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Rat gesucht

Oh mann, ich bin gerade echt platt. Heute kam meine Große (8 J.) aus der Schule und nach dem üblichen "Wie-war's-gibts-was-Neues?", meinte sie dann, dass sie einen zu dicken Bauch hat und abnehmen müsste. =-O  Auf die Frage, wie sie darauf käme, erzählte sie mir, dass die anderen Mädels aus der Bauchtanzgruppe (wird als Ganztagesangebot in der Schule angeboten) alle einen viel flacheren Bauch haben. Okay, sie ist nicht so zart wie andere Mädchen in ihrer Klasse, aber eben nicht mal ansatzweise dick, sondern ganz normal gebaut. Es hat sie wohl niemand geärgert oder so, sondern sie ist ganz allein auf die Idee gekommen. 

Jetzt bin ich schon ein bisschen überfragt, wie ich am besten damit umgehen soll. Da ich ja beruflich viel mit Patienten mit Essstörungen zu tun habe, weiß ich ja, wohin sowas führen kann. Nur leider habe ich keine Idee, wie ich nun darauf reagiere, ohne zu viel Öl ins Feuer zu gießen, es aber auch nicht unter den Tisch fallen zu lassen. Natürlich habe ich ihr zu verstehen gegeben, dass sie so wie sie ist, völlig in Ordnung ist. Aber es beschäftigt sie offensichtlich sehr, denn sie ist regelrecht in Tränen ausgebrochen.:-X

Was würdet ihr denn an meiner Stelle tun? Oder reagiere ich über, Berfuskrankheit?

 

LG Sandra

Bisherige Antworten

Re: Rat gesucht

Hi Sandra,

wenn meine 8jährige mit diesem Thema zu mir käme und in Tränen ausbrechen würde...das kann man doch nur ernst nehmen...

Ist das das erste mal, dass sie mit ihrem Körper unzufrieden ist? Entdeckt sie sich? Musste diese Woche grinsen, als meine Kleine ihre Wirbel entdeckte und über ihre schlecht sitzende Frisur moserte (sie ist 5 ;-)) Bei Euch aber ist der Hintergrund dann nicht mehr ganz so lustig.

Vielleicht würde es helfen, ihr zu erklären und zu zeigen, wie unterschiedlic Menschen aussehen, und dass das gut und schön so ist. Sollte es wirklich Speck an ihrem Bauch geben, dann vielleicht wirklich auch ein paar Infos darüber loswerden, dass ein Apfel statt einer Schokolade dann und wann schon hefen kann. Aber wirklich tief einsteigen würde ich bei einer 8jährigen wohl noch nicht.

Bei der Tochter eines Freundes habe ich erlebt, dass sie sich mit 8 oder 9 ein Sixpack antrainierte. Bei meinem Sohn folgte so etwas, als er deutlich älter war. Was ich damit sagen will: Auch Training und dann irgendwann sichtbare Erfolge könnten sie glücklicher machen.

So könnte sie sich von Dir ernst genommen fühlen und trotzdem wäre eine Magersucht nicht vorprogrammiert. :-)

Viel Glück alice

Re: Rat gesucht

Das würde mich aber auch beschäftigen. :-( Vielleicht erklärst du ihr, dass sie eine sehr schöne Figur hat und auch nicht zu dick ist, aber wenn sie wirklich das GEfühl hat einen dicken Bauch zu haben sie doch einfach mal statt Schoki einen Apfel oder Rohkost essen kann. Das ist sehr gesund und sie fühlt sich dann bald besser. Erklär ihr auch, dass auch ab und an was Süßes erlaubt ist, denn das gehört auch zum Leben dazu. Ist schon eine schwierige Situation.

 

 

LG Silke

Re: Rat gesucht

Ich würde sie erst einmal ernst nehmen und vorschlagen, dass sie ja mal überlegen könnte, was sie statt Schoki etc. essen könnte. Einfach viel unterschiedliches Obst einkaufen. Also das Kind unterstützen und wenn sie von sich nichts mehr sagt, wird es auch wieder ok sein. Nur zu ernst würde ich das Thema nicht besprechen, da es sonst vielleicht eine Eigendynamik hat, die dann doch zu viel wäre.

Ich hab hier das Buch: die einfachste Diät der Welt (von Stefan Fädrich). Das ist ja keine Diät, aber da kann man einfach sehen, was Sinn macht zu essen ohne dass man Kalorien zählen muss. Ich komme damit gut zurecht, obwohl ich natürlich schon weiß, was ok ist und was man weglassen sollte. Durch das Buch diszipliniere ich mich einfach besser. Und man darf ja durchaus mal sündigen. Nur sollte man das dann wieder durch gute Lebensmittel ausgleichen.

 

Re: Rat gesucht

Schwieriges Thema, aber Alice und SIlke haben es schon ganz gut geschrieben. AUf keinen Fall darf man es zu einem großen Thema machen, aber trotzdem drüber sprechen. Eine Gratwanderung...

Mein Mittlerer ist ja klapperdürr (wie mein Mann) und hat auch Phasen wo er wissen will ob er dick ist und wie groß das Risiko ist, dass er mal dick wird. %) Ich hab ihm einfach mal Tabellen mit dem BMI gezeigt und mit seinem verglichen um ihm klar zu machen, dass er eigentlich Untergewicht hat. Ob es hilft ist fraglich, aber ich bevorzuge immer Fakten und da sieht man dann schwarz auf weiß wo man steht.

Re: Rat gesucht

meine Große  hat mit sechs einwenig zugenommen, so dass ihr ihre Hosen nicht mehR passten. Sie meinte auch, abnehmen zu müssen. sie hat 21 kg bei über 1,20 m, ist also schlank. Vorher fand ich sie zu dünn!

Das habe ich ihr dann auch erklärt, und dass ein bis zwei Kilo mehr bei ihr mich sehr beruhigen würden, weil sie dann eine Reserve hätte, wenn sie mal krank wäre.

Das Nachbarsmädchen hat mit fünf! Zwei Wochenlang kaum gegessen, weil sie sich zu dick fand. War aber auch schlank!!! Danach hat sie ganz normal weitergelesen...

Ich denke, es ist eine Phase, die viele Mädchen haben und würde mir erst mal keine großen Sorgen machen. ich würde ein Gespräch führen, aber keine große Sache draus machen!

Alles Gute dafür, Marion

Ach ja, erzähl dann mal, wie es weiterging..

Re: Rat gesucht

Hallo,

oh je, schwieriges Thema. Gerade heute wo die meisten Mädels so spindeldürr sind, haben es etwas kräftiger gebaute schwer.

Aber ich glaub auch, ich würde es wie Sandra machen und ihr ne BMI-Tabelle zeigen. Zumindest bei unserer 9-Jährigen nützen klare Fakten immer am meisten. Bei der müssen wir aktuell auch mal wieder aufpassen, dass sie genügend isst - mit 1,40m und 28kg hat sie reichlich wenig auf den Rippen und die Gefahr der Magersucht ist auch durchaus in unseren Köpfen präsent.

Liebe Grüße

Sanne

Re: Rat gesucht

Wir haben das gleiche Problem. Meine Tochter (auch 8), noch mit deutlichem Kinderbauch, vergleicht sich auch gerne mit ihrer langen, dünnen Freundin und kommt dann ganz unglücklich nach Hause. Ich finde es mehr als schwierig, hatte ja selber auch mein ganzes Leben lang mit dem Gewicht zu kämpfen und wünschte mir schon, dass meine Tochter das Problem nicht hat. Sie hat immer wieder Phasen, in denen sie rundlicher aussieht, und dann streckt sie sich plötzlich wieder. In den runden Phasen muss ich aufpassen, dass ich dann selber nicht verunsichert bin und dies an sie weitergebe,

Ich habe versucht, ihr zu erklären, dass es einfach verschiedene Körpertypen gibt. Es gibt lange dünne, wie die Freundin (und deren Eltern), und es gibt kleinere mit mehr Kurven, wie ich und der Papa.

Sie spricht auch oft übers Essen, was dick macht und was nicht, und ich versuche es eher in die Richtung zu steuern, das wir gewisse Dinge weniger essen, weil sie nicht gesund für uns sind, und nicht alles am Gewicht festzumachen.

Wenn du eine Lösung hast, lass es mich wissen...

LG Gaby

Re: Rat gesucht

Meine Tochter ist 7 und das ist hier auch ab und zu Theme. Weil es leider auch in unserer Familie Thema ist. Mein Großer isst zu wenig, die anderen beiden zu viel. So sehen sie leider auch aus. Wir müssen sie manchmal darauf hinweisen... Wir reden hier aber offen darüber, Diäten werden nicht gemacht. Jeder sieht nun mal anders aus und nicht jeder hat eine Top-Figur.

Re: Rat gesucht

Danke für eure vielen Antworten. Ich habe gestern noch mal mit ihr darüber gesprochen, dass es völlig okay ist, wie sie aussieht und dass nicht alle Menschen gleich sind; dass Kinder von sehr schlanken Eltern meist auch sehr zart sind und umgekehrt. Ich habe ihr dann gezeigt, dass ihr BMI völlig im Normalbereich liegt und gar kein Grund besteht, undbedingt abnehmen zu müssen. Ich habe ihr auch erklärt, dass sowohl ein zu niedriges als auch ein zu hohes Gewicht nicht gesund ist. Damit hat sie sich glaube ich zufrieden gegeben. 

Aber erschreckend ist es schon, dass schon in diesem jungen Alter das Gewicht und die Körperproportionen eine so große Rolle haben. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mir in dem Alter schon einen Kopf darüber gemacht habe, oder dass in meiner Grundschule jemand wegen seines Gewichtes gehänselt wurde.:-X

Vielleicht nehme ich das zum Anlass und spreche da mit den Kids mal drüber, wenn ich im Juli zum Ernährungsprojekt in Annalenas Schule referieren soll. In ein paar Nebensätzen lässt sich das bestimmt gut verpacken.

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