Liebe Ingeborg,

etwas merkwürdig ist das Verhalten des Arztes schon. Ehrlich gesagt, ein Urintest ist nicht wirklich aussagekräftig und sinnvoll. Zucker im Urin entsteht dadurch, dass die Niere versucht den hohen Blutzucker auszuschwemmen. Wichtig ist dabei der Grenzwert, ab dem sie das tut, dem so genannten „Nierenschwellwert“. Dieser Wert ist bei jedem Menschen anders (größer 180 mg/dl) und der verändert sich (leider) auch durch einen dauerhaften hohen Zucker (Oft noch höher). D.H. Oft schlechte Blutzuckerwerte und der Urinzucker wird noch später ausgeschwemmt.

Es kann vorkommen, dass die Niere erst bei sehr hohen Werten den Zucker in den Urin spült und man dadurch einen Blutzucker gar nicht erkennt.

Der einzige sinnvolle Tst ist ein BLUTzuckertest. Wie gesagt 10 Sekunden und maximal 2 Euro. Es gibt da verschiedene Auffassungen (Nüchternwert oder Belastungswert).

Mein Mann hält es für sinnvoll den 1,5 – 2h nach dem Mittagessen (mit Apfelsaft) zu machen. Ein gesunder Mensch ist nach ca. 2h wieder auf Normal, ein gefährdeter da immer noch hoch. Nüchtern (also ohne gegessen zu haben) ist gerade in der Anfangszeit alles normal, daher wieder wenig aussagekräftig.

Hier mal Interpretation bezüglich deines Arztes:

A) er hat das typische Symptom (Harndrang) nicht erkannt

B) es gab aus der Praxis eine Falschaussage bezüglich Durstgefühl, das oft nicht bemerkt wird

C) die Weigerung einen sinnvollen Test zu machen

Dieser Arzt hat bezüglich Diabetes keine Ahnung – hoffentlich ist es nichts, aber falls etwas festgestellt wird, vertraue dem Mann bitte nicht blind. Wie gesagt, mein Mann ist extrem geschult worden und kann sogar Diabetiker auf Medikamente einstellen (Hatte man angeregt, weil er als Akademiker einen Zugang zu Zahlen und Werten hatte) und seine Erfahrungen sind ähnlich katastrophal, was Ärzte anbelangt.

So.... nur damit Du nicht ruhig schläfst....

lg c.