ach Ihr lieben, immer verständnisvollen Frauen. Mir gehts gar nicht gut. der Wegzug meines 11-Jährigen zum Vater 850km weit weg wird langsam konkret. In den Weihnachtsferien ist es so weit
Ich weiss, dass es sein muss, der Junge ist so zerrissen zwischen seinem Vater und mir. (Der Vater besucht ihn jedes zweite WE hier und nach dem Papa-WE ist der Junge jedes Mal völlig durch den Wind, verhaltensauffällig in der Schule undundund) Alle 14 Tage muss der arme Junge diese Anpassungsleistung vollbringen, kein Wunder, dass der Junge so hibbelig und unruhig ist. Sein Vater und ich haben vollkommen entgegengesetzte Wertvorstellungen, Lebensansichten und Erziehungsrichtlinien. So verbiegt sich der Junge ständig, um sich mal hier, mal dort anzupassen und weiss wahrscheinlich selbst gar nicht, wer er wirklich ist....
Ich werde jetzt versuchen, ihn loszulassen, aber das ist sooooo schwierig!! Ich krieg bereits jetzt die Krise wenn ich höre, wie das in Zukunft bei seinem Vater laufen soll! Der hat noch nicht mal ein Zimmer für seinen Sohn! Er hat ein Riesenhaus, mit zig Zimmern, aber kein Zimmer für seinen über alles geliebten Sohn. Der wohnte bisher in den Ferien immer bei der Oma, nicht beim Papa. Die Oma putzt auch dem Papa das Haus, gegessen wird nur bei der Oma (Papa hat noch nicht einmal einen Kühlschrank) und selbstverständlich ist Oma auch sonst für alles zuständig. Die Oma ist schon ein wenig tüddelig und intellektuell auch nicht in der Lage, bei Hausaufgaben zu helfen. Der Papa arbeitet Vollzeit. Ich werde den Jungen nur noch in den Schulferien sehen, weil ich sicherlich nicht an den Wochenenden nach Süddeutschland fahren werde. Dafür habe ich weder Zeit noch Geld und ausserdem wäre das ja das gleiche Gezerre wie vorher.
Sooo, ohmmmmm, aber das darf mich alles nicht mehr aufregen, ich muss lernen, meinem Sohn zu vertrauen, ich habe ihn in den 11 Jahren stark geprägt, da wird ja wohl irgendetwas angekommen sein. Loslassen heisst die Devise, aber das ist so schwierig! (Manchmal zwischendurch ertappe ich mich sogar dabei, wütend auf meinen Sohn zu sein, weil er bei diesem Vollidioten leben will)
Irgendwie muss ich zu einer positiven vertrauensvollen Gelassenheit finden, damit ich ihn mit meinem Segen ziehen lassen kann und ihn immer mit guten liebevollen Gedanken begleiten. Und meine Türe und meine arme sind immer offen für ihn wenn er zurückkommen möchte!
Ihr merkt, Ideal und Wirklichkeit klaffen zwischendurch sehr weit auseinander, aber das Loslassen ohne Fallenzulassen fällt mir soooo schwer! Theoretisch weiss ich genau, was zu tun ist, aber ich schaff es längst nicht immer....
So, in meiner Seele sieht es genauso kuddelmuddelig aus wie dieses Geschreibsel, weiss nicht, ob das überhaupt für Aussenstehende verständlich ist, aber danke fürs Lesen