Hallo Julia,

schreiben nach Gehör ist eine totale Katastrophe, wenn die Kinder nicht schon eine gewisse Sprachbegabung mitbringen...

Hier war Klasse 1 Schreiben nach Gehör, Klasse 2 Wörterdiktate (sie hat ja von jedem nur die Hälfte mitbekommen und ab Klasse 3 dann das genaue Gegenteil. In diesem Schuljahr werden 10 Diktate als Klassenarbeiten geschrieben, dazu zwischendurch Übungsdiktate. Dennoch können wohl die wenigsten Kinder Rechtschreibung... Maren fehlt ja ein ganzes Schuljahr und ist in Bezug auf Rechtschreibung weit vorn dran, zum Glück fällt ihr das total leicht und sie macht es intuitiv richtig. Vieles liegt sicher daran, dass sie unglaublich gern und viel liest.

Ist das nicht der Fall würde ich Lara auf jeden Fall daheim schon mal auf die Schreibweise anspreche - zum Beispiel beim gemeinsamen Lesen: "Ach, schau mal, wie der Vogel sich schreibt" - auch wenn die Schule das nicht will - die müssen's ja nicht ausbaden, wenn es nachher nicht sitzt...

Meine Schwester ist Lehrerin und berichtete kürzlich, dass an dem Gymnasium, an dem sie unterrichtet, in der neuen 5. Klasse 80 % Kinder einen LRS-Kurs besuchen müssten... Mit Rechtschreibnoten von 5-6 im Diktat... :-(

 

LG Lilli

Das nachen wir auch schon.
Leider habe ich selbst ja ne B/P - G/K - T/D - Schwäche :-(

Hallo Julia,

einerseits kann es sein, dass Deine Tochter ebenfalls eine Schwäche dieser Art entwickeln wird - andererseits ist das kein Grund, nicht dagegen anzugehen. Wenn es Dir selbst schwer fällt und Du unsicher bist, schau im Internet oder Duden schnell nach, damit es sich richtig einprägt. Ansonsten hilft gerade in den ersten Schuljahren viel viel Lesen und vielleicht auch mal Texte schreiben. Lass sie mal Briefchen an Oma und Opa im Süden schreiben - und die antworten dann. So übt man das ganz spielerisch!

LG Lilli

Genau so machen wir das auch auch.
Kam wohl falsch rüber, soll keine Ausrede sondern ein Ansporn sein

Wieso hat deine Tochter von Kl 2 nur die Hälfte mitbekommen?

Maren hat letztes Jahr Ende Januar von der 1. in die 2. Klasse gewechselt und ist nun schon in der 3. Klasse, anstatt in der 2. Klasse....

LG Lilli

Huhu,

das ist leider hier auch das übliche System, schon seit Jahren. Dieses System wurde als besonders motivierend für den Schriftspracherwerb angepriesen, aber die Folgen sind katastrophal, wie schon Lilli geschrieben hat. Früher sind die Kinder auch nicht daran zerbrochen, dass man ihre Rechtschreibfehler angestrichen hat, aber der heutigen Generation traut man das anscheinend nicht mehr zu. 

Ich bekomme eine Krise, wenn ich in Klasse 5 in die Hefte und Mappen schaue. Sie sind voll von wirklich RICHTIG heftigen Rechtschreibfehlern und hinzu kommt, dass man eh kaum etwas lesen kann, weil das Schriftbild auch eine Katastrophe ist. Wir werden nun an der Realschule für die 5/6 wieder Schönschreibhefte einführen bei vielen Schülern. Die Schüler schaffen es meist nicht einmal, das Tafelbild halbwegs fehlerfrei ins Heft zu übertragen. 

Schade, dass wir in Sachen Bildung leider meist nur absolute Vollpfosten auf den entscheidenenden Positionen sitzen haben. Ausbaden müssen es Lehrer, Schüler und natürlich auch die Eltern. Wenn man sein Kind nicht privat fördert, wird es spätestens auf der weiterführenden Schule schwierig werden. 

Hallo Sandra,

- wo ist hier der Gefällt- mir- Button???

Ich kann Dir nur zustimmen! Es ist haarsträubend, was diese unfähigen Politiker einer ganzen Generation von Schülern zumuten... Ich hab übrigens einen Referendar in Reli gehabt, der nicht mal Gott schreiben konnte - wie er das Studium überstanden hat, ist mir bis heute schleierhaft...

lG Lilli

Oh Gott!!! Das mit dem Referendar ist so übel, dass ich schon wieder drüber lachen muss. Wir haben die Ergebnisse dann in der Industrie sitzen. Ingenieure, Betriebswirte,... , die keinen fehlerfreien Satz schreiben können. Das macht schon ein bisschen Angst! Ich beobachte allerdings, dass es in anderen Ländern kein bisschen besser ist. Spanier, die kein Spanisch mehr schreiben können, Franzosen kein Französisch,... Was es natürlich kein bisschen besser macht!!

Du hast völlig Recht. Es ist so erschreckend... :-( Ich darf im Gymnasium in Reli-Klassenarbeiten Rechtschreibung gar nicht anstreichen, von werten kann gar keine Rede sein... Aber nicht mal verbessern zu dürfen, finde ich schon übel...

Dieser Referendar schrieb auch "Jesus Kristus" und "Fergebung" ... Unglaublich... ich hab dann mal ein Tafelbild fotografiert und unserem Schulleiter gezeigt... der Referendar durfte dann erstmal Rechtschreibung üben - beim alten Schulleiter ging das, dem Jetzigen ist das völlig egal...

 

LG Lilli

Meine Güte, das mit dem Referendar ist ja schrecklich!  Wir hatten ja auch schon ein paar merkwürdige Kandidaten, aber so schlimm war es noch nicht. Solche Leute darf man doch wirklich nicht auf Schüler loslassen...

Das Schlimmste, das mir je untergekommen ist, war die Beschriftung einer Physikmappe in Klasse 5 oder 6. Der Schüler schrieb "Visig" und ich habe eine ganze Weile gebraucht, um daraus "Physik" zu lesen... 

Spannend, das ist dann hier in A wohl doch anders. Hier werden Fehler markiert und müssen als Verbesserung nachgeschrieben werden. Diktate gibts es hier in der 2.Klasse auch - aber erst wenn die Lernwörter vorher schon xMal geübt und geschrieben wurden...
Und auch aufs Schriftbild wird geachtet - da steht dann schonmal drunter "das kannst du ordentlicher"...und die "Fehler" zb über die Zeile, kein Abstand, zuviel Abstand werden markiert...
Nervig fanden ich und meine Große das zweifarbige Schreiben in der ersten Klasse - "Silbenmethode "...aber das gibts jetzt nur noch selten...

Hallo,

Schreiben nach Gehör, finde ich auch das allerletzte, haben bzw. hatten wir zum Glück bei beiden Kindern nicht. Bei Tobias markiert die Lehrerin die Fehler relativ dezent mit nem Punkt unter dem Wort und erwartet, dass das dann auch korrigiert wird. Und wenn er zu unsauber schreibt, gibts auch schon mal nen passenden Kommentar. Finde ich gut, dass er sich gleich von Anfang an dran gewöhnen soll.

Unsere Grundschule hat viele verschiedene Methoden, teilweise abhängig vom Lehrer, teilweise von den Wünschen der Eltern. Es gibt 2 sogenannte Familienklassen (Schüler der Klasse 1-4 in einem Raum), das wäre für Tobias definitiv eine Katastrophe - er braucht strukturierten Unterricht, sonst macht er gar nix. Für Christine wäre das damals toll gewesen, da gab es das aber noch nicht.

Liebe Grüße

Sanne

Ganz ehrlich, ich verstehe den Sinn dahinter einfach nicht. Bin aber auch nicht vom Fach. Aber unsere Sprache funktioniert nach klaren Regeln. Entsprechend ist etwas entweder richtig oder falsch. Da ist ja nun recht wenig Spielraum für Interpretation. Warum soll man das den Kindern nicht sagen??? Ich sage meinen Kindern ja auch, dass es falsch ist vor ein Auto zu rennen oder anderer Leute Sachen kaputt zu machen, jemanden zu vermöbeln, etc... Regeln sind nun mal dazu da, dass man sie einhält und dafür muss man sie kennen und wissen, was richtig und was falsch ist. Wo ist denn das Problem? Wir haben in Latein stundenlang Konjugationen auswendig lernen müssen, einfach nur weil es nicht ohne geht.

Ich habe ja nun noch kein schulpflichtiges Kind. Deshalb doofe Frage: machen die das in Mathe auch, dass sie Fehler nicht anstreichen? Bin zum Glück noch völlig unbedarft, da unser Großer erst dieses Jahr in die Schule kommt.

Liebe Grüße