Heiligabend rückt näher - immerhin haben wir es diesmal geschafft, der gesamten Verwandtschaft zu erklären, dass wir zu Hause und nur dort feiern werden. Nun könnte ich also meine Vorstellung von Heiligabend verwirklichen: am Tag vorher das Weihnachtszimmer verschließen, Eltern schmücken heimlich den Weihnachtsbaum, bauen die Krippe auf, Heiligabend geht es nachmittags in den Kindergottesdienst, dann werden die Kerzen angezündet, Türen auf, Kinder freuen sich, und dann in noch zu vereinbarender Reihenfolge leckeres Essen, Geschenkeauspacken, Weihnachtslieder singen (Idealfall: Kinder sinken ungewöhnlich früh in die Federn und wir Eltern haben noch ein Stündchen zu zweit).
Tja, soweit die Theorie. Die Praxis heißt aber Simon - und Simon, der im letzten Jahr noch alle Dinge, die ihm unbehaglich waren, einfach ignoriert hat (den Weihnachtsbaum hat er nicht einmal angesehen, an die Geschenke ist er ein Weilchen nach Neujahr gegangen, nur Weihnachtslieder waren schon letztes Jahr ein Problem), wehrt sich dieses Jahr. "Simon niche Beihnachtsbaum. Simon Kerze auspuste. Mama Papa NICH SINGE! PAUSE! Licht an! Simon dunkel Angst!" (das nur angesichts des Adventskranzes und der Weihnachtsbaumankündigung). Ach ja, vor der Orgel in der Kirche hatte er letzten Sonntag auch Angst (wie zur Zeit überhaupt vor sehr vielen Dingen - Puppen, Himbeeren, Fusseln, Hunde, Katzen, Krabbelkinder, Geräusche von der Straße, Lebkuchenmänner...) Und ich frage mich, was wir wohl mit Heiligabend machen. Nach vergeblichen Versuchen, Simon dazu zu bewegen, zum Weihnachtsbaumkauf mitzukommen, werden wir den wohl am Montag besorgen und schonmal auf dem Balkon parken - und hoffen, dass wir es schaffen, ihn aufzustellen ohne dass Simon völlig in Auflösung gerät. Das Schmücken werden wir gemeinsam versuchen (ich bin sehr gespannt) - aber habt Ihr vielleicht sonst noch Ideen, wie man den Abend so gestalten kann, dass 1.) die Eltern einen Hauch Weihnachten bekommen und 2.) das sensible Kind halbwegs mitmacht? Wie ich ihn kenne, wird er gnadenlos sein gewohntes Abendritual einfordern (planschen, Eisenbahn spielen, ein paar ICEs auf youtube gucken) - und das spielt sich leider nicht mal in dem Zimmer ab, in dem der Weihnachtsbaum stehen wird. Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass ein Elternteil mit Tobias vor dem Weihnachtsbaum sitzt, während Simon den anderen bei der Hand fasst - "Mitgommen! Tür zu! Eisemahn spielen! - Ideen, wie man das verhindern könnte?
LG Iris in Weihnachtsüberlegungen