Es war einmal eine Verwaltungskraft, verheiratet, kinderlos. Sie wohnte auf einem fernen Bauernhof, weit vor den Grenzen der Stadt. Dem Bauer sein liebstes Töchterlein gehörte eine Haflinger Stute. Besagte Stute gebar ein Fohlen, ein goldiges Pferdekind störrischen Gemüts.
Eines frühlingshaften Morgens entsprang das Fohlen seiner Mutter und trabte vor dem Gatter umher. Die güldene Verwaltungskraft nahm es mit halbwachem Auge wahr, verließ ihr Gefährt (einen WEISSEN Peugeot 205) und folgte dem jungen Tier. Dem Zossen blitzte der Schalk aus den schwarzen Äuglein und verschwand im Maisfeld. Die Blondine folgte leise fluchend dem blonden Huftier. Nach schier endlos gefühlten Minuten hatte sie es am Zaumzeug und flüstertet gar liebliche Drohungen in das puschelige Pferdeohr. Das Tier stellte sich taub und erstarrte zu Stein.
So stand die holde Retterin mit einem störrischen Tier im Maisfeld, morgen gegen sieben im Tau. Der Mais verbarg ihre Not und Pein. Das Pferdlein kicherte in sich hinein (und an dieser Stelle reimt es sich auch noch!!!). Sie zog und zerrte, sie schimpfte und säuselte. Ohne Erfolg. Irgendwann erklang ihr liebliches Stimmchen im frühen Tag "HIIIIIIIIIIIFFFFFEEEEEEEEE!"
Keiner vermag heute zu sagen, wie lange die Beiden dort standen. Es dauerte lange und kostete Gleitzeit in rauen Mengen. Irgendwann brach der Wille des Fohlens und die Retterin vollzog ihre Rettung.
LG Kerstin