Huhu,
heute war Aaron nach der Kita bei seinem Freund, von dem ich ja wenig begeistert bin, und beim Abholen war ich noch ein bisschen da um mir ein Bild zu machen und mit der Mutter zu sprechen.
Es ist schon so wie die Erzieherin mir das am Anfang sagte und auch die Mutter macht kein Geheimnis daraus, dass der Junge ein schwieriges Kind ist. Er wirkt lustig und macht gern Quatsch, aber schon in dieser halben Stunde habe ich gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Wir haben ja hier im Forum gerade das Thema ADHS bzw. Kinder, die aufgrund ihrer schwierigen Familienverhältnisse ähnliche Verhaltensauffälligkeiten zeigen und ich habe nunmal auch von Berufs wegen einen Blick dafür.
Nun weiß ich auch wo Aaron diese Spiele und manche Redewendungen und freche SPrüche her hat, denn der Junge und sein Bruder, der nur knapp älter ist, haben das vorgemacht. Die Mutter hat auch darauf reagiert und die Jungs zurechtgewiesen. Aber es ist einfach so, dass solche Kinder einfach Verhaltensweisen zeigen, die "normale" Kinder nicht haben und das war ja genau meine Sorge, wenn sich Aaron nun einen solchen Freund sucht.
Es war irgendwie komisch, denn ich habe auch kurz von uns und auch Alex erzählt, der ja auch eine Art Pflegekind mit schwieriger Geschichte ist und da sie wohl schon seit ein paar Jahren Pflegekinder betreut, waren wir auch sofort auf einer Wellenlänge. Sie hat 4 erwachsene Kinder, die schon eigene Wohnungen haben und zur Zeit 4 Pflegekinder, alles Jungs. Die beiden Kleinen sind Brüder und sehr eng verbunden. Die Pflegemutter sagte, dass sie wenigstens noch einander hätten, also kümmert sich die leibliche Mutter, die ich letztes Jahr mal zusammen mit der Pflegemutter bei einem Ausflug gesehen habe, wohl nicht mehr.
Es ist schon schlimm und obwohl ich eigentlich gern andere Freunde für Aaron hätte, kan ich auch den Wunsch der Pflegemutter verstehen und schlecht abschlagen. Sie möchte gern den Kontakt intensivieren, damit der Junge sich auch mal von seinem Bruder etwas lösen und weiterentwickeln kann.
Sie gibt sich viel Mühe mit den Kindern, die sie betreut, auch wenn es in dem Haus ziemlich chaotisch und nach schwachen finanziellen Mitteln aussieht. Die Jungs haben keinen Kleiderschrank und die Zimmer sehen wüst aus, aber sie haben schöne altersgerechte Spielsachen und man merkt, dass sie Zuwendung bekommen. Es ist sicher auch keine leichte AUfgabe, wenn man 4 Pflegekinder hat, wobei scheinbar auch noch eine andere Bezugsperson, vielleicht die Schwester von ihr oder ihrem Mann, dort wohnt und sich mit um die Kinder kümmert.
Also alles ein bisschen chaotisch und unkonventionell, aber Aaron wollte gar nicht mehr weg und möchte sich auch wieder mit seinem Freund treffen...
Tja, irgendwie scheinen wir solche Menschen magisch anzuziehen und "normal" und einfach gibt es hier nicht,
Sorry für den Roman mal wieder, aber solche Eindrücke bekomme ich immer schwer aus dem Kopf und den müsste ich jetzt mal frei bekommen um noch meine letzten Mathearbeiten zu korrigieren. Danach hätte ich dann bis zu den Osterferien mal alles abgearbeitet.