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Was Eltern ihren Kindern mit auf den Lebensweg geben

Habe letztens ein Interview gelesen bei dem die Frage gestellt wurde, was die Eltern der Person mit auf den Weg gegeben haben. Die Befragte konnte die Frage nicht beantworten.

Ich hab mir dann selbst die Frage gestellt, was meine Eltern mir denn mit auf den Weg gegeben haben, welche Botschaft, Lebensweisheit, und mir fiel auch nichts ein, traurig eigentlich...

Nun bleibt noch die Frage, was ich denn meinen Kindern mit ins Leben gebe und das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Ich glaube ich geb ihnen meine Wertvorstellungen mit, dass z. B. so Dinge wie Umweltschutz wichtig sind, aber welche persönliche Botschaft so was wie "du kannst alles schaffen wenn du es willst" oder so gebe ich ihnen glaube ich nicht mit auf den Weg. Wie ist das bei Euch?

Bisherige Antworten

Re: Was Eltern ihren Kindern mit auf den Lebensweg geben

Das ist wirklich eine interessante Frage. Gerade im Moment wüsste ich nicht, was ich meinen Kindern mit auf ihren Lebensweg gegeben habe. Diese Frage werde ich wohl erst beantworten können, wenn aus den Kindern Erwachsenen - im wahrsten Sinne des Wortes - geworden sind. Aktuell würde ich diese Frage mit "nichts" beantworten. Allerdings bezieht sich dieses Nichts wohl eher auf meinen Erstgeborenen... doch wer weiß, wie sich die Mädels noch entwickeln?

 

Alles, was ich "Gutes" vorlebe (kein Fleisch essen, aktiven Tierschutz, Patenkind in Indien. Empathie etc. pp) stößt auf allgemeines Desinteresse.

 

Wenn dieses Forum in 10 Jahren noch aktiv ist, würde ich diese Frage wirklich noch mal gerne beantworten.

Re: Was Eltern ihren Kindern mit auf den Lebensweg geben

Hm, das ist eine interessante Frage und spontan fallen mit diese Dinge bei uns ein:

Eigenverantwortung, INdividualität und Pflichtbewusstsein.

Das mit der Eigenverantwortung klappt zwar nocht so gut  bei den Großen, aber ich denke sie werden sich später immer wieder daran erinnern wenn sie älter sind, denn da sind wir echt konsequent und nehmen ihnen (altersentsprechend) nichts ab. Ebenso beim Pflichtbewusstsein und das leben mein Mann und ich den Kindern auch in aller Deutlichkeit vor. Mein Großer ist im Gegensatz zu vielen Mitschülern bis zum letzten Schultag konsequent zu jeder Unterrichtsstunde gegangen obwohl er nie gerne zur Schule ging, aber er hätte halt niemals einfach so gefehlt ohne einen triftigen Grund. Er hält sich sogar beim Autofahren so konsequent an die Regeln, dass er nichtmal 5 km/h zu schnell fährt...:-P

Individualisten sind die beiden Großen auf jeden Fall und sie haben von uns mitbekommen, dass es in vielen Dingen gut ist anders zu sein. Daraus resultiert auch eine hohe Toleranz und ich habe auch noch nie gehört, dass einer unserer Jungs einen Mitschüler ausgegrenzt hätte aus welchen Gründen auch immer. Alex hat mir heute stolz erzählt, dass er in der U-Bahn nicht mit seinen Freunden über eine Frau mit Tourette-Syndrom (was er natürlich nicht kannte, aber wohl als Krankheit erkannt hat) gelacht hat und fragte mich dann am ABend was sie wohl hatte. Dabei stellte er fest, dass ADHS doch gar nicht so schlimm ist im Vergleich zu anderen Dingen...

Neben diesen "Tugenden" geben wir ihnen aber auch eine Menge Marotten und schräge Ansichten mit auf den Weg... :-D

 

Ja, das gefällt mir. Das würde ich...

Meinen Kindern auch gern mitgeben. 

Mein Mann arbeitet viel, auch am Wochenende im Büro. Ich versuche den Kindern klar zu machen, dass Fleiß eine gute Sache ist und Arbeit auch Spaß macht. Ich erkläre das auch mal so, dass man Dinge üben muss, damit man besser wird. Das war hier so mit dem Laufrad fahren. Mein Großer (knapp4) mochte lange nicht, sagte, er könne das nicht. INzwischen fährt er super. Das versteht er.

Re: Was Eltern ihren Kindern mit auf den Lebensweg geben

Meine Eltern haben mir sehr viel mit auf den Weg gegeben. Eins lässt sich gut mit dem Spruch zusammenfassen: "Tue Recht und scheue niemanden". Geradlienig sein, sich nichts zuschulden kommen lassen, das Richtige zu tun - auch wenn das nicht immer das konventionelle gewesen wäre, dass haben sie mir vorgelebt und tun das noch heute. Ich sehe aber auch Dinge, die ich durch sie habe, die mir keiner nehmen kann: Eine gute Schulbildung und das Studium, das sie mir ermöglicht haben, die Liebe zur Literatur - und damit auch klassische Bildung. Die Möglichkeit, Musikínstrumente zu erlernen - worüber ich sehr sehr froh bin. Eben eine rundum gute Ausbildung in allen Bereichen. Dann, dass es wichtig ist, zuzupacken, das Herz auf dem rechten Fleck zu haben, offen zu sein für die Not anderer Menschen und auf andere zu zugehen.

Was sie mir / uns mitgegeben haben, war auch, dass sie immer für uns da waren und sind: Meine Mutter hat ihren Beruf als Lehrerin nach der Geburt meiner älteren  Schwester aufgegeben und ist dann später ganz bewusst am Abendgymnasium wieder eingestiegen, weil sie für uns tagsüber immer da sein wollte. Wann auch immer wir aus der Schule kamen - meine Mutter war immer da - dass weiß ich sehr zu schätzen. Noch heute - mit 78 - unterrichtet sie am Abendgymnasium, mein Vater hat vor 2 Jahren promoviert - beide sind auch mit Alter geistig sehr fit und aktiv und trotzen damit ihren schweren körperlichen Erkrankungen. Ich bewundere auch diese Art, das Leben und das Alter zu meistern, sehr!

Schließlich sind es die christlichen Werte, die sie uns vorgelebt haben - durch dieses Vorleben ist auch meine Berufswahl geprägt worden. Und sie haben auch hier immer wieder gezeigt, dass sie unsre Wege mit uns gehen und sie hinter uns stehen.

Dass möchte ich meinen Kindern auch gern vermitteln und hoffe, dass sie in 20 Jahren vielleicht ähnlich viel berichten könnten. Noch sind sie zu klein. :-)

LG Lilli

Das klingt unglaublich positiv! Glückwunsch zu diesen Eltern!

Verrätst du, welchen Beruf du ergriffen hast, der, wie du schreibst, durch diese Werte mitbestimmt würde?

Re: Das klingt unglaublich positiv! Glückwunsch zu diesen Eltern!

Danke! :-) Hast PN :-)

Re: Was Eltern ihren Kindern mit auf den Lebensweg geben

Meine Eltern haben mir die Liebe zur Ehrlichkeit und zur Natur mitgegeben. Den Sinn für Gerechtigkeit und Menschlichkeit. Das alles versuche ich auch meinen Kindern rüberzubringen. Ob mir das gelingt?Keine Ahnung das wird sich wohl erst heraustellen. Bei Lars weiß ich immerhin, dass er Tiere liebt und er sehr gerecht ist und auch keiner Fliege was zuleide tun kann. :-)

 

Die Frage finde ich echt super.

 

 

LG SIlke

Re: Was Eltern ihren Kindern mit auf den Lebensweg geben

Für mich steht im Vordergrund Ihnen mit auf den Weg zu geben,

- dass sie sich, egal was ist, auf uns verlassen können.

- dass sie glücklich sind.

Ja, Liebe, Geborgenheit und Lebensfreude sind für uns die Grundpfeiler. Dazu gehört auch, dass sie in gewissen Situationen mal nachgeben müssen, denn Kinder, die immer ihren Willen bekommen, sind nicht glücklicher.

Aber unser Leben kreist zugegebenermaßen schon sehr um die Kinder. Das liegt sicher aber auch daran, dass wir späte Eltern sind. Mit Mitte 20 wären sicher noch andere Dinge wichtig gewesen, die uns jetzt nicht mehr so wichtig sind. Aber das ist relativ. Die Kinder würden sicher auch nicht darunter leiden, wenn sie häufiger abends einen Babysitter hätten.

ich will ihnen gewisse Werte beibringen, aber das passiert ganz von allein. Zum Beispiel durch Geschichten, die ich erzähle. Der Pirat, der die. Leute beklaut, geht leer aus und wird bestraft. Sankt Martin beschenkt alle armen Kinder (schmücke solche Geschichten immer aus) und das Gute siegt. Ich schimpfe, wenn ich sehe, dass andere ihren Müll auf die Straße werfen und erfinde z.b. eine lustige Geschichte, dass ein Drache kommt und die Leute als Strafe dafür mit Matsch bekleckert... (Drachenarschbombe in die große Pfütze).

ich denke, am besten vermittelt man Werte, indem man sie vorlebt. Das klappt hervorragend. Gestern, als ich meine Jungs aus der Kita abholte, spielte ein Freund von ihnen und sammelte Stöckchen in einen Eimer. Ein anderer Junge (sehr verhaltensauffällig) trat ihm den Eimer mit Absicht aus der Hand und um. Ich ging hin und sagte ihm, dass das nicht nett sei und er auch nicht wolle, dass ihn andere ärgern. Mein knapp 4jähriger erklärte ihm dann, dass man, wenn man jemandem weh tut, sich entschuldigen und Küsschen geben müsse. 

Liebe Grüße!

Re: Was Eltern ihren Kindern mit auf den Lebensweg geben

Das ist ja echt eine interessante Frage. Finde jetzt nicht, dass meine Eltern mir wahnsinnig positive Sachen mit auf den Weg gegeben haben, hoffe, ich mache es irgenwie besser. Habe jetzt nicht so ein super Verhältnis und meine Mutter ist wirklich schwierig. Was ich auf jeden Fall gar nicht mehr ablegen kann, ist ein extrem starkes Pflichtbewusstsein.  Das ist ja an sich nicht schlecht, aber ich wurde doch sehr streng erzogen und immer hieß es "erst die Arbeit, dann das Vergnügen". Etwas positiver ist dann doch Kants Imperativ, den ich aber auch so stark verinnerlicht habe, dass ich manchmal gar nicht mehr weiß, was ICH möchte. Und nur an die anderen denke.

Das versuche ich aber auch stets (mit bisher scheinbar wenig Erfolg - zumindest zwischen den Geschwistern, von anderen höre ich dann doch eher immer Lob :-)) meinen Kindern zu vermitteln, erst zu denken, wie fühlt sich der andere und nicht immer nur an sich. Und wie das wäre, wenn der andere sich so verhalten würde. 

Umweltschutz ist für mich auch sehr wichtig und wir versuchen das alle zu leben und ich hoffe, es bleibt ihnen wichtig, auch wenn sie dann alleine entscheiden dürfen/müssen.

Hm, mir würde vielleicht noch mehr einfallen, aber so direkt habe ich da noch nie darüber gedacht, ist aber wirklich interessant.

Re: Was Eltern ihren Kindern mit auf den Lebensweg geben

Hallo Doro,

das ist eine wirklich interessante Frage!

Spontan fallen mir folgende (für uns wichtigen) Werte ein: Ehrlichkeit; Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Fleiss und nicht zu vergessen LIEBE!

Ich bin bei meinen Grosseltern und meinem Vater groß geworden, da meine Mutter bei der Trennung meiner Eltern mich nicht "wollte". Ich bin dankbar dafür, dass meine Großeltern uns aufgenommen haben und meinen Vati unterstützt haben, wo es nur ging: ich war mit 6 Jahren so "hinterher", das glaubt man kaum....meine Oma war mit mir zur Sprachheilschule, zum Therapieturnen und mein Vati mit mir beim Schwimmen jeden Samstag (mit der Bimmelbahn quer durch die Stadt...):-)..ich habe lange gebraucht um aufzuholen, aber mit viel Ehrgeiz bin ich ziemlich weit gekommen... ich habe einen tollen Beruf (ich habe Versorgungs- und Umwelttechnik studiert) den ich mit viel Freude ausübe und gutes Geld verdiene...ich habe ein Instrument gelernt (Gitarre) und immer Sport (Judo) als "Ausgleich" und für mein Selbstwertgefühl gemacht...(mache ich ja heute noch und mein kleiner trainiert schon mit...;-))

Bevor mein Sohn auf der Welt war, hatte ich etwas "Mitgefühl" bzw. hat es mich nicht (mehr) allzu dolle gewurmt, weggegeben worden zu sein...seitdem ich aber selbst Mutter bin, kann ich es garnicht verstehen und rede mir ein, dass sie wahrscheinlich zu sehr mit sich im Unreinen war als dass sie in der Lage war sich um mich zu kümmern...:-(

Wir möchten unseren Sohn viel Liebe mitgeben und ihm zeigen, dass wir  IMMER für ihn da sind und dass er sich auf uns verlassen kann (so wie ich auf meinen Vater und meine Großeltern!)....

Ausserdem möchten wir ihn musikalisch und sportlich unterstützen und ihm später (hat ja noch ca.13 jahre zeit...;-)) eine gute Ausbildung ermöglichen...

Das ist jetzt aber doch lang geworden...

Liebe Grüsse ANDREA!

das sind ja wirklich unglaublich interessante und vielfältige Antworten, vielen Dank!

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