oder zumindest wie im falschen vorstellungsgespräch kam ich mir vorhin vor.
ich hatte mich bei der hiesigen zeitung im kundenservice beworben.
heute war das vorstellungsgespräch. anwesend waren herr r. (personalleiter) und herr k. (abteilungsleiter, ich wunderte mich schon über den männlichen mann im kundenservice, eher selten)
die beiden hielten sich gar nicht lange mit vorgeplänkel auf und gingen gleich in die vollen. sie wollten eigentlich nur was über meinen derzeitigen job hören. stand da doch "vertrieb" und "verlag". ich hab so ein bißchen erzählt, natürlich immer betont in die richtung service. hab dann noch nen schlenker zu meiner zeit beim reiseveranstalter und bei der molkerei im kundenservice gemacht. dachte noch so "warum interessiert die das gar nicht so?"
vor den beiden herren lag ein großer stapel papiere. oben auf eine stellenanzeige, die aber nicht die anzeige war, auf die ich mich beworben habe. ich fragte mich, wie ich das geschafft habe, mich auf die falsche stelle zu bewerben, schwitzte weiter und machte gute miene zum spiel. herr k. erläuterte mir nämlich derweil die stellenbeschreibung in seiner abteilung. vertriebsjob mit ausschließlich kaltaquise. genau DAS, was ich überhaupt nicht kann!
ich hab mich innerlich so über mich geärgert, denn bei der zeitung nen job zu bekommen wäre schon klasse gewesen. mir war aber klar, dass ich jetzt nicht mit "ähhh... hier läuft was falsch" zu kommen brauchte. immerhin waren bestimmt schon 15 bis 20 minuten rum.
der personaler blätterte derweil noch einmal in meinem lebenslauf und meinte dann "wenn ich mir ihren lebenslauf so anschaue glaub ich, dass ihnen der servicegedanke näher ist als der verkaufsgedanke" ja klar!! sonst hätt ich mich doch auch nicht auf die servicestelle bewerben wollen... was auch immer da schief gelaufen sein muss.
ich meinte, dass das wohl so wäre. dass die stelle zwar sehr interessant klingen würde, aber wohl nicht meinem können entspräche.
er dann so: "ich könnte mir sie auf einer anderen stelle vorstellen, die wir auch gerade ausgeschrieben haben, vielleicht haben sie sie ja sogar gesehen"
ich "ähhh, ja, hab ich"
er "dann holen wir mal die frau d. dazu und entlassen herrn k." dann erwähnte er noch im nebensatz, dass sie vor mir eh schon eine sehr starke bewerberin hatten und dass die stelle eh nur mit 20 stunden besetzt wird.
als frau d., die abteilungsleiterin service kam, hat sich der personaler bei mir mit den worten "wir telefonieren" verabschiedet. frau d. hat mir dann von der "richtigen" stelle erzählt, die genau dem entspricht, was ich kann.
nachdem ich dann dort raus war, hab ich erst mal nach den unterlagen gekruschtelt. ich wollte sie dort nicht vor den leuten aus der tasche ziehen, da ich sie ziemlich wüst gefaltet hatte und siehe da: in meiner bewerbung stand der richtige jobtitel drin.
bin also nach hause gebraust und hab von dort versucht, herrn r. anzurufen. die sekretärin meinte, er wäre den ganzen nachmittag in gesprächen. sie wollte wissen, ob sie etwas ausrichten kann. ich sagte dann, dass herr r. mich ziemlich ins schwitzen gebracht hätte und dass es da wohl ein missverständnis gegeben haben muss. ich hätte mich gar nicht auf die vertriebsstelle beworben, sondern eben auf die danach angebotene stelle im service (für die es ca. 400 bewerbungen gegeben hatte, außer mir sind noch 2 oder 3 andere in die auswahl gekommen, das hat herr r. mir erzählt, während wir auf frau d. gewartet haben).
da meinte die sekretärin "ich weiß. das war kein missverständnis. herr r. wollte es einfach mal probieren"
hätte er nicht einfach sagen können "wir haben uns anhand ihres lebenslaufs überlegt, ob diese stelle nicht für sie passen würde". nein, er lässt mich da ins offene messer laufen und blut und wasser schwitzen.
jetzt frag ich mich: hab ich den test bestanden, weil ich die ruhe bewahrt habe, oder hab ich abgeloost, weil ich nicht gleich am anfang widersprochen habe.
na ja, mal sehen, wie es weiter geht. ich höre von herrn r.
lg
urmely