Viele Kinder haben diese abendlichen Schreistunden. Sie verarbeiten so den Tag, und schrein sich ihren Weltschmerz von der Seele. Das ist sehr anstrengend.

Ich würde es mit pucken versuchen. Und bitte denken Sie niemals, dass man so einen Winzling verwöhnen kann.

Erwarten Sie aber nicht, dass ich den Knopf zum Abstellen gefunden habe. Ich wünschte, es wäre so. Babys schreien!! Das ist ihr gutes Recht. Warum? Na gut, vielleicht sind es mal Blähungenoder irgendwas stört...
aber oft ist keine für uns ersichtliche Ursache zu finden. Bei allen Beteiligten muss sich dann die Erkenntnis durchsetzen, dass wir nicht in der Lage sind, Säuglinge immer richtig zu verstehen.

Mir sagt Ihr Kind auch nicht, was es hat. Und genau da liegt das Problem. Es hat nämlich etwas....aber auch bei uns Erwachsenen gibt es Situationen, in denen nichts hilft, außer sich auszuheulen.
Und nun soll man das so einem winzigen Wesen auch "erlauben".

Also ich habe damit wirklich ein Problem. Aber nachdem ich bei meinen Hausbesuchen die folgenden Ratschläge ausprobiert habe, bin ich überzeugt, dass es möglich ist.
Der Anspruch immer ein ruhiges Kind zu haben, ist sehr hoch geschraubt. Ist Baby zufrieden, kann man sicher sein, es geht ihm gut. Schreit es werden alle Eltern der Welt nervös. Das merkt Ihr Kleines natürlich und schreit noch mehr. Es hat nämlich den nicht unbegründeten Verdacht, dass die Eltern auch nicht weiter wissen. Darum fühlt es sich im wahrsten Sinne des Wortes nicht gut aufgehoben. Oft verfällt man dann in hektische Aktivitäten, läuft herum, schaukelt, hüpft...bis hin zur Runde mit dem Auto.
Ich kann das alles sehr gut verstehen, und wer kann schon ein Baby weinen hören? Ich jedenfalls nicht.

Nur hilfreich ist dieser Aktivismus nicht. Ich habe Empfehlungen, die in eine ganz andere Richtung gehen.
Setzen Sie sich mit Ihrem Kind ganz ruhig hin, nehmen es fest in den Arm...und lassen es seinen Kummer herausschreien. Sprechen Sie mit ihm, aber gaaaanz ruhig und monoton. Vielleicht wickeln Sie es noch fest in ein Tuch ein. Ich weiss, dass es sehr schwierig ist, so etwas durchzuhalten, aber es lohnt sich.

Nach einer Weile beruhigen sich die Kinder von alleine. Meist kommt erst eine Pause, und man ist versucht, schon aufzuatmen. Nur sehr häufig geht es nach kurzer Zeit weiter. In der Regel werden mit der Zeit die Schreiphasen kürzer, und die Pausen länger. Es ist keine Sache von zehn Minuten, sondern kann viel länger dauern. Manchmal sind Kinder auch einfach überreizt, übermüdet, finden nicht in den Schlaf.
Für alle Situationen kann man diese Methode ausprobieren. Eine Idee wäre noch, sich abzuwechseln. Damit Sie sich erholen können