Dir auch einen guten Morgen :-)
Tja - Kölsche Klüngel, oder?
Mir ist außerdem in der Berichterstattung aufgefallen, dass die wertvollen Dokumente irgendwie wichtiger sind, zu bergen, als die zwei Menschen, die da tot unter den Trümmern liegen. Die Rettungshunde haben wohl angeschlagen und man weiss, wo die Leichen liegen. Sind aber halt Tote.
Herr Rüttgers spricht von einer kulturellen Katastrophe ... ist bei uns Titel heute in der Tagszeitung.
LG, Dagmar

Na ja, gestern abend bei Stern TV waren 2 Führer der Hundestaffel. Dort wurde gesagt, das die Hunde nur bei LEBENDEN Personen anschlagen...
Ich find die Vorstellung furchtbar. Da liegen 2 (oder mehr) Menschen unter den Trümmern die schlimmstenfalls noch bei bewusstsein waren als die Hunde anschlugen. Und niemand kommt um sie da rauszuholen...;-(
Warum lassen sie die Hunde dann überhaupt schon los zum Suchen.
Aber hauptsache madame XY hat ihren Laptop aus der Halle wieder, weil ihre Abschrift des neuen Buches dort abgespeichert war.
Und die vielen Kulturgüter werden auch vorsichtig gerettet.
Ich sehe ja ein, das die Güter einen unschätzbaren Wert haben. Aber was ist dagegen denn ein Menschenleben?!
Wäre jemand aus MEINEM Familienkreis unter den Trümmern, ich glaub ich würde mit bloßen Händen graben. Komme was wolle, da würde ich zum Tyrann werden.
LG Tanja

Genau so sehe ich das auch. Ich habe die Berichte hauptsächlich im WDR gesehen und natürlich quillt unsere Tageszeitung damit über. Aber mir ist es direkt aufgestoßen, dass die kulturellen Güter da irgendwie wichtiger waren, als die Menschen.
Stern - TV habe ich gestern leider nicht mehr gesehen. Schade, dass mit der Hundestaffel hätte mich schon interessiert.
Es gibt ja auch Hunde, die auf Leichen abgerichtet sind (kleine Anmerkung: Wäre absolut Stellas Ding, was die alles hier für tote Sachen findet, ist enorm :-( )
LG, Dagmar

War ganz interssant. Dort waren 2 Führer der Hundestaffel mit den Hunden, dann 1 Anwohnerin aus dem Haus das noch steht, 1 Anwohner, der mit seinem Foto um die Welt ging (er stand telefonierend oben in seiner Wohnung und der halbe Raum war abgestürzt)
Dann noch 2 amtliche Personen. Weiß leider nicht mehr genau wer die waren. Der eine schimpfte auf den U-Bahn Bau und darauf, das die Gefahrenmeldungen der Anwohner von der Stadt nicht ernstgenommen wurden und ein anderer Mensch, der sich bedeckt hielt und meinte, hm muss alles erstmal geprüft werden. Jemand von der Stadt schätze ich.
Und natürlich die gute Madame mit ihrem Laptop :-! Und bloß nicht vergessen, nochmal ganz klar und deutlich den Namen des Buches zu verkünden!!
LG Tanja

habt ihr von stern tv was anderes erwartet???

lg

urmely

Hm, eigentlich JA. ich schätze den Günther Jauch schon sehr. Aber diese Alte war jawohl das Allerletzte!! Ne, ne.
LG Tanja

das Problem ist wohl, dass zwei Nachbargebäude so stark Einsturzgefährdet sind, dass man nicht bergen kann. Eines der Gebäude hat im Oberen Bereich inzwischen nen halben Meter Abstand zum Nachbarhaus und wird nur von den Trümmern gestützt. Ich denke nicht, dass in den Trümmern nach irgendwelchen Dokumenten gesucht wird, sondern mehr im zugänglichen Randbereich.

Es ist unglaublich schrecklich, aber den Rettern ist halt auch nicht zuzumuten ihr Leben zu riskieren und in absolut riskantem Bereich mit Bergungsarbeiten zu beginnen. Ich denke, es wäre unvernünftig, Trümmer wegzuräumen solange die Situation der Nachbarhäuser so ist dass alles nur noch Schlimmer werden kann.

Was ich nur nicht verstehe... ich bin ja kein Ingenieur oder sonstwas, aber GENAU auf Höhe des Stadtarchivs muss unterirdisch die am tiefsten ausgebaute Stelle liegen, wo Gleiswechsel der Bahnen stattfinden können, und das, wo ja bekannt ist, dass das Stadtarchiv ein von der Statik her sehr beanspruchtes Gebäude ist - in der Zeitung steht das Gewicht der Dokumente im Stadtarchiv bedeutete für die Decken die 3fache Last des Normalen!! Sowas ist doch bekannt, das muss doch berücksichtigt werden. Naja, das Stadtarchiv sollte ja umziehen...

Kölscher Klüngel... ich weiss nicht, ein Ingenieurbüro ist in Leverkusen, ein anderes, besonders auf diese Dinge spezialisiertes in Essen... insgesamt ist soviel drumherum passiert, da hätte man sorgfältiger untersuchen müssen, die Warnungen ernst nehmen müssen.

Ich frage mich nur, ob ich je in diese U-Bahn steige, sollte sie fertig werden...

lg C.

kulturgeschichtlich haben die dokumente tatsächlich einen wesentlich höheren wert als zwei eventuell vermisste menschen, die vermutlich nicht mehr leben und deren bergung das leben anderer menschen aufs spiel setzt.

ich geh mal davon aus, dass die geborgenen akten aus den teilen des archivgebäudes stammen, die nicht oder nicht komplett eingestürzt sind. der lesesaal steht ja auch noch. soll man die dokumente dann da liegen lassen und wind und wetter aussetzen, nur weil man 30 meter weiter nicht an die toten vermissten dran kommt?

so wie das geschehen ist, haben die verantwortlichen schutzengel höchstleistungen vollbracht. und den verantwortlichen menschen wurde vielleicht mal wieder aufgezeigt, dass nicht jede theoretische berechnung sich als tatsächliche gegebenheit annehmen lässt.....

lg

urmely

Na ja, das sehe ich ja eigentlich auch genauso wie du. Man sollte schon retten, was zu retten ist.
Aber ICH versetze mich da imer sehr schnell in die lage der Angehörigen. Wie würdest DU reagieren, wenn deine Kinder unter den Trümmern lägen und immer nur über die Verluste der Dokumente gejammert werden würde...?
LG Tanja

na ja... was würdest du sagen, wenn du historiker wärst und da würden ein paar leute immer drüber jammer, dass ihre toten angehörigen noch nicht geborgen wurden, während historische dokumente vom regen für immer zerstört werden....

es ist wohl immer eine sache der betrachtungsweise...

lg

urmely

Hallo C.,

mich beschäftigt das auch sehr... Ich habe gestern abend im TV einige Bilder gesehen und bei SternTV dann auch ein wenig zugehört, als Anwohner gesprochen haben. Oder die Dame, die kurz vor dem Einsturz noch im Lesesaal des Archivis gearbeitet hat.

Dienstlich geht das auch permanent über die Mailinglisten, aber das hat dann über das "normale" Interesse hinaus eben auch fachliche Diskussionen über den Schutz der Dokumente in sich.

Ich frage mich, ob diese paar Minuten Zeitersparnis, die man dann hätte, wenn die UBahn dort entlang führe wirklich DIESE ganzen Vorkommnisse rechtfertigt?!

nachdenkliche Grüße,

schmumo