichkeiten, wenn man es NICHT bei Montessori anmeldete - das trifft aber beides sicher auch nicht zu). Man wird diese Frage nicht beantworten können.
Ich weiß nur, dass die staatliche Schulstruktur in Deutschland derzeit eine Einschulung mit 5 erschwert, es sei denn, es liegt eine Hochbegabung vor (und selbst dann stellt sich noch die Frage nach der sozialen Struktur einer Grundschule, Stichwort große Klassen, lehrerzentrierter Unterricht, starrer 45-Minuten-Rhythmus, Bewertungsdruck, usw.). Wenn wirklich nach und nach alle Bundesländer den Einschulungstermin vorverlegen, bedeutet das zum einen gleiche Bedingungen für alle (und kein solches Altersgefälle mehr wie bei den Kann- und Musskindern), es bedeutet aber auch, dass Grundschulen kräftig umdenken müssen. Nicht umsonst sind Grundschulpädagogen meistens gegen eine Einschulung mit 5. Sie wissen genau, dass der gegenwärtige Unterricht und die Strukturen von 6- bis 7jährigen Kindern besser bewältigt werden.
Marion

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Kann mir jemand sagen, warum ich zwar beim Schreiben Absätze setze, im tatsächlichen Posting dann aber nur Zeilenumbrüche zu sehen sind?

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Hallo Marion,
ich glaube, hier wurde wohl irgedwas an dem Forum umgestellt, so dass nicht mehr die normalen Textverarbeitungszeichen gelten (eben die Absätze), sondern nur noch HTML funktioniert. Dafür musst Du an den Stellen, an denen Du einen Absatz einfügen musst ohne die Leerzeichen einfügen.
Liebe Grüße,
Cel

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Und ich meinte natürlich "einfügen möchtest" %)

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Ich denke auch, dass sich mehr verändern muss als das Einschulungsalter. Hier in Berlin ist es jetzt so, dass jedes Kind in dem Jahr eingeschult werden muss, in dem es 6 wird; zusätzlich gibt es noch eine Kann-Regelung für Kinder, die in den ersten drei Monaten des Folgejahres 6 werden - also eine Spanne von 1,25 Jahren. Weggefallen sind Vorklassen, Sonderförderklassen etc. (d.h. auch Kinder mit erhöhtem Förderbedarf werden in die normalen Klassen eingeschult), dafür soll das jahrgangsübergreifende Lernen (1.-2. bzw. 1.-3. Klasse gemeinsam) verpflichtend werden. Das Leistungsgefälle in den Klassen ist z.T. immens und nicht jede Schule begrüßt die Veränderungen; bislang habe ich den Eindruck, dass die Lehrer an vielen Schulen eher überfordert sind und den Druck an die Kindergärten weitergeben: sie verlangen, dass die Kinder "schulreif" abgeliefert werden. Wir hoffen, dass wir einen Platz an eine montessori-orientierten Schule bekommen, die all diesen Veränderungen etwas offener und verständnisvoller gegenüber steht.
LG Iris
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