Das reicht doch völlig, lass ihr Zeit und setzt sie nicht noch mehr unter Druck. Jeden Tag lesen, ein bisschen was nebenbei schreiben und dann ist gut, dann kommt das ganz von selbst. Immer diesen Druck, als wäre jedes Kind gleich und würde das alles nicht ohnehin in seinem Tempo lernen, wenn man es lassen würde. Das ist eine ganz furchtbare Sache an Schulen. Lasst euch davon nicht stressen, seid ihr weiter eine Stütze und ein gutes Vorbild und gut ist, damit die Freude am lernen wenigstens noch nicht jetzt ganz verloren geht durch das "gute" Schulsystem.

Sorry, musste mal raus. ;-)

Lg

Da bin ich ja mal gespannt, ob das mit den Hausaufgaben in der Betreuung auch wirklich klappt. Wenn sie sich zu Hause schon nicht konzentrieren kann und nur das macht, was wirklich nötig ist, habe ich da so meine Zweifel.

Tobias ist ja erst im 1. Schuljahr, aber er braucht auch immer zu allem extrem lang, weil er immer nur schaut was andere machen und sich leicht ablenken lässt. Wenn die in der Schule jeder selbst was schriftliches arbeiten sollen, macht er annähernd nix. Meist geht er erstmal zur Toilette und bis er danach wirklich was macht, dauert laut Lehrerin auch immer sehr lang. Dann bekommt er halt auch schon mal ein Blatt extra zu Hause auf. Da klappt es aber auch nur, wenn jemand daneben sitzt und ihn ermahnt, er möge sich auf seine Aufgaben konzentrieren. Klar gibt das dann auch regelmässig Streit zwischen uns und ihm, aber wenn ich mir vorstelle, wir würden ihn in die Betreuung stecken, würde er da garantiert erst recht keine Hausaufgaben machen.

Ab und zu schauen wir uns die Aufgaben gemeinsam an und überlegen, wie lang er für ein Arbeitsblatt brauchen könnte. Dann stelle ich entsprechend den Wecker und er entwickelt den Ehrgeiz es tatsächlich in dieser Zeit zu schaffen oder die Zeit zu unterbieten. Klappt nicht immer, aber doch manchmal.

Mit Lesen tut er sich auch schwer, aber er ist ja auch erst im 1. Schuljahr. Woran er viel Spass hat, sind die Bücher aus der Reihe "Erst ich ein Stück und dann Du". Da sind die Abschnitte, die das Kind lesen muss schön kurz und dadurch dass Mama oder Papa viel längere Abschnitte lesen, kommt man trotzdem mit der Geschichte vorwärts. Oder vom Bücherbär gibt es auch so was ähnliches, da heisst es "Wir lesen gemeinsam" - da sind die Abschnitte fürs Kind aber deutlich länger, da verliert er schnell die Motivation. Was er auch ganz toll findet, sind irgendwelche Lese-Spiele, z. B. von Tiptoi Magors Lesezauber, oder aus dem Ravensburger Verlag "Wort für Wort". Zum spielerisch Lesen und Rechnen üben, ist auch ein Kaufladen toll, wenn ich bei Tobias "einkaufen" komme, möchte ich beispielsweise 2 Packungen Jägersosse. Die muss er erstmal finden und dann ausrechnen, was ich dafür bezahlen muss und je nachdem das Wechselgeld richtig rausgeben.

Ich denke, Ihr braucht vor allem viel, viel Geduld mit Eurer Tochter und müsst ihr einfach die Zeit geben, die sie braucht. Spielerisch fördern, aber auf gar keinen Fall überfordern.

Liebe Grüsse

Sanne

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Hausaufgabenbetreuung etwas bewirkt. Bei uns zumindest waren die so überfüllt, dass sich niemand wirklich individuell Zeit nehmen konnte. Wenn man die Wahl hat, würde ich mir immer lieber selbst die Zeit nehmen (sofern möglich). So siehst du auch, wo sie noch Übung braucht. 

Ansonsten ganz entspannt bleiben . Ich hatte auch zwei Träumer, die viel Geduld und Zuspruch brauchten. Irgendwann klappt es von allein. Und gemeinsam Lesen ist gerade bei dem Wetter ziemlich gemütlich!

Hey,

ich schleich mich mal kurz ein.

Das Hausaufgabenverhalten beschreibt genau meinen Sohn!!! Stress pur manchmal....woanders klappts wesentlich besser. Bei uns haben die Kinder die Möglichkeit, in der Schule die Hausaufgaben (je nach Stundenplan) zu erledigen. Daher finde ich die Idee der Hausaufgabenbetreuung gut. Und perfekt müssen sie nicht sein, finde ich, sonst sieht der Lehrer ja nicht, wo es hapert. Schreiben geht bei ihm nur, wenn es absolut sein muss (ausser in seinen Spielen)..aber bei Hausaufgaben dauert das ewig.

Bücherempfehlung von mir wäre auch Leserabe bzw Lesetiger etc je nach Fortschritt. Es gibt auch Bücher, da sind die Silben der Wörter farblich unterschiedlich dargestellt. Das hilft auch ungemein!

Ich persönlich habe festgestellt, dass er besser liest, je früher es am Tag ist. Abends im Bett bei der Geschichte "mitlesen" lassen ist besser als nix, aber nachmittags läufts besser.

In der Schule haben sie für die Kinder Leseludi aktiviert (geht auch zu Hause, ist nicht soo teuer)..da gibts verschiedene Varianten, Kinder ans Lesen heranzuführen. Ich finde es ganz gut. Es ist auch für leseschwache Schüler.

Ich finde eure Mühe und den Aufwand lobenswert! Aber vllt doch etwas viel? Bei meinem Sohn kam es dann Stück für Stück allein. Wir lesen ihm kaum noch etwas vor, wenn er etwas bestimmtes wissen möchte. Muss er sich selbst erlesen. Zu Beginn hat er sich dann verweigert...dann siegte jedoch die Neugier.

Bei uns gibts einen Test auf LRS...nur so, falls die Leistungen dauerhaft schlecht sein sollten für den Hinterkopf.

LG und alles Gute, Claudia