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Zweimal Konisation und wieder PAPIIID

Guten Morgen,
ich habe diese tolle Seite entdeckt und da ich nicht der Arztgänger schlechthin bin, versuche ich mir hier mal eine zweite Meinung einzuholen.
Ich hatte im April letzten Jahres einen PAPIIID-Abstrich mit HPV high risk. Da in unserer Familie mütterlicherseits jeder zweite an Krebs erkrankte und teilweise auch nicht überlebt hat, hatte ich natürlich extreme Angst. Es wurde nach dem ersten Befund eine Biopsie durchgeführt und der Arzt sah schon bei der Koloskopie verändertes Gewebe, sah irgendwie dunkel aus. Er meinte dann, wir sollten eine Konisation durchführen. Die Nachuntersuchung hat ergeben, dass nicht alles im Gesunden entfernt werden konnte und die HPV-Viren auch noch vorhanden seien. Also wurde nochmal nachoperiert. Im Januar diesen Jahres war der Befund gut (bis auf die HPV-Viren, die nicht weggehen wollen) und im März wieder PAPIIID. Bei der anschließenden Untersuchung hat der Arzt wieder Feigwarzen am Gebärmutterhals festgestellt. Nun soll eine dritte Konisation gemacht werden. Ich wäre für die Entfernung der Gebärmutter gewesen, der Arzt meinte aber, das macht solange die Viren noch da sind, keinen Sinn. Ist das richtig? Oder hätte ich Ruhe nach der Entfernung der Gebärmutter? Viele Grüße
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Expertin-Grüne
Expertin-Grüne | 17.05.2008, 10:51 Uhr
Registriert seit 03.11.2011

Zweimal Konisation und wieder PAPIIID

Hallo,
Untersuchungen zeigen, dass nach einer Konisation bei der die Veränderungen am Gebärmutterhals komplett entfernt werden konnte, die HPV-Viren nach etwa rund sechs Monaten nicht mehr nachzuweisen sind. Dennoch können sich die Erreger auch nach einer Behandlung im angrenzenden Gewebe befinden. Aufgrund der dann aber geringeren Virusmenge ist eine Abwehr durch das eigene Immunsystem dann aber besser möglich.
Die HPV Infektion ist lokal begrenzt, so dass die Entfernung der Gebärmutter mit noch größerer Wahrscheinlichkeit das Problem endgültig beheben würde, das wäre aber zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich eine Überreaktion auf die vorhandenen Veränderungen.
Abhängig von Ihrer Lebenssituation unter Berücksichtigung von Familienplanung und Lebensalter kann man trotzdem darüber nachdenken, wenn dies Ihre erklärter Wunsch ist.
Liebe Grüße
Dr. Grüne

Zweimal Konisation und wieder PAPIIID

Hallo Frau Dr. Grüne,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Die Viren sind ja nun schon seit mehr als 1 Jahr vorhanden. :-( Können diese trotzdem noch verschwinden? Der Arzt meinte, dass wenn man die Gebärmutter entfernt, die Krebszellen trotzdem noch in der Scheide, Schamlippen oder am Arnus vorhanden sein könnten und es darum nichts bringt. Daher bin ich ein wenig irritiert. Mein Kinderwunsch ist abgeschlossen, denn ich habe bereits eine Tochter und meine Gesundheit ist mir aus diesem Grund auch wichtiger. ;-) Ich bin in einer leitenden Funktion angestellt und habe daher immer sehr viel Stress...gerade in der letzten Zeit. Kann es tatsächlich sein, dass dies der Grund für den erneuten und so schnell veränderten PAPIIID-Abstrich war?

Wenn die Biopsie, die ich nun vor 2 Tagen hatte, ein gutes Ergebnis bringt, ist dann die 3. Konisation überhaupt sinnvoll?

Ich bin total verunsichert und es belastet mich natürlich auch psychisch, ständig "krank" zu sein und nicht abschalten zu können, was die Sache nicht einfacher macht....gerade bei der familiären Vorgeschichte. Ich weiß ja, das Krebs nicht vererbbar ist...aber gut geht es mir trotzdem nicht dabei.

Danke Ihnen für Ihre Rückmeldung.

Herzliche Grüße

Expertin-Grüne
Expertin-Grüne | 17.05.2008, 11:06 Uhr
Registriert seit 03.11.2011

Zweimal Konisation und wieder PAPIIID

Hallo Sandra,
HPV Viren können auch Veränderungen an anderen Organen (Schamlippen, Scheide, Anus) auslösen, aber das ist sehr viel seltener. Durch die operative Therapie wird die Virusmenge so redzuiert, dass der Körper mit den möglicherweise noch verbleibenden Viren besser zurecht kommt. Von daher ist es sinnvoll, die erkennbar betroffenen Areale möglichst komplett zu entfernen.
Der Stress führt zu einer Schwächung des Immunsystems, von daher wirkt er sich in Ihrer Situation möglicherweise ungünstig aus. Versuchen Sie sich gesund zu ernähren, Sport zu treiben, auf Nikotin zu verzichten und ausreichend viel zu schlafen - vielleicht unterstützen Sie das Immunsystem durch zusätzliche Vitamingaben.
Wenn die Biopsie zu einem unauffälligen Ergebnis führt, sollten Sie lediglich engmaschige Kontrollen (alle 3 Monate) durchführen lassen, um die weiter Entwicklung zu überwachen.
Liebe Grüße
Dr. Grüne
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