Huhu!
Heute war ich ja wieder im Kiga aushelfen und kriege so das Tagesgeschehen mit und dachte manchmal echt, ich wäre im falschen Film.
Um es mal ganz klipp und klar auszudrücken und nicht "schönzureden" - ich finde es ehrlich gesagt eine Frechheit, was für Kinder den Erzieherinnen "untergeschoben" werden. Da hat man wirklich den Eindruck, die durften/dürfen zu Hause tun und lassen was sie wollen, ohne irgendwelche Regeln und niemand interessiert es auch nur einen Sch.....-dreck, was die Kinder tun. Und dann sollen die Erzieherinnen es gerade biegen im Kindergarten *augenroll*.
Ich frage mich, was in solchen Eltern vorgeht und mit welcher Absicht sie ihre Kinder so einfach laufenlassen.
Die interessiert es echt NULL, wenn andere was sagen (und nicht nur weil ich neu bin sondern auch von der langjährig erfahrenen und meines Erachtens auch sehr fähigen Erzieherin). Als ob die zu Hause echt machen was sie wollen und sich an nichts halten brauchen bzw. gar nicht gewohnt sind, überhaupt von anderen irgendwas gesagt zu bekommen.
Wie rücksichtslos, aggressiv und einfach nur UNMÖGLICH die mit anderen teilweise umgehen - da sträuben sich mir die Nackenhaare! Gut, es sind erstens viele Neue (seit nach den Sommerferien) da, die noch Regeln lernen müssen - aber man hat nicht den Eindruck, daß sie sich Mühe geben, bzw. auch nur irgendwie gewohnt sind, sich an irgendetwas zu halten.
Nää - also grundsätzlich fahre ich ja eher den strengeren Stil - aber so eine Erfahrung wie im Moment zeigt mir dann, daß ich mich sogar nur noch bestätigt fühle.
Mir tun die Erzieherinnen echt leid und ich schäme mich inzwischen für irgendwelche Gedanken, die auch ich in der Richtung schon hatte, wenn Silvana mal essensverdreckt oder mit schweinedreckigen Socken oder irgendwelche "Kleinigkeiten" unausgesprochen bemängelt hatte, ob die denn auf sowas nicht besser achten können. NEIN können sie definitiv NICHT *find* - und ich ziehe echt den Hut vor diesem Job, wenn man ihn ernst nimmt.
Also vielleicht liegt es an meiner grundsätzlich eher negativen Gesamteinstellung, aber ich wäre total frustriert und würde immer nur denken, warum ich solche "Rotzlöffel" überhaupt betreuen sollte und ihnen irgendwelche Regeln beibringen, wenn man von zu Hause dann keinen Rückhalt bekommt und dort alles wieder nach dem Schema "machen was sie wollen" läuft.
Ich bin wirklich richtig geschockt, erst recht, nachdem mir die eine Erzieherin heute in einer ruhigen Minute sagte, daß die Kinder schon viel ruhiger geworden seien. Mir kam das vor wie ein Sauhaufen *lach*.
Da fallen die "normalen" Kinder gleich auf und lassen einem sofort das Herz aufgehen.
Und nicht falsch verstehen: ich meine mit "nomal" keine Befehl ausführenden Roboterkinder, sondern welche, die schonmal was davon gehört haben, daß man anderen zuhört, auf andere Rücksicht nimmt - besonders Kleinere - und überhaupt irgendein Interesse an anderen zeigt - also irgendeinen Funken von positivem Sozialverhalten zeigen.
Alles in allem aber wirklich eine gute Gelegenheit, um sich erstmal wieder bewußt zu machen, welche Arbeit Erzieherinnen (und natürlich auch Lehrer) leisten und daß man selber viel weniger Probleme hat als man glaubt *lächel*.
Ich bin wirklich entsetzt und erinnere mich dabei an häufige Diskussionen, die man immer wieder hört, daß sich Lehrer das Leben nehmen aus Verzweifelung usw...
In mir bestätigt sich immer mehr ein Gedanke, daß heutzutage sehr viele das "sich frei entfalten lassen" verwechseln mit "machen lassen, was sie wollen"
Ach ich könnte mich einfach nur aufregen *grummel*, freue mich aber, daß morgen eines der "normalen" Kinder Geburtstag hat *ggg*.
GLG
Tina, die sich heute mal besonders über ihre eigenen Kinder freut - ist ja auch mal was *ggg*