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alles hat ein ende

auch die längste reha.

am dienstag muss ich wieder nach hause. ich schreibe "muss", weil ich nicht das gefühl habe, jetzt neu gestärkt alles angehen zu können.

die letzten 7 wochen waren für mich 7 wochen im schleudergang. ein wunsch ist allerdings in erfüllung gegangen: ich fühle wieder was. nur leider hätte ich gerne glück, freude, zufriedenheit gespürt, stattdessen ist es unendliche traurigkeit und wut. ich glaube, ich habe noch nie in meinem leben so viele tränen vergossen wie in den letzten wochen und tagen. man sollte halt doch vorsichtig sein mit dem, was man sich wünscht.

ich tu mich unheimlich schwer mit dem gedanken, wieder in meinen alltag zurück zu müssen, so sehr mir die kinder auch fehlen. leider hat sich die beziehung zu meinem mann in den letzten wochen eher zum schlechteren entwickelt und ich fürchte, da stehen über kurz oder lang sehr energiezehrende phasen mit ungewissem ende an. alleine der gedanke daran lässt mich fast mein frühstück in der schüssel zurücklassen. leider komme ich aber nicht drumrum, mich dem zu stellen.

zum glück habe ich von hier aus schon einen ambulanten therapieplatz in der nähe meiner heimatstadt ergattert. am 29.7. habe ich das erste gespräch und hoffe einfach ganz stark darauf, dass ich mit der frau zurechtkomme. es gibt leider wenige therapeuten in meiner gegend, die nach dem verfahren arbeiten, nach dem meine therapeutin hier gearbeitet hat und dann sind es, dumm für mich, überwiegend männer. ich brauch für mich aber eine weibliche therapeutin.

von meiner hiesigen bezugstherapeutin habe ich mich gestern verabschieden müssen. ich bin ihr so unendlich dankbar, wie sie sich für mich eingesetzt und nie die geduld verloren hat. am liebsten würde ich sie mit nach hause nehmen. wir haben noch einmal lange geredet und sie hat mir viel mit auf den weg gegeben. das schönste für mich war ihr angebot, dass ich sie jederzeit anrufen kann, wenn ich gar nicht mehr weiter komme. ich glaube zwar nicht, dass ich das in anspruch nehmen würde, aber alleine zu wissen, dass sie da wäre, hilft ne menge.

in den letzten tagen hier habe ich aber auch noch ein paar nette menschen kennenlernen dürfen. eine mitpatientin, mit der ich mich sofort verstanden habe, zieht in ein paar wochen in einen ort nur ca. 15 km weg von mir und wir werden auf jeden fall kontakt halten.

am dienstag ist dann noch ein mann angereist, den ich wohl als "meinen seelenverwandten" bezeichnen kann. nein, kein kurschatten, er ist sowas von homo :-). aber s. und ich haben uns gesehen, angegrinst und verstanden. ständig rutschen uns gleichzeitig die gleichen bemerkungen raus, manchmal fast schon gespenstisch. nach 2 tagen lachen über die vergeblichen baggerversuche einer mitpatientin bei ihm, haben wir gestern so offensichtlich über seine sexuelle neigung geblödelt, dass sogar sie kapiert hat, dass sie aufgeben kann..... ein köstlicher augenblick, als man gesehen hat, wie der groschen fiel. morgen fahren wir zusammen nach colmar. leider lebt s. rund 400 km weit weg, das heißt, dass es eher schwer sein wird, kontakt zu halten. so einen freund würde ich mir in der nähe wünschen, es ist so schön mal wieder unbeschwert quatsch machen zu können.

für zuhause habe ich mir vorgenommen, endlich wieder dinge zu tun, die mir gut tun. ich wusste vor der zeit hier ja gar nicht mehr, was mir gut tut. sport und musik sind es auf jeden fall. ich werde wieder zum yoga gehen. außerdem werde ich mir einen chor suchen und wieder singen.

ich muss es nur schaffen, mich nicht wieder von der stimmung zuhause so runterziehen zu lassen, dass nix mehr geht. aber das wird hoffentlich mit hilfe der ambulanten therapie klappen.

was mich auch sehr nachdenklich gemacht hat ist die diskrepanz zwischen dem, wie meine therapeutinnen hier mich wahrgenommen haben und was ich zuhause zurückgespiegelt bekomme. die aussagen meiner therapeuten (sport, psycho einzeln und psycho gruppe): sympathisch, offen, interessant, intelligent (*g*), jemand mit dem man sich gerne unterhält.... zuhause: es ist nie genug was du tust, nimm dich nicht immer so wichtig, du tust immer so, als ob die welt sich um dich drehen müsste.

da ist mir bewusst geworden, was in den letzten jahren aus mir geworden ist :-(

wie ihr vermutlich aus dem posting schon erkennen könnt, meine laune wexelt teilweise fast sekündlich zwischen abgrundtiefer traurigkeit und grenzenlosem optimismus hin und her. sehr anstrengend, zumal ich noch kein mittel gefunden habe, die ausschläge nach oben und unten irgendwie zu "regulieren".

sorry, ich musste meine gedanken irgendwie zusammenbekommen... ihr könnt das posting einfach ignorieren.

 

lg

urmely

Bisherige Antworten

Re: alles hat ein ende

Hallo,

du weißt doch, solch ein Posting wird hier niemals ignoriert.

Puh, gut, dass du den ambulanten Therapieplatz schon hast. Denn der scheint ja wirklich super wichtig zu sein! Austherapiert liest du dich nicht. (Das liest sich jetzt irgendwie böse, finde ich, ist aber gar nicht böse gemeint!)

Ich freue mich für dich, dass du die Kurbekanntschaft demnächst in deiner Nähe wohnen hast! Das erleichtert dir vielleicht, dich an deine "Vorgaben" zu halten, die du dir selber gemacht hast (Yoga und Musik machen).

Die Telefonbereitschaft deiner Ärztin dort ist Klasse! Das macht sicherlich nicht jeder Arzt für jeden Patienten, und wenn es dir richtig schlecht geht, dann nutze das Angebot auch. Dafür ist es gemacht worden!

Wer spiegelt dir denn zu Hause, dass es nie genug ist, was du tust? Dass du dich immer zu wichtig nimmst u.ä.? Bekommst du das wirklich so zu hören oder DENKST du, dass andere das denken?

Für die Arbeit an der Beziehung zu deinem Mann wünsche ich dir alles Gute - und ich kann verstehen, dass du dich gerne davor drücken würdest. Das ginge mir genauso!

Ich hoffe, ich habe jetzt nichts Wichtiges vergessen. Auf alle Fälle wünsche ich dir noch ein paar tolle letzte Tage in deiner Reha und dann einen guten Start im Alltag, der sicherlich ein anderer sein muss als vor deiner Reha.

LG
Anke

Re: alles hat ein ende

das angebot der therapeutin ist ja kein offizielles angebot der klinik. das kam von ihr persönlich. mir tat es unheimlich gut zu wissen, dass ihr wohl was an mir liegt. das scheint eh eins meiner probleme zu sein, das gefühl, dass keinem was an mir liegt.

dass ich nix gut genug mache oder mich zu wichtig nehme wird mir so nicht direkt gesagt. die art und weise, wie mein mann mit mir umgeht, löst diese gefühle aber in mir aus. auch aus meinem elternhaus kenne ich das eigentlich nicht anders. deshalb bemühe ich mich ja auch immer so sehr, meine kinder da anders zu behandeln (was in den augen meines mannes dann verzärteln ist).

obwohl ich hier ewig das gefühl hatte, nicht voran zu kommen, muss ich jetzt doch sagen, dass mir das eine oder andere licht aufgegangen ist. ich habe noch viel zu tun um wieder zu mir zu kommen, aber ich hoffe mal, es ist nicht komplett aussichtslos es zu versuchen.

grade war ich mit b. (der mitpatientin, die bald in meiner nähe wohnen wird) und s. (dem homo-engel, der mir geschickt wurde) im biergarten und wir haben uns köstlich amüsiert. ich glaube, so gut habe ich mich schon ewigkeiten nicht mehr gefühlt. das freut mich total, dass ich das noch mitnehmen darf.

 

lg

urmely

Re: alles hat ein ende

Hallo meine Liebe,

ignorieren mag ich das jetzt nicht.

Ich kann mich eigentlich nur Anke anschliessen. Frage mich aber auch, wer dir dieses Gefühl gibt, dass du nichts gut genug machst etc., wer sagt dir das bzw. denkst du, dass die anderen das denken?

Was mir spontan einfiel, als ich über die Wechselhaftigkeit deiner Gefühlswelt las: Kann es sein, dass du in die Wechseljahre kommst? Ich hatte das anfangs sehr stark und kam da gar nicht mehr raus. Es dauerte einen Moment, bis ich das in den Zusammenhang brachte. So richtig erst, als sich auch andere Symptome einstellten.

Erst kürzlich hatte ich wieder solche Wochen, wo es sehr viel bergab und dann wieder bergauf ging. Ich habe mich jetzt aber mit Hilfe pflanzlicher Präparate (wie beim ersten Schub) wieder auf Normalmaß eingependelt.

Dringend solltest du die Dinge beibehalten, die dir gut tun. Das ist so wichtig!

Ich hoffe, dass dir die Therapeutin  zuhause genauso gut tut, wie die in der Reha, dass die Chemie stimmt und sie dir helfen kann.

Und die Tatsache, dass du ein positives Feedback zu dir und deiner Persönlichkeit bekommen hast, sollte dir einfach gut tun und dich bestärken. Du musst dich wieder selbst richtig wahrnehmen. Positiv nämlich. Es mag noch ein Stück Weg sein, aber den musst du gehen.

 

LG Nicole

Re: alles hat ein ende

über das negative feedback habe ich bei anke was geschrieben.

in den wexeljahren bin ich schon länger. minimum 2 jahre. ich bekomme eine hormonersatztherapie und merke auch, wenn ich die mal vergesse. die stimmungsschwankungen grade gehen aber irgendwie viel tiefer. ich denke, das sind schon die nachwehen der therapie.

mit positivem feedback kann ich überhaupt nicht mehr umgehen. ich kann es einfach nicht glauben und denke immer, dass mich die leute komplett falsch sehen. ganz doof, ich bekomm das anders gar nicht in den kopf. als meine therapeutin mir das so erzählt hat (sie hatte mit den anderen beiden über mich gesprochen), war ich nur total verlegen. klar...man freut sich innerlich ein bißchen, bei mir kommt aber dann auch gleich wieder so ein teufelchen, das meint, ich soll es bloß nicht übertreiben.

für die therapeutin zuhause liegt die latte jetzt verdammt hoch, aber ich muss mir halt die zeit nehmen und mich auf sie einlassen. vertrauen ist ja auch keine meiner großen stärken und hier habe ich schon lange gebraucht, bis ich meine therapeutin an mich rangelassen habe, da ist das mit den 5 terminen fast knapp. ich werde es sehen müssen.

 

lg

urmely

Re: alles hat ein ende

Hallo Urmely,

Das Posting eignet sich nicht zum Ignorieren.

Ich habe vor zwei Wochen (und vor sechs Jahren) auch die humorvolle, intelligente, sympathische Variante des Urmely angetroffen, die über sich selbst reflektieren, aber auch anderen zuhören kann. Diejenige, die nicht genug tut und sich zu wichtig nimmt, kenne ich nicht. Das ist wohl eher eine Konstruktion anderer Personen als das richtige Urmely.

Das Wechselbad der Gefühle kenne ich nur zu gut. Wenn man mal anfängt, die eigene Situation von aussen und von innen anzuschauen, dann bricht einiges auf, und das ist nicht ganz einfach. Dass dies zu Entscheidungen führt, ist nur folgerichtig (und ebenfalls nicht einfach).

Ich wünsche dir, dass es weitergeht, Dass du, wenn die Wut und Trauer mal draussen sind, auch wieder Freude empfinden kannst. Dass du wieder Zugang zu deinem eigenen Optimismus hast, ist ein guter erster Schritt. Der Rest wird sich fnden.

Du hast meine Telefonnummer; wenn du reden magst, ruf jederzeit an.

LG Gaby

Re: alles hat ein ende

danke gaby, für das liebe angebot :-) mal schauen. bin ja nicht so der telefonierer.

den umbruch kennst du ja selbst und wenn ich dich richtig verstanden habe, ist das ja etwas, was sich auch länger ziehen kann.

ich habe in den letzten tagen bemerkt, dass ich plötzlich doch über dinge nachdenken kann, bei denen vorher immer eine art blockade entstand.

heute abend war für mich dann z.b. völlig klar, welche "forderungen" ich zuhause an meinen mann stellen werde und wen ich mir als hilfe an die seite stelle. vor 3 wochen wäre daran nicht zu denken gewesen.

und hättest du mir in der 3. woche hier gesagt, dass ich mal mit weinenden augen hier wegfahre, dann hätte ich dir nen ordentlichen schuss attestiert :-[

 

dir viel spaß im urlaub

lg

urmely

Re: alles hat ein ende

ich ignoriere es ganz sicher nicht,

ganz im Gegenteil, wenn ich das lese kommt ganz tief in mir der Gedanke ich muss da auch mal hin =-O

auch wenn ich mir nicht vorstellen kann die 2 Zwerge allein zu lassen, vorallem so lange, und wenn ich die mitnehmen und ne Mutter-Kind-Kur besuchen würde wäre der Erfolg sicher nicht so da, denn die Zeit zum Nachdenken wäre geringer und mein freund und Sohn hätten alleine ja auch nicht so die probleme wie ich sie mit allen 4 habe (dafür müsste ich die Kids beim papa lassen).

 

:HELP:   :HELP:    :HELP:

 

Dir wünsche ich auf alle Fälle alles, alles Gute für die Zukunft, egal wie diese aussieht. Ich drücke dich mal ganz, ganz fest :GIRL 176:

 

Re: alles hat ein ende

warte nicht zu lange, dann ist der weg zurück nur viel schlimmer.

so viel schmerz, trauer und wut, wie ich in den letzten wochen empfunden habe, habe ich seit meiner jugend nicht mehr gefühlt. das wünsch ich auch keinem!

rückblickend weiß ich, dass ich schon viel länger hätte etwas tun müssen, dass ich auch meinem psychiater hätte nicht glauben dürfen, dass ich nur zeit brauche... ich habe viele monate verloren, in denen ich mit einer guten psychotherapie hätte den absturz eventuell abfangen können.

lg

urmely

Re: alles hat ein ende

Liebes urmely

ich wünsche du kannst die positiven und aufbauenden Dinge mitnehmen ! Auch wenn nicht alles sofort geht und klappt im Alltag - ich erinnere dich gerne wieder daran ;-) 

neue / andere Kontakte sind doch immer gut und man nimmt immer was mit , auch wenn die Kontakte nicht bei allen für immer halten (können) .

das Thema Ehemann hört sich bescheiden an - aber wenn du bereit dazu bist dich dem zu stellen, wirst du auch das schaffen. Kann ich gut verstehen und hatten wir ja schon das Thema:( 

lass es langsam angehen :-) 

Drück dich

LG Petra

Re: alles hat ein ende

Ach je, du hörst dich auf der einen Seite sehr gut an, aber auf der Anderen gar nicht, das tut mir sehr leid. :-( Ich hoffe du kannst ganz viele positive Dinge aus der Kur mit in den Alltag retten und dir hilft die ambulaten Therapie dabei den Alltag wieder gut wuppen zu können. Für deine Eheprobleme wünsche ich dir gute und fruchtbringende Gespräche mit deinem Mann, denn auch hier hast du ja eine große Baustelle. Lass nicht alles so nah an dich ran und schau mal von außen auf dich und deine SItuation, dann wirst du sehen, dass du deine Arbeit richtig gut machst und deine Selbstwahrnehmung sicherlich nicht richtig ist. Es gibt dir doch sicherlich keiner das GEfühl nichts richtig zu machen. Du setzt dich  ganz schön unter Druck und auch ich möchte dich mal vorsichtig drücken, denn du bist RICHTIG!!

 

 

LG SIlke

Re: alles hat ein ende

Ich drücke dir ganz ganz doll die Daumen, dass du doch ein wenig von der reha umsetzen und mitnehmen kannst und du die nächsten Wochen und Monate gut hin bekommst!! 

Toll dass du eine gute Ärztin gefunden hast, die andere wird sicher auch nett sein!

alles liebe für dich!!!

lg Claudia 

Re: alles hat ein ende

Hallo,

 

ist das die Ärztin, die dich Anfangs so provoziert hat, die dir jetzt das Angebot gemacht hat??

 

Schön, dass du zu Hause einen Therapieplatz hast, um weiter dran zu bleiben. Hoffentlcih findest du einen netten Chor zum Ausgleich, das ist sicher eine gute Idee. Und Sport ist immer gut! Du musst an dich denken!!

Selbstwahrnehmung/ Fremdwahrnehmung.... gut, dass du da ein Feedback bekommen hast!

Um die zahlreichen Baustellen, die du jetzt zu bearbeiten hast, beneide ich dich nicht. Ich wünsch dir viel Kraft!

 

 

Re: alles hat ein ende

nein. die, die provoziert hat, war die oberärztin. die, die mir das nette angebot gemacht hat, ist meine bezugstherapeutin. die ist keine ärztin, sondern "nur" psychoanalytikerin. von ihr fällt mir der abschied total schwer :-(

 

um meine baustellen beneide ich mich auch nicht. allerdings sehe ich seit 1-2 tagen einiges etwas klarer und hoffe, dass ich das auch zuhause so durchziehen kann. dabei hat mir mein neuer engel an der seite sehr viel geholfen... ihn zurückzulassen wird mir auch schwer fallen :-(

morgen noch ein letzter tag mit sport, den abschlussbericht bei meiner therapeutin abholen und dann isses vorbei.

 

lg

urmely

Re: alles hat ein ende

Toll, das du jemanden kennengelernt hast, mit dem du dich gut verstehst. Sogar 2 Menschen! 15 km sind ja nicht die Welt und in der heutigen Zeit hat man ja Handy, Mail usw, da sind 400 km auch kein Grund mehr, keinen Kontakt zu haben!! Ich wünsche Dir, das ihr den Kontakt halten könnt. Manchmal sind es ja schon Kleinigkeiten, die einem helfen...

Das mit der weiblichen Therapeutin kann ich verstehen. Ich merke immer wieder, das ich mit meinen Ärztinnen offener reden kann und sie mich besser verstehen...

Das mit deinem Mann tut mir leid. Ich hoffe, ihr bekommt das hin. Leider kommt das wohl immer wieder vor, ich habe 2 Bekannte, die kamen von einer Kur zurück und kurze Zeit später haben sie sich getrennt. Weil sie während der Kur viel neues über sich erfahren haben und gestärkt wieder kamen. Ihnen geht es heute tatsächlich viel besser!

Diese Gefühlsschwankungen habe ich auch, die sind wirklich sehr anstrengend :-(.

Fühl dich gedrückt!!

Re: alles hat ein ende

Hallo Leidensgenossin,

uns hat man in der REha gesagt, dass man erst nach einiger Zeit zu Hause merkt, dass die Reha einem doch viel gebracht hat. So ein bisschen haben die schon recht, auch wenn man sich da gerne vertröstet vorkommt.

Dass du einen ambulanten Therapieplatz hast, ist wirklich eine gute Sache. Da solltest du Unterstützung für alles bekommen, was du nun angehen solltest und es vermutlich auch wirst.

Das GEFÜHL wiederentdeckt zu haben, durfte ich auch erleben. Das war schon eine gute Sache. Leider liegt das im Moment alles etwas auf Eis und mir setzt die ganze Situation schon ordentlich zu. Lange konnte ich mir das nicht eingestehen. 

Sagt man dir zu Hause, dass du nicht gut genug bist oder deutest du das eher? Und wer es sagt, ist derjenige auch nicht objektiv sondern verfolgt eigene Ziele? Und für deren Bequemlichkeit oder für deren ruhiges Leben bist du nicht gut genug? Aber vermutlich fragt keiner, ob du dir gut genug bist. DAs ist nämlich der erste Schritt, dass du dich um dich und dein Wohlergehen kümmerst. So blöd sich das anhört. Aber in einem starken Körper wohnt eine starke Seele (oder so ähnlich). Du weiß hoffentlich, was ich meine.

Du kannst mich gerne anschreiben, evtlk. auch telefonieren wir mal.

Ich habe auch einen sehr guten Kontakt, wir mailen mehrmals täglich und das gibt mir viel Unterstützung., Leider wohnt die Person 6 Std. entfernt im hintersten Winkel Deutschlands.

JEtzt geht mir langsam die Konzentration flöten und ich weiß nicht weiter zu schreiben. Daher höre ich besser auf ;-)

LG Barbara

Re: alles hat ein ende

ja, ich habe bemerkt, dass ich es nur schaffen kann, wenn ich mich wieder um mich kümmere. das ging hier natürlich relativ gut (wobei ich aber nicht so "fit" geworden bin, wie ich es mir vorgestellt habe).

zuhause ist es eindeutig die situation mit meinem mann, die mich immer wieder runterzieht. letztendlich wird es wohl auf ein ultimatum rauslaufen. vor meiner reha war ja unser "plan", dass ich auf die beine komm und wenn ich zurück bin, er sich darum kümmert, dass er auch in behandlung oder am besten in eine klinik kommt. mittlerweile vertritt er aber die meinung, dass er kein problem hat... die letzten tage ist mir ganz schön aufgegangen, wie er es immer wieder schafft, es mir schlecht gehen zu lassen. viel haben mir da auch die gespräche mit s. geholfen, der einen ähnlich strukturierten vater hatte... ich möchte nicht, dass meine kinder einmal über ihren vater sagen müssen "er war ein ehlender alter wichser"

 

ich vertraue drauf, dass die soz.päd familienhilfe, die ja jetzt ca. 4 x im haus war und mit kindern und vater geredet hat, mich unterstützt bei dem plan, dass u. sich einen therapieplatz suchen oder gehen muss. sonst wird es wohl sehr schwer, ein denken bei ihm in gang zu bekommen. aber das muss ich natürlich alles auf mich zukommen lassen.

 

wenn ich zuhause bin, können wir gerne auch mal chatten... ich habs ja immer noch nicht so mit dem telefonieren...

 

lg

urmely

Re: alles hat ein ende

Liebe Angela, 

ich habe Dein Posting natürlich gelesen. Da es hier nahezu Bad Driburger Verhältnisse hat, möchte ich lieber ausführlich von zu Hause aus antworten. Mit dem Handy ist es so mühselig und auf dem Laptop habe ich keine zuverlässige Verbindung. Fühl dich soooooool lieb gedrückt! :GIRL 061:

Re: alles hat ein ende

Liebe ANgela,

ich beneide dich wirklich nicht um die DInge, die noch vor dir liegen, aber trotzdem hast du schon eine ganze Menge geschafft und es liegt ein gutes Stück ARbeit hinter dir in den letzten 7 Wochen.

Die Situation mit deinem Mann wird sicher nicht einfach und ohne dich wirklich persönlich zu kennen, habe ich schon früher einmal vermutet, dass dort etwas im ARgen liegt. Ich wünsche dir ganz viel Kraft um all das umzusetzen was du dir vorgenommen und mit deiner Therapeutin besprochen hast. Schön, dass du für die kommende Zeit schon einen Therapieplatz hast und ich hoffe, dass du mit dieser Frau gut zurecht kommst. Solche Plätze sind ja scheinbar schwer zu bekommen...

Ich drück dich mal und wünsche dir wirklich alles erdenklich Gute für deinen Neuanfang zu Hause!

Re: alles hat ein ende

Liebes Urmely,

Dein Posting kann ich ganz sicher nicht ignorieren. Deine Worte haben mich ganz, ganz arg berührt und für Tränen gesorgt.

Schön zu hören, dass Du in den 7 Wochen gelernt hast, wenigstens wieder etwas zu fühlen, das mit den positiven Gefühlen kommt hoffentlich im Laufe der Zeit zu Hause auch wieder.

Den Gedanken es keinem Recht machen zu können, kenne ich auch nur zu gut, auch bei mir fing das schon in frühester Kindheit an, immer musste ich mich rechtfertigen, wieso meine Geschwister oder Klassenkameraden etwas besser machten/konnten als ich. Auch ich versuche es bei meinen Kindern besser zu machen, allerdings scheint ein gewisser Hang zum Perfektionismus auch Veranlagung zu sein - unsere Grosse hat beispielsweise schon mit 4 oder 5 Jahren geheult, weil sie kein Pferd malen konnte bzw. es ihren eigenen Ansprüchen nicht genügt hat. Alles nicht so einfach nicht.

Ich hoffe sehr für Dich, dass Du gestärkt durch das Feedback Deiner lieben Therapeutin auch mal an Dich selbst glaubst und auch im Alltag das in der Reha gelernte umsetzen kannst. Mir hat anfangs das Schreiben von Listen, was ich erledigen möchte, und abhaken der erledigten Punkte enorm geholfen, zu sehen, dass ich tatsächlich was leiste und nicht immer der Looser bin, für den ich mich hielt. Ohne diesen Trick, den ich auch von einer ganz, ganz lieben Therapeutin erhielt, hätte ich weiterhin immer nur gesehen, was ich alles nicht geschafft habe.......... Ganz wichtig sind auch die Inseln für Dich persönlich (Yoga/Chor) - am besten gleich mit auf die Tageslisten schreiben, damit Du das nicht im Alltag aus den Augen verlierst.

Schön, dass Du schon von der Klinik aus eine Therapeutin gefunden hast, zu der Du im Anschluss zu Hause gehen kannst - ich drück die Daumen, dass die Chemie zwischen Euch stimmt und Du auch zu dieser Frau schnell Vertrauen fasst. Mir ging es übrigens auch hierbei genau wie Dir, mit den meisten männlichen Therapeuten konnte ich nix anfangen, ich glaub die ticken einfach anders als Frauen und können die Gedankengänge und Gefühle von Frauen nur selten nachvollziehen. Mittlerweile bin ich sogar soweit, dass ich fast nur noch zu Ärztinnen gehe, wenn ich die Wahl habe, da fühle ich mich einfach besser aufgehoben.

Für die notwendigen Gespräche mit Deinem Mann wünsche ich Dir ganz, ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen und drück die Daumen, dass er selbst einsieht, dass er professionelle Hilfe benötigt.

Klasse, dass die Mitpatientin, mit der Du Dich so gut verstehst, demnächst ganz in Deiner Nähe wohnt, da könnt Ihr Euch gegenseitig an Eure Vorsätze erinnern und Euch gemeinsam was gutes tun (Kaffee trinken, schwimmen gehen, shoppen gehen.......). Die 400km zu Deinem "Seelenverwandten" sind natürlich weit, aber zum Glück gibt es ja heutzutage E-Mails - das erleichtert das Kontakt halten doch sehr.

Liebes Urmely, ich drück Dir ganz, ganz fest die Daumen, dass Du im Alltag die Unterstützung erhälst, die Du benötigst und nicht gleich wieder "abstürzt".

Viele liebe Grüsse - fühl Dich gedrückt

Sanne

 

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