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Religiösität...

...oder wie auch immer das Wort geschrieben wird.

Ich hatte gestern ein interessantes Gespräch bei einem Empfang mit mehreren Leuten, über den Einfluss von Religion auf die Gesellschaft im Allgemeinen, über die Katholische Kirche etc. Einer der Beteiligten war als Jugendlicher vom Protestantismus zum Katholizismus konvertiert - ein anderer und ich waren eher kritisch..

Unser Großer kommt jetzt in das Alter, dass wir uns Gedanken machen müssen - wir Eltern und er. Durch die Vorzeitige Einschulung ist er mit 11 jetzt schon in der 6. Klasse, und wenn er zum Konfi-Unterricht will, müssten wir ihn dazu im Frühsommer anmelden. Unsere Kinder sind alle ungetauft; ich bin evangelisch, mein Mann katholisch - wobei wir nur Weihnachten in die ev. Kirche gehen. Die Schulkinder sind beim ev. Reli-Unterricht.

Ich selber war früher sehr christlich, habe auch selber Ki-Gottesdiest und eine Kindergruppe geleitet. Dann war ich von den Personen, durch die ich dazu gekommen bin, persönlich sehr enttäuscht, wodurch dann das mit dem Glauben auch gekippt ist.

Wie ist das bei Euch?

Wie handhabt Ihr das Thema Religion bei Euch in der Familie, auch Ihr persönlich? Seid Ihr gläubig, vermittelt Ihr das an Eure Kinder, geht Ihr (gemeinsam) in die Kirche, sind dieKinder getauft usw.usw.usw...

Interessierte Grüße


Berit

Bisherige Antworten

Re: Religiösität...

Hallo,

was meint denn Euer Großer zum Thema Konfi-Unterricht. Kann er sich vorstellen, da mit seinen Freunden hin zu gehen und sich das ganze mal anzuhören? Oder steht er dem ganzen eher skeptisch gegenüber?

Bei uns in der Familie gehört die Religion zum Alltag dazu, was aber wohl auch daran liegt, dass mein Mann und ich beide damit aufgewachsen sind.(Kindergottesdienst, Jungschar, Konfi-Unterricht, Jugendkreis, Jugendchor, Kirchenchor........)

Die Kinder sind beide ev. getauft, die Große geht seit sie knapp 6 ist mit Begeisterung in den Kindergottesdienst. Ich singe in der ev. Kantorei mit und mein Mann ist Mitglied im Kirchengemeinderat. Von daher kommen die Kinder zwangsläufig ab und an mal mit in den normalen Gottesdienst, wenn die Kantorei singt und mein Mann als Kirchenältester Dienst hat. Wobei der normale Gottesdienst für Kinder eher langweilig ist. Aber es gibt bei uns in der Gemeinde auch 3-4 Familiengottesdienste, da versuchen wir eigentlich schon immer hinzugehen.

Aber ich denke das hängt immer sehr an der Gemeinde, wenn Ihr einen guten Pfarrer habt, der sich auch für die Jugend einsetzt, könnte es klappen, dass Euer Großer Zugang zum Glauben findet.

Liebe Grüße

Sanne

Re: Religiösität...

Oh, schwieriges Thema %)

 

Also mein Freund und sein Sohn glauben nicht an Gott und der Junge sagt ganz klar dass er zum Konfiunterricht geht und sich konfirmieren lässt wegen dem Geld, und all seine Freunde auch.

 

Ich persönlich glaube an Gott, aber nicht dass alles so war wie es in der Biebel steht.

Auch ne Kirche brauche ich nicht zum Glauben, gehen da nur zu Hochzeiten, Konfirmationen, Grippenspiel an Weihnachten o.ä. hin.

Lara war jetzt 1x zur Kinderkirche und ihr hat es nicht gefallen. Muss aber dazu sagen dass sie an dem Tag allgemein nicht gut drauf war. Ich lasse es nun offen, ich werde sie nicht drauf hinweißen, aber sollte sie kommen darf sie natürlich auch wieder hin (kann schon sein, da ihr Freund ja auch hingeht und sicher von erzählt oder sie frägt).

 

Was ich allerdings jeden Abend mache, ist als Abendritual mit den Kleinen beten. Wir setzten uns nach dem Umziehen alle 3 auf Phils Bett und beten immer das gleiche, anschl. sagt Lara gute Nacht zu Phil und geht in ihr Zimmer, ich verabschiede mich noch kurz alleine von Phil und gehe dann auch noch kurz zu Lara.

Ich alleine bete auch ab und an für mich im Stillen, wenn was besonders toll gelaufen ist als Dank oder wenn ich vor etwas Angst habe bitte ich um Hilfe.

 

Achja, hier im ort gibt es keinen getrennten Religionsunterricht, sowohl an der Grundschule als auch an der Gesamtschulöe gibt es Reli für alle zusammen, nennt sich dan Werte&Normen.

 

Theoretisch sind wir alle 5 evangelisch, sind auch alle 5 getauft.

Bei den Kleinen wollte ich das gerne und der Papa hate nichts dagegen, Lara war 1 1/2 Monate und Phil ein halbes Jahr alt als sie jeweils in meiner alten Heimat getauft wurden.

Wir haben es bei meinen Eltern gemacht, weil meine Großeltern über 80 sind bzw. waren und Thomas nurnoch seine Eltern hat, die dann jeweils 1 Woche Urlaub in meiner Heimat machten.

 

Re: Religiösität...

Hi, Werte und Normen ist eigentlich  der Religionsersatzunterricht - also Ethik entsprechend. Mich wundert, dass das bei euch so gehandhabt wird. Gibt es da keinen Religionsunterricht extra?

LG Lilli

Re: Religiösität...

wundert mich auch, aber bis jetzt nicht :-X

Re: Religiösität...

ist ja lustig, ich habe eine ähnliche erfahrung wie du gemacht. ich war in der ev. kirche aktiv, habe jugendgruppen geleitet und in der kinderkirche mitgewirkt. bis wir einen neuen pfarrer bekamen, der mich zum einen menschlich sehr enttäuschte, zum anderen aber irgendwie auch furchtbar verklemmt war. wir hatten montag "abends" von 18 bis 21 uhr eine jugendgruppe. wir trafen uns im gemeindehaus zum tee trinken und reden. am anfang der runde und am ende wurde gebetet, dazwischen war es halt reden, spielen etc. also nicht nur kirchlich. als er bei uns anfing, hatten wir als sitzgelegenheiten im jugendraum alte matratzen, die wir mit stoffen überzogen hatten. das hat ihm für eine gemischtgeschlechtliche jugendgruppe nicht gefallen. also haben wir bänke aus presspanplatten und holz gebaut und diese mit den zerschnittenen matratzen gepolstert. fand er immer noch zu "gefährlich". er wollte von uns leitern irgendwann sogar einen detaillierten plan, was wir alles montags besprechen wollen. er wollte eine vorbereitung von bibelstellen, über die wir diskutieren sollten... voll an der realität vorbei, das war nicht DAS, was wir jugendlichen gebraucht haben. letztendlich hat sich dann die gruppe zerschlagen, weil keiner mehr bock hatte, sich jeden montag mit ihm auseinanderzusetzen.

 

wir sind zwar (noch) in der ev. kirche, die kinder sind auch (auf druck meiner großmutter) getauft worden, aber wir leben hier völlig atheistisch. großsohn hatte auch kein interesse daran, zur konfirmation zu gehen (wir hatten ihm angeboten ihn anzumelden). die beiden großen sind in der schule von religion abgemeldet und gehen in den ethik-unterricht.

lg

urmely

achja ...

ich war als Kind selbst zur Jungschar und im Chor,

nach der Konfirmation habe ich 9 Jahre offene Jugendarbeit gemacht (war auf Freizeiten mit, hab das Konfirmantenabendmal mitgestaltet, haben Fereienangebote gemacht,...) und 5 Jahre habe ich selber Jungschar geleidet, erst zu 2. ne Mädchenjungschar und dnn zu 3. ne gemischte Jungschar (musste dann in der Ausbildung aus schichttechnischen Gründen aufhören)

Re: Religiösität...

Interessantes Thema.

Ich bin evangelisch und merke immer mehr, dass ich auch wirklich irgendwie glaube. Ich kann das schlecht erklären. Zum Konfirmandenunterricht bin ich gegangen, weil ich kirchlich heiraten wollte ;-). Der Pastor war doof, darum waren das 2 harte Jahre. Aber in den letzten Jahren festigt sich mein Glaube, ich gehe aber nicht regelmäßig zum Gottesdienst. Wenn meine Kinder etwas fragen, dann beantworte ich ihnen die Fragen, nach meinem Glauben. Alle 3 Kinder sind auch getauft worden, nicht weil man das so macht, sondern weil es für mich ein gutes Gefühl war. Ob sie zum Konfirmandenunterricht wollen, müssen sie allein entscheiden. Mein Sohn wäre dann nächstes Jahr dran. Bei uns muss man 14 Jahre alt sein...

Mein Mann ist aus der Kirche ausgetreten. Er wollte am 11.9., nach den Anschlägen in den USA, in die Kirche. Als er dort ankam, wurde die Kirche gerade abgeschlossen und man wollte nicht länger auflassen. Es waren einige Leute da und wollten rein... Aus "Protest" ist er ausgetreten. Er hat vorher noch einen Brief an "seinen" Pastor geschrieben, aber den hat das nicht mal interessiert... Mein Mann ist auch evangelisch, nur nicht mehr Mitglied in der Kirche.

Ich denke, wir gehen damit eher locker um. Ich kenne 2 Familien, da wird vor jedem Essen gebetet. Die eine Familie geht auch jeden Sonntag in den Gottesdienst, das machen wir nicht.

Re: Religiösität...

sehr interessantes Thema...

Bei uns ist es ganz schön kompliziert...;-)

Also in meiner Kindheit war ich jede Ferien bei meiner Tante und sie ist Pfarrerin und ihr Mann war Kantor...somit habe ich das kirchliche Leben für selbstverständlich mitbekommen und miterlebt und gerne teilgenommen 8vor allem gesungen...) Meine Eltern allerdings waren bzw. sind null gläubig und so bin ich auch nicht getauft (war zu DDR zeiten eh eher unüblich...)

Mein Mann hält von der Kirche und vom Glauben im allgemeinen garnichts...Als ich im Kölner Dom war, hat mein Mann sogar draussen gewartet (er betritt keine Kirchen...:-()

Ich bin diejenige die gern mit Benno zum Kindergottesdienst geht und auch mal alleine (wir singen beide doch so gerne...:-))

Ich glaube an Gott, auch wenn nicht alles, was in der Bibel steht. Mir gibt mein Glauben Kraft und Halt...

Zum Abendritual gehört ein kleines Gebet für Benno und mich dazu. Und ich bin ganz stolz, dass Benno in den evang. KiGa hier gehen "darf"-das war garnicht so einfach meinen Mann davon zu überzeugen...;-)

Wegen Taufen soll Benno entscheiden, wenn er älter ist und das möchte...natürlich dann auch dasselbe mit Konfi-unterricht...

LG Andrea mit Benno!

 

Re: Religiösität...

Schönes Thema :-)

Ich hab dazu vermutlich eine ziemlich eindeutige Meinung: Ich würde keinem den Glauben vorenthalten wollen - d.h. "selbst entscheiden" geht nur, wenn ich weiß, was ich entscheiden soll. D.h. ich würde ihn auf jeden Fall zum Konfis anmelden und dann abwarten, wie es sich entwickelt. Wenn bei Euch zwei Jahre Unterricht sind (was ich vom alter her vermute), ist i.d.R. das erste Jahr so gedacht, dass man sich "unterwegs" noch entscheiden kann, ob man weitermacht, also konfirmiert werden möchte oder nicht. Wir zumindest verabreden dass direkt mit Eltern und Jugendlichen auch so.

Ich selbst bin christlich aufgewachsen und erzogen und habe ja auch einen mir entsprechenden Weg eingeschlagen. Meine Kinder sind beide getauft, gehen Sonntags in die Kirche mit (meist in die Kinderkirche), aber wenn sie nicht möchten, bleibt mein Mann mit ihnen daheim - was sehr selten der Fall ist. Ansonsten ist unsere Kirche für sie ein zweites Zuhause, sie fühlen sich dort wohl - und kennen ja auch alle, bzw. jeder kennt sie.  Bei uns wird daheim am Tisch gebetet (meist in gesungener Form) und abends singen wir gemeinsam an den Betten unserer Töchter und beten mit ihnen. Dieses Gebet ist immer frei formuliert. Unsre Große spricht dann noch ein kurzes Gebet, dass sie von den Großeltern kennt.

Dass Personen einen den Glauben verleiden, finde ich immer etwas schade - und ehrlich gesagt - wenn ich wirklich an Gott glaube, sollte das ja auch personenunabhängig sein. Leider weiß ich, dass es oft nicht so ist und dass Menschen aus rein "äußerlichen" Gründen austreten - aber ist dass dann immer der wahre Grund?

Liebe Grüße,

Lilli

 

Re: Religiösität...

ui, das ist wirklich ein verzwicktes thema!

zuerst vielleicht mal die fakten: wir alle fünf sind katholisch,  die kinder sind alle getauft und mein großer hatte kommunion.

zudem bin ich sogar zur firmung gegangen.

in meiner kindheit war ich jeden sonntag mit meinem vater (er ist katholisch, meine mutter ist protestantin und durfte meinen vater damals nur heiraten, wenn sie versprochen hat, dass ihre zukünftigen kinder katholisch würden!) in der kirche. abends wurde gebetet. das wurde gar nicht in frage gestellt.

im laufe der jahre bin ich dann vom glauben abgekommen, bin dann auch in der 11. in ethik.

doch irgendwie wäre es mir doch komisch vorgekommen, meine kinder nicht zu taufen, da ist man schon so, ja wie soll ich das überhaupt sagen?! naja, irgendwie gehört es so zum leben dazu, in unserem kulturkreis, und natürlich haben sich die großeltern auch sehr gefreut (weil MAN es so macht, das war aber kein grund).

die kinder stellen immer wieder fragen, die ich nach bestem wissen und gewissen beantworte,  je nach alter und auch andere möglichkeiten offen lasse. die fragen vom großen werden natürlich immer komplizierter (urknall, darwin etc.) und er merkt ja auch, dass ich da nicht unbedingt weiter weiß und wir auch nicht in die kirche gehen etc.

wir wohnen ja hier mitten im katholischen nirgendwo und nachdem mein großer getauft ist, war er natürlich auch im kath. religionsunterricht und wollte dann zur kommunion (und er wußte wirklich gar nicht, dass er da möglicherweise geschenke bekommen könnte!!), das wollte ich ihm nicht verwehren, nur für mich war das eine schwere zeit, weil die mütter hier auch ziemlich gefordert sind...

nun steht die firmung an, da werde ich aber versuchen, es meinem großen auszureden, denn so wenig wie wir hier glauben leben, kann da ja nichts gefirmt werden...

der mittlere wird aber sicher zur kommunion wollen und das kann ich ihm dann ja auch nicht verwehren. er geht gerne in den religionsunterricht und liest auch in der bibel (so wie es mein großer auch schon gemacht hat).

meine güte, ist das jetzt lang geworden!!

Re: Religiösität...

Interessante Frage und weil ALex im April 12 wird, stehen wir nun auch vor der Entscheidung. Mein Mann und ich sind zwar evangelisch, aber beide nicht religiös und außer zu Hochzeiten o.ä. geht hier auch keiner in die Kirche. Ich selbst bin als Atheist auch schon früh ausgetreten und mein Mann glaubt zwar an "etwas", fühlt sich aber keiner Religion/Konfession wirklich zugehörig.

Ich habe keine Vorbehalte gegenüber Religion oder Kirche und beantworte die Fragen der Kinder nach dem Wissen, das ich über den Reliunterricht und den Konfiunterricht bekommen habe. Nach meiner Konfirmation (gegen meinen Willen und nur auf Druck meiner Eltern) habe ich mich dann komplett von Kirche und Religion abgewandt.  Die Großen wissen auch, dass ich Atheist bin und mir war es immer wichtig, dass die Kinder zu gegebenem Zeitpunkt selbt eine Entscheidung treffen ob sie glauben oder nicht.

ALex & Aaron sind nicht getauft, aber alle Kids haben bzw. werden am Reliunterricht erstmal teilnehmen um sich eine Meinung zu bilden und auch Wissen zu erlangen, das zu unserem Kulturkreis dazugehört. Mit 11/12 dürfen sie dann entscheiden ob sie in den Konfirmandenunterricht gehen wollen und dann werden sie ggf. vor der Konfirmation getauft.

Der Große hat sich damals dafür entschieden und um eine ehrliche Entscheidung möglich zu machen, habe ich gesagt, dass es in jedem Fall ein größeres Geschenk mit 14 gibt, entweder dann zur Konfirmation oder eben "einfach so". Ich finde nichts schlimmer als eine Entscheidung in Glaubensfragen, die aus materiellen Gesichtspunkten getroffen wird. Daher habe ich z.B. auch nie kirchlich geheiratet.

Lange Rede, kurzer Sinn: Alex muss sich nun entscheiden ob er will oder nicht und dann melden wir ihn ggf. an. Die Taufe wird in unserer Gemeinde dann ein paar Wochen vor der Konfirmation gemacht.

Re: Religiösität...

hallo berrit!

unsere kinder sind alle nicht getauft.

ich bin evangelisch getauft und konfirmiert, mein mann ist katholisch mit kommunion und firmung.

wir sind beide nicht gläubig, somit wird hier zuhause auch nicht gebetet.

die kinder haben religionsunterricht in der schule bzw praktische philosophie, der älteste. die kleinen gehen in einen katholischen kindergarten.

gerade weil wir religion zuhause nicht leben, gefällt es mir, daß sie in ihren einrichtungen mehr mitbekommen und auch erleben.

ich gebe zu, daß ich recht passiv bin was ihre eigene religionswelt- und wünsche angeht, sodaß sie evtl daher auch nicht wirklich beim thema was einfordern.

eigentlich finde ich es schade, denn ich denke,daß es was schönes, gemeinsames und hilfreiches ist zu glauben... leider finde ich den weg zu gott einfach nicht.

 

lg, sonja

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