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Ärzte und Stillen...

Hallo,
kürzlich traf ich bei Freunden einen Arzt aus meinem Bekanntenkreis (selbst Vater einer 20 Monate alten Tochter, die "vorschriftsgemäß" mit 6 Monaten abgestillt wurde), der aus allen Wolken fiel, als er zufällig mitbekam, dass ich Vanessa noch immer stille. Als seine - ebenso "geschockte *g* - Frau dann fragte: "Du stillst Vanessa wahrscheinlich noch EINMAL am Abend?", habe ich ungeschickterweise ausführlicher geschildert, wie oft ich noch stille und vor allem, dass Vanessa in der Nacht mehrmals aufwacht und ich eben in mancher Nacht auch 5-mal stille.
Daraufhin war für ihn alles klar und ich bekam einen Vortrag zu hören, dass es ja aus medizinischer Sicht ganz klar ist, dass nach sooo einer langen Stillzeit nicht mehr genug Milch da ist, Vanessa deshalb in der Nacht Hunger hat und ich ihr doch abends ein Fläschchen mit 250ml Milch machen soll. Ich weiß zwar nicht, warum Vanessa so schlecht schläft, aber an Milchmangel leide ich ganz gewiss nicht. Nur: Wie erklärt man das einem Arzt (er ist übrigens Orthopäde...), der meint, seine Kenntnisse zum Thema Stillen sind der Weisheit letzter Schluss? Ich bin normalerweise nicht auf den Mund gefallen, wenn es ums Thema Stillen geht, aber da hatte ich echt das Gefühl, ich werde als komplett abartig hingestellt.
LG
Sabine, die noch immer nicht weiß, ob sie das Gespräch lustig oder traurig finden soll *g*
Bisherige Antworten

Neulich beim Zahnarzt...

...erklärte mir dieser, dass das mit dem Stillen ganz, ganz schlecht sei für die Milchzähne meiner Tochter. Es würde das Karies fördern!

Er riet mir umgehendst abzustillen und ihr stattdessen die Flasche zu geben!

Noch Fragen?!?

Diese teilweise ignorante überspielte Unwissenheit macht mich ärgerlich... aber äußerlich bin ich die Ruhe selbst, somit nickte ich auch hier freundlich und wechsele nun mit meinen Kindern den Zahnarzt!

Sicherlich beschäftigt dich dieses Gespräch noch eine Zeit lang, aber der richtige Weg hierbei ist, so denke ich, sich darin zu üben sich eben nicht zu intensiv damit zu beschäftigen. :o)

Liebe Grüße, Ildiko... deren Töchterlein auch mit 21 Monaten noch intensiv stillt! :o)

Neulich beim Zahnarzt...

Interessant wäre es ja, den Zahnarzt genau zu fragen, warum die Kuhmilch oder Pulvermilch weniger kariesfördernd sein soll als Muttermilch...
Das Gespräch war schon letzten Samstag und hat mich danach wirklich beschäftigt, aber nicht tagelang *g*. Jetzt ist es mir zufällig wieder eingefallen. Ich fand es nur verwunderlich, dass ein Arzt im Brustton der Überzeugung (und ohne Gegenargumente gelten zu lassen) mit (angeblichen) medizinischen Argumenten aufwartet, die total aus der Luft gegriffen sind.
LG
Sabine

mal einmisch ...

... vor allem wenn man bedenkt, dass der Zahnarzt tatsächlich zur FLASCHE geraten hat. Halloho????

Ich habe zwar Benedikt nicht so lange gestillt, wie ihr eure Kleinen (nur 13 Monate) - bei Nicolas weiß ich noch nicht, aber ähnliches durfte ich mir auch schon anhören. Sogar jetzt schon bei Nicolas, der ja gerade mal 7 Monate alt ist. Naja, ich mache es wie Ildiko, höre es mir an und mache es dann doch so, wie ich es für richtig empfinde ;o)

Liebe Grüße

Anett in der Hinsicht mit dickem Fell *grins*

mal einmisch ...

Ja, das dicke Fell habe ich auch *g*, nicht nur beim Stillen, sondern bei mehreren Kinderthemen, bei denen wir von der "Norm" abweichen - Familienbett, Stoffwindeln etc.
LG
Sabine

mal meinen Senf dazu gebe

auch wenn das keiner hören will. Vorweg ich finde langes Stillen nicht falsch und habe auch gar nichts dagegen, aaaaber................
die Milchflasche gibt man in der Regel abends in der für das Kind richtigen Dosis, putzt anschliessend Zähne und in dem Alter wo die Kinder dann ihre ersten Zähne haben, haben sie meistens nachts keinen Hunger mehr, so dass sie erst morgens wieder eine Milchpulle verlangen.
Ist also schon besser für die Zähne als nachts mehrmals zu stillen und natürlich anschliessend nicht die Zähne geputzt zu bekommen. Ob dies nun zu Karies führt kann ich schlecht beurteilen. Ich glaube aber, dass der Zahnarzt das so meinte und gar nicht böse.
LG
Alexandra

Ärzte und Stillen...

Na, wie interessant, dass ein Orthopäde genau weiß, wann man abstillen sollte *grins*.

Und was macht man seiner Meinung nach, wenn das Kind keine andere Milch möchte? Mann, Mann, Mann... *tief durchatme*

Ich hab zwar nicht mehr viel Milch, aber bei uns ist das Stillen eben noch ein wichtiger Kuschelfaktor. Und Kuhmilch mag Clara tatsächlich nicht. Pulvermilch hab ich noch nicht probiert, hab aber auch jetzt keine Lust mehr drauf. Wir fühlen uns doch alle wohl damit, Clara wächst und gedeiht.

Manchmal frage ich mich, wie die Menschheit ohne Pulvermilch überleben konnte? ;o)

LG,

Susanne

Ärzte und Stillen...

Milch habe ich noch reichlich, aber abgesehen davon ist das Stillen bei uns auch ein wichtiger Kuschelfaktor. Und in der Nacht sehr praktisch, weil sie nach dem Stillen praktisch immer sofort weiter schläft. Pulvermilch habe ich weder bei Rebecca noch bei Vanessa je probiert und Kuhmilch mochte Vanessa bis vor ein paar Wochen auch überhaupt nicht und jetzt mag sie sie zwar, trinkt aber nur Minimengen.
LG
Sabine

Ärzte und Stillen...

Hallo Sabine,

viele Menschen stellen Ärzte ja leider wie "Götter in Weiß" hin,

wahrscheinlich kam daher seine falsche persönliche Kompetenzeinschätzung ;-).

Wenn dir wichtig ist, dass er zumindest einmal über seine Ansichten nachdenkt -

schließlich wirst du ihn ja wahrscheinlich öffter sehen wenn ihr befreundet seit - dann nimm ihm doch ein paar Informationen von WHO und bspw. der AFS mit. Es diskutiert sich ja doch erheblich angenehmer auf wenigstens annähernd dem gleichen Wissensstand.

Und dann sind so ganz blöde Vorurteile wie "keine Milch" schon mal vom Tisch

(cool wär natürlich gewesen, du hättest vor seinen Augen die Pumpe ausgepackt *ggg*).

Ansonsten lasse ich mich auf solche Diskussionen nicht mehr ein

und spreche meist in entsprechender Gesellschaft gar nciht darüber.

Liebe Grüße, Franka

PS: Es gibt leider auch lernresistente Menschen, da kann man dann wohl schlicht nichts machen.

Ärzte und Stillen...

Richtig befreundet sind wir eigentlich nicht, es ist ein Freund eines sehr guten Freundes von uns und daher sehen wir uns ab und zu und dadurch, dass wir fast gleichaltrige Kinder haben, ergeben sich natürlich viele Gesprächsthemen. Von selbst spreche ich das Stillen allerdings auch nicht an, das hat sich nur leider so ergeben, weil Vanessa das Stillen lautstark eingefordert hat (das ist im Moment leider etwas nervig) und jeder wissen wollte, was sie plötzlich hat. Da habe ich es eben erklärt, zum Verheimlichen sah ich keinen Grund.
LG
Sabine

dito - bin auch "abartig"

was mich immer wieder aufregt:
na klar, die milch reicht nicht mehr. für wie dösig halten die uns denn?!?
tobias isst völlig normal, die milch ist zusätzlich.
ich kann ja verstehen, wenn jemand das nicht nachvollziehen kann, ging mir vor tobias geburt ja nicht anders, das akzeptiere ich auch.
aber, die sollen uns auch akzeptieren!!!
glg tina

dito - bin auch "abartig"

Vanessa isst auch (meistens) ganz normal, will aber zusätzlich jede Menge Milch, vor allem in der Nacht.
Vor den Kindern hatte ich auch keine Ahnung vom Stillen und schon gar nicht vom Langzeitstillen (dem stand ich sogar sehr skeptisch gegenüber), aber ich habe mir auch nicht angemaßt, "gescheite" Kommentare darüber abzugeben.
LG
Sabine

Ärzte und Stillen...

Jaja. Oder die Pakistani haben immer alle so kleine Kinder, weil die alle zwei Jahre stillen, die Mütter sind dann schon anämisch und die Kinder auch. daß so ein durchschnittlicher Pakistani nicht größer wird als sagen wir mal 1.60m verraten wir ja keinem ;-)

Wie gesagt, Babyernährung und Stillen ist kein oder nur ein winziger Teil der Ausbildung, da haben Ärzte auch nicht mehr Ahnung als der Rest der Bevölkerung, es sei denn, sie haben sich mit dem Thema ordentlich auseinandergesetzt - wie beim Rest der Bevölkerung (also uns *g*). Dafür ist das Rollenverhalten Arzt-Patient Teil der Ausbildung, und der Arzt hat halt zu sagen, was Sache ist und der Patient hat zu folgen. Zumindest war das vor wenigen Jahren noch so, an fortschrittlichen Krankenhäusern scheint sich ja gaaanz langsam die Sichtweise etwas zu ändern. Aber eben nur langsam. und deswegen bringen Ärzte auch meist ihre Meinung (!) so rüber, als wär es die neueste wissenschaftliche Erkenntnis.

Im Zweifel fragen, woher er das Wissen hat. Aber das bringt's auch nicht wirklich, schätze ich.

LG Franziska

P.S. (auch Langzeit)Stillen senkt das Risiko der Mutter, an Osteoporose zu erkranken. Sollte einen Orthopäden eigentlich interessieren.

Ärzte und Stillen...

Genauso, wie du das beschreibst (das Rollenverhalten Arzt - Patient), kam mir das Gespräch vor, obwohl ich keine Patientin war, sondern das Ganze ein rein privates Gespräch im privaten Kreis war. Woher er das Wissen hat, wäre wirklich eine gute Frage gewesen, aber die ist mir leider nicht rechtzeitig eingefallen.
Weißt du, warum (Langzeit)Stillen das Risiko der Mutter, an Osteoporose zu erkranken, senken soll? Ich frage deshalb, weil ich es nämlich kürzlich umgekehrt gehört habe. Ich habe einen Kurs über Schüßler-Mineralsalze gemacht und dort wurde u.a. langes Stillen als Risikofaktor für Osteoporose gelehrt.
LG
Sabine

Ärzte und Stillen...

Ich glaube, das ist so eine Art Jojo-Effekt. Also während der Stillzeit können die Calcium-Vorräte der Knochen tatsächlich angegangen werden, nach dem Abstillen werden sie dann aber stärker wieder aufgebaut (könnte ja noch ein Stillkind kommen...)

So hab ich das in Erinnerung.

LG franziska

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