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Reizblase?

Hallo Zusammen,
Ich wende mich etwas verzweifelt an euch, da ich seit etwa 4 Monaten Probleme mit meiner Blase habe.
Zu mir und der „Vorgeschichte“:
Ich bin 32 Jahre alt, sportlich, normales Gewicht, habe nie geraucht und trinke kaum Kaffee.
Vor etwa 4 Monaten habe ich schmerzen im Bereich der Gebärmutter, ähnlich von menstruationsschmerzen und ein Gefühl von „ich glaube ich bekomme eine blasenentzündung“ bekommen.
genau eine Woche zuvor habe ich angefangen die Pille wieder zu nehmen, nachdem ich diese erst einen Monat zuvor abgesetzt hatte. Hintergrund war, dass ich durch die kupferspirale sehr starke Blutungen hatte.

Eine Abklärung bei meiner Gynäkologin ergab, dass die Beschwerden möglicherweise von der Kupferspirale gekommen seien, woraufhin diese entfernt wurde. Zeitgleich wurde ein harnröhrenabstrich gemacht.
Da jedoch ein brennen im Unterleib blieb und nach dem wasserlassen ein Ziehen im Unterbauch ging ich erneut zum Gynäkologen, woraufhin bei mir eine pilzinfektion festgestellt wurde.

Nach der Behandlung des Pilzes stellte sich eine Besserung des Brennens ein. Daraufhin wollte ich meinem Vaginaltrakt etwas gutes tun und habe ein Mittel von flora gyn verwendet, worauf ich wohl allergisch reagiert habe, denn dies rief eine extreme Rötung im intimbereich und ein starkes Brennen im vaginalbereich hervor. Dazu trat auch (meiner Erinnerung nach) ein vermehrter Harndrang auf.
Bei dem harnröhrenabstrich konnten ureaplasmen festgestellt werden, die mit 20 Tagen Antibiotika behandelt wurden. Ein erneuter Abstrich ergab, dass keinerlei Erreger mehr in der harnröhre waren.
Dennoch wurden meine Beschwerden immer schlimmer. Neben einem argen Brennen im vaginalbereich, dieser permanente Harndrang, der aber nie so war, dass ich dachte, ich würde mir in die Hose machen. Er ist immer aufschiebbar. Dazu kommt, dass mir teilweise die Blase weh tut. So ein brennendes Gefühl.
Da in dem Beipackzettel meiner Pille stand, dass sie Beschwerden im Harntrakt auslösen kann, habe ich diese vor ca. zwei Monaten wieder abgesetzt.
Inzwischen ist das brennen ausserhalb des vaginalbereiches abgeklungen. Und ich würde auch sagen, dass der Harndrang etwas besser geworden ist, seitdem sich der normale Zyklus so langsam wieder einstellt.

Rein von der „Faktenlage“ habe ich auch ganz normale Miktionen. Ca 4-6 am Tag zu je 300-500ml (denn ich habe zwar irgendwie schnell unterschwellig das Gefühl ich müsste mal, aber wenn ich nicht gehe, ist auch ok). Ich trinke etwa 2,5-3,5 Liter am tag (eigentlich nur stilles Wasser)
Vor 7 Tagen, als ich mal arbeitsbedingt 12 Stunden nicht auf Toilette gehen konnte, waren es sogar 750ml.
Der Urologe weiß nicht woran es liegt und kann keine Diagnose stellen.
Ich habe mich jetzt gefragt, ob das nicht vielleicht eine beginnende Reizblase sein kann, denn über den Verlauf der Erkrankung liest man recht wenig, lediglich über die Symptome, die ja von einem plötzlich auftretendem, kaum auszuhaltendem Harndrang gekennzeichnet sein sollen.
Wobei meine Beschwerden besser werden, auch wenn es dann mal wieder Tage gibt, wo sie gefühlt schlechter sind.
Eine abklärung beim Gyn ergab keine Hinweise auf Pilze oder Bakterien. Die Flora sei insgesamt gut.

Auch urologisch wurde soweit alles abgeklärt. Ob sich die harnblase komplett entleert, 3 urinkulturen wurden angelegt (alle negativ), 2 harnr MRT negativ.

Vielleicht hat der ein oder andere ja ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir helfen oder mir etwas zu seiner Reizblase sagen.

dazu habe ich auch schon mal überlegt, ob es etwas hormonelles sein könnte, da ich neben den oben genannten Beschwerden auch unter extrem trockenen Augen, trockener mundschleimhaut, Nachtschweiß und Schlafstörungen leide (ich wache immer zwischen 3 und 4 Uhr auf).


21.08.2023 09:33 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
Expertin-Grüne | 20.08.2023, 18:46 Uhr
Registriert seit 03.11.2011

Re: Reizblase?

Hallo Lima,

wurde denn auch gezielt auf eine Chlamydieninfektion oder Gonorrhoe untersucht?

Diese Erreger könnten bei Infektion der Harnröhre solche Beschwerden verurschen, werden aber mit der normalen Urinkultur nicht erfasst.

viele Grüße
Dr. Grüne

Re: Reizblase?

Ja, die wurden bei beiden harnröhrenabstrichen mit untersucht. War beide Male negativ. 

Expertin-Grüne
Expertin-Grüne | 20.08.2023, 18:56 Uhr
Registriert seit 03.11.2011

Re: Reizblase?

Hallo Lima,

das ist beruhigend.
Als Nachwirkungen einer Infektion bleiben solche Beschwerden manchmal über ein etwas längere Zeit bestehen.

Es gibt pflanzliche Mittel, die die Blase beruhigen, lassen Sie sich dazu mal in der Apotheke oder Ihren Ärzten beraten.

viele Grüße
Dr. Grüne

Re: Reizblase?

Bis auf die Infektion mit ureaplasmen (Parvum) könnte bei mir nie eine Infektion festgestellt werden. 
Und die Behandlung von dieser ist auch schon ca. 3 Monate her.

Würden sie in meinem Fall eine Reizblase eher verneinen?

 

Und könnten sie sich vorstellen, dass da die pille eine Rolle spielen könnte?

Ich Wunder mich, weil die Beschwerden ca. Eine Woche nach Beginn der Einnahme anfingen und ich ja auch noch andere Symptome habe, die auf ein hormonelles Ungleichgewicht hindeuten. 

ich weiß als ich diese Pille vor 2 Jahren schon mal angefangen habe zu nehmen, hatte ich auch Blasenprobleme, die gleich anfingen. Aber nach ca 7-10 Tagen war der Spuk vorbei.

Expertin-Grüne
Expertin-Grüne | 20.08.2023, 19:56 Uhr
Registriert seit 03.11.2011

Re: Reizblase?

Hallo Lima,

je nachdem, um welche Pille es sich handelt, ist ja die Östrogendosierung recht niedrig. Das bekommt Ihrer Blase vielleicht nicht. Man könnte versuchen, ob es durch ein lokales Östrogen (Creme oder Zäpfchen) besser wird.

Ansonsten wären pflanzliche Mittel wie Goldrutenkraut, Preisselbeere eine Möglichkeit.

viele Grüße
Dr. Grüne

Re: Reizblase?

Es war die Pille Qlaira. 
das ist ja (soweit ich weiß) die einzige Pille, die estradiolvalerat in unterschiedlichen Mengen benutzt 1-3 mg). 

ich wollte jetzt morgen meinen FA anrufen, um einen Termin zur blutabnahme zur Bestimmung des hormonstatus zu machen. 
Oder muss sich ein lokaler hormonmangel nicht zwangsläufig im Blut zeigen?

 

Im letzten Zyklus (der erste seit absetzen der Pille) wurden die Beschwerden von heute auf morgen etwa 5 Tage vor dem Eisprung deutlich besser. Kann natürlich auch Zufall sein.

Expertin-Grüne
Expertin-Grüne | 20.08.2023, 23:02 Uhr
Registriert seit 03.11.2011

Re: Reizblase?

Hallo Lima,

eine Laboruntersuchung hilft nicht weiter. Ein lokaler Mangel findet sich dort nicht. Zudem können bei identischen Laborwerten ganz unterschiedliche oder gar keine Beschwerden vorliegen.

Wenn Sie herausfinden möchten, welche Rolle die Pille dabei spielt, müssten Sie eine längere Pause machen, in der dann natürlich eine andere Verhütung erforderlich wird.

viele Grüße
Dr. Grüne

Re: Reizblase?

Vielen Dank für all ihre Antworten.

 

Da meine Beschwerden tendenziell seit 4 Wochen (etwa 5 Tage vor meinem Eisprung) besser werden, überlege ich, ob ich meinem Körper noch etwas Zeit geben soll, bis ich ein lokales Hormonpräparat ausprobiere. 

ich habe ein bisschen bedenken mir damit eine weitere Baustelle "aufmachen" zu können. 
Oder ist so etwas unbedenklich?

Re: Reizblase?

Oder könnte ich es auch erstmal mit pflanzlichen Mitteln probieren (bspw. Isoflavone) um meinen Körper dahingehend zu unterstützen?

Expertin-Grüne
Expertin-Grüne | 21.08.2023, 22:34 Uhr
Registriert seit 03.11.2011

Re: Reizblase?

Hallo Lima,

erst einmal abzuwarten, wie der natürliche Verlauf ist, ist bestimmt sinnvoll.
Pflanzliche Östrogene in Tablettenform haben in Ihrem Alter für solche Beschwerden keinen Wert.
 
viele Grüße
Dr. Grüne
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