Hallo Kathi,
ob eine Schilddrüsenerkrankung in der Schwangerschaft zu einem Problem wird, hängt nicht so sehr von der Art des Geschehens ab, sondern viel mehr vom Funktionszustand des Organs. Die Gefahr einer kindlichen Fehlbildung steigt vor allem an, wenn in der Schilddrüse ein "Funktionstief" mit einer viel zu geringen Hormonproduktion vorliegt und dieses nicht therapeutisch behoben wird. Wird diese Unterfunktion sorgfältig überwacht und bei Bedarf angemessen korrigiert, steht auch die chronische lymphozytäre Hashimoto-Thyreoiditis einer Schwangerschaft und Geburt eines gesunden Kindes nicht im Wege. Die gute medikamentöse Einstellung bei Ihnen ist also wichtig, der Bedarf an Schilddrüsenhormon kann in der Schwangerschaft steigen und sollte regelmäßig kontrolliert werden.
Manchmal bessert sich die Antikörperlage und der Funktionszustand während einer Schwangerschaft sogar, nach der Entbindung fällt die Mutter dann allerdings wieder in die ursprüngliche hormonelle und antikörperbedingte Ausgangslage der Schilddrüse zurück.
Für werdende Mütter mit einer Hashimoto-Thyreoiditis, deren Schilddrüse noch ausreichend Hormon produziert, um den Organismus zu versorgen, ist eine Schwangerschaft in der Regel kein Problem.
Viele Grüße
Dr. Grüne