Ich kann sowas nicht sehen.
LG Kerstin

Schlimm, ne! Ich schalte da auch schnell um;-)
LG Petra

Kreditwürdigkeit vorgetäuscht - Bewährungsstrafe
Wenn das Wörtchen wenn nicht wär? dieses alte Sprichwort war am Dienstag vor dem Schöffengericht unter Vorsitz von Werner Ebner der "rote Faden", denn "wenn" das Traumprojekt realisiert worden wäre, würde der 35-jährige Angeklagte aus dem Landkreis Cham nicht auf auf einem Haufen Schulden und auf der Anklagebank sitzen.
"Es war ein Musterprojekt", führte der Angeklagte aus, "auf einem Plateau in 1 200 Meter Höhe mit einem Traumblick zum Watzmann und diversen Freizeitmöglichkeiten." Zu diesem Zweck gründete er eine Firma als Vertriebspartner der Fa. Finnla-Massiv-Holzhäuser. Dazu wurden ein Wohnhaus, das er selber bezog, und ein Bungalow, an dem letztlich alles scheiterte, gebaut. Nach Fertigstellung des Bungalows hätten bauwillige Interessenten eine Woche darin wohnen können für 180 Euro pro Tag. Wenn es zum Vertragsabschluss (Neubau) gekommen wäre, hätte der Angeklagte 10 Prozent Provision von der Firma Finnla kassiert. Außerdem hätte der 35-Jährige von allen anderen beteiligten Firmen für den Innenausbau, Böden, Küche, Öfen oder Bäder ebenfalls Provision kassiert. "So hätte sich das Projekt beziehungsweise die Finanzierung getragen", spekulierte der verhinderte Projektinhaber.
Wenn? wenn nicht der strenge Winter dazwischen gekommen wäre. Das Wetter spielte nicht mehr mit - dazu kam ein Erdrutsch, ein eingestürztes Rückhaltebecken - "die Mehrkosten waren nicht mehr auffangbar", bedauerte der verhinderte Bauherr. Auch spielte die Geld gebende Sparkasse nicht mehr mit, die sowieso vom Winterbau abriet.
So wechselte der Angeklagte die Bank. Diese löste den Sparkassenkredit in Höhe von 290 000 Euro ab und gab neues Geld. Das Procedere schilderte der Kreditsachbearbeiter der Volksbank Salzburg am Dienstag als Zeuge. Auf drei Säulen gründete sich die Kreditzusage: auf das Konzept der Provisionen, der Miete und der vorgelegten Bescheinigung einer Firma als Außendienstmitarbeiter mit einem Festeinkommen von damals 4 500 Mark. "Das hätte funktioniert", meinte der Banker, "aber eingetreten ist nichts." Sogar die Rückzahlungstermine schob die Bank für den "Jungunternehmer" um mehrere Monate hinaus, als sie im März 2002 die Kredite über 386 000 Euro bewilligte. Dass die Festeinkommensbescheinigung eine Täuschung war, stellte sich erst später heraus, als bei der Bank im Juni eine "Exekution" (Zwangsversteigerung) publik wurde, die der Angeklagte nicht angab. Hier forderte die Fa. Finnla ausgebliebene Zahlungen ein. Daraufhin kündigte die Bank die Kredite und erstattete Anzeige wegen Betrugs. Trotz Versteigerung des Grundstücks und der beiden Gebäude blieb der "Unternehmer" auf 300 000 Euro Schulden (ohne Zinsen und Spesen) sitzen mit den Folgen, dass er heute nichts mehr besitzt und sein Vater als Bürge von der Bank belangt wird.
Nach einem Rechtsgespräch beantragte Staatsanwalt Simeth zwei Jahre Freiheitsstrafe mit drei Jahren Bewährung für die Erschleichung der Kredite durch die getäuschte Bescheinigung des Angeklagten. Der Pflichtverteidiger warf der Bank auch eine gewisses "blauäugiges Verhalten" vor und bezog sich im Strafmaß auf das Rechtsgespräch. In seinem Urteil sah Vorsitzender Ebner den Tatbestand erfüllt und verhängte zwei Jahre Freiheitsstrafe mit drei Jahren Bewährungszeit , "trotz einiger Flecken auf der weißen Weste". -es-
Das ist gutgläubig. Der Vater hier im Artikel ist mein Kollege vom Schreibtisch gegenüber. Und trotz allem ist für ihn sein Sohn der Beste...
LG Sonja

Boah, ist ja heftig. Aber das sind nicht die Leute da heute aus dem Tv, oder?
Mit Geld nicht klar kommen ist eine Sache, aber wie manche es schaffen, sich das zusätzlich schwer zu machen in dem Ausmaß versteh ich echt nicht.
Naja, wenn ich ein neues Auto brauche, was auch nicht mehr lange dauern kann, dann muss ich auch überlegen wie ich das anstelle, aber garantiert nehme ich dafür kein Hausdarlehen in Anspruch.
LG Heike

Nein, die sind nicht im TV. Mein Kollege wollte das ja auch alles geheim halten, aber nachdem wir am Gerichtsort auch eine Außenstelle haben war das nicht wirklich möglich. Und es stand ja auch in der Zeitung und jeder weiß, was sein Sohn für "Geschäfte" gemacht hat.
Mein Auto ist auch finanziert. Über die Autobank. Bei dem Angebot konnte ich nicht nein sagen *lol*
LG Sonja

Das habe ich auch gesehen. Was mich vor allem tierisch genervt hat, war der Mann von der armen Frau. Was für eine faule Socke! Gut, dass der Berater ihm mal ordentlich auf die Finger geklopft hat.
Und dann geht die Frau arbeiten und der Knabe hockt daheim mit seinen Handies und Kram und ruht sich aus. Ne, das hat mich was genervt. Bis der mal geschnallt hat, dass er WIRKLICH was machen muss...
Alles in allem kapiere ich nicht, warum sich Leute sowas antun. Warum müssen die auf Biegen und Brechen ein Eigenheim haben? Als sie umziehen mussten, fanden sie es gar nicht so schlimm? Komisch...
LG Nicole