Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass das niemand gesehen hat. Vielleicht haben die Leute irgendwie eine Hemmschwelle, wenn sie so etwas sehen. Ich weiß es nicht. Ich hoffe mal, dass ich in so einer Situation helfen würde. Denke ich auch, dass ich es täte.

Die Situation der älteren Herrschaften scheint mir aber auch nicht so ganz ohne. Kommt da nie jemand ins Haus? Irgendeine Art von mobiler Hilfe brauchen sie sicher, Pflegedienst, Essen auf Rädern etc. Wie versorgen sie sich denn, einkaufen und so?

LG Nicole

Morgens sehe ich oft einen mobilen Pflegedienst. Die werden wohl das nötigste tun.

Aber manchmal fährt er noch Auto! Er sagte vorhin, dass er besser Autofahren kann als laufen... er braucht eine gute halbe Stunde, bis er den Wagen aus der Garage hat.

Mich bedrückt das sehr, dass die beiden so hilflos sind. Aber immerhin haben sie sich... irgendwie rührend. Nur... wenn mal einem von beiden was passiert. Dann sieht es sehr düster aus.

Die haben einen Sohn (von mehr Kindern weiß ich nichts, aber dass soll nichts heißen). Der wohnt aber in Hannover oder so. Irgendwann rief der nämlich mal bei uns an, weil er seine Eltern über einen längeren Zeitraum nicht erreichen konnte.

LG Kerstin

Darf er denn noch Auto fahren? Kann er nicht so einen Anfall auch im Auto bekommen? Vielleicht will er auch irgendwie noch relativ normal weiter leben, raus kommen.

Wir hatten mal einen ganz lieben Nachbarn, er pflegte seine Frau, die bettlägerig war, ganz rührend waren die, auch beide so um die 80 schätze ich. Sie hat sich immer gefreut, wenn eins der Kinder zu ihr hoch kam.

Als sie starb, lebte er kaum ein paar Monate noch. Das war mir irgendwie klar gewesen.

Ich werde aber nie vergessen, wie er und ein anderer älterer Nachbar sofort bei Einzug bei uns auf der Matte standen, bereit zu helfen (Léon war noch ein Baby), auf jeden Fall aber mit guten Ratschlägen und sehr neugierig. Das war etwas schräg irgendwie, aber ich fand's gut :).

LG Nicole

Auto fahren sollte er sicher nicht mehr. Aber wer sollte es ihm verbieten. Da muss erst etwas passieren. Obwohl ich kaum glauben kann, dass noch nichts passiert ist. Die fahren auch noch einen richtig großen Mercedes! Der sieht aus wie neu...

Ich klingel morgen mal und gucke, ob alles in Ordnung ist. Mir lässt das keine Ruhe. Mir wäre ja lieber gewesen, da hätte mal ein Arzt nach dem Rechten gesehen. Aber sie sind mündige Bürger... das muss man wohl respektieren.

Wir hatten bislang eher wenig Kontakt mit den alten Leutchen. Sie leben etwas zurück gezogen. Frau K. treffe ich häufiger, weil sie Tag und Nacht Unkraut aus den Fugen zupft. Dabei kann sie schon ewig nicht mehr gerade gehen und hat Schwierigkeiten mit Schwindel.

Was Du von Deinen Nachbarn erzählst, kann ich gut verstehen. Als mein Opa starb, folgte ihm meine Oma ein paar Monate später.

LG Kerstin

das kann sicher nicht schaden, wenn du sie ein bisschen im Auge behältst.

Aber ich finde es nicht gut, dass er noch Auto fährt. Ich denke schon, dass man ihm das verbieten könnte. Er sollte aber selbst einsehen, dass er damit andere Menschen gefährdet, nicht nur sich selbst. Da hat er schon eine Verantwortung, denn er sollte wissen, dass es nicht ungefährlich ist.

LG Nicole

Da hast Du schon recht. Er sollte auf keinen Fall mehr fahren. Nur, wer soll ihm das verbieten? Ich kann das schlecht machen, weil wir uns nicht so gut kennen.

Zum 70. Geburtstag einer Nachbarin, hat er alle über 80jährigen aus dieser Straße eingesammt und zur Parylocation gefahren ;-).

LG Kerstin