Risiko Hausgeburt
ich bin mit unserem 3. Kind in der 32. Woche schwanger und plane die Möglichkeit einer Hausgeburt ein. Die Schwangerschaft verlief komplikationslos, obwohl ich "schon" 35 bin. Die Geburten meiner ersten beiden Kinder waren unproblematisch und sehr zügig, beim 2. Kind haben wir nach 3 Stunden extrem leichten Wehen, einer 40 minütigen Fahrt mit heftigeren Wehen und 10 min Aufenthalt in der Klinik unserem Sohn in die Augen gesehen.
Ich möchte diesen Stress mit Fahrt ins Krankenhaus nicht wieder erleben. Ich möchte keine medizinisch kontrollierte und gesteuerte Geburt erleben, wie es hier im Provinzkrankenhaus üblich ist. Ich möchte vor allen Dingen nicht, dass man mir unter starken Wehen irgendwelche Dinge einredet und Angst macht. (Schmerzmittel, Dammschnitt, hohe Kaiserschnittsrate). Und ich möchte eine möglichst natürliche, entspannte Geburtsatmosphäre, traue mir eine Geburt ohne Schmerzmittel zu (war bisher immer so) und bin aber auch keine fanatische Verfechterin, dass die "sanfte Geburt" unbedingt zu Hause stattfinden muss, würde je nach Situation auch fahren - erst recht, wenn es medizinisch in irgendeiner Weise indiziert ist...
Doch wenn alles in der konkreten Situation für eine Hausgeburt spricht? Welches Risiko bleibt noch für das Kind?
Wir sind umgezogen aufs Land und der Weg ins (Provinz-)Krankenhaus ist noch weiter geworden (45 min Fahrt). Meine Frauenärztin hat mir heute total abgeraten, eine Hausgeburt zu "planen", von ihr erwarte ich keine psychologische Unterstützung. Sie erzählte mir völlig unreflektiert, dass vor 2 Wochen ein Kind bei der Geburt zu Hause gestorben sei. (warum, wusste sie nicht). Ich überlege fast, den Arzt zu wechseln, ich habe schon einen anderen Arzt um Rat gefragt, der mein Ansinnen sehr unterstützte, ohne dogmatisch zu sein, der aber jedesmal Wartezeiten von bis zu 2 Stunden hat.
Mit meiner Hebamme und meinem Mann bin ich mir eigentlich einig, dass die Hausgeburt eine Möglichkeit ist, die wir in Betracht ziehen und vorbereiten, ohne darauf in der Situation zu pochen. Mein Umfeld schüttelt nur verständnislos den Kopf (meine Mama will mir im Falle einer Hausgeburt sogar die Unterstützung absagen). Haben Sie noch eine Entscheidungshilfe? Vielleicht einen Link, ein Argument? Eine mutmachende aber realistische Unterstützung? Einen Buchtipp?
Danke für eine Antwort,
Kathrin
Risiko Hausgeburt
Leider kann ich hier keine Links zu anderen Seiten einstellen.
Aber für Kopfleute gibt es auch über Hausgeburten Zahlenwerke, sprich Statistiken.
Die Hebammenverbände Deutschlands führten zum 01.01.1999 die bundesweite Erhebung der außerklinischen Geburten ein. Dieses Qualitätsmanagement - Verfahren ist durch die Eigeninitiative der Hebammen in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Gynäkologinnen, Sozialwissenschaftlern u.a. entstanden. Die Dokumentation ist für die in der außerklinischen Geburtshilfe freiberuflich tätigen Hebammen freiwillig. Die Verbände setzen dabei auf die Eigenverantwortung der Hebammen, die unter anderem die Dokumentation und die Qualitätssicherung ihrer Hebammentätigkeit als Selbstverständnis ansehen.
Die bundesweite Erhebungsquote von ca. 80 % bestätigt diese Annahme.
Suchen Sie nach QUAG , dort bekommt man auch Infomaterial und weiterführende Infos.
Ich finde es unverschämt, Sie dermaßen unter Druck zu setzen. Ihre Hebamme kann doch auch weiter die Vorsorge machen. Dann fällt die Ärztin schon mal weg.
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