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@september:

Hi,
wie geht es euch eigentlich in euerer neuen Heimat?
schon eingewöhnt, fühlt ihr euch schon wohl?
was ist anders im Unterschied zum Süden?
lg Katha
Bisherige Antworten

Re: @september:

hallo katha,
wir leben nun seit etwas über vier wochen hier oben und fühlen uns sehr wohl. wir hatten glück: das haus in dem wir wohnen liegt in einer grünen neubausiedlung, trotzdem stadtnah. für die kinder ideal, denn hier ist alles offen und sie können mit den nachbarskinder rundum frei spielen. das kannten sie aus münchen nicht, denn da konnten wir sie nicht einfach raus lassen. wir sind super nett aufgenommen worden und hatten glück mit dem kindergarten: ein sehr heimeliger ort und im gegensatz zu den meisten sehr grossen einrichtungen, die teilweise über 100 kinder beherbergen, ist unserer mit nur drei gruppen a sechzehn kindern mini.
wie gesagt, die leute hier sind uns bisher alle aufgeschlossen und freundlich begegnet. das vorurteil, die norddeutschen seien distanziert und stoffelig kann ich nicht bestätigen. da kamen mir die bayern eher so vor, als würden sie lieber ihr eigenes süppchen kochen.
grosse unterschiede merke ich in der infrastruktur, die hier wesentlich schlechter ist als im süden. freie metzger und bäcker sind hier sehr selten. alles ist hier in einkaufszentren zusammen gefasst, meist auf der grünen wiese. das angebot für eine stadt dieser grösse ist ok. ich bin von münchen aber sehr verwöhnt und finde es schade, dass es hier der billig-billig-discount-kram die teurere qualität verdrängt. aber hier zeigt sich, dass es dem norden und der bevölkerung einfach wirtschaftlich nicht so gut geht. ich vestehe nun auch, warum münchen als schicki-micki-stadt bezeichnet wird. dort waren wir finanziell gesehen untere mittelklasse. hier ist allein der sichere job meines mannes schon luxus :-o.
vorteil hier oben: die immobilienpreise sind gegenüber münchen ein schnäppchen. hier können wir uns endlich ein grosses, frei stehendes haus mieten. für das gleiche geld, das wir in münchen für eine dreizimmer-wohnung ausgeben mussten.
mir ist auch aufgefallen, dass es hier mehr alte menschen im stadtbild gibt als junge. wenn ich zum einkaufen in eine bestimmte ecke der stadt gehe, sind dort zu 80% alte menschen unterwegs und so bekomme ich schon ein gutes bild, wie es generell in deutschland in zwanzig, dreissig jahren aussehen wird. man merkt, dass hier viele junge leute der fehlenden jobs wegen abwandern.
auch ein enormer unterschied: die allermeisten mütter hier arbeiten. und zwar nicht erst nach drei jahren erziehungsurlaub, sondern wenn möglich schneller. mag sowohl finanzielle gründe haben als auch tradition sein (ddr). ich fühle mich in dieser hinsicht als echter exot.
toll ist die nähe zur ostsee. fast ein bisschen unwirklich, wenn man in deutschland am meer lebt. schade ist, dass das bundesland hier nicht mehr aus diesem gut macht und wirtschaftlich hinterher hinkt. die letzten landtagswahlen waren denn auch noch verheerend.
fazit: der norden gefällt uns sehr gut, trotzdem würden wir münchen/oberbayern allen anderen ecken in deutschland vorziehen.
lg,
sep

Re: @september:

hallo sep,
ich wusste gar nicht, daß ihr nicht mehr in münchen seid. wie haben die kinder denn den ortwechsel weggesteckt? trauern sie alten freundschaften hinterher?
bleibt ihr jetzt dort oben oder besteht auch die möglichkeit, daß ihr wieder in den süden kommt?
lg nici

Re: @september:

hallo,
die kinder haben den ortswechsel problemlos weggesteckt. ich denke, in dem alter sind sie noch flexibel. hier haben sie aber auch mehr vorteile: haus mit garten statt kleiner stadtwohnung, schnell anschluss gefunden, sehr netter kindergarten, grosseltern um die ecke. mit den besten freunden meiner kinder haben wir noch telefonisch kontakt, bzw. sie werden uns besuchen. für meine kinder sind sie zwar thema, aber sie haben hier so viel zu tun, zu entdecken, dass sie gar keine zeit zum trauern haben. ausserdem ist die beste freundin meiner grossen zur gleichen zeit auch aus münchen weg gezogen. sie haben auch den kiga-wechsel wie selbstverständlich mitgemacht. naja, die grosse ist schon routinier. wir haben bereits einmal in münchen den hort gewechselt. insgesamt empfinde ich, dass die kinder durch den ortswechsel profitiert haben. sie haben gelernt, dass es nicht schlimm ist und sie auch anderswo problemlos anschluss finden. von vorteil ist aber auch, dass sie sich haben und nicht ganz auf sich allein gestellt sind.
für die kinder wäre es sicher besser, wenn wir jetzt hier bleiben würden. aber mein mann und ich sind noch nicht so weit, sesshaft zu werden. wir empfinden den gedanken, das wars jetzt, noch zu früh ;-). aber klar: es kommt auch darauf an, ob mein mann einen ähnlich guten job in ein paar jahren anderswo angeboten bekommt. jetzt sind wir erst einmal für etwa fünf jahre hier gebunden. was dann kommt, steht in den sternen. und das ist auch gut so :-).
lg,
sep

Re: @september:

Hi Sep, ich wollte Dich auch schon lange mal fragen und ich werde ja fast ein bißchen neidisch :-) Das hört sich traumhaft an (bis auf die Negativpunkte, aber die gibt es hier leider auch). Freut mich wirklich für Euch, dass es so gut angelaufen ist!!
LG Kim, die nächste Woche Deine Ex-Heimat besucht :-)
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