Entschuldigung dass ich mich jetzt wieder so lange nicht gemeldet habe. Ihr hattet ja wegen meines kurz angesprochenen Sturzfluges nachgefragt.
Naja, eigentlich mag ich nicht mehr daran denken. Darum auch nur kurz.
Es war vor 3 oder 4 Wochen (verdrängt) da wollte ich aus einem Raum, hmmm also vom Dachboden unserer Werkstatt (ein garagenähnlicher Bau) 'nen Schlitten herunterholen. Leiter an die Hauswand gelehnt, raufgeklettert, rein in den Dachraum, Schlitten geholt, Schlitten an seinem langen Ziehseil runtergleiten lassen, teste vorsichtig mit einem Fuss ob die Leiter fest steht, beschwere die erste Sprosse mit meinem Gewicht und ZACK donnert die Leiter weg.
Bin dann somit voll im Leeren gestanden, habe versucht mich noch irgendwo festzukrallen, aber auch wenn ich etwas Greifbares erwischt hätte, hätte ich nie die Kraft gehabt mich dort auch zu halten. Also bin ich geflogen.
Es waren zwar "nur" noch gut 3 1/2 Meter, aber im Kopf hat sich in dieser eigentlich kurzen Zeit soo viel abgespielt.
"Oh nein, meine KInder sind jetzt alleine. Ich will noch nicht gehen, habe noch so viel vor. Wie komme ich unten wohl auf. Seh ich mich womöglich von oben. Hoffentlich lebe ich noch wenn ich unten angekommen bin. Wieso kann ich mich nicht so bewegen wie ich will. Mist, ich will mit den Füssen aufkommen. Werde ich Schmerzen haben, mir was brechen? Ach Schxxxxx, ich will bei meinen Kindern bleiben,............"
Ja, so ungefähr arbeitete es in meinem Kopf.
Dann war der Flug abrupt zu Ende. Ich hatte das Gefühl mir die Seele aus dem Leib zu Schreien, vor Schmerzen.
Ich bin seitlich auf dem Schlitten gelandet. Im nachhinein wundert's mich das dieser Heil geblieben ist.
Es waren nur wenige Minuten und ich konnte aufstehen. Nix gebrochen JUHU!!! Nur blaue Flecken und vermutlich eine Rippenprellung. Also das Atmen war etwas schmerzhaft, aber auszuhalten.
Mein 6jähriger Sohn musste alles mitansehen und er konnte erst Tage später darüber sprechen.
Als er merkte dass mir nichts schlimmes passiert ist meinte er."Mama, wir vergessen alles. Es war nix. Wir IGNORIEREN alles."
Er hatte auch einen gehörigen Schrecken.
Als es ihm möglich war über den Vorfall zu sprechen, erzählte er mir, dass es für ihn klar war, dass seine Mama jetzt sterben wird. "Ich habe den Tod gesehen", meinte er.
Der arme kleine Kerl. Er ist eh so sensibel.
Naja, den ganzen Tag über ging es mir halbwegs gut, bis auf den Schrecken und das Bild wie die Hausmauer an mir vorbeizieht.....
Bin auch nicht zum Arzt, denn bei Rippenprellung und blauen Flecken kann er auch nix machen.
Hab nachmittags dann auch noch zu Putzen begonnen und plötzlich, es war 18.00 da spürte ich Schmerzen im linken Fuss. Mir wurde schlecht, so richtig übel, stärker als die letzten Tage davor (hatte da eigentlich eine Vermutung, wollte aber noch etwas warten), bekam extrem Kopfschmerzen, Schwindel, Schüttelfrost. Mir war sooooo kalt, meine Zähne klapperten im wahrsten Sinne der Wortes.
Meine Tochter hat meinen Mann angerufen, der sich dann auch schon auf den Weg machte.
Tja, und dann schwoll mein linker Knöchel an, ich konnte den Fuss nicht mehr bewegen, er war dick und blau und die Schmerzen wurden unerträglich. Ich musste heulen und wusste nicht wie ich die nächste Zeit aushalten sollte.
Nach 'ner Stunde war dann auch endlich Wolfgang zu Hause und es sah ganz danach aus als ob der Fuss gebrochen wäre.
Als ob sich der Schock nach Stunden gelöst hätte.....
Naja, mir war so kalt. Ich wollte, bevor wir ins Krankenhaus fuhren noch schnell in die Badewanne. Schleppte mich unter Tränen dort hinein. Das Wasser war brennheiss und ich fror immer noch.
Allmählich fühlte ich mich besser,schmerzfreier.......konnte den schmerzenden Fuss auch wieder minimal bewegen......dann klappte aber mein Kreislauf beinahe weg, ich bin raus, habe mich hingelegt und bin mit einem schrecklichen Schwindelgefühl auf dem Sofa eingeschlafen.
Nach 3 Stunden wurde ich wieder wach und HURRA, die Schmerzen waren beinahe weg. Nur noch so als ob ich mir den Fuss verknackst hätte. KOMISCH! Doch nicht gebrochen. Schwellung ging auch zurück.
Mittlerweile war es 23 Uhr, ich wollte hoch ins Bett, da merkte ich dass ich ziemlich nass war. Naja, ganz so ohne Folgen ging der Tag doch nicht zu Ende. Bekam dann eine heftige Blutung, die gut 2 Wochen anhielt.
Mehr brauche ich nicht zu schildern.......:-(
Nicht nur laut Arzt hatte ich trotz, Wirbelsäulen- und Rippenprellung, Hämatomen und einer frühen Fg (ca.6ssw) verdammtes Glück.
Ein ehemaliger Nachbar stürzte eine geringere Höhe und ist seit dem querschnittgelähmt. Wäre ich auf dem Kopf gefallen,.........ich denke lieber nicht mehr weiter.
Meine dicke Jacke hat vermutlich auch sehr gedämpft....
So, nun ist Schluss! Menno, jetzt ist es doch so lang geworden aber eigentlich möchte ich nicht mehr daran denken............
Ach ja, die Leiter übrigens wird nun fixiert.
Bin froh, dass nicht mehr passiert ist, alles Liebe, uli