Ich habe vorhin eine Sportfreundin I. getroffen, 45 oder 46 Jahre alt, Lehrerin an einer Mittelschule, hatte vor ca. 1,5 Jahren einen Schlaganfall, wahrscheinlich morgens auf der Autobahn auf dem Weg zur Schule. Der Direktor hat sie dann wieder nach Hause geschickt, weil es ihr nicht gut ging, Artzt sagte dann eben Schlaganfall, ab ins KH.
Sie hat sich siweit gut erholt, hat aber so ein eingeschränktes GEsichtsfeld davon behalten, dass sie nicht mehr Auto fahren darf. Sie hat seit dem auch nicht mehr als Lehrerin gearbeitet. Da braucht sie ja auch ihr komplettes Gesichtsfeld, muss doch die Klasse überblicken können, oder nicht?
Naja, sie hat eine Therapie, die ihr von Ärtzten empfohlen wurde und die Kasse nicht zahlen wollte selbst bezahlt, 2250€! Hat nicht wirklich was gebracht, BU-Rente beantragt.
Die Rentenversicherung schickte sie zu einem Augenartzt, gleich mit Festlegung eines Termins. Eigentlich müssten die wohl 3 Ärtzte vorschlagen, von denen sich der Patient einen aussuchen kann. War aber eben nicht so. Die Ärtztin hat untersucht, festgestellt, dass sie mit dem Gesichtsfeld wirklich nicht mehr Auto fahren kann. Aber als Lehrer arbeiten ist kein Problem.
Bum, das saß. Sie hat lt. ihrer Anwältin keine weitere Möglichkeit als die Eingliederung an ihrer alten Schule zu beginnen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist sie eine halbe Ewigkeut unterwegs, besonders, weil die recht selten fahren, aber das kann man vielleicht einrichten.
Wenn sie Glück hätte, würde sich in der Eingliederungszeit ja herausstellen, dass es wirklich nicht mehr geht. Aber sie fragt sich natürlich, wer und wie das feststellen soll, die begutachtende Augenärtztin wird sich wohl kaum in den Unterricht setzen.
Naja, I. ist noch völlig fertig, hat mitten im Gespräch verzweifelt geweint. Was sie besonders belastete: nie geraucht, immer Sport getrieben, gesund gelebt - und dann bekommst du einen Schlaganfall.
Das Leben ist manchmal ungerecht.
LG Franzi