Zufüttern bereits im Kreißsaal - war es berechtigt?
Ich habe mir von dem Krankenhaus, wo ich meine Tochter mit sekundärem KS bekommen habe, die Kopien meiner Akte geben lassen.
Ich habe im Nachhinein erfahren, dass meine Tochter nach dem Anlegen an die Brust im Kreißsaal, noch zugefüttert worden ist. Da ich durch die ganzen Medis noch nicht ganz "da" war, hab ich das gar nicht mitbekommen. Meine Mutter sagte, dass meine Tochter Glukoselösung erhalten hat.
Jedoch sehe ich nun aus der Akte, dass meine Tochter 25ml HA-Nahrung erhalten hat. Darüber war "BZ-Kontrolle: 28" eingetragen. Rechtfertigt dieser Wert denn das Zufüttern von HA-Nahrung???
Zur Info: ich konnte nicht stillen, nach 6 Tagen hatte ich immer noch keinen Milcheinschuss gehabt. Darunter leide ich sehr und gebe der Klinik die Schuld daran (mangelnde Unterstützung, Vorenthaltung meiner Tochter in den ersten Tagen, heimliches Zufüttern durch die Schwestern, ect.)
Diesmal will ich es besser machen.
Daher möchte ich in Erfahrung bringen, ab welchem Blutzuckerwert zugefüttert werden MUSS.
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Eva
Zufüttern bereits im Kreißsaal - war es berechtigt?
Nein, das Kind anzulegen wäre wesentlich besser gewesen.
Vormilch enthält knapp 6 gr. Zucker je 100 ml. (Laktose). Es gibt noch keine Sicherheit über die Grenzwerte bei gesunden, reifen Neugeborenen. Die WHO sagt das
"Die lange Zeit propagierte, aber nie ausreichend belegte Zufütterung von 5% Glucoselösung, Maltodextrin oder zuckerfreiem Tee wird heute in der Regel als überflüssig und in Bezug auf Stillfähigkeit und die physiologischen Regulationsmechanismen des Wasser- und Glucosehaushaltes sowie die Höhe des Bilirubinspiegels in den ersten zwei bis drei Tagen als nachteilig angesehen. In den ersten Lebenstagen vor Stillbeginn ist die Fütterung einer Fertignahrung als Muttermilchersatz bei gesunden Neugeborenen zu vermeiden. Kommt es bis zum vierten Lebenstag zu keiner nennenswerten Milchsekretion oder erreicht der Gewichtsverlust mehr als 10 %, so ist die passagere Zufütterung von Tee oder einer Säuglingsnahrung mit reduziertem Allergengehalt zu empfehlen."
Das sind Leitlinen für stillfreundliche Krankenhäuser.
Aber Glucose gehört oft immer noch zur Routine.
Heimlich zufüttern ist allerdings mehr als unverschämt, zumindest wenn klar war, dass Sie stillen wollten. Ich fürchte das passiert öfter al man meinen sollte.
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