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@andrea

Hallo Andrea,

du hattest neulich nach meinem Mann gefragt, da hatte ich aber gerade keine Kraft zu antworten, deshalb hole ich es jetzt nach.

Irgendwie geht es immer mehr Richtung Abgrund. Diese Woche hat sich mein Mann bei meinem Bruder ausgeweint (zu seiner Familie hat er einen schlechten Draht), dass er in letzter Zeit 2x gemeint hätte er stirbt (hat er mir nicht erzählt). Und das sich was ändern muss (gut das er das endlich sieht!). Nur das Problem ist, dass er immer noch der Meinung ist ICH muss mich ändern, damit seine Fress- und Alkoholsucht geheilt ist. Ich bin an allem Schuld. Natürlich behandel ich ihn zur Zeit nicht so wie er das möchte. Aber mit jedem Bier, mit jedem Kilo mehr sinkt halt mein Respekt vor ihm. Er hat meinem Bruder sogar gesagt, dass es vielleicht gut wäre, wenn wir uns eine Zeit lang trennen. Das ist für mich auch was neues, weil bisher habe immer nur ich das ausgesprochen. Aber mit seiner Familie würde er alles verlieren. Den Kontakt zu seinen Freunden hat er schon lange abgebrochen, hat überhaupt kein soziales Leben mehr. Außer Arbeit und Familie ist da nichts.

Meine Mutter hat mich heute wieder bearbeitet, dass ich einen Termin beim Arzt für ihn ausmachen soll, aber noch nicht einmal dazu bin ich im Moment bereit. Denn wenn er mit dem Arzt nicht klarkommt oder der ihm nicht helfen kann, dann bin ich auch wieder schuld. Er muss endlich erkennen, dass ER was tun muss.

Ich bin vorhin mit Schrecken wieder in unsere Garage gegangen, jeder Fremde würde mit einem Blick erkennen, dass in unserem Haus ein Alkoholiker lebt.

Mein Bruder heiratet am Mi. standesamtlich, jetzt ist mein Mann gerade dabei sich was zum Anziehen zu kaufen. Er ist in ein Spezialgeschäft gefahren und selbst da gibt es nur ein Sakko für ihn und bei dem Preis ist mir schlecht geworden.

Und dann ist da auch noch die Angst, dass er sich was antut. Aber ich hoffe es nicht.

Und mir fehlt im Moment die Kraft für unsere Ehe zu kämpfen. Ich habe die Veratwortung für unsere Kinder, für eine Klasse mit 23 Schülern, ich kann nicht auch noch die Verantwortung dafür übernehmen, dass mein Mann sein Leben in den Griff kriegt. Hört sich vielleicht hart an und spiegelt die Kälte die er mir vorwirft wieder, aber ich kann einfach nicht mehr.

So, jetzt ist es echt lang gewesen und ich lese es jetzt auch nicht durch, also bitte ich die Rechtschreibfehler zu übersehen.

LG Katrin

Bisherige Antworten

Ich antworte trotzdem mal

Liebe Katrin,

weißt Du was? Mag jetzt auch hart klingen, aber es ist m.E. völlig okay, wenn Du Dich abgrenzt und selbst schützt, wie Du schreibst, Du hast noch ganz andere Verantwortungen. Es nützt alles nichts, wenn Dein Mann nicht selbst erkennt, das er etwas tun muss, Du kannst es ihm nicht abnehmen. Manchmal - so hart es klingt - kann eine Trennung bewirken, dass dem anderen die Augen geöffnet werden, es kann aber auch was ganz Schlimmes auslösen. Nur...... es ist nicht DEIN Leben.

Mir tut es so leid, das zu lesen, aber Dein Mann ist in meinen Augen sehr sehr krank, Alkoholismus, Depressionen (was auch immer Ursache und Wirkung ist) ganz leicht kommt man da in die Schiene, dass man den anderen nicht im Stich lassen will mit seiner Krankheit, aber es zieht einen selbst so unendlich in den Abgrund.

Ich hoffe, Du bleibst weiter stark für Dein Leben und das Deiner/Eurer Kinder!

Alles Liebe
Anja

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