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Eisenwert zu niedrig!

Hallo liebe Hebamme,
laut Frauenarzt ist mein Eisenwert von Beginn der Schwangerschaft (9+4,Hb(ery) 7,7) auf jetzt 6,2 (32.ssw.) und das trotz Eisenpräparat.
Ich sollte die dosis auch schon erhöhen von einer auf 2 Kapseln.
Kann der zu niedrige Wert schädlich für mein Baby sein, oder kann es sogar am eisen liegen das mein Baby diese Ventrikulomegalie hat?
Für eine schnelle Antwort wäre ich ihnen sehr dankbar...
Schönes Wochenende noch
Bisherige Antworten

Eisenwert zu niedrig!

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Hämoglobinspiegel: Messung und Eiseneinnahme
Viele schwangere Frauen nehmen Eisen ein, weil sie glauben, dass sie in der Schwangerschaft einen erhöhten Eisenbedarf haben. Wenn der Eisenspiegel im Blut durch eine vermehrte Eisenaufnahme steigt, führt dies auch zu einem höheren Hämoglobinspiegel: In der Spätschwangerschaft gilt ein Hämoglobinspiegel von mehr als 10 Gramm pro Deziliter als normal. Die deutschen Gesundheitsbehörden gehen beispielsweise davon aus, dass eine schwangere oder stillende Frau täglich insgesamt 20 bis 30 mg Eisen benötigt. Für Vegetarierinnen kann es schwer sein, diese Eisenmenge allein über die Nahrung aufzunehmen.
Es wurde üblich, auch gesunden Schwangeren Eisenpräparate zu empfehlen und regelmäßig ihren Hämoglobinspiegel zu messen, um diesen auf einem hohen Niveau zu halten. Ein hoher Hämoglobinspiegel führt aber nicht notwendigerweise dazu, dass die Frauen Veränderungen an ihrem Gesundheitszustand bemerken. Wenn eine Frau weder einen Eisenmangel noch eine Anämie hat, gibt es außerdem keinen Grund, zu befürchten, dass ihr Baby infolge leicht erniedrigter Eisenwerte Schaden nehmen könnte. Andererseits ist zu bedenken, dass viele Präparate für schwangere Frauen einen vergleichsweise hohen Eisengehalt haben. Dies kann auch zu einer Eisenüberladung im Blut führen. Da ungewiss ist, welche Folgen eine Eisenüberladung in der Schwangerschaft hat, bezweifeln viele Fachleute aus Medizin und Forschung seit langem, dass es für schwangere Frauen sinnvoll ist, Eisen einnehmen, wenn weder ein Eisenmangel noch eine Anämie festgestellt worden sind.
[b]Viele Studien zur Eiseneinnahme: Zu viel Eisen könnte problematisch sein[/b]
Wissenschaftler der Cochrane Collaboration haben Studienergebnisse zu der Frage ausgewertet, ob der Gesundheitszustand von Frauen oder Babys nach der Geburt besser ist, wenn alle Frauen während der Schwangerschaft Eisen eingenommen haben. Die Cochrane Collaboration ist ein internationales Forschungsnetzwerk, das zum Ziel hat, Studien zum Nutzen von medizinischen Maßnahmen systematisch aufzubereiten. Wenn man herausfinden will, welchen Effekt ein Mittel hat, können Studien eine zuverlässige Antwort geben, in denen verglichen wird, welche Ergebnisse mit und ohne zusätzliche Eisenpräparate erzielt werden. Nach genau dieser Art von Studien wurde gesucht.
Die Forschungsgruppe fand 49 Studien mit insgesamt 23.200 Schwangeren, in denen Gruppen von Frauen untersucht wurden, die täglich oder wöchentlich eisenhaltige Mittel einnahmen. Die Frauen erhielten Präparate, die nur Eisen enthielten, Präparate mit Eisen plus Folsäure (Folat), ein Scheinmedikament (Placebo) oder gar kein Präparat. Die Studienteilnehmerinnen hatten keine Anämie oder sonstige schwerwiegende Probleme in der Frühschwangerschaft, als sie mit der Einnahme der untersuchten Mittel begannen. Ziel der Wissenschaftler war, festzustellen, ob Probleme verhindert werden können, wenn alle gesunden schwangeren Frauen Eisen einnehmen. Die Studien wurden sowohl in Industriestaaten als auch in Entwicklungsländern durchgeführt.
Die Ergebnisse der Studien waren eindeutig: Die tägliche oder wöchentliche Einnahme von Eisen führt definitiv dazu, dass sich die Hämoglobinkonzentration im Blut der Schwangeren erhöht – und die Einnahme senkt das Risiko für eine Anämie oder einen Eisenmangel in der Spätschwangerschaft. In Studien, an denen insgesamt fast 4300 Frauen teilnahmen und in denen die tägliche Eiseneinnahme mit Placebo oder keiner Einnahme verglichen wurde, entwickelten beispielsweise 5 % der Frauen eine Anämie, die zusätzlich Eisen nahmen. Bei Frauen, die keine Eisenpräparate anwendeten, war dies bei 15 % der Fall. Das bedeutet, dass bei einer von 10 Frauen (10 %) eine Anämie verhindert wurde. Das hat in einigen Studien auch dazu geführt, dass die Frauen, die regelmäßig zusätzlich Eisen einnahmen, weniger häufig eine Bluttransfusion benötigten.
Die Studien konnten jedoch für gesunde schwangere Frauen keinen bedeutsamen gesundheitlichen Nutzen eines erhöhten Hämoglobinspiegels zeigen – weder für Mütter noch für ihre Babys. Und die Zahl der Frauen, die zu viel Eisen im Blut hatten, war möglicherweise sogar noch höher als die Zahl derer, bei denen eine Anämie verhindert werden konnte. Auch hier fanden sich allerdings keine Anzeichen dafür, dass die erhöhten Eisenwerte Müttern oder Säuglingen schadeten. Andere mögliche unerwünschte Wirkungen (zum Beispiel Verstopfung) wurden in den Studien nicht speziell untersucht.
Es lagen nicht ausreichend Studien vor, die die tägliche und wöchentliche Eiseneinnahme miteinander verglichen, um sicher sagen zu können, dass die Eisenpräparate täglich eingenommen werden müssen, um einer Anämie vorzubeugen. Dieser Frage gingen einige Studien zu einer kombinierten Eisen- und Folatgabe nach: Hier ergab sich aus der täglichen statt wöchentlichen Einnahme kein größerer Nutzen.
[b]Die Schlussfolgerungen der Wissenschaftler: Mehr ist nicht unbedingt besser[/b]
Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass manche Präparate und die Empfehlung, dass alle Schwangeren zusätzlich Eisen einnehmen sollten, von dem Bedarf ausgehen, den schwangere Frauen in Entwicklungsländern oder schwangere Frauen mit einer Anämie oder einem Eisenmangel haben. Es konnte nicht nachgewiesen werden, dass hohe Tagesdosen (etwa 45 oder sogar 50 mg/Tag) vorteilhafter sind als niedrig dosierte Eisenpräparate. Unter Umständen reicht es aus, einmal wöchentlich ein Eisenpräparat einzunehmen, um davon zu profitieren – dies ist aber nicht bestätigt. Wenn eine Frau mit ihrer Nahrung ausreichend Eisen aufnimmt, ist eine zusätzliche Einnahme möglicherweise gar nicht erforderlich.
Autor: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)[/quote]

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