Unser Alltag - ein Theaterstück in 4 Akten
Der Morgen
Wecker klingelt um 6.00, Timo und ich stehen auf - machen uns fertig. Gegen 6.45 wachen (oder wachen nicht) die Kinder auf. Die einen freiwillig, die anderen mit sanfter Gewalt (von Timo oder mir) oder etwas heftiger, wenn die Geschwister es machen. Um 7.00 sind alle wach - da ist die Welt noch in Ordnung - aber, das ist erst der Anfang. 4 x frische Wäsche verteilen, 1 x nachschauen, ob die Kleidung dem Wetter angepasst ist (Fräulin Vanessa Q, die auch bei 5 Grad die Strümpfe weglassen würde). Immer gibt es einen oder mehrere, deren Lieblingstücke gerade in der Wäsche oder verschwunden sind. Erstes gejammere. Frühstück - au weia, wenn die Nougatcreme ausgegangen ist, oder das bestimmte müsli oder, oder... Ab jetzt wird getrödelt, ab 7.30 werde ich genervt, ab 7.45 Timo. Immer, jeden Tag stellt sich mindestens einer quer - meistens Lorenz. Ohne theatralische Tränen (ich will nicht in den Kindergarten oder die Schuhe sind blöd, oder die Unterhose kneift, die Handschuhe sind nicht richtig, ich esse noch und was immer die kindliche Phantasie sich einfallen lässt...) kommen wir an keinem Tag aus der Tür. Und ich bin immer zu spät...
AKT 2
Kindergarten, Schule, Arbeit - jeder hat zu tun. Keine Tränen, kein gejammer - schön
AKT 3
Der nachmittag
Ab 15.00 klingelt bei mir das Telefon. Eigentlich nicht schlecht - so weiss ich immer, was meine drei grossen gerade treiben. Aber, nein ich weiss nicht wo die Haarbürste gerade ist, ja, du kannst dir ein Brot schmieren - nein, Muhis, Jonni, Toni, Seedy und und und können jetzt nicht zu uns kommen, erst wenn ich nach Hause komme. Nein Schatz du fährst nicht alleine in die Stadt. Bekomme ich zum Geburtstag ein neues Handy? Ich habe ein sehr gut in Englisch (toll!), Vincent ärgert, Leonard ärgert, Vanessa ärgert alle. Joni weint (was macht der bei uns?), weil Vanessa, Sonja und Isa ihn auf den Balkon gesperrt haben - Hilfe, wieviele Kinder sind jetzt bei uns in der Wohnung? Donnerwetter von mir: Alle fremden Kinder raus, sofort - zwei Wochen Besuchsverbot, hausaufgaben sofort!
Wie schön dass es Telefon gibt, oder doch nicht?
Und da soll ich arbeiten?
AKT 4
Später Nachmittag und Abend
16.15 Feierabend (vorrausgesetzt ich bin nicht erst um 9.00 Uhr im Büro angekommen. Die Kleinen abholen (Mensch Lorenz, musst du immer so trödeln?) Ach Lorenz war nicht beim Schwimmen, die Schuhe haben gezwickt? au, au...
Falko hat eine Beule, tja, wenns nichts schlimmeres ist.
Zuhause bekomme ich kaum die Tür auf - 3 Schultaschen, Vanessas auch noch ausgeleert, Jacken, Hosen, Schuhe DIREKT vor der Tür. Erstes Donnerwetter (täglich) "Könnt ihr nicht wenigstens Eure Sachen an die richtige Stelle bringen". Ehe ich alles wegräume kommen noch Lorenz und Falkos Jacken, Hosen und Schuhe auf den gleichen Haufen, was die grossen vormachen... Ich krame meine Post unter dem Berg hervor (Rechnungen, Rechnungen, Mahnungen usw...) und rette alles in die Küche. Chaos auch hier - 2 Toastbrote, 1 Glas Nougatcreme - Gläser, Messer und und und (Wieviele Kinder waren hier nochmal?). Seufz - ich will kein brüllendes Ungeheuer sein... Und fange also an aufzuräumen - Routine, Flur, Küche, Spülmaschine, Waschmaschine, Trockner, Wäsche wegräumen, Bücher aufheben...
Und ärgern, das Badezimmer schwimmt, Vanessa hat ihre Schubfächer ausgekippt, bei Oskar Schildkröte finden sich Spielsachen (toll spielt das vieh damit?) - die Jungs streiten sich schon wieder wegen des Computers. Vanessa faulenzt mit MTV (15 Minuten und du musst zum Training!). Ich brülle doch - jeden Tag, und jeden Tag ein schlechtes Gewissen.
Timo kommt und platzt gutgelaunt in das alltägliche Chaos, ein Glück! Er nimmt die Kinder und ich kümmere mich um meine "routinen". Aus dem Kinderzimmer Falkos fröhliches Lachen... Bei schönem Wetter gehen alle raus, was für eine Ruhe - allerdings ich wäre lieber mit draussen und würde nicht das schwimmende Badezimmer aufwischen.
19.30 Abendessen,
Hausaufgaben,
gejammere um das ins Bett gehen
und spätestens um 21.30 Ruhe. Seit Monaten haben Timo und ich keine spätnachrichten mehr gesehen (aber auch nicht vermisst).
Tja, so geht es jeden Tag - wie ein einstudiertes Theaterstück, mit kleinen Änderungen hin und wieder...
So eintönig und doch so farbig. Auf vieles könnte ich verzichten (auf die vielen "Wie oft habe ich euch schon gesagt...", oder "Hört endlich damit auf") aber das meiste, nein, keine Minute möchte ich missen - und muss doch feststellen, dass ich soviel schon vergessen habe...
Vanessa fragte mich heute morgen warum ich nicht "Hausfrau" werde (ich war mal wieder bei meiner Mantra, "nu macht mal voran, ich komme zu spät zur arbeit") - warum eigentlich nicht? Oder warum nicht einfach das Leben relaxter nehmen?
Timo ist jetzt verreist - kommt erst morgen wieder, das sind anstrengende Abende, ohne Papa, der immer zum Spielen Zeit findet...
Langer Text - ohne richtigen Inhalt, 10 Punkte für alle die bis zum Schluss gelesen haben.
Ach ja, Lorenz hat die Haare ab und er hat Fahrradfahren gelernt am Samstag. Auch Falko hat zum erstenmal auf seinem Laufrad gesessen - und den Dreh auch schon raus. Unser Verdacht dass Lorenz eventuell Asthma hat hat sich verstärkt. Unser begeisterter Radfahrer wurde knallrot und vom Husten geplagt (er ist nicht erkältet und hustet sonst nicht) bei der ungewohnten Anstrengung. Traurig - gerade bei Lorenz, den ich nur mit Mühe zur Einnahme von Medikamenten bringen kann...
Alles Liebe und einen Alltag mit nur alltäglichen Überraschungen und Problemchen...
Kerstin
Unser Alltag - ein Theaterstück in 4 Akten
DANKE! Eigentlich wollte ich gerade über sich überall ausbreitende Wäsche und andere Unordnung jammern, aber du hast meine Sorgen wieder in die richtige Perspektive gerückt. Und amüsiert habe ich mich beim Lesen ehrlich gesagt auch noch...
Ich wünsche dir weiterhin Geduld und gute Nerven!
LG Gaby - mit nur einem Kind, das allerdings ausgerechnet heute unbedingt austesten will, wie weit es mit Mama gehen kann
Heute gibt es eine Zugabe
Er ist durch den Wagen mit dem dreckigen! Geschirr geklettert, hat sich mit anderen Jungs in ein Zimmer eingeschlossen (die Betreuerin Tuula war angeblich ein schrecklicher Pirat, vor dem sich die Kinder schützen wollten, es lebe die Phantasie!) und, au wie schrecklich, er seine (wohlgemerkt SEINE EIGENEN) Finger in seinen Saft gesteckt.
Hei, ich bin 15 km entfernt - wie soll ich die Anrufe verstehen? Bin ich der Therapeut für die Hortbetreuerin, die anscheinend ihren Beruf verfehlt hat? Bekommt sie mehr Auktorität dadurch, dass sie ständig bei mir anruft? Soll ich dem Hortträger demnächst die Zeit die ich am Telefon hänge um mir die Schandtaten meiner beiden sicherlich nicht immer ruhigen und lieben Söhne anhören muss, von Beitrag abziehen.
Die gute Frau ruft ja auch nicht nur bei mir an - nein, all die Eltern der frechen Jungen werden regelmässig während der Arbeitszeit gestört. Und wenn die Eltern nicht erreichbar sind, werden Romane in die Horthefte geschrieben...
Puh, nur noch zwei Wochen, und die meine schrecklichen Söhne, die nichts als Unsinn im Kopf haben werden in eine andere Nachmittagsbetreuung gehen. Und ich werde mich wohl mit den anderen Eltern zusammentun und einen Bericht an den Träger schreiben - diese Frau muss und darf keine Kinder mehr Nachmittags betreuen - es sind ja nicht alle kleine Engel die gerne basteln und stillsitzen...
Wäsche ist echt ein kleines Problem dagegen.
Wie geht es N?
Liebe Grüsse
Kerstin
Heute gibt es eine Zugabe
Cordula
Heute gibt es eine Zugabe
Quatsch, Spass beiseite - genau darum geht es. Wieviel kostbare Zeit auf so viele telefongespräche und romane verschwendet wird.
Aber ich habe einen Verdacht - die gute Frau mag nur brave kleine Mädchen, die gerne Fingerpuppen basteln und dann selbstgeschriebene Theaterstückchen aufführen.
Nur,
wo ist da der Unterschied - die wilden kleinen Jungs machen aus einem Hortzimmer eine Burg, deklarieren ihre Betreuerin zum Piraten und kämpfen erbittert - ist doch auch Theater und völlig selbständig inseniert...
Zu viele Ideale stehen manchmal im Weg - das Leben mit Kindern ist oft anders als wir es uns vorstellen.
Liebe Grüsse
Kerstin
Unser Alltag - ein Theaterstück in 4 Akten
sorry kerstin, ich musste schmunzeln. irgendwie scheinen wir den selben regisseur in unserem leben zu haben.... unser theaterstück läuft sehr ähnlich, nur mit weniger protagonisten.
ich freu mich, überhaupt wieder öfter von dir zu lesen!
lg
urmely
Unser Alltag - ein Theaterstück in 4 Akten
kommt mir bekannt vor. Ich verschenke auch täglich Energie, indem ich irgendwen anbrülle, anstatt mit meinen Kindern gemeinsam durch den Garten zu tollen...
Wie Du schon sagst, nervt alles manchmal ziemlich, aber hergeben???? Niemals!!!!
Cordula
Unser Alltag - ein Theaterstück in 4 Akten
Man bei euch ist auch immer was los, ich bewundere ja hier allgemein die Frauen mit so vielen Aufgaben und wie ihr das meistert und euren Humor nicht verliert. Kompliment. :o)
LG Silke
Unser Alltag - ein Theaterstück in 4 Akten
Es ist erstaunlich, wie schnell man ein schlafende Kind aufs Klo in Kleidung etc stecken kann.
Dankbar war ich der Mutter, die nie fertig wird und bei uns der Bus immer zu spät kommt. So kam Justus auch noch in den Genuß eines Frühstücks.
LG von I., die gerade angekündigt hat, alles Rumliegende einzukassieren und nur gegen das Aufessen einer großen Portion Gemüse wieder herausgeben wird.... das war eine Drohung.
Schuhregale haben bei uns auch Dekocharakter und müssen geschont werden. Jacken aufhängen ist überflüssig, sie fallen ja eh von der Garderobe, also kann man sie auch gleich auf die Erde schmeißen.
Schulranzen müssen so viele Sicherheitstest bestehen, damit man als Mutter drölfzig mal daarauf treten kann, bevor sie in die ewigen Jagdgründe der Stolpersteine eingehen und man sich als Mutter eher das Bein bricht, als daß der Ranzen nachgibt. Federmappen haben ein Fluchtinstinkt und sind nie zu finden und wenn doch, dann sind sie leer oder voller abgebrochner Buntstifte.
Zuständig dafür sind aber nicht Justus, Tilman, Juliana und Leander, sondern meine 2 weiteren Kinder "Keiner" und "Weiß ich nicht", "Ich war das nicht" ist ein Pflegekind hier und auch häufig anzutreffen.
*looool* LG S.
Unser Alltag - ein Theaterstück in 4 Akten
unsere beiden pflegekinder heißen "keiner" und "niemand".... und im zweifelsfall sind die hier für alles verantwortlich!
bin ich froh, dass es nicht nur bei uns so ist.
lg
urmely
Ist "Ich Nicht" auch öfter bei Euch zu Besuch?
der kommt komischerweise seltener als "weißichnicht".... LG
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