in der presse wird der gestrige tatort ja ziemlich verrissen. ich fand ihn gut. ich glaube, dass ein gesunder mensch es nie nachvollziehen kann, was jemanden in den erweiterten selbstmord treibt oder treiben kann. in dem moment kann diese person nicht mehr mit gesunden maßstäben gemessen werden (was ich übrigens auch über selbstmord denke).

von außen sieht man da immer fassungslos hin.

lg

urmely

hallo!

da muß ich doch auch mal was schreiben:

natürlich versteht man das nicht!

von außen betrachtet und mit gesunder psyche jedenfalls nicht.

ich fand den tatort auch gut, wobei ich es eben auch besonders krass fand, daß es überwiegend um luxusprobleme ging, die nicht mehr auszuhalten waren...

ich selber muß zugeben, daß ich hier zuhause schon mal derart an meine grenzen gestossen bin, daß ich körperlich übergriffig geworden bin (ohrfeige, hartes anfassen) was ich nienienienieniemals wollte oder vorher nachvollziehen konnte, daß so was passieren kann. schlimme müdigkeit über monate, eheprobleme, sonstige probleme - da kann man schon mal nicht mehr herr seiner sinne sein. sehr erschreckend und natürlich beschämend, aber auch menschlich. tja...

s.

Hallo,

ich habe den Tatort nicht gesehen; aber das Thema ist natürlich wirklich schwierig.

Das "normale" Übergriffigsein kennt wahrscheinlich jede/r von uns und ist meiner Meinung nach insofern "normal", als dass jede/r da schon an seine Grenzen gestoßen ist. Wir alle wissen, dass es nicht gut und richtig ist, und dennoch sind wir alle schon auf die ein oder andere Art übergriffig und gewalttätig gewesen, sei es mit "auf den Po hauen", "hart anfassen" oder "anschreien", was ja auch gewaltvoll für ein Kind ist. ABER: Wir sind uns da mehr oder weniger bewusst drüber, dass das eigetnlcih nicht richtig ist etc...

Ein Mensch, der sich selber umbringt, und erst recht, wenn er seine Kinder da "mitnimmt", ist psychisch krank - sprich, seine Psyche ist krank. Der Gedanke dieses Menschen ist ja, die Welt ist so furchtbar, da kann man nicht drin leben, ich kann (nicht: ich will) nicht mehr leben. Wenn ich nicht mehr da bin, ist es für die Kinder furchtbar, da ist keiner mehr, der für sie da ist. Und auch für die Kinder ist dieses Leben nicht gut. Daher erlöse ich sie davon und nehme sie mit zu der besseren Welt, in die ich jetzt gehe...

Das ist GANZ furchtbar. Menschen, die sich umbringen, sind in der Situation die größten Egoisten und Egozentriker. So finde ich es auch ganz schlimm, sich z.B. vor einen Zug zu schmeißen. Der Lokführer, der diesen Menschen sieht und seinen Zug nicht mehr bremsen kann, weil sich diese hunderte von Tonnen halt nicht so schnell bremsen lassen. Was DER den Rest seines LEbens für BIlder hat.

Aber daran denkt der selbstmörder nicht - er sieht ja nur sich selber; auch nicht die Hilfe von Menschen um ihn rum...

Es ist natürlich furchtbar - aber nicht mit gesunden Maßstäben zu messen, und natürlich erst recht nicht zu verurteilen...

Nachdenkliche Grüße

Berit

Ich kann hier nur unterschreiben.

Diese Menschen sind krank und für uns "normaldenkenden und fühlenden" Menschen nicht nachvollziehbar. Sie müssen derart verzweifelt und ohne Hoffnung sein.

Ich kann mich an eine Situation in meinem Leben erinnern, in der ich mein Leben beendet hätte, wenn ich die Möglichkeit dazu gehabt hätte. Ich lag seit Wochen auf der Intensivstation, wurde unsagbar durch die Medizin gequält und konnte mir irgendwann nicht mehr vorstellen, dass das Leiden aufhören sollte. Allerdings war ich an so viele Kabel gefesselt und körperlich nicht in der Lage das Bett zu verlassen. So etwas wünsche ich niemandem. Ich musste das einfach aushalten. Was mir da alles in den endlosen Stunden durch den Kopf ging, kann man sich nicht vorstellen. Zweimal dachte ich, ich hätte es gleich geschafft, weil der HELLP-Schub so schlimm war. Und dann kam wieder ein Arzt, hat die nächsten Medikamente in mich gepumpt und es hieß, weiter durchzuhalten.

Ich hoffe auch, dass niemand von Euch je in eine solche oder ähnliche Situation kommt.

du neigst aber auch zu dramen... mensch, mensch...

s.

Auch wenn ich noch nie in so einer Situation war, kann ich Kerstins Worte sehr gut nachvollziehen! Manches kann man dann gar nicht mehr ertragen .....

Zum Thema Kinder " mitnehmen" man so verzweifelt ist, Eheprobleme, finanzielle Probleme eins kommt zum Anderen, wenn man total am Ende ist , psychisch krank ist und sich zum Selbstmord entscheidet .... Wird man in der schlimmsten Stunde seine Kinder mitreißen wollen oder ihnen "das leid was man in der Situation gerade empfindet -nicht mehr leben zu wollen- seinen Kindern "ersparen". Anders kann ich mir das von "außen" nicht erklären bzw ich denke wir alle nicht .

LG Petra