Huhu,
ich muss mich mal kurz aus der Versenkung melden. Leider gibt es keine gute News bei ALex, er hat einen Rückfall und schafft es seit ein paar Tagen nicht mehr zur Schule. Er ist wieder emotional so labil, dass er teilweise ganz neben sich steht und auch zu Hause niemandem (außer mir oder dem Kleinen) um sich haben will. Ein blödes Timing,denn wir haben ja Besuch aus Amerika im Haus wohnen und es dreht sich alles um die Familie im Moment und wir unternehmen viel gemeinsam. Er ist so antriebslos und will am liebsten gar nichts machen und kann sich nicht in die Gemeinschaft einfügen und seine persönlichen Bedürfnisse wie TV gucken o.ä. mal zurückstellen.
Diese Sommerferien mit dem 3wöchigen Urlaub mit Papa haben ihn emotional wieder zerrissen. Es war so toll, dass er nun am liebsten einerseits nur bei Papa sein (und auch wohnen) will, aber andererseits auch nicht sein Zuhause hier verlassen will, obwohl ihm die Regeln und der Alltag hier gerade gar nicht passen.
In der Schule hat ihn dann noch ein Junge aus einer anderen Klasse geärgert und er hat teilweise Kurse mit diesem Jungen zusammen, daher fing er dann wieder an mit dem Schuleschwänzen. Er hält einfach nichts mehr aus in seiner Verfassung und müsste theoretisch wieder eine umfassende Therapie haben, aber emotional würde ihn ein erneuter stationärer oder tagesklinischer AUfenthalt ganz kaputt machen durch die Trennung von zu Hause. Schon die Trennung durch die WE-Aufenthalte beim Papa verkraftet er so schlecht, dass er sich sonntags nur unter Weinen von seinem Papa verabschieden kann. Leider benimmt er sich andererseits hier bei uns wie ein rücksichtsloser Vollpubi und sucht ständig Streit, das entspannt die Lage nicht wirklich...
Ich hoffe, ich finde eine alternative Schulform für ihn, denn eine Zukunft an seiner Gesamtschule wird er nun sicher nicht mehr haben, dazu ist zu viel passiert und die Lehrerinnen meinen auch, dass man ihn dort nicht mehr fördern kann. Hinzu kommt der Gedanke, dass ich Alex vielleicht in näherer Zukunft hier nicht mehr bei mir behalten kann (und will), wenn er weiterhin so rücksichtslos ist und hier die STimmung kaputt macht. Dann müsste er 65km entfernt zu seinem Papa ziehen und nochmal die Schule wechseln. Insofern sollten wir nun gut überlegen was das Beste ist...
Ich erkundige mich schon bei Kollegen, aber eine Förderschule will ich unbedingt vermeiden. Alex ist so labil, sucht nach Anerkennung und passt sich daher immer den "Stärksten" an und das sind in solchen Schulen leider oft Kinder, die man sich nicht zum Vorbild nehmen sollte... Gerade in der Pubertät könnte er sonst ganz schnell in falsche Kreise geraten, er will ja immer zu den Coolen gehören.
Sorry für den Roman und wer die Geschichte nicht kennt, sollte dieses lange Posting wahrscheinlich besser überlesen. Aber ein paar Mädels kennen ja die Geschichte ganz gut und da wollte ich euch mal auf dem Laufenden halten...