... da lara auf einmal ob aller kinder und dem lärm auch regelrecht panisch und ängstlich geworden ist. sie hat sich an mich geklammert, geschluchzt, geweint. es war ihr einfach zuviel. reizüberflutung total...
ich konnte es nachvollziehen.
40 kinder die laut kreischend von einer seite des turnsaals zum anderen stürmen sind einfach nicht "zu überhören" und es war wirklich sehr laut.
unsere stöpsels sind ja auch gerade mal vier. möglich, dass ihnen das mit fünf schon gefallen könnte.
aber weder dem kind meiner cousine, noch dem meiner freundin noch lara hat das behagt und alle drei gehen nun nicht mehr turnen.
ich hab lara damals zwar auch animiert, mitzuturnen und das ohne mich (musste auch immer mitlaufen)... und wurde kurzzeitig auch mal innerlich ärgerlich und wütend, weil sie sonst ja auch "so eine freche, vorlaute göre" ist und da dann so ängstlich ist.
dann hab ich mich aber in sie reinversetzt... wie befremdlich das alles sein muss...
wenn man selbst noch so klein ist, der große turnsaal, in dem alles so komisch hallt und all diese lauten rennenden, kreischenden kinder.
da sieht man einfach, dass sie doch noch KLEIN sind... und ich finde das gut so.
hab das mit dem turnen bleiben lassen. gehe jetzt lieber mit lara, einer freundin und deren sohn gemeinsam zum schwimmen und lara gefällt das RUHIGE viel besser.
sobald eine schulklasse ins bad kommt und das kinderbecken erobert, in dem lara schwimmt und taucht (positiver nebeneffekt, sie kann das freischwimmen das sie im sommer gelenrt hat weiterhin üben) verlässt sie fluchtartig das becken und ist nicht mehr hineinzubekommen.
mehrere, größere und vor allem laute kinder machen ihr einfach angst!
der kiga ist ihr da wohl vertraut... da macht ihr das alles gar nix aus. wobei sie sich auch dort WEIGERT, neues mitzumachen. also keine singgruppe, kein skikurs... alles was irgendwie abweicht und was neues wäre, verweigert sie.
ich dränge sie nicht und lasse sie gemächlich IHR TEMPO bestimmen!
jasmin

Hallo Jasmin,
aus Deiner Sicht kann ich es nachvolltiehen, aber wir gehen seit 2,5 Jahren dorthin, am Anfang war es ein Mutter-Kind-Turnen, die Mütter sind also nebenher gelaufen, das hat er geliebt. Seit einem halben Jahr ist es aber so, dass die Mütter auf der Bank sitzen und den Kindern zuschauen und das ist das Problem. Es sind bei uns auch selten mehr als 10 Kinder dort und viele kennt er mittlerweile seit Jahren, wenn auch nur vom Turnen. Es war zwischenzeitlich ja auch mal besser, da hat er richtig schön mitgemacht. Aber nach den Herbstferien ist es halt wieder problematisch.
LG Silvia

aha, ja das ist ein unterschied.
bei uns wurde nach zweimal mitgehen nicht einmal mehr gestattet, dass man auf der bank sitzen und zugucken darf.
das fand ich wirklich mehr als daneben.
da liefen drei, vier kinder rum, die bitterlich geweint haben. keine der turnerinnen hat sich um ein weinendes kind gekümmert. das machten dann meine mama und ich.
ich fand das ganze nur grässlich.
dann wurde alles noch von lauter biene-maja-musik übertönt. dass lara da nicht bleiben wollte bzw. ohne mich keinen schritt machen wollte war klar.
vielleicht hat sich bei marius das alles schon sooo eingebrannt, dass du da mitläuft, dass er mit der neuumstellung einfach nicht klarkommt...
so ist es ja bei lara auch. immer wenn was neues kommt, etwas das von ihrem bekannten abweicht, hat sie probleme.
jasmin

Es war ja schon besser, aber nach den Herbstferien ist es wieder so schwierig. Ich glaube, er steigert sich da rein. Ich habe gerade Complice dazu etwas geschrieben, vielleicht magst Du es da nachlesen.
LG Silvia

Hallo Silvia,
das scheinen wir im Moment wirklich hinter uns zu haben. Lea hatte im Frühjahr ja auch so eine Phase (sie ist oder war? *hoff*, ja schon immer sehr ängstlich, aber da war es besonders schlimm). Beim Kinderturnen durfte ich auch nicht gehen. Sie geht allerdings nicht mehr zum Eltern-Kind-Turnen, sondern sie turnt dort alleine mit anderen. Ich war nachher auch so genervt, dass ich mit ihr geschimpft habe und wir wieder nach Hause gefahren sind *schäm*. Habt Ihr denn jetzt endlich einen Termin beim Kinderpsychologen? Vielleicht kann der Euch weiterhelfen. Lea muss am Donnerstag wieder hin...
Lea schwärmt immer noch für Marius :o). Sonntag vor einer Woche lag sie morgens bei uns mit im Bett und sie sang immer: MARIUS, MARIUS, MARIUS *gg*.
GLG Marion

Hallo Marion,
das ist ja süß, ich werde Marius davon berichten;-).
Wir sind dann gestern auch eher gefahren, denn ich war wütend und er nur noch am Heulen. Im Nachhinein habe ich mich auch geschämt, keine bessere Lösung gefunden zu haben, aber in dem Moment ging es einfach nicht:-(. Zu Hause haben wir nochmal in Ruhe darüber gesprochen und nächste Woche wollen wir einen neuen Versuch starten.
Nächsten Montag haben wir dann auch endlich einen Temin bei einer KiPsychologin (bzw. den ersten Termin habe ich alleine).
LG Silvia

Hallo Silvia,
soll ich Dir mal sagen, wie ich da handeln würde? ;-)
C hatte das letztes Jahr im ersten KiGa ja auch so extrem, dass ich mein Kind gar nicht wiedererkannt habe. Ich wollte stärker sein und ihn mit sowas nicht durchkommen lassen, eben weil man das später im Leben ja auch nicht kann. Das Ende vom Lied war, dass es immer schlimmer und schlimmer wurde und auch ich wurde von Mal zu Mal böser und konnte immer weniger damit umgehen. Die Probleme breiteten sich auf alles mögiche aus und wir hatten nur noch Stress miteinander. Irgendwann hab ich mich entschiede, mir was Gutes zu tun und den Mist zu beenden, weil ICH damit nicht mehr klar kam und die Beziehung zu meinem Kind total vergiftet wurde.
Also hab ich ihn rausgenommen - ich habe mich alles andere als gut dabei gefühlt. Eher schon wie ein Versager. Aber es war für uns genau das Richtige. NOCH muss ich mein Kind nicht zu Sachen zwingen, die es nicht möchte. Genauso mit Fußball. Wollte er so gerne spielen. War ich dann ein paar mal mit ihm hin und dann war das nicht mehr das richtige für ihn. Da ich ihn noch nicht im Verein angemeldet hatte, war es auch problemlos.
Ich bin ja auch so ein Mensch, der zig Jahre im voraus denkt, aber das bringt nix. Bis dahin fließt noch soviel Wasser den Bach runter und ich möchte, dass meine Kinder auch heute klar kommen und sicher ist das viel unverkrampfter, wenn sie auch mal sagen dürfen, dass sie was nicht mögen.
Ich würde Marius anbieten, da mit ihm hinzugehen, aber nicht mitzumachen. Wenn er dann nicht möchte, würd ich einfach wieder nach Hause fahren - mit ihm. Du wirst sehen, wie schnell dann der Druck weg ist und nach ein paar Monaten kann man dann ja nochmal einen Versuch starten. Wahrscheinlich klappt es dann problemlos. Ist bei uns im KiGa jetzt auch so. C ist wieder der Alte und uns gehts beiden bedeutend besser ohne den Zwang.
Bezüglich Ängste ist das so ein Ding. Klar muß man die Kinder da ernst nehmen, aber manchmal muß man sie einfach ins kalte Wasser schubsen damit sie merken, dass etwas gar nicht so schlimm ist. Da muß man nur irgendwie den goldenen Mittelweg finden. Schade, dass es keine allgemein gültige Gebrauchsanweisung für Kids dazugeliefert bekommt. Das Schlimmste ist ja, dass man NUR das Beste fürs Kind möchte und ihm alle Möglichkeiten für später eröffnen möchte, aber gerade dadurch fühlen sich manche Mütter (ich ja auch) so unzulänglich und vor allem hilflos. Da spielen nicht nur die Emotionen der Kids eine Rolle sondern auch oder gerade die der Mütter und da macht das ganze eben noch schwieriger. Ich glaube manchmal, das wäre alles viel einfacher, wenn man die Kinder da mehr selber entscheiden lassen würde und das Leben einfach auf sich zukommen läßt.
Sorry, nun will ich Dir gute Tipps geben, merke aber, dass mir die Konzentration fehlt, da hinter mir jemand am PC sitzt und mich hier volllabert.
LG Heike