Hallo Uli,

hach ja, das Thema "Pflege von Angehörigen" ist ein heißes Pflaster.

Aus meiner Sicht, bist du nicht egoistisch. Ich würde und habe es auch nicht gemacht:

Vor 2 Jahren kippte SchwieMu (SM) um und war so total neben der Spur, dass sie nicht mehr nach Hause könnte, bzw. nur mit einer osteuropäischen Pflegekraft, die rund um die Uhr da ist. Aber da fallen neben den normalen Kosten für Wohnung und Essen eben auch noch die Kosten für die Frauen an, die wirklich einen tollen Job machen.

Aber leider eben fast nicht bezahlbar, v.a., da SchwiPa (SP) ebenfalls pflegebedürftig war. Also blieb uns eigentlich nur übrig, die Wohnung der Schwiegis zu verkaufen und vom Erlös das Pflegeheim für beide zu finanzieren.

Du glaubst nicht, was ich mir (wir uns) alles anhören durften: von "verkauft doch auch eure Wohnung und kauft von dem Geld der beiden Wohnungen ein Haus für euch alle" oder "mit dir (euch) möchte ich nicht verwandt sein, wenn man so einfach (!!!!) ins Pflegeheim abgeschoben wird", usw. Aber die Krönung war meine Mutter: die sagte allen Ernstes, dass sie sich eine Zyankali-Kapsel besorgen wird, damit ich sie nicht ins Heim stecken kann.....

Einen Angehörigen zu pflegen, ist eine Wahnsinns-Aufgabe. Ich bin dafür nicht gemacht, mein Leben hinter das Leben 2er pflegebedürftigen Schwiegereltern zu stellen, mit denen ich nicht mal ein gutes Verhältnis hatte. Und dann noch 2 kleine Kinder, Haushalt, kochen, einkaufen, putzen, usw. dazu. Kein Urlaub mehr, keinen freien Nachmittag, ganz zu schweigen, von Abends mal gemeinsam ausgehen. Ganz toll! Und wo bleib ich?? Ne, mich hätteste da nach 2 Monaten in die Klapse einliefern können.

Daher: nein du bist nicht egoistisch. Die Meisten möchten gerne zu Hause bleiben bis zum Ende, aber, wenn man dafür von seinen Angehörigen verlangt, dass sie ihr eigenes Leben aufgeben, ist dies genauo egoistisch!

LG Marion

Hallo Uli,

das finde ich nicht egoistisch. Und was deine Freundin dazu sagt, finde ich nicht wichtig. Hat sie überhaupt Ahnung davon? Hat sie schon mal einen Angehörigen gepflegt?

Wichtig ist doch nur, was du willst, was dein Mann will und was deine Schwiegermutter will. Wenn ihr das unter einen Hut kriegen könnt, ist doch alles in Ordnung.

Lieben Gruß

Britta

Hallo Uli,

hat denn deine Freundin einen Pflegefall in der Familie (gehabt) und weiß was auf euch zukommen würde? Meine Freundin pflegt ihre immer kranker werdende heim- & pflegedienstverweigernde Oma (84 J) seid viiiielen Jahren und geht auf dem Zahnfleisch. Mein krebskranker Vater hat vor 2 J. kurz vor seinem Tod im KH plötzlich Rundumbetreuung benötigt, die hätten wir als "Laienpfleger" gar nicht leisten können, von der Ausnahmesituation mal ganz abgesehen. Ich glaube, deine SchwieMu ist im Hospiz wohl viel besser versorgt und ihr könnt ganz anders Abschied nehmen! Ist das Hospiz in eurer Nähe?

Ich glaube nicht, dass du egoistisch reagierst, zum Glück hat euch deine SchwieMu die Entscheidung abgenommen. Jedenfalls wünsche ich euch viel Kraft für die nächste Zeit!

Lg Heike