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Autoimmunthyreoiditis

Guten Tag!
Ich leide unter Autoimmunthyreoiditis. Alle Schilddrüsenwerte sind aber durch L-Thyroxin 75 normal.
Stimmt es, dass in der Vormilch Antikörper enthalten sind und die durch das Stillen an das Kind übertragen werden?
Kann das zu Komplikationen beim Kind führen?
Oder kann ich bedenkenlos stillen?
Vielen Dank!
Tanja K.
Bisherige Antworten

Autoimmunthyreoiditis

Eins von 4000 bis 5000 Neugeborenen hat bei der Geburt schon eine eigene Schilddrüsenunterfunktion. Wird die Therapie in den ersten drei Monaten begonnen, entwickeln sich die Kinder normal. Der Test darf nicht vergessen werden. Er wird gewöhnlich gleichzeitig mit dem Stich in die Ferse für den Phenylketonurietest gemacht.

Es ist üblich, alle Neugeborenen auf Schilddrüsenfunktionsstörungen zu testen. Manchmal ist die Unterfunktion nur vorrübergehend. Am häufigsten ist die Jodverseuchung von Neugeborenen durch zu viel Jod, z.B. nach der Anwendung von Jodkontrastmitteln bei der Mutter. Jod wird durch Plazenta und Brust übertragen. Vorrübergehende Unterfunktion nach Jodmangel und nach Behandlung der Mutter gegen Überfunktion sind auch möglich.

Kinder, die bei leichtem Tyroxinmangel der Mutter geboren werden, gleichen diesen Mangel häufig in ein paar Wochen durch die eigene Schilddrüse aus; sei denn sie haben selbst einen erblichen Mangel. - Die Schilddrüse kann sogar ganz fehlen. Dann muss das Kind selbst behandelt werden; das Thyroxin der Mutter oder ihrer Behandlung reichen nicht aus. Durch Stillen allein ist der komplette Funktionsausfall der Drüse nicht auszugleichen.

Das Wachstum der Säuglinge schilddrüsenkranker Mütter muss besonders sorgfältig überwacht werden (unter Berücksichtigung der Größe der Eltern), besonders falls die Kinder selbst eine Funktionsstörung haben. Auch der Säugling sollte in Abständen getestet werden.

Schilddrüsenunterfunktion der Mutter und Stillen

Thyroxin gelangt auch in die Muttermilch, aber bei Dosierungen in physiologisch normalen Mengen ist es sehr sicher, ein Kind zu stillen. (Auch Flaschennahrung enthält niedrige Thyroxinmengen, so dass im Plasma von muttermilch- und flaschenmilchgefütterten Kindern gleiche Plasma-Schilddrüsenhormon-Mengen gefunden wurden. Vanwassenaer, A.G. et al., Clinical Endocrinology 5 Band 56 Seiten 621-627, 2002) Die meisten Frauen mit Schilddrüsenunterfunktion stillen.

Die richtige Medikamentmenge für die Mutter ist dabei sehr wichtig. Bei zu niedriger Dosierung könnte zu wenig Milch vorhanden sein. Dies ist aber erst nach ein paar Tagen abschätzbar, weil in den ersten Tagen sowieso nur wenig Milch in besonderer Zusammensetzung produziert wird. Steigt die Milchmenge der Mutter nach einigen Wochen nicht an, kann das an einer Unterfunktion ihrer Schilddrüse liegen.

Stillen ist mit der Einnahme von Thyroxin uneingeschränkt vereinbar! Es besteht auch keine zeitliche Begrenzung.

So lange erkrankte Mütter stillen, sollten die Hormonspiegel etwa alle drei Monate kontrolliert werden. Die richtige Einstellung durch Medikamente ist wichtig für die Milchbildung. Falls das Kind schlecht zunimmt, könnte das an einer falschen Dosierung liegen.

Eine Untersuchung oder Behandlung mit radioaktivem Jod verträgt sich nicht mit dem Stillen. Es gibt alternative Untersuchungsmöglichkeiten

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