Hallo und herzlich willkommen!

Über dieses Thema mache ich mir auch gerade Gedanken und dein letzter Absatz entspricht auch dem Fazit, das ich gezogen habe. Es macht wirklich keinen Sinn, wenn man dauergestresst zwischen Kindern, Haushalt und Arbeit ist und niemandem mehr gerecht werden kann, nur um allen anderen zu zeigen wie toll man alles unter einen Hut bekommt. In der heutigen Gesellschaft wird uns oft vorgemacht, wie wichtig es ist, dass Frauen arbeiten gehen um einen sinnvollen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten, dabei sind doch gerade die eigenen Kinder unsere Zukunft und Kinder, die ständig genervte und gestresste Eltern haben und fast ständig in der Betreuung sind, werden sich auf Dauer nicht optimal entwickeln können, gerade im emotional-sozialen Bereich. Manchmal geht es nicht anders, dass man aus finanziellen Gründen arbeiten muss. Aber wenn es doch anders geht, dann finde ich die Zukunft meiner eigenen Kinder wichtiger als anderen Leuten zu beweisen was für eine tolle Frau ich bin, indem ich viel arbeite und dazu noch die Familie wuppen kann.

Bei mir ist es ähnlich wie bei dir, mein Jüngster ist fast 8 Monate und ich müsste im Dezember wieder arbeiten gehen. Ich bin Lehrerin und man erwartet auch, dass ich die Stelle, die man mir 1 Jahr frei hält, wieder besetze. Bleibe ich länger zu Hause, kann ich ggf. einer neuen Schule zugeteilt werden, was natürlich einen Neuanfang bedeuten würde. Allerdings habe ich auch noch 3 weitere Söhne im Alter von 7, 16 und 23, die alle hier wohnen und somit ist das ganze Drumherum mit Haus und Garten eben auch nicht gerade wenig Arbeit. Mein 7jähriger hat mich dieses Jahr mit Eintritt in die Grundschule sowie OPs und Arztbesuchen nach einer schlimmen Fraktur sehr viel auf Trab gehalten und mein 16jähriger wird im kommenden 10. Schuljahr Unterstützung brauchen um vielleicht die Quali für die Oberstufe zu erreichen.

Das alles bereitet mir die gleichen Bauchschmerzen, die du auch hast und ich fühle mich nicht dazu bereit, jetzt in diesem Jahr den süßen kleinen Schatz mit gerade einem Jahr abzugeben, auch wenn es bei uns erstmal "nur" an den Papa und die Oma wäre. Die Zeit mit den Kleinen vergeht so schnell und ich weiß, dass ich viel mehr im Thema bin als mein Mann und meine Mutter, sowohl was die Hilfe für die Großen als auch die Versorgung des Kleinen angeht. Außerdem verdient mein Mann als Ingenieur auch mehr als ich und seine Elternzeit würde bedeuten, dass wir an die Ersparnisse gehen müssen für Urlaub und ein paar andere Dinge, die noch auf unserer Liste stehen.

Daher werde ich nun sehen, dass ich im September mit meiner Chefin spreche und ihr sage, dass ich die Elternzeit verlängern möchte bis zum Sommer. Das wird natürlich auch die Schulleitung und die Kollegen vor den Kopf stoßen, die mich zurück erwarten, aber meine eigene Familie ist mir gerade wichtiger. Nach dem Sommer wird der Kleine dann mit kanpp 19 Monaten ind ei Kita gehen, aber auch nur 35 Stunden (bis 14:30) und ich werden nur maxinmal 50% arbeiten gehen.

So, sorry für den Roman, aber du hast genau das Thema getroffen, das mich gerade auch beschäftigt. Ich hoffe du triffst die für DICH richtige Entscheidung, was andere denken oder sagen, sollte dir egal sein.

Liebe Sandra,

ich danke dir für deine Worte. Sie tun mir gerade wirklich gut. Und du hast absolut recht. Wem will ich was beweisen? Das ist doch Quatsch. Die Zeit vergeht so schnell und auch ein weiteres Jahr wäre rasch vorbei und ich könnte dann mit weit besserem Bauchgefühl wieder in meinen Job starten als ich es dieses Jahr tun würde.

Meine Große kommt jetzt auch in die 10. Klasse und strebt die Oberstufe an, was sicherlich ein aufregendes und anstregendes Jahr werden könnte. Unser Mittelkind wird jetzt eingeschult und Nr. 4 wechselt von der Krippe in die Kita. Es tut sich also wirklich viel und könnte sich bestimmt als positiv erweisen, wenn ich noch zu Hause wäre.

Hallo und willkommen :-)

Ich finde es eher traurig, das Du Dich als Frau so sehr von Haushaltsaufgaben "versklaven" lässt. ;-) also wenn Du darin die Erfüllung findest, dann ist das vollkommen in Ordnung und dann solltest Du dringend das Jahr verlängern. Aber machst Du das NUR für Deine Kinder und Deinen Haushalt, dann bitte geh an die Arbeit, wenn sie Dich erfüllt. Mit 12 Monaten und einer tollen Krippe kann das gut klappen. Ich finde ja, mit jedem Kind wird man komischer ;-)
Ich habe 4 Kinder (1, 6, 9 und 14 Jahre) ich gehe glückliche 35h Stunden arbeiten und mein Mann 40 Stunden. Meine 3 Großen sind im Haushalt eingespannt, tägliche Aufgaben sind aufgeteilt. Die Wäsche kann hier jeder und macht auch jeder. Auch mein Mann macht genauso viel wie ich im Haushalt. So ist ist nicht so viel für einen einzelnen. Und ganz wichtig bei uns ;-) es sieht nie so sauber aus wie es ohne Kinder könnte :-)

Uns ist unser Glück und Zeit wichtiger. Ich geh gern an die Arbeit, denn ich brauch die geistige Herausforderung. Aber jeder findet in etwas anderes die Erfüllung und danach solltest Du Dich richten.

LG Mandy, Ps: mir ist immer egal was andere Denken, denn nur ich lebe mein Leben,...

Wow, wie schafft ihr das denn? Alleine das Bringen- und Abholen der Kinder benötigt ja schon so viel Zeit, dass ich das gar nicht schaffen würde fast Vollzeit zu arbeiten. Und was machst du, wenn im Kindergarten/in der Krippe oder Schule mal was anliegt? Ich hab zum Glück Gleitzeit und die Möglichkeit, wenn ich nicht voll arbeite auch mal Überstunden zu machen und somit Stunden abzubummeln, wenn es nötig ist. Oder wenn ich mal ein Kind krank abholen muss. Die Stunden schenkt mir ja auch keiner. Wenn das bei euch gut klappt und ihr als Eltern dennoch entspannt seid und für alles genug Zeit findet, dann zoll ich dir meinen größten Respekt! Aber ich glaube da muss man dann vom Wesen auch einfach ein ruhiger/entspannter Mensch sein, der sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen lässt. Das trifft auf mich leider nicht zu. Ich lasse mich viel zu schnell stressen, wenn ich weiß, ich hab einige Termine.

Was deinen ersten Satz angeht; Ja, das hab ich mich auch schon des Öfteren gefragt, warum ich mich so versklaven lasse und der Haushalt ist definitiv NICHT die Erfüllung für mich. Ich hab es zwar gerne ordentlich (nicht wie im Möbelhaus aber bei so vielen Personen sieht es eben schnell aus, wie Bombe wenn man Sachen liegen lässt). Aber ich bin eben auch kein "Hausmütterchen" (das verstehe bitte niemand falsch, der gerade "Vollzeitmutter" ist - ich denke wir sind einfach verschieden und jede sieht ihre Erfüllung in anderen Dingen). Aber solange meine Kinder eben noch klein sind, bin ich auch gerne zu Hause und möchte in ihrer Entwicklung möglichst nichts verpassen. Das ist für mich mindestens das erste Jahr bzw. hab ich jetzt gemerkt, dass ich ca. 18 Monate eigentlich am Geeignetesten finde um die Kleinen abzugeben.

Also die Wäsche mache ich hier zu 100% alleine, dafür macht mein Mann mehr in der Küche (auch oder vor allem kochen). Ich denke, meine Kinder könnten bestimmt noch ein wenig mehr eingebunden werden aber ich finde Schüler haben es oft auch nicht leicht mit dem Lernen, den außerschulischen Aktivitäten und ein bisschen Freizeit sollen sie ja auch noch haben. Vlt müssen wir uns aber nochmal neu organisieren.

Ich werde jetzt noch ein paar Tage in mich gehen und mir Gedanken machen und dann entscheiden, ob ich meine Elternzeit nochmal verlängern sollte. Momentan tendiere ich alledings dazu, es einfach durchzuziehen und hoffen, dass sie sich gut und schnell eingewöhnt und es die richtige Entscheidung war.

Vielen Dank jedenfalls für euer Feedback.

LG

Ja man muss ein ziemlich entspannter Mensch sein ;-) bzw ich finde es einfach nicht stressig. Wir haben zum Glück ab diesem Schuljahr alles im Ort. 2 gehen in die Grundschule hier und laufen selbstverständlich und die große fährt Bus in die Schule. Jetzt wird nur noch die jüngste gebracht. Nachmittags bringen wir die Kinder zu ihren Hobbies bzw ab diesem Jahr müssen sie Bus oder Fahrrad fahren ;-) nicht weil es anders nicht auch gehen würde, sondern einfach weil ich meine Kinder zur selbstständigkeit erziehe. Ich halte das für enorm wichtig. Auch dürfen alle Kinder im Haushalt mit helfen. Schule hin und Hobby her. Ich gehe auch arbeiten und möchte etwas Freizeit. Gleiches Recht für alle. Wobei wir als Eltern noch immer den Löwenanteil machen :-) was aber logisch ist. Ich halte nichts davon, wie wollen Kinder sonst lernen, das arbeiten etc einfach normal ist? Das manches einfach unbequem ist und anstrengend? Das normale Leben halt...

Zu Deiner Frage mit den Terminen: wie teilen uns meist auf. Die ganz große kann auch mal auf jüngere Aufpassen, so daß Ich nicht mindestens 3 Kinder mit zum Arzt etc nehmen muss. Mein Mann kann manchmal einspringen oder meine Schwiegermutter übernimmt einen Fahrdienst. Ansonsten hab ich zum Glück einen Fahrweg zur Arbeit von 10 Minuten :-) und kann auch gleiten.
Ich lass auch mal nen Elternabend sausen, wenn es zu viele Umstände macht, dort hin zu gehen. Ich kann mir das meiste Geknete der Eltern eh nicht anhören...

Ich denke, du solltest einfach entspannter an die Sache herangehen. Dein Zu Hause sollte nur so aussehen, wie ihr Euch wohlfühlt und alle sollten dabei helfen, denn es ist euer aller Zu Hause. Wenn du mit einem guten Gefühl in die Krippe startest, dann geht die Eingewöhnung auch gut. Mach nur nichts, womit du später nicht im reinen bist. Also, ganz einfach: Hör auf Deinen Bauch!

Hallo,

Ich schreibe auch zum ersten Mal und entschuldigt bitte mich für meine deutsche Fehler, ich bin Franzose und wohne in Deutschland nur seit 3 Jahren.

Wir haben 5 Kinder (12, 10, 8 und 4 zwei mal). Ich habe immer (in Frankreich) vollzeit (oder 80% ab die Zwillinge) gearbeitet. Meine Kinder waren sehr sehr klein, wenn ich wieder zur Arbeit ging. Mein Älteste war 9 Monate, mein Zweite 2,5 Monate, mein Dritte 5 Monate und meine Zwillinge 7 Monate. Das ist ganz normal in Frankreich. Und die Schule beginnt mit 3 Jahren. Das ist praktisch. Zu Hause hatten wir ab unseren zweiten Sohn eine Haushaltshilfe ein paar Stunde pro Woche. Mit unseren Zwillingen war es sehr kompliziert und hatten wir noch mehr Hilfe mit einer anderen Frau, die uns am Abend 3 mal pro Woche half.

Als wir in Deutschland gekommen sind, bin ich ein Jahr mit meinen Zwillinge zu Hause geblieben. Dann habe ich zwei Plätze im Kindergrippe den ganzen Tag erhalten. Ich arbeitete nicht aber ich wollte intensiv Deutschkurse machen und, dass sie einfach Deutsch im Kinderkrippe lernen. Wir sind eine französische Familie. Das bedeutet, wir sprechen nur französisch zu Hause.

Nach 3 Jahren als Hausfrau (die Deutsch lernt) möchte ich wieder zur Arbeit. Zurzeit bewerbe ich mich. Idealerweise hätte ich gerne eine Stelle in Teilzeit aber ich weiss, dass es zu kompliziert in meiner Branche ist. Mit meinem Ehemann haben wir viel überlegen. Wenn ich die Chance ergreife, eine Arbeitstelle zu finden, werden wir unbedingt eine Hausaltshilfe nehmen. Wir suchen nun danach, wie es tun.

Aber was denken die Leute ist es mir total egal. Unsere Kinder sind daran gewohnt, ihre Mutter zur Arbeit zu sehen. Bleiben zu Hause ist für sie unüblig. Dazu ist mein Mann mehr aktiv in den Aufgaben, wenn ich arbeite.

An deiner Stelle möchte ich nur meinen Herz folgen. Wenn du Bauchweh hast und wenn es finanziell möglich für euch ist, bleib also doch mit deinen Kleinen.

Meiner Meinung nach ist die Wichtigste, glücklich zu sein. Wenn eine Mutter glücklich ist, ist die ganze Familie oft auch so!

Gute Entscheidung!

Hallo,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Du scheinst ja auch eine echte Powerfrau zu sein.

Ich habe mich jetzt entschieden alles bei der ursprünglichen Planung zu belassen, sprich Krippeneingewöhnung mit 12 Monaten und dann ab November, einen Monat später, wieder zu arbeiten. Ich hoffe, es klappt alles gut und ist die richtige Entscheidung.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Jobsuche.