Hallo,

puh, ich schick Dir mal gute Nerven!

Ich kann da ja noch nicht mitreden, ich freu mich gerade darauf, eine 1. Klasse unterrichten zu dürfen und bin damit schon gut bedient - und das bei 2h in der Woche . Bis zur Einschulung haben wir noch 2 bzw. 4 Jahre Zeit...

Ich erinnere aber von einigen, dass der Übergang mehr oder weniger gut gelungen war. Bei uns früher wurde darüber nicht diskutiert, da musste man durch und es lief auch...Aber wir mussten auch nicht mit dem Bus fahren, sondern hatten einen Fußweg von 2 Minuten zum Gymnasium, das war dadurch sehr entspannt. Bus fahren musste ich in meiner Schulaufbahn nie, da bin ich sehr verwöhnt gewesen. Dadurch konnte ich mittags immer nach Hause und meine Mutter war immer da und hat uns versorgt. Ich denke, dass das ein sehr großer Vorteil war. Da sie immer abends gearbeitet hat, hatte sie tagsüber für uns Zeit und konnte uns die Schulzeit sehr entspannt gestalten.

Ich glaub, dass war Gold wert. Aber da haben sich die Zeiten geändert und wir arbeiten alle viel früher, als unsere Eltern das getan haben. Damit müssen unsere Kinder viel früher selbständig werden. Ob es immer von Vorteil ist? Ich finde auch die "Ganztagesschulen" mit den langen Schultagen da nicht unbedingt vorteilhaft.

Ich wünsch Euch eine gute Übergangszeit, dein Sohn hat es mit seiner ADS sicherlich nicht so leicht. Von meinem Patensohn weiß ich, dass er Veränderungen sehr problematisch erlebt - er hat auch ADS. Ob das typisch ist, weiß ich aber nicht.

Liebe Grüße,

Lilli

Ich musste früher gut 20 min Bus fahren, habe die Umstellung aber nicht so schwierig erlebt und mein Großer hatte an seinem 1. Gymmi einen Schulweg mit der U-Bahn direkt an der Hauptverkehrsstraße durch DO. Da hatte ich zwar manchmal Angst, aber er hat es gut gemeistert, insofern glaube ich schon, dass es auch typisch für das Krankheitsbild ist. Alex tut sich mit Veränderung sowieso schwer und je mehr da zusammen kommt, desto schwieriger. Naja, in ein paar Wochen wird es hoffentlich besser laufen...

ich hatte bei meinen großen jeweils mit genau dem gerechnet, was du da beschreibst. aber sie haben den übergang eigentlich problemlos geschafft.

allerdings: sie nehmen weiterhin ihr MPH.

unser großer ist jetzt in die 8. klasse gekommen und wollte eigentlich, in absprache mit der ärztin, einen auslassversuch machen (in den großen ferien nehmen die kinder kein mph um wieder gewicht aufzuholen). montag war er ohne medis in der schule und auf der beerdigung. gestern früh hat er mich gebeten, medis nehmen zu dürfen. heute morgen hat er verkündet, dass er doch wieder regelmäßig medis nehmen möchte... sie haben aber auch dieses jahr ein sehr strenges reglement, mit insgesamt 20 x material oder hausaufgaben vergessen steht man in diesem schuljahr vor dem schulverweis.

essen während der schulzeit ist hier auch ein problem, immer noch. sie vergessen es einfach, weil sie dauernd was anderes zur ablenkung haben.

ich wünsch deinem sohn, dass er bald den überblick hat

lg

urmely

Ja, das leidige Thema Medis spukt mir auch durch den Kopf... Mit MPH wäre es sicher etwas leichter, aber er hat sich in einigen Bereichen echt gut entwickelt seit dem Absetzen und körperlich kommt der langersehnte Wachstumsschub und auch endlich mal eine Gewichtszunahme. Er ist auch wieder viel offener und fröhlicher geworden und gerade an der neuen Schule hat das ja auch Vorteile. Bin nur gespannt wie die Leistungen sein werden...

Immerhin hat er heute zum 1.Mal die Tasche richtig gepackt und sogar noch zu Hause eine HA erledigt.

Hallo Sandra,

"ommmm" ist sicherlich schon mal ein guter Ansatz :-) - es wird von dir aber auch wirklich viel verlangt im Moment.

Dass Du den Elternabend vergessen hast, war bestimmt nicht das schlechteste für Dich ...

und dass Alex aber Flut an neuen Informationen etc. was vergessen geht, ist ja schon für "normale" Menschen ganz natürlich - wieviel schwieriger muss das für ihn mit ADHS sein, wo doch soviele Informationen einfach nicht nach wichtig/unwichtig gefiltert werden können, oder?

Wie läuft es denn insgesamt mit seinem Auslassversuch? Vor den Ferien klangst Du ziemlich verzweifelt, wie es ihm ging.

ist es eine Möglichkeit, mit der Klassenlehrerin/dem Klassenlehrer darüber zu sprechen, dass sie bei ihm nicht zu streng zählt? Denn das macht ihm doch vermutlich noch zusätzlich stress?

Auf jeden Fall gute Nerven!

Berit

Zu dem vergessenen Elternabend kam heute eine Email, dass nur 2 Eltern da waren und ein neuer Termin gesucht wird. Der Termin so kurz nach Schulbeginn war ja auch echt blöd.

Ohne Medis ist die neue Situation an der Schule für Alex natürlich schwieriger, aber er ist ohne Medis auch fröhlicher und offener geworden (und auch rebellischer, aber das ist wohl die Pubertät ;-) ), daher wollen wir es erstmal so lassen, es sei denn die Noten gehen total in den Keller. Besonders deutlich ist die körperliche Veränderung, er ist endlich gewachsen und hat nach langer Zeit endlich Gewicht zugelegt. Die totalen Wutausbrüche, die wir vor den Ferien hatten wenn die Wirkung der Medis nachgelassen hat, gibt es auch nicht mehr, bloß insgesamt ist er natürlich manchmal schwierig, weil er ständig reizüberflutet ist und dann auch gern provoziert und andere nervt. Aber ich finde, dass er sich ganz gut macht und durch seine offenere Art hat er wenigstens Anschluss in der neuen Schule gefunden.

Die neuen Lehrerinnen konnte ich noch nicht sprechen, aber vielleicht hilft es Alex langfristig, wenn die Regeln streng sind, denn in der Grundschule war er schon schlampig mit HA, weil die nicht immer kontrolliert wurden. Die Kinder haben jetzt ein  Mitteilungsheft wo auch die HA eingetragen werden müssen und das muss wöchentlich von den Eltern UND auch dem Lehrer abgezeichnet werden, da war er also auch nicht der einzige mit einem Eintrag.