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Verhasstes Lesen

Vielleicht hat hier ja jemand eine Idee, denn mir sind sie ausgegangen :-(

 

Mein Sohn (9J. 3.Klasse) haßt das Lesen, leider fällt es ihm extrem schwer, dauert sehr, sehr lange und oft weiss er hinterher gar nicht was er gelesen hat. Jedes Lesen ist ein Kampf.

In der Schule hat er nicht nur in Deutsch dadurch Probleme, sondern auch in allen anderen Fächern, weil er viel zu lange braucht um die Fragestellung zu lesen und verstehen.

Antonapp liebt er, versucht aber auch da alle Aufgaben wo man viel lesen muss zu umgehen. 

Auch im Liesmal-Heft überspringt er diese Aufgaben gerne.

Spannende Erstleserbücher hat er genug, aber auch keine Lust drauf.

Mit Belohnung arbeiten, wie zB Tabletzeit erarbeiten, hat auch nur mäßigen Erfolg.

 

Wie bekomme ich ihn nur zum Lesen ?

Denn ohne Üben wird das ja nichts :-(

Ich hasse inzwischen auch, und zwar diese ewigen Diskussionen mit meinem Kind und den Lehrern !!!

Bisherige Antworten

Re: Verhasstes Lesen

Hi Frechdachs,

Vielleicht würde ihm ein anderer Ansatz helfen. Ich habe schon viel positives von der Evolutionspädagogik gehört. 

Irgendwas blockiert ihn ja, gerade das nicht offensichtliche lähmt uns manchmal.

Ich wünsche ihm alles Gute und dir viel Zuversicht.

Grüße.

 

Re: Verhasstes Lesen

Hi, mein Mittlerer ist fast 9 und wollte auch nicht lesen...den durchbruch brachten ein "Sachbuch" über Minecraft und eines über Star Wars...Mi ecraft hat er inzwischen glauch ich 5 mal gelesen - da sind Bauanleitungen und so drin....

Versteh den Frust..wir haben gerade die Handschrift komplett neu aufgebaut (ein Hoch auf die französische Lineatur)...aber durchhalten lohnt...

Wünsche Gute Nerven und viel Erfolg!

Re: Verhasstes Lesen

Hallo,

Ich fühle mit dir....bei meiner Tochter war es auch so. All die Tipps haben nicht gefruchtet. Also sie solle was lesen, was sie interessiert. Sie soll immer das Gleiche lesen, damit es sich setzt, usw. Aber sie erstmal zum lesen zu animieren...Diskussionen, Verweigerung, Frustration usw. Sie ist wohlgemerkt kein kompliziertes Kind. Aber das hat uns echt an die Grenze gebracht.

Tatsächlich haben wir bereits in der 1. Klasse gemerkt, dass da irgendwas nicht rund läuft. Buchstaben verwechseln (was bis zu einem gewissen Grad wohl ok ist) bzw. irgendwas lesen, was dort nicht steht.

Die Lehrerin hat uns beschwichtigt und wir haben uns gesagt, dass sie der Profi ist und es wissen sollte.

Also erstmal so weiter. Ende der 2. Klasse bin ich auf Anraten einer Freundin mit ihr zum Osteopathen gegangen. Der auch eine Fehlstellung festgestellt hat und sich sehr sicher war, dass es daran liegt. Er meinte, ich könne  es mit dem Lesen während einer Autofahrt (Beifahrer versteht sich ;) ) vergleichen. Durch die Bewegung ist das Lesen anstrengender. Und so würde es meiner Tochter ständig gehen. Wir hatten 3 Termine, in der sie eingerenkt wurde, selbst bezahlt, was es mir natürlich wert war, aber Besserung stellte sich leider nicht ein.

Die Lehrerin bat uns nach wie vor, cool zu bleiben. Und auch hier: wir sind ganz sicher keine hysterischen Eltern, aber mein Mann hat eine Lese-Rechtschreibschwäche und noch heute damit zu tun. Er sagt, wäre es damals vernünftig diagnostiziert worden, hätte er sicher andere Möglichkeiten gehabt.

Nach den Sommerferien im letzten Jahr sagte die Schule dann mal, dass unsere Tochter LRS haben KÖNNTE. Sie bekam daraufhin Nachhilfe (eine Schulstunde/Woche), aber testen wollten sie sie da noch nicht. Das würde erst im Laufe des Schuljahres kommen. Im Okt 2020 haben wir sie (mittlerweile 4. Klasse) dann auf eigene Faust testen lassen, weil weder aus der Schule, noch von der Kinderärztin Anstalten gemacht wurden, dort etwas zu unternehmen.

Wir haben das machen lassen, weil sie einfach keinen Spaß am Lesen hatte und die Rechtschreibung auch unterirdisch war. Da hat sie in einem Satz ein Wort richtig geschrieben und zwei Sätze später kam das gleiche Wort und da war es dann falsch. Sie hat einfach Schwierigkeiten, sich das zu merken. Ist ja auch nicht schlimm, wenn es denn erkannt wird. Aber uns kam es einfach so vor, als wenn wir allein gegen Schule und Kinderärztin kämpfen mussten, um das anerkennen zu lassen. Sie wollten noch mehr Zeit ins Land verstreichen lassen und zwischenzeitlich baute sich mehr und mehr Frust auf. Auch in anderen Fächern, weil das Lesen ja nun nicht ganz unerheblich ist.

Lange Rede, kurzer Sinn: Seit Okt 2020 geht sie 2x die Woche zur Nachhilfe. Derzeit geht das leider nur online, aber wir sind am Ball - für mind. 2 Jahre. Es ist noch einiges zu tun und wird wohl auch nie gänzlich verschwinden, aber eine leichte Verbesserung ist bereits in Sicht. Das sagt meine Tochter selbst. Ist natürlich auch ne teure Tasse Tee, aber was muss, das muss. Die Nachhilfe in der Schule haben wir dafür gestrichen. Das würde zuviel werden.

Ihre Deutschlehrerin hat mir übrigens hinterher zu dieser Entscheidung gratuliert. Ich bin eher ein ruhiger, gelassener Typ, aber da wäre ich ihr am liebsten an die Gurgel gegangen. Einfach, weil wir uns irgendwie allein gelassen gefühlt haben. Ich hätte mir da irgendwie mehr Rückhalt und Hilfe gewünscht.

Ich weiß natürlich nicht, inwieweit dein Sohn vllt auch Schwierigkeiten mit dem Schreiben hat? Vllt kann er es auch einfach nicht besser und sperrt sich deswegen gegen das Lesen?

Was sagt denn da die Lehrerin/der Lehrer?

Ich hoffe, ihr findet einen Weg. Daumen sind gedrückt.

 

Re: Verhasstes Lesen

Was kam den raus beim LRS- Test, wenn ich fragen darf ?

Mein Sohn hat am Mittwoch den letzten Termin dafür und die Woche danach kommt die LRS-Auswertung.

Deine Beschreibung trifft es genau, er liest auch jedes Wort Buchstabe für Buchstabe und erkennt gerade erst gelesene Worte im nächsten Satz nicht wieder.

Ich selbst habe Probleme mit T/D, P/B, K/G.

 

Re: Verhasstes Lesen

Eindeutig positiv! Ein Grund mehr, weswegen ich so enttäuscht bin, weil ich denke, dass man das schon früher hätte angehen können/müssen. Aber mir wurde immer wieder gesagt, dass es vorher auch keinen Sinn machen würde.

Keine Ahnung. Fakt ist aber, dass man solche Schwächen durchaus vererben kann. Also wie bei meinem Mann, der das dann scheinbar an unsere Tochter weitergegeben hat. Naja und wenn du sagst, dass bei dir auch kleine Schwierigkeiten bestehen, ist das mit deinem Sohn vllt auch nachvollziehbar?

Erzähl gerne mal, was beim Test rauskommt. Wenn du magst. Und wenn er dann positiv sein sollte, wie sehen dann eure weiteren Schritte aus?

Re: Verhasstes Lesen

Werde auf alle Fälle berichten 

Re: Verhasstes Lesen

Auch eindeutig positiv, LRS mit durchschnittlichen bis sogar überdurchschnittlichen Begabungen in allen anderen Bereichen =-O

Nun werde ich wohl versuchen einen Termin beim Lerntherapeute zu machen.

Bin gespannt wie die Schule bei uns mitspielen wird.

Re: Verhasstes Lesen

Der 11jährige Sohn einer Freundin ist über Donald Duck Taschenbücher zum Lesen gekommen. Bei den Sprechblasen hat man wahrscheinlich nicht das Gefühl, lange Texte zu lesen.

Als Kompromiss bietet sie ihm neuerdings an, auf dem Tablet Readly zu nutzen. Er stöbert gerne in verschiedenen Zeitungen. 

Re: Verhasstes Lesen

Hallo,

ich hab ja Zwillinge. Während der Sohn sobald er die ersten Buchstaben konnte, alles gelesen hat, was er in die Finger bekam, Text auf Milchpackungen, Flaschen und so weiter war das bei unserer Tochter ganz anders.

Sie ist schon immer eine kleine Perfektionistin. Es hat sie fürchterlich gewurmt, dass Lesen nicht sofort perfekt geht und man da nur Schritt für Schritt zum Ziel kommt. Also hat sie sich regelrecht verweigert.

Das Schreiben hat anfangs gut geklappt und wir dachten, dass Problem löst sich von selbst. Hat es nicht, da sie auch allem aus dem Weg gegangen ist. Die Rechtschreibung war nicht so dolle, aber klar, auch durchs Lesen prägt man sich richtige Schreibweisen ein.

Ich hab es auch mit etlichem versucht, die Lehrerin hat sie auch unterstützt und mir Tipps für daheim gegeben. Keine Chance...

Bis die beste Freundin Harry Potter geguckt hat. Ich hab dann gesagt, Du darfst den ersten gerne schauen, aber vorher muss das Buch gelesen werden. Das hat tatsächlich geklappt sie dazu zu bewegen. Der erste Band hat lange gedauert, aber sie hat gelesen. Tatsächlich sind ihr die dann zu langweilig.

Dieses Jahr  (Ende der 4. Klasse) hat sie die Woodwalker Serie für sich entdeckt und liest quasi jede freie Minute.

Sie sieht mittlerweile ein, dass sie sich da selbst das Leben schwerer macht. In Deutsch wird die Rechtschreibung langsam besser, dafür kämpft sie jetzt in Englisch damit. Dieses automatische Lernen beim Lesen hat sie eben sehr spät angefangen und hat da einen Nachteil.

Ich bin aber optimistisch, dass sie das in den Griff bekommt.

Keine Ahnung was man hätte tun können. Aber ich bin mir sicher mit Druck hätte sie sich noch mehr verweigert. Bei uns hatt es gedauert, bis wir den richtigen Hebel gefunden haben. Eine Lese Rechtschreibschwäche hat sie nicht, sonst wäre es vielleicht einfacher gewesen.

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