Experten gehen heute davon aus, dass höchstens fünf bis acht von hundert Brustkrebspatientinnen ein vererbtes oder vererbbares Risiko aufweisen.
Fehler in der DNS, dem genetischen Bauplan der Zellen, spielen bei allen Tumoren eine Rolle. Um vererbbar zu sein, muss ein solcher genetischer Fehler aber nicht nur in den Tumorzellen passiert sein, sondern in allen Zellen des Körpers: Erst wenn auch Ei- oder Samenzellen betroffen sind, wird eine Veränderung an Kinder weiter gegeben. Solche Fehler des Erbmaterials werden als Keimbahnmutationen bezeichnet.
Die bekanntesten Veränderungen betreffen die Erbinformationen "BRCA1" und "BRCA2". Die Abkürzung steht für englisch "Breast Cancer Gene" gleich "Brustkrebsgen".
Liegt in einem dieser Gene eine Mutation vor, haben nach derzeitigem Kenntnisstand acht von zehn der betroffenen Frauen ein Mammakarzinom zu erwarten. Auch diese Risikoangabe ist allerdings für die gesamte in den Registern erfasste Lebenserwartung berechnet, sie gilt also nur, wenn eine betroffene Frau das 85. Lebensjahr erreicht. Damit erhöhen diese Genveränderungen das Risiko weitaus stärker als alle anderen bekannten Faktoren.
Große Studien bei "Brustkrebsfamilien" sprechen dafür, dass es weitere beteiligte Gene gibt. Deren eigentliche Rolle und ihre Auswirkung auf das Risiko sind noch nicht abschätzbar. Das Risiko für andere Krebserkrankungen, vor allem Eierstockkrebs, scheint mit ähnlichen Genen verknüpft zu sein
Veränderungen in den BRCA1- und BRCA2-Genen lassen sich zwar mit Hilfe eines Gentests nachweisen. Dazu genügt eine Blutprobe, weil die Erbinformation bei einer Keimbahnmutation ja in allen Körperzellen die entsprechenden Abweichungen aufweist. Voraussetzung ist jedoch eine ausführliche und individuelle Beratung in einem entsprechend qualifizierten Zentrum für "Familiären Brustkrebs" - Sie könnten sich also dort ggf vorstellen und beraten lassen.
Mit 22 Jahren an Brustkrebs zu erkranken ist exterm selten, man wird vor dem 30. Lebensjahr keine Mammografie anorden ausser es besteht ein Verdacht.